Toby, Lucas & Pjotr, die Lübecker CSD-Feier, gute und schlechte Anmachen & eine nächtliche Duschorgie?
Alpha Männer / Bareback / Bisexuell / Das erste Mal / Dreier & Orgie / Gewalt / Große Schwänze / Junge Männer / Muskeln / Romantik / Sportler
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Abends, am selben Tag

Der spätere Abend ließ sich gut an. Mit Svenja und Laureen, zwei der Mädels vom Strand, verstanden wir uns auf Anhieb. Sie waren auf Urlaub in Scharbeutz, kamen eigentlich aus Erlangen und genossen es, sich in der Gegenwart der drei schwulen Jungs sicher vor Anmache zu fühlen. Lucas lächelte einfach dazu und korrigierte diese Mutmaßung überhaupt nicht. Nach dem Essen schlenderten wir in den ehemaligen Lokschuppen am Kai, der unglaublich gut gefüllt war. Alle Gäste, bis auf wenige Ausnahmen, waren komplett privat gekleidet. Nur vereinzelnd waren einige Männer noch im Fummel, Lederklamotten oder mit den berühmten weißen Engelsflügelchen und einem gleichfarbigen Harnisch zu sehen. Ansonsten gab es zwei unterschiedliche Tanzflächen und draußen verschiedene Stände mit diversen Getränken und zwei Würstchenbuden. Alles viel kleiner, aber dafür intimer als auf den Abschlussfeiern in Hamburg.

 

Voller Neugier beobachtete ich Lucas, wie er sich umsah und aufmerksam die anderen Gäste beäugte. Was mochte wohl gerade in seinem Kopf vorgehen? Aber sein ansonsten so oft benanntes stoisches Wesen ließ ihn voller gelassener Gleichmut erscheinen. Im Camper am frühen Abend war natürlich die Diskussion losgegangen, dass niemand von uns Ausgehklamotten dabei hatte, aber jetzt sah ich mir meine beiden hübschen Männer an und staunte. Pjotr trug eine lange dünne weiße Leinenhose und ein knallrotes T-Shirt. Dazu sandfarbene Leinenslipper. Seine flachsblonden Haare harmonierten perfekt mit dem knalligen Rot. Lucas und ich hatten beide keine langen Hosen mitgenommen. Also trug ich meine abgeschnittenen ausgefransten Jeansshorts und ein schlichtes senffarbenes Hemd. Lucas hatte seine weißen Chinoshorts, ein hellblaues, aufgekrempeltes Hemd, das bis zum Bauchnabel aufgeknöpft war, an und seine Füße steckten in Flipflops. Zum ersten Mal fielen mir seine Füße so richtig auf. Sie waren echt hübsch. Ebenso gebräunt wie der Rest seines Körpers. Die Zehen in bemerkenswerter perfekter Proportion und Pediküre. Und sehr ebenmäßig. Also hätte ich einen Fußfetisch, hier wären die Objekte meiner Begierde. Aber hatte ich nun mal nicht. Pjotr mit seinen Quadratlatschen in Schuhgröße 49 diente dazu auch nicht als echte Stimulation. Trotzdem fand ich es gerade sehr bewundernswert, wie er mit Svenja und Laureen zu ohrenbetäubenden Technogewummer tanzte, ohne den Damen auf die Zehen zu treten. Lucas, dem ununterbrochen von Frauen wie Männern zugezwinkert oder zugeprostet wurde, lehnte lässig mit seinem Gintonic an einer der Säulen und genoss offensichtlich die ganze Show. Hatte ich mich erst, zuzusagen als Bodyguard, ständig in seiner Nähe aufgehalten, ließ ich ihn immer öfters allein. Mir war es definitiv auf Dauer zu laut, ging regelmäßig vor die Tür und genoss die kühle Brise von der Ostsee, die über die Trave zog.

Und ja, auch ich hatte ein paar Blicke auf mich gezogen. Solche Feiern lassen alle etwas hemmungsloser werden und die Flirtbereitschaft stieg von Minute zu Minute. Und warum auch nicht? Seit dem Studentenheim-Outing von Lucas hatte ich mich komplett zurückgehalten und auch mit Pjotr war innerhalb dieser Woche nichts gelaufen. Somit freute ich mich über schmeichelnde interessierte, teils lüsterne Blicke beiderlei Geschlechts. Mit einem jungen charmanten Pärchen, namens Harun und Eric kam ich sogar richtig ins Gespräch und ließ mich von ihnen auf eine Weißweinschorle einladen. Wenn ich allein gewesen wäre, hätte ihr Drängen nach einer Fortsetzung unseres kleinen Flirts in ihren vier Wänden höchstwahrscheinlich Früchte getragen, aber ich verwies auf meine beiden Freunde und leicht enttäuscht, aber nicht beleidigt, zog es sie ein weiteres Mal auf eine der zwei Tanzflächen im Schuppeninneren.

Als ich ebenfalls nach meinen zwei Männern schaute, entdeckte ich einen halbnackten Pjotr auf der Tanzfläche. Sein knallrotes Shirt hatte er ausgezogen und hinten in seinen Hosenbund gestopft. Der Schweiß lief ihm über seinen langen, immer etwas blassen, aber von der Anstrengung wie üblich mit zahlreichen rötlichen Flecken bedeckten Oberkörper. Sowohl Svenja als auch Lucas tanzten ihn an. Lucas hatte ebenfalls das Hemd ganz aufgeknöpft und aus der Hose gezogen. Seine gebräunte Brust glänzte vom Schweiß und sein Stahlstift in der Brustwarze funkelte auffällig fast wie ein Diamant im Scheinwerferlicht. Ganz offensichtlich hatte er sich noch ein, zwei weitere Gintonics genehmigt, ansonsten war sein ausgelassener Tanzstil mir nicht zu erklären. Auch das er so touchy sein konnte und sowohl Svenja als auch Pjotr abwechselnd wie zufällig an Brust und Po berührte, war mir neu. Mann, nur eine knappe Woche mit uns, und wir hatten unseren eigenen Rocky erschaffen. Wie Dr. Frank N. Furter in der Rocky Horror Picture Show.

Aber Svenja und Pjotr waren nicht die einzigen Menschen, die diesen Leckerbissen namens Lucas an diesem Abend begehrenswert fanden. Mit einem winzigen Anflug von Eifersucht registrierte ich erst einen kleinen schmalbrüstigen, aber unglaublich aufgestylten Twink, der sich an ihn herantanzte - und wanzte, seinen geradezu leptosomen Körper an Lucas schmiegte und ihm mit seinen von Ringen überladenen Fingern über die nackte Haut strich. Lucky Luke schien es nicht zu stören. Im Gegenteil. Für bestimmt zwei Minuten legte er seine Hände auf die Hüften des Twink und sie schwangen gemeinsam das Becken im Kreis. Dann flüsterte, nein, höchstwahrscheinlich schrie der Kleine ihm was ins Ohr, Lucas verzog das Gesicht und ließ ihn lächelnd seiner Wege ziehen. Vor Enttäuschung biss Twinkyboy sich auf die Unterlippe und versuchte sein Glück beim Nächstbesten.

 

Mein Pjotr entdeckte mich plötzlich und tanzte mit seinem verschwitzten nackten Oberkörper auf mich zu, griff nach meinem halbvollen Weißweinschorlenglas und kippte den Inhalt in einem Zug runter, drückte mich gegen die Säule, an der ich lehnte und gab mir einen Zungenkuss, wie bestimmt seit drei Wochen nicht mehr. Sein Schweiß durchnässte augenblicklich mein Shirt, sein Unterleib presste sich mit einer solchen Vehemenz gegen meinen, sein Atem roch nach einer Mischung von Wein, Gin und Tequila und seine schlanken langen Finger schoben sich in den Bund meiner Shorts.

»Hey, wonach suchst Du da? Die Zigaretten habe ich in dem kleinen Etui. Nicht im Slip.«

»Nein, da hast Du was anderes drin, an dem ich saugen will. Aber verdammt. Wie gut mich kennst?! Ich hab bestimmt seit zwei Stunden nicht mehr geraucht. Lass uns eine teilen, Schatz, ja?«

»Zieh Dir aber Dein Shirt an. Draußen ist es mittlerweile echt kühler geworden. Du holst Dir ...«

»Ja, Papi, ich mach ja. Hey, können wir Lucky Luke denn allein lassen? Schau mal, wie der aufgepumpte Muskelprotz da ihn anbaggert. Shit, der hätte heute Nacht bestimmt die Chance ein gutes Drittel der hier Anwesenden aufs Kreuz zulegen und zu nageln. Fühle mich schon fast unsichtbar neben der Geilschnitte.«

»Schön, dass es Dir dann auch mal so geht, mein Großer. Aber ich glaube nicht, dass wir für ihn die Aufpasser machen müssen. Der schafft das schon allein. Und außerdem ist die Svenja noch in seiner Nähe. Komm raus, bevor ich mich noch heiser schrei.«

Draußen vor der alten Halle hatten die Freß- und Getränkebuden bereits Feierabend gemacht, na ja, Feiermorgen traf es genauer. Es war bereits zwanzig vor vier. Pjotr und ich lehnten etwa hundert Meter entfernt am Kaigeländer der Trave, rauchten und knutschten. Mit dieser sinnlichen Intensität und Intimität waren wir uns schon länger nicht mehr begegnet. Dafür hatten unsere Jobs und die räumliche Distanz Hamburg-Brüssel gesorgt.

»Okay«, raunte mir Pjotr ins Ohr, »wird ein Fehler sein, den Du mir die nächsten Monate und Jahre vorhalten wirst, aber ich muss leider zugeben, dass Du mit dem Vorschlag hierher zu fahren voll ins Schwarze getroffen hast. War ne Spitzenidee. Schon lange nicht mehr so viel Fun gehabt und ...«. Seine langen Finger schlossen sich um den Halbsteifen in meiner Hose. »...und so viel Bock von Dir vernascht zu werden, Tobs. Wie sieht’s aus? Willst Du mich gleich hier auf dem Gelände nehmen? Unterm Holstentor wäre vielleicht auch ne Möglichkeit!« Voller Gier und ohne eine Antwort abzuwarten, presste er seinen Mund auf meinen, knabberte zärtlich an meiner Unterlippe. Mann, er wusste genau, wie sensible ich darauf reagieren würde. Nicht wegen der morgendlichen Kühle liefen mir die Schauder über den ganzen Rücken, nee, nur wegen dieser Art Küsse hatte ich gerade eine Ganzkörper-Gänsehaut. Pjotr schob seine Hände unter mein Shirt, spielte an meinen aufgerichteten Brustwarzen, beugte sich vor und ließ die Zunge um sie kreisen. Meine Finger wühlten durch sein blondes Haar, normalerweise würde der eitle Kerl mich sofort daran hindern, heute, und mit zunehmender Geilheit, war es Pjotr völlig egal. Plötzlich bekamen wir beide einen gewaltigen Schubs. So stark, dass ich beinahe rückwärts über das Geländer gestürzt wäre, während der vorgebeugte Pjotr den Halt verlor und zu Boden fiel.

»Ey, ihr perversen Drecksschwuchteln. Widerliche Schwanzlutscher.«

Zwei Typen mit vom Alkohol vernebelten Augen, die Flasche Strothmann’s Weizenkorn bedrohlich in der Hand des einen hin und herschenkend, waren wie aus dem Nichts erschienen. Der eine drückte Pjotr seinen Fuß in den Nacken, während der andere mein hochgeschobenes Shirt wie einen Knebel verdrehte.

»Was zum Teufel ...«. Mehr brachte ich nicht heraus, bevor mir der Typ ins Gesicht spuckte und lallte: »Eure geisteskranke und ekelige Parade ist vorbei, ihr Wichser. Jetzt verzieht euch in die dreckigen Löcher, aus denen ihr perversen Kinderficker gekrochen seid und verschont anständige Menschen mit eurem widerlichen Schweinkram, ihr Spastis. Kastriert solltet ihr alle werden.«

 

»Joah, Alter. Oder besser gleich geschächtet. Ja, an Haken gehängt, geschächtet und ausbluten lassen. Ist das Einzige, was man mit dem arschfickenden Abschaum machen kann. Vielleicht am besten gleich hier, was meinste, Digga?«

»Nee, ersaufen wäre besser. Will nicht mit deren Aidsblut in Kontakt kommen.«

»Voll korrekt, Alter. Dann pack Dir den Langen und ich werf den anderen zu den Fischen, wolln mal sehen, ob Scheiße tatsächlich oben schwimmt ...«

»Dazu braucht es doch keinen Beweis mehr. Bei euch zwei Arschlöchern quillt die Scheiße aus dem Hohlraum, den ihr Kopf nennt. Also direkt aus der falschen Körperöffnung, oder?« Noch bevor die zwei Typen sich vollständig umdrehen konnten, knallte Lucas die beiden Köpfe mit festem Griff aneinander, die Flasche Korn glitt dem einen aus der Hand und zersplitterte in hundert Teile auf dem Kopfsteinpflaster.

»Ey, was soll ...?« Mehr brachte der Wortführer nicht heraus, bevor Svenja, die mit Laureen und einem mir unbekannten Kerl, hinter Lucas hervortraten, den abgebrochenen zackigen Flaschenhals aufhob und in Richtung unserer Angreifer ausstreckte. Beide waren so geschockt, dass sie Pjotr und mich augenblicklich losließen. Ich zog wie zum Schutz reflexartig mein zerknittertes Hemd runter, half Pjotr hoch, der sich einen schmerzenden Beckenknochen rieb. Die zwei Arschlöcher waren so schockiert, dass sie mit dem Rücken nun gegen das Kaigeländer gedrückt standen. Dass sie es nun mit vier Männern und zwei Frauen zu tun bekamen, schien nur sehr langsam im angesprochenen Hohlraum anzukommen. Auf jeden Fall gaben sie zunächst keinen weiteren Laut von sich. Lucas, der sich schnell mit zwei, drei Blicken vergewissert hatte, dass Pjotr und ich unverletzt waren, blickte die beiden Blödmänner mit zugezogenen seegrünen Augen an, sein Kiefer mahlte leicht und er wollte gerade etwas sagen, da ergriff Svenja das Wort.

»So, dann warten wir mal das Eintreffen der Polizei ab. Wird die sicher interessieren, dass wir alle gehört haben, dass ihr die beiden Männer da einfach mal umbringen wolltet. So ein Pech auch, dass Laureen und ich beide die Sache mit dem Handy gefilmt haben.«

Endlich war ich wieder bei klarem Verstand, blickte zu Pjotr, der zwar noch immer seine Hand auf dem schmerzenden Hüftknochen liegen hatte, aber ansonsten wieder zu seiner arroganten Haltung zurückfand.

»Wir können die Idioten natürlich auch ziehen lassen. Ich habe keinen Bock den bislang schönen Abend auf der Polizeistation ausklingen zu lassen«, murmelte ich etwas entnervt vor mich hin.

»Geht mir eigentlich auch so«, zischte Pjotr durch die Zähne.

»Ey, da hört ihrs, war doch eh nur Spaß. Seid mal nicht so ...«

»Spaß?!?« Svenja schnitt dem älteren Arsch das Wort ab. »Spaß sieht für mich aber anders aus. Gut, die beiden Jungs entscheiden, aber von meiner Seite kommt ihr da nicht so einfach raus.«

Lucas schaute erst Pjotr, dann mich eindringlich an.

»Tja! Müsst Ihr zwei wissen. Hab kein Problem, damit zur Polizei zu gehen.«

»Ich auch nicht«, schloss Svenja direkt an. »Aber vielleicht wäre es besser, die beiden Idioten das Bad nehmen zu lassen, was sie Euch angedroht haben. Na, los. Runter mit den Klamotten und ab in die Trave.«

Lucas, Pjotr und ich warfen ihr einen erstaunten Blick zu.

»Worauf wartet Ihr? Keine Sorge, lasst bloß Eure Unterhosen an. Elend kann ich nämlich nicht so gut sehen. Und da.« Mit den Worten zog sie eine olle Plastiktüte aus einem der Mülleimer, die am Kaigitter befestigt waren. »Da könnt Ihr Eure Kleidungsstücke reinpacken und beim Schwimmen auf die andere Seite überm Kopf halten. Also wird’s bald?!« Sie warf die Tüte den beiden vor die Füße.

»Ey, Leute, das kann doch nicht euer Ernst ...«

Der ehemalige Wortführer wirkte extrem kleinlaut.

Das wütende Funkeln in Svenjas Augen ließ ihn augenblicklich verstummen und er fing an, sich seinen Hoodie auszuziehen und die Hose aufzuknöpfen. Sein Kumpel zögerte nur wenige Sekunden lang und tat es ihm dann gleich. Nach weniger als einer Minute standen die zwei dann nur noch in ihren Boxershorts da. Der Jüngere verstaute brav die Kleidungsstücke samt Sneakers in der gammeligen Tüte und schaute geradezu ängstlich auf unsere schweigende kleine Gruppe.

 

»Schön, dann klettert mal die Böschung runter, Ihr Spaken«, sagte Svenja mit eisiger Stimme. »Wenn ihr unten seid, reiche ich euch die Tüte und dann ab ins Wasser.«

»Aber, ey, können wir nicht vielleicht einfach Entschuldigung sagen und ...«

Ich wollte mich gerade einmischen, aber Svenja und Laureen schritten zum Äußersten entschlossen auf die Zwei zu. Fasziniert und entgeistert zugleich, kletterten sie über die Brüstung, rutschten auf ihren Hintern die Böschung hinab und standen mit den Füßen bereits im Wasser.

»Könnt Ihr nicht schwimmen oder was?« Svenja ließ ein spöttisches Lachen ertönen. »Oh, dann seid ihr ja wohl die Schwuchteln und Weicheier hier. Laureen? Mach doch noch mal ein Video von den beiden, bevor sie zu Fischfutter werden. Ich denke, das gibt nen hübschen Post bei Insta, oder?«

»Mann, ey. Ich kann echt nicht schwimmen«, jammerte der Jüngere. »Leute, das könnt ihr doch nicht machen.«

Jetzt schob sich Lucas nach vorne.

»So, ich hoffe nur, Ihr habt es jetzt kapiert. Eure Klamotten werde ich jetzt da rüber zum Parkplatz bringen und im Gebüsch verstecken. Viel Spaß beim Suchen. Aufs Baden werden wir mal verzichten, auch wenn es euch bestimmt guttäte. Aber als Feuerwehrmann kann ich das nicht zulassen. Aber wenn ich auch nur lese oder höre, dass in Lübeck oder Umgebung irgendein Schwulenbashing stattgefunden haben sollte, werden wir Eure Hackfressen sofort bei der Polizei abliefern. Hoffe, das geht in Eure Kleinhirne rein. Und jetzt will ich mich wieder schöneren Dingen widmen. Viel Erfolg bei der Suche. Ciao.«

Lucas riss der erstaunten Svenja die Tüte aus der Hand und sprintete in Richtung Parkplatz davon.

»Na gut, dann ist es für mich auch gegessen. Aber ihr Affen habt ihn gehört. Wir haben die Videos und wir werden sie nutzen.« Und zu Pjotr, mir und den anderen gewandt, grinste sie breit und sagte.»Hey, gibt es drinnen wohl noch Getränke oder ist da jetzt Feierabend? Also ich bräuchte noch einen Absacker. Kommt Ihr mit?«

Die gesamte Gruppe drehte sich wortlos aber lachend um, lief in Richtung Veranstaltungsraum zurück und traf dort auf Lucas, der etwas verschwitzt, aber ebenfalls zufrieden feixend auf uns am Eingang wartete.

»Leute, Leute. Das war ja ... Mensch, Svenja. Du bist mir ja ne ganz Harte. Wow! Unglaublich! Ich hätte, ehrlich gesagt, auch Schiss vor Dir gehabt.«

»Drei Brüder, sage ich nur.« Svenja grinste Lucas an. »Da muss man als Mädchen früh lernen, sich durchzusetzen. Leute, ich würde jetzt gern zurück in meine Pension. Fahrt Ihr jetzt gleich zurück nach Scharbeutz?«

Laureen schmiegte sich an den unbekannten Typen, der mit ihr eben an den Kai gekommen war. »Ich bleibe. Also wenn es für Dich okay ist, Svenja?« Sie schenkte ihrem unbekannten Begleiter einen vielsagenden Seitenblick und einen kurzen Kuss auf die Wange. »Glaube, wir würden uns jetzt gerne erfreulicheren Dingen zuwenden, oder?« Er lächelte sie lüstern an. »Wenn Du sturmfreie Bude und frische Bettwäsche hast natürlich nur.« Statt einer Antwort knabberte er zärtlich an ihrem Ohrläppchen. »Ach, Scheiß was auf frische Bettwäsche«, seufzte Laureen. »Dann man los. Wir sehen uns irgendwann am Nachmittag, Sveni.« Damit ließ sie sich von ihrem Zufallsdate in Richtung Altstadt abschleppen.

»Okay, dann fahren wir zurück«, sagte ich nach einem kurzen flüchtigen Blick in die kleiner werdende Runde. »Taxi kriegen wir ja wohl am Hauptbahnhof.«

Die Rückfahrt ging schnell, in knapp fünfundzwanzig Minuten, begleitet von den skeptisch misstrauischen Blicken des Fahrers in seinen Rückspiegel. Entweder war für ihn die vertraulich zärtliche Art und Weise des Umgangs von drei Männern und einer Frau miteinander ungewohnt oder, etwas wahrscheinlicher, er hatte Angst, dass wir ihm den Wagen vollkotzen könnten. Svenja setzten wir vorher an ihrer Pension ab und bedankten uns nochmals für ihren beherzten Einsatz.

Auf dem Campingplatz angekommen, stützte sich Pjotr auf meinen Schultern ab. Beim Aufprall auf das Kopfsteinpflaster hatte er sich einen schönen großen Bluterguss am Becken zugezogen. Das hatte ich mir bereits auf der Rückbank des Taxis genauer angesehen.

 

»Damit ist Euch beiden ja wohl klar, dass ich nicht oben im Schlafsarg über dem Führerhaus penne, oder?«, stieß er stöhnend hervor, während Lucas die Tür des Wohnmobils öffnete und Licht machte.

»Hey, so heftig wie Du jammerst, Schatz, ist ein Sarg aber vielleicht genau das richtige Quartier für Dich.«

»Leck mich, Tobs.«

»Eigentlich gerne, aber wir sind nicht alleine, mein Großer.«

»Als erstes will ich mal raus aus den verschwitzten Klamotten. Ne Dusche wäre super. Musst Du aufs Klo, Lucky Luke? Könnte nämlich etwas dauern.« Damit knöpfte sich Pjotr sein Hemd auf und ließ es einfach so auf der Sitzbank im vorderen Bereich des Caravans zerknüllt liegen.

»Nee, kein Thema. Ich kann ja auch zu den Waschräumen auf dem Campingplatz laufen. Aber zeig mir mal den Erguss.«

»Was? Ach, den Bluterguss. Ich dachte schon ...«

Lucas hockte sich vor Pjotr und studierte eingehend dessen Verletzung. Mit einer Vorsicht, die man dem muskulösen Kerl auf den ersten Blick nicht zugetraut hätte, tastete er mit zwei Fingern behutsam den Hüftknochen ab, bevor er grinsend aufstand.

»Hat jemand gesehen, ob Eure Freunde hier mehr als nur einen Verbandskasten drin haben? Also, irgendwelche Medikamente vielleicht?«

Pjotr schüttelte abwehrend den Kopf.

»Quatsch. Du hältst mich wohl für ein Weichei, Noch-Hete. Ich brauche doch ...«

»... ein, zwei Ibus. Ja, da stimme ich Dir zu. Und ein Coolpack oder Eiswürfel auf der Schwellung.«

»Hah, willst Du mir die Eier einfrieren, oder was? Hast wohl echt Angst vor meiner anderen Schwellung, Straight-Boy, was?«

»Vielleicht sollten wir erst einmal Danke sagen, Pjotr. Mann Lucas, so langsam wirst Du ja mein privater Bodyguard. Schon das zweite Mal, dass Du mich aus ner brenzligen Situation befreist.«

»War ja nicht alleine da. Schon gut. Musst jetzt nicht den Whitney-Houston-Klassiker anstimmen.« Dabei drückte Lucas wohl doch zu fest auf Pjotrs Verletzung, denn der jaulte los: »Ah, and I-eiei-will-always-love-....«

»Schnauze, Du amusischer Knoten. Da welkt ja das Dünengras draußen.«

Mit einem beleidigten Blick auf mich verstummte Pjotr schlagartig.

»Macht doch was Ihr wollt. Ich geh jetzt heiß duschen. Und Du solltest auch mal die Klamotten wechseln und brausen, Signore Bocelli. Du müffelst. Aber nicht hier, Kleiner.« Damit sprang er auf und verschwand augenblicklich im Bad des Wohnmobils. Zack, hatte er abgeschlossen.

»Echt jetzt?« Ich roch an meinem Shirt und schaute fragend Lucas an.

»Meinst Du auch, ich müffel?«

Der schüttelte den Kopf, roch aber ebenfalls an seinen Achseln, zuckte mit den Schultern, zog Hemd und Hose aus, nahm aus seiner Sporttasche ein sauberes Handtuch, ein Duschgel, Zahnbürste und Paste, schlüpfte in eine kurze Sporthose und öffnete mit freiem Oberkörper die Wagentür.

»Ich schau mal, ob die Waschräume überhaupt noch offen sind.«

»Nee, bestimmt nicht, aber dafür haben wir doch diese Chipkarte. Damit kannst du sie öffnen.« Ich kramte in meiner Jackentasche und fand besagte digitale Schlüsselkarte.

»Warte, ich glaube, ich komme mit. Pjotr braucht immer unendlich im Bad.«

Ich wechselte rasch meine Klamotten, weiße Sportshorts und weißes T-Shirt, schnappte mir ebenfalls Handtuch und Zahnbürste.

»Sollten wir nicht Pjotr Bescheid geben?«, meinte Lucas mit einem Fingerzeig zum Bad.

»Quatsch. Glaub mir, der braucht ewig und wenn er uns vermissen sollte, wird er uns schon finden.«

Damit verliessen wir den Wagen, verriegelten leise die Tür und schlurften in unseren Flipflops die gut dreihundert Meter bis zum Platzwarthäuschen, an dem sich ein langgestrecktes Flachdachgebäude mit Wasch- und Duschräumen anschloss. Wie vermutet war um die Zeit alles abgesperrt, aber mit der Schlüsselkarte öffnete sich nicht nur die Tür, sondern konnte auch das Licht angeschaltet werden.

»Warte.«, raunte Lucas. »Wir legen den kleinen Keil hier zwischen Rahmen und Tür. Nicht das Pjotr uns sucht und dann nicht hier reinkommt.«

Die Wasch-und Duschräumen waren aufgeteilt. Links ging es in den Herrenbereich. Zielstrebig suchte Lucas ein Waschbecken auf und fing an, sich die Zähne zu putzen.

 

»Ach, Mist. Ich hab die Zahnseide in Hamburg gelassen. Hast Du vielleicht ...?«

»Tut mir leid. Nein.«, brubbelte ich mit etwas Schaum vorm Mund vor mich hin. »Hey, wir sind nur drei Tage hier. Wird schon gehen, oder?«

»Ja, klar.«

Aus dem Augenwinkel betrachtete ich Lucas, wie er sich mit eigentümlicher Akribie und Konzentration erst die Zähne reinigte. Nach dem Ausspülen nahm er aus dem einen geweiteten Ohrläppchen den Ring heraus und spülte ihn ab.

»Ist was?«, fragte er, als meinen faszinierten Blick im Spiegel bemerkte.

»Nein, ich ... ich hab das noch nie gesehen. Also, natürlich kenne ich Deinen Ohrenschmuck, aber ich habe nie Dein Ohrläppchen gesehen, wenn der Metallring oder dieser Stab draußen ist. Hat das nicht weh getan?«

»Eigentlich nicht. Zuerst hatte ich da eine Kreole beziehungsweise einen kleinen Stecker. Fand ich als Teenager cool, aber dann hat es mich interessiert, was man noch alles damit machen konnte. Weißt Du, Toby, bei vielen indigenen Völkern gehört das bis heute zu einem gewissen Ritus.«

»Ach echt? Mann, ich dachte, das wäre eher ein Modetrend unserer Zeit.«

Lucas grinste mich breit an.

»Nee, wenn Du Dir die Büste von Tutanchamun anschaust, nein, sogar den berühmten Ötzi, den Gletschermann. Die hatten alle Fleshtunnels, also Ohrlöcher, die gedehnt waren. Findest Du auf allen Kontinenten. In Europa war es irgendwann verpönt, nur Ausgestoßene, wie Seeräuber oder so, trugen dann noch den Ohrenschmuck. Man muss nur vorsichtig mit dem Dehnen sein, damit sich keine Narben bilden und es regelmäßig pflegen. Mit Ölen und so.«

Er spülte den Ring ab und setzte ihn wieder ein.

»Und hast Du vor ..., ich meine, willst Du Dir noch mehr Piercings stechen lassen? Also eventuell da unten auch?« Mein Blick und mein Kopfnicken wiesen auf seinen Unterleib.

»Du meinst am Schwanz? Ein Prinz-Albert-Piercing?«

Allein bei der Erwähnung zog sich in mir alles zusammen.

»Hmm. Ja, das meine ich.«

Lucas lachte auf, da mir mein Unbehagen wohl fett ins Gesicht geschrieben stand.

»Ehrlich gesagt: Eher nicht. Soll aber durchaus stimulierend und geil sein. Aber ich denke nein.«

»Gut! Ich meine: Wie Du möchtest. Also, ... na ja, für mich wäre das gar nichts. Aber ich habe ja auch schon Schiss vor der Nadel beim Blutabnehmen. Bin da wohl nicht der Maßstab.«

»Nee, mein Schwanz gefällt mir auch ohne Schmuck ganz gut.«

Hoffentlich nur in meinem Kopf stammelte ich ein leises: Mir auch! Mit seinen letzten Worten trat Lucas vom Waschbecken zurück, zog die kurze Sporthose aus, nahm das Duschgel und wandte sich den Kabinen zu. Sie waren durch Fliesenwände voneinander abgetrennt, aber, bis auf an der Behindertendusche, gab es keinen weiteren Sichtschutz oder Duschvorhang. Es erinnerte mich total an die Gemeinschaftsduschen in Schwimmbädern oder in der Sporthalle meiner ehemaligen Schule. Auch die leicht altertümliche Schwarzweiß-Kachelung des Bodens mit den vielen eingelassenen Abläufen. Der durchdringende Lysoformgeruch rief eine gewisse Krankenhausatmo hervor. Aber immerhin war es gepflegt und sauber.

Versonnen schaute ich den hübschen kleinen trainierten Hinterbacken nach. Zum ersten Mal seit unserer Nacht im Wohnheim konnte ich Lucas in seiner ganzen Nacktheit betrachten. Das kalte Neonlicht an der Decke ließ natürlich keine besonders romantische Stimmung aufkommen, aber allein seine Art zu gehen, die perfekte Rückenmuskulatur, der sorgfältig rasierte Po, die sportlichen, schön gebräunten, vom täglichen Joggen geprägten Schenkel. Ich sah, wie er sich suchend umschaute, hörte, während ich wie Lots Frau zur Salzsäule erstarrt am Waschbecken klebte, wie aus der Ferne Lucas Frage, ob man Münzen einwerfen müsste, oder ob es wie im Hotel dann über die Schlüsselkarte abgerechnet würde. Erst als er sich frontal zu mir wandte, den Kopf schief legte und sich seine Augenbrauen skeptisch zusammenzogen, stotterte ich verlegen, da meine Augen an seinem Penis hängen blieben, ihm ein »Schlüsselkarte, ja klar« entgegen.

 

»Dann komm doch. Tja, sollen wir nacheinander oder gleichzeitig unter einer Brause duschen?«

»Was?«

»Wir haben nur eine Schlüsselkarte. Die muss dann wohl hier rein, oder?« Er wies auf einen rechts an der Vorderseite der Fliesentrennwände angebrachten Kartenleser. Ich versuchte, meine hypnotische Starre abzuschütteln.

»Ja, stimmt! Du hast Recht. Mist, da hätten wir uns wohl jeder eine Karte geben lassen sollen, so ist ...«

»... das auch in Ordnung, Toby. Hat keiner von uns dran gedacht. Wir haben ja schließlich ne Dusche im Wohnmobil. Komm, lass uns loslegen!«

Ich schob die Karte hinein, Lucas drückte auf den Wasserknauf und sprang erschrocken zurück, als es sich eiskalt von oben über ihn ergoss.

»Scheiße. Verfluchte Kacke!«

Ein kleines boshaftes Lachen konnte ich mir nicht verkneifen.

»Ach, Du ein Warmduscher? Hätte ich nicht gedacht! Was ist jetzt mit Deinem Spruch: Das Wasser wird nicht wärmer, wenn man den Sprung herauszögert?«

Lucas gab mir einen kleinen Stoß vor die Brust.

»Das gilt für Sprünge ins Meer oder im Schwimmbad. Unter der Dusche hab ich anfangs lieber richtig heißes Wasser, Mann. Und sag mal, duscht Du immer in Deinen Klamotten, Toby? Vielleicht ziehst Du die mal aus. Ich kenne den Anblick bereits! Vergessen?«

»Haha! Ach, hier hast Du jetzt keine Probleme blankzuziehen? Nur am Strand?«

Ohne Antwort, ohne eine Miene zu verziehen, hielt Lucas vorsichtig eine Hand unters Wasser. Als die Temperatur den von ihm gewünschten Wärmegrad erreicht hatte, trat er unter den Wasserstrahl. Von seiner gebräunten glatten Haut sprangen glitzernde Tropfen zu allen Seiten ab. Ein warmer Dunst verbreitete sich augenblicklich im ganzen Raum. Leicht verträumt betrachtete ich diesen hübschen stoischen Kerl, wie er mit geschlossenen Augen sich das Wasser auf Haare und Gesicht prasseln ließ. Komisch, dachte ich, mir ist, als würde ich ihn schon lange kennen und gleichzeitig erscheint mir jede Reaktion von ihm neu. Ich betrachtete ihn, wie er sich nach dem Duschgel bückte, mir seinen runden, perfekt geformten Po präsentierte. Ein hellerer Fleck oberhalb der Poritze ließ mich vermuten, dass seine Bräune wohl von gelegentlichen Besuchen des Sonnenstudios stammte.

Dann fielen mir seine Worte im Meer am Nachmittag ein. Das Pjotr mich lieben würde. Das unsere Freunde recht hätten mit der Behauptung, wir wären das perfekte Paar. Plötzlich wurde mir kalt. Sollte ich nicht lieber drüben im Wohnmobil sein? Mich um meinen Freund kümmern? Wem und was laufe ich hier nach? Vielleicht hatte der sexuell verwirrte Lucas da viel klarere Gedanken und Überlegungen geäußert, zu denen ich in meiner Spontansexverwirrung gar nicht fähig war?

»Erde an Toby?! Willst Du nun duschen oder lieber träumen?«

Lucas lächelte mich irritiert an, bevor er mit der Hand gegen den Brausekopf drückte und das Wasser damit auf mich lenkte.

»Hey, ich war noch nicht ganz nackt! Meine Unterhose. Alles nass!«

»Sollte die nicht ohnehin in die Wäsche?«, hörte ich eine mir wohlbekannte Stimme im Rücken. Pjotr hatte sich angeschlichen und schubste mich direkt zu Lucas unter die Brause.

»Was ...? Verdammt!«

»Glaubt Ihr eigentlich, ich bleibe allein im Caravan, während Ihr hier ne kleine Orgie feiert?« Pjotr, der nur ein großes Badetuch um die Hüften geschlungen hatte, löste und warf es zu Lucas Sporthose bei den Waschbecken und quetschte sich ebenfalls mit unter die Dusche.

»Hey, Großer, hab gerade an Dich gedacht? Wolltest Du nicht schön allein Deine Wunden lecken und ...«

Pjotr hielt sowohl Lucas als auch mich mit seinen langen Armen in Schacht.

»Vergiss es, ich lass lieber Dich ein wenig lecken, Toby. Bist da ja fast noch talentierter als ich. Und wenn die Ex-Hete mag, den natürlich auch. Na, Lucky Luke? Wie sieht es aus? Noch Bock auf etwas Entspannung oder kneifst Du jetzt die Arschbacken zusammen? Oder bin ich etwa nicht Dein Typ?« Mit einer Hand schlug er sanft auf Lucas rechte Pohälfte. »Wow! Geiles Muskelfleisch, muss ich schon sagen.«

 

Mein Blick suchte Lucas Augen, suchte nach Irritation und eventuellem Widerwillen, aber da war nichts dergleichen auszumachen. Klar, er war etwas überrumpelt, aber so weit die Duschschwaden es zuließen, erkannte ich ein Glimmen in seiner Iris, das mich an unsere diversen Aktionen im Zug oder auf den Bahnhöfen erinnerte. Ganz zu schweigen von der Gier, die ihn damals auf der Reeperbahn überkam.

»Habt Ihr, ... ich meine, ist das bei Euch so abgesprochen? Also, ich will nicht, dass Ihr zwei ...«

Lucas suchte nach Worten. Aber ein Blick auf seine untere Körperregion sagte mir, dass es ihm nicht unangenehm war, sondern ihn antörnte. Sein Schwanz hatte sich verdickt und stand fast vollständig waagerecht. Die Eichelspitze drückte mir gegen die noch bekleidete Hüfte.

»Lass locker, Str8-Boy. Tobs hat Dich bestimmt darüber aufgeklärt, dass wir die Beziehung sexuell absolut offen halten. Sorry, aber mir gefällst Du mindestens genauso gut wie meinem Liebsten hier. Also, wenn ich den Steifen hier richtig deute, dann hättest Du wohl nichts gegen einen Versuch eines Dreiers einzuwenden, oder?«

Ohne eine Antwort abzuwarten, ließ sich Pjotr auf die Knie fallen und umschloss mit der rechten Faust Lucas samtig schimmernden Schwanz. Ein kleiner Tropfen Precum hatte sich bereits an der Spalte gezeigt. Mit der Daumenspitze verrieb ihn Pjotr und augenblicklich vergrößerte er sich noch mehr und die Vorhaut glitt wie von Zauberhand zurück.

»Shit. Das ist ...« Lucas versagte die Stimme.

»... ist noch gar nichts, Hete. Wart es ab. Hat Toby Dir nichts von meinen Zungenkünsten erzählt? Macht nichts. Taten sind besser als Worte.«

Damit öffnete Pjotr seine Lippen und verschlang Lucas dunkelrote zum Bersten angeschwollene Eichel. Lucas Hände suchten Halt und fanden sie an meinen Schultern. Als Pjotr seinen Schwanz bis tief in die Kehle nahm, weiteten sich seine Augen, die Fingerspitzen krallen sich in meinen Nacken und sein Mund presste sich auf meinen. Seine Zunge drängelte sich verzweifelt-gierig an meine und sie vollführten einen Tanz, dessen Rhythmus von Pjotrs Schmatzen und dem prasselnden Wasserstrahl vorgegeben wurde. Da sich unsere Münder aneinander festsaugten, legte Lucas seine Rechte auf Pjotrs Hinterkopf, während seine Linke in meine klitschnassen Tights glitt. Sie knetete erst meinen Arsch, dann suchte sie nach meinem Schwanz, der so hart war, dass es ihm in der Enge wirklich schwerfiel, ihn aus dem nassen Gefängnis zu befreien. Der erfahrene Pjotr, der trotz seines Blaseifers Lucas Bemühungen mitbekam, zog mit einem einzigen Griff am Bund. Trotz des Wasserrauschens hörte man, wie der Stoff nachgab und riss. Pjotr entließ kurz Lucas Harten aus der süßen warmen Haft seines Mundes, drehte mich mit dem Gesicht zur Trennwand und vergrößerte den Riss, als handelte es sich um einen Jockstrap.

»Äh, so wahnsinnig viel Wechselunterwäsche habe ich nicht dabei, Du ...«, drang es rau aus meiner Kehle, bevor ich eine Oktave höher ein Jauchzen ausstieß, da seine Zunge sich den Weg in meine Spalte bahnte.

»Warum Du überhaupt Unterwäsche trägst, begreife ich nicht. Schon gar nicht unter der Dusche, mein Schatz. Du etwa, Lucky?« Pjotr warf nur einen kurzen fragenden Blick zu Lucas und widmete sich im selben Moment wieder der Erforschung meines Hinterteils.

»Ich ..., oh verdammter Mist, ich bin schließlich nicht Lucas, der nur selten etwas unten drunter an hat. Ich, ah, ich ... oh, bitte, nicht aufhören, Pjotr, das ist ... so ...«

»Sorry, aber ich war eigentlich mit der Zuckerstange hier beschäftigt.« Mit einem erneuten festen Griff seiner linken Faust schnappte er sich Lucas Steifen, der mittlerweile von Lusttropfen nur so überquoll.

»Sag mal, Ex-Hete. Hat mein wilder Stecher hier, Dich vorher auch schön geleckt oder soll ich Dir zeigen, was da unten alles möglich ist?«

Lucas lehnte mit geschlossenen Augen und vorgeschobenen Becken an der Duschrückwand und genoss sowohl das heiße Wasser wie auch den noch heißeren Handjob. Mittlerweile hatte Pjotr begonnen sich abwechselnd um meinen Arsch und Lucas Dicken zu kümmern. Sein Mund raste hin und her, rauf und runter. Von der Müdigkeit und Erschöpfung, die er noch im Taxi gezeigt hatte, gab es keine Spur mehr. Im Gegenteil, er legte sich ins Zeug, wie ich es schon seit Wochen nicht mehr von ihm erlebt hatte.

 

»Wow, Alter, das schmeckt so geil. Also, Dein Saft. Macht wohl doch Deine Ernährung nur mit Obst und Gemüse. Wahnsinn! Lucky!«

Mit seiner Linken griff Lucas jetzt an meine Beule vorne und holte auch meinen Schwanz heraus, während Pjotr seine Eier lutschte.

»Geil, wie Du Dich rasierst. Kannst Du das mal Toby zeigen, er stutzt nur, aber so ganz ohne, ist noch besser.« Solche kleinen Kommentare rutschten Pjotr zwischendurch heraus, bevor er sich wieder ganz dem Blasen oder Lecken widmete. Lucas Oberkörper beugte sich langsam vor und seine Hand strich über Pjotrs Rücken, behutsam, trotz aller Ektase, die Prellungen vermeidend, immer tiefer, bis er dessen vollkommen unbehaarte Pobacke erreichte. Ein wenig rutschte der auf seinen Knien in eine besser geeignete Position und ließ Lucas Zeigefinger an sein Loch gleiten. Er stöhnte auf, spie den Schwanz im Grunde aus und drückte sein Gesicht erneut zwischen mein, von Stofffetzen verziertes Gesäß. Nicht, dass ich Pjotrs Talent nicht ausreichend kannte, aber in dieser Nacht schien er sich selbst übertreffen zu wollen.

Lucas Hand an meinem Schwanz schien auch viel sicherer zu sein, als noch vor Kurzem im Studentenheim. Ja, da war keine Verunsicherung mehr zu spüren. Auch schien er unsere Diskussion von heute Nachmittag in der Ostsee komplett vergessen zu haben oder es war ihm schlicht und ergreifend egal. Durch das prassende Wasser hindurch, warf ich einen Seitenblick auf ihn, seinen wippenden, jetzt alleingelassenen Steifen, seine durch das Vorbeugen angespannten Arschbacken, und ich konnte es nicht lassen, ihnen einen kleinen Klaps zu versetzen. Wie all die Male zuvor blieb Lucas nahezu still. Nur ein gelegentliches Seufzen oder Keuchen kam aus ihm raus. Dafür hatte er trotz des heißen Wasser eine nicht zu übersehende Gänsehaut. Der Bengel war spitz. Aber so was von spitz. Niemand, auch er nicht, hätte das mehr kaschieren oder leugnen können.

Unten am Boden spreizte Pjotr seinen Po immer mehr und ich sah in Lucas Augen die Erregung, als er seinen Finger ganz offensichtlich in Pjotr versenkte, während die andere Hand meinen Schwanz wie wild bearbeitete.

»Stop, Lucas, bitte! Ich komme sonst und ich weiß nicht, ob ich das jetzt schon möchte.«

Kurz bewegten sich seine Pupillen zu mir rüber, dann ließ er meinen Schwanz los, bückte sich noch tiefer und drang mit dem halben Zeigefinger in Pjotr ein.

»Verstehe nicht ganz, Toby. Warum kommst Du nicht und danach geht es weiter? Hast Du mir doch letztes Mal perfekt demonstriert!«

»Ach, Ihr habt gleich mehrmals in Deiner Studibutze gefickt?«, meldete sich Pjotr zu Wort.

»Es ging um mehrfach hintereinander, Pjotr. Nicht um mehrere Male«, versuchte ich dazwischen zu kommen.

»Und? Hat er Dich mehrfach zum Höhepunkt gevögelt, der kleine Toby? Bestimmt. Das kann mein Süßer hier echt gut. Hab ich schon mal erwähnt, oder? Tja. Ist zwar ne kleine Nervensäge, aber fürs vögeln müsste er in ein paar Jahrzehnten eigentlich den Lebenswerk-Oscar bekommen.«

»Du labberst zu viel, mein hübscher Polacke. Hat Dich Deine Brüssler Affäre diesbezüglich etwa so enttäuscht?«

Ein indifferentes Grinsen zog sich über die gesamte Breite von Pjotrs Gesicht.

»Hey, Lucky Luke. Also, so wie ich das verstanden habe, hast Du bislang immer den Hengst für Deine Frauen oder zumindest für die eine, wie hieß sie noch, Iris, Isi oder so, gegeben. Was Toby mit Dir so getrieben hat, weiß ich ansatzweise. Und? Wie sieht es aus? Auf was hast Du jetzt Bock? Lieber Top oder Bottom? Oder beides? Tja, Straightboy, jetzt hast Du die Wahl der geilen Qual.«

»Du bist unmöglich, Pjotr. Echt jetzt! Kannst Du nicht einfach mal abwarten, was sich ergibt oder nicht ergibt?«

»Nee, mein kleiner Tobs, jetzt will ich es wissen. Nicht jeder hat so eine Engelsgeduld wie Du. Wobei: Warst Du geduldig bei unserem ersten Mal im Zug? Glaube nicht. Hat er Dir das eigentlich erzählt, Lucky Luke? Wie er mich damals fast durch die Abteilwand des Nachtzuges gerammelt hat?«

 

»Pjotr, verdammt noch mal! Halt doch einfach die Kla ...«

Weiter kam ich nicht, denn Lucas übernahm gerade das Ruder, griff ohne ein Wort zu sagen unter Pjotrs Achseln und riss ihn hoch. Nur zwei Sekunden später drehte er ihn herum, presste sein Gesicht gegen die Fliesenwand, klatschte mit der Rechten kurz auf Pjotrs Arsch, der kommentarlos die Beine spreizte und schob seinen immer noch steil aufgerichteten Schwanz zwischen dessen Schenkel.

Mir verschlug es komplett die Sprache. Allerdings Pjotr auch. Mit dieser Art von stummer Entscheidung hatten er und ich nicht gerechnet. Bewegungslos, nur vom weiterhin aufspritzenden Wasser berührt, stand ich da und beobachtete fasziniert wie Lucas mit seinem Steifen zwischen den Beinen meines, nun nicht mehr provozierenden Freundes hin und her fuhr. Seine linke Hand Pjotrs Nacken im Griff haltend, sah es aus, als wollte er exakt das mit ihm machen, was ihm Pjotr eben noch von unserer ersten Begegnung im Zug von München nach Hamburg so plastisch beschrieben hatte. Ihn durch die Wand ficken. Der eben noch so sanfte schüchtern wirkende Kerl schien völlig losgelöst. Fast als rastete er komplett aus.

So erschrocken ich im ersten Moment war, ich konnte nicht leugnen, dass dieser Anblick mich anmachte. Im Gegenteil! Mein Schwanz, durch den Handjob noch kurz vorm Orgasmus, durch Pjotrs Provokationen aber etwas abgetörnt, stand wieder wie ne Eins. Meine Augen, vorhin noch etwas ermüdet vom ereignisreichen Tag, hatte ich weit aufgerissen, betrachtete fast andächtig das pornografische Live-Geschehen vor mir. Was hatte ich vorhin in Lübeck noch gedacht? Von wegen Rocky Horror Picture Show? Wir hatten wirklich ein Sex-Monster erschaffen.

»Yeah, Du geile Hetensau. Siehst Du, geht doch. Aber, hey, ich bin keine muslimische Jungfrau, die man keusch zwischen den Schenkeln fickt. Mein Arsch ist da trainierter und williger. Also, zeig mal, was Du so ...«

Lucas Linke war vom Nacken zu Pjotrs vorlautem Mundwerk gewandert, zog seinen ganzen Körper zurück und verhinderte damit weitere Worte. Stattdessen schaute er mich an, forderte mich mit einem Kopfnicken auf, an die frei gewordene Stelle an der Fliesenwand zu treten.

»Sorry, Toby, aber kannst Du bitte mal Deinem Freund hier das Maul stopfen? Und das, Pjotr, ist ganz liebevoll gemeint. Dass Du weder Moslem noch Jungfrau bist, war mir schon klar. Bitte, gib ihm Deinem katholischen Lover was zu kauen, Toby. Hostie oder Schwanz, mir egal. Bitte!«

Pjotr blinzelte mich durch Lucas Finger gierig an. Shit, das lange Luder wusste genau, was es tat und aussprach. All die kleinen und größeren Sticheleien in der letzten Woche waren definitiv nur auf eines ausgerichtet gewesen. Er wollte auch seinen Teil von Lucas, gönnte mir nicht allein diesen One-Night Stand, der ja auch im Grunde genommen schon lange keiner mehr war. Seine blau-grauen Husky-Augen funkelten mich an. Seine Zungenspitze drängelte sich ebenfalls durch die Fingerspalten. Ja, klar. Er wusste, er hatte gewonnen. Wie meistens. Pjotr befand sich ja fast durchgehend auf der Gewinnerstraße.

»Da, Du bekloppter Quälgeist. Dann viel Spaß.«

Mit den knappen Worten beugte ich zu ihm runter, schob Lucas Finger zur Seite und küsste meinen Freund. Bevor er zu einer Erwiderung ansetzen konnte, war ich wieder aufgerichtet und drückte ihm meine Eichel zwischen die Lippen. Ganz kurz registrierte ich noch seinen dankbaren Augenaufschlag, dann sank mein Oberkörper nach hinten und angelehnt genoss ich den schönsten gekonntesten Blowjob seit jener legendären Metronomfahrt mit Unterbrechung in Sagehorn durch den erfahrenen Sören.

Durch halbgeschlossene Augenlider sah ich Lucas Blicke auf mir ruhen, während sein Unterleib sich bereits wieder in den unterbrochenen vorherigen Rhythmus einfand. Mehrfach zog er sich zurück, legte seinen Schwanz zwischen Pjotrs Arschbacken ab, schlug mit seinem hübschen, dunkelbraunen steifen Teil auf die weiße Haut, schob ihn erneut zwischen die Schenkel, während Pjotr mit seiner Zunge an meiner ganzen Länge auf und abfuhr, meine Eichel so tief in seine Kehle gleiten ließ, dass ich ernsthafte Bedenken bekam, dass er gleich ohnmächtig werden könnte. Er stützte sich nur mit der Linken ab, während seine Rechte um nur einen Teil seines langen Lümmels geschlossen blieb und ihn heftig keulte. Plötzlich entließ er meinen Schwanz für einen Augenblick, drehte den Kopf halb nach hinten und raunzte:

 

»Jetzt fick mich schon, Lucky. Gib mir Deinen kleinen Hetenschwanz. Na los.«

Schon badete mein Steifer wieder in seinem warmen Mund. Ein irritierter fragender Blick Lucas traf mich. Oh, er wollte meine Zustimmung, meine Erlaubnis, oder was sollte das heißen? Aber er kam meiner Antwort zuvor.

»Äh, jetzt ... also so? Ohne ... na, ohne Kondom, oder wie?«

»PRep!«

Das war das einzige Wort, zu dem sich Pjotr herabließ, bevor er weiter blies.

»Was?« Lucas schaute noch verwirrter. Ich erlöste ihn.

»PRep, Lucas. Wir nehmen PRep. Beide.«

Oh Mann, ich konnte förmlich sehen, wie Lucas Gehirnwindungen sich verknoteten. Ich vergaß es aber auch immer wieder. Hier hatten wir es mit einem ehemaligen heterosexuellen Mann zu tun. Was sollte der schon von HIV-Präexpositionsprophylaxe wissen.

»Wir nehmen beide ein Medikament, dass uns und andere vor einer Infektion mit HIV schützt, Lucas. Eben PRep. Wir sind also gesund und ...«

»Sag mal, hat der diese Diskussion auch geführt, als Du ihn angestochen hast, Tobs?«

»Ach, halt die Klappe, Pjotr.« Ich drücke blitzschnell meinen Dicken wieder in seinen Mund. Ich lächelte verlegen zu Lucas hinüber, nickte und wollte gerade ausführlicher Auskunft geben, da winkte er ab.

»Sorry, kannte ich nicht. Alles gut. Euch vertraue ich. Musst nix weiter sagen. Nicht jetzt.« Damit spuckte er kurz in seine Hand, zog die Vorhaut noch weiter zurück und setzte ohne Zögern seine rotglühende Eichel an Pjotrs Hintereingang an. Nur eine Sekunde später bäumte dieser sich auf, spie beinahe meinen Steifen aus und stöhnte so laut auf, dass ich befürchtete, der gesamte Campingplatz und Scharbeutz müssten ihn zu dieser frühen Morgenstunde gehört haben.

»Was denn, Pjotr? Ach, nee, ist Dir mein kleiner Hetenschwanz etwa zu dick? Zu lang kann nicht sein, er ist ja noch gar nicht ganz drin.«

»Du bist ...« Weiter ließ ich meinen Freund nicht kommen. Mit einem lauten »Yippie-Ya-Yeah-Schweinebacke« brachte ich den kleinen Tobias wieder zurück in die Körperöffnung, die er gerade so ruckartig verlassen musste, und Lucas nahm die »Schweinebacke« ebenfalls wortwörtlich und rammte sich vollständig in Pjotr hinein. Ich staunte nicht schlecht. Auf seinem schönen Gesicht lag ein dermaßen konzentrierter Ausdruck, ähnlich wie damals in seinem Studentenzimmer. Alles erfassen wollen und doch alles genießen. Und dass er es genoss, stand außer Frage, oder? Die Art wie er den Kopf in den Nacken warf, die Augen schloss, den Mund öffnete. Seine kräftigen Hände umklammerten die Hüften meines Freundes, während er mit einer größtenteils gleichmäßigen, aber geradezu stoischen Rhythmik in ihn eindrang, gleichzeitig prasselte das Wasser auf seinen gebräunten, durch die Tropfen fast glitzernden Körper und auf Pjotrs niedergedrückten, von Natur aus blassen Rücken. Ein Bild, das anfing, sich mir für ewig ins Gedächtnis einzubrennen. Lucas fickte meinen Freund! Plötzlich und hier. Warum ausgerechnet hier und jetzt? Warum nicht schon früher bei uns zuhause? Er hatte halbnackt mit Pjotr in unserem Bett herumgealbert.

Scheiße, war ich eventuell eifersüchtig? Gab es mir sogar einen kleinen Stich, dass Pjotr sich diesem speziellen Mann so hingab, wie sonst nur mir? Das war doch albern. Zumal ich doch Teil des Ganzen war. Pjotr nahm mich doch ebenso in sich auf, wie er es gerade mit Lucas tat. Der merkwürdige pornografische Begriff »Zwei-Loch-Stute« poppte in meinem Kopf auf. Ich verdrängte ihn sofort. Wenn Pjotr eins nicht war, dann nur ein Loch. Oder mit diesen anderen Kategorien wie devot und passiv zu besetzen. Totaler Schwachsinn. Fast immer gingen unsere gemeinsamen Fickereien von ihm aus. Durch seine Aktivität. Ja, und auch hier jetzt. Gut, vor Pjotrs Auftauchen in den Waschräumen standen wir, Lucas und ich, bereits ganz kurz davor übereinander herzufallen. Also, weswegen dann Eifersucht? Worin bestand jetzt bitte der Unterschied?

Dass Lucas nicht mehr mein Exclusive-One-Night-Stand war? Dass ich ihn eventuell mit Pjotr teilen musste? Das war schließlich nicht nur unsere Entscheidung. Da hatte ja wohl Lucas die Entscheidungshoheit drüber. Und warum musste ich jetzt, wo wir spitz wie Nachbars Lumpi waren, wo wir bereits fickten, über solche Eventualitäten nachdenken? Könnte sich bitte mal mein Hirn abschalten. Scheiße, ich war immer ein Genussmensch, der sich spontan von seinen Trieben, seinen Empfindungen überwältigen ließ. Und jetzt passierte eben das hier ganz spontan. Himmel, wo war das Problem? Pjotr genoss es, das war offensichtlich. Ja, und Lucas? Doch, ich war mir sicher, er konnte es auch genießen. Warum war also ausgerechnet ich derjenige, der seinen Kopf nicht ausschalten konnte?

 

»Sorry, ich ... ich komme gleich, ich ... kann es nicht ...« Lucas riss die Augen so weit auf, aber ich konnte nur noch das Weiße und nicht mehr seine meergrüne Iris erkennen. Ein weiteres Mal entließ Pjotr meinen Schwanz, aber nicht nur meinen. Auch Lucas Steifer flutschte aus dem engen Futteral, das er bis eben noch mit wilden Stößen traktiert hatte. Blitzschnell drehte sich Pjotr um die eigene Achse, beugte sich zu Lucas herunter, doch bevor er den Mund um dessen Schwanz schließen konnte, feuerte Lucas den ersten Schwall seines Spermas ab. Es traf Pjotrs direkt ins Auge, die nächsten Schüsse landeten zu seiner Zufriedenheit in seinem Rachen. Mit der freien linken Hand winkte mir Pjotr zu und bedeutete mir, dass ich den freigewordenen Platz in seinem Po einnehmen sollte. Seine Rechte bearbeitete weiter unermüdlich seinen eigenen Steifen. Suchen nach dem Eingang musste ich nicht lang. Im Gegenteil. Die Pforte war weit geöffnet und gut geschmiert, trotz Dauerdusche. Ich stieß hinein und augenblicklich durchströmte mich ein eigenartiges Gefühl. Es war eine Art Heimkehr. Klingt bescheuert, aber so war es. Pjotr war mein Zuhause und sein Po offensichtlich mein Wohnzimmer.

Ein genussvolles lautes »Mmmh, oh, ja« drang aus Pjotrs Mund. Lucas schwankte und seine Beine zitterten, wie ich es so noch nie bei ihm gesehen hatte. In Sagehorn musste er sich auch kurz hinsetzen, aber hier war es vielleicht zusätzlich das warme Wasser, die Schwaden Dunst, die das Atmen etwas erschwerten.

»Kommst Du, Tobs? Komm, bitte, spritz mit mir ab. In mir! Oh, Shit, mir kommt’s jetzt.« Er schrie es fast. Lucas Samen mit Pjotrs Speichel durchmischt lief ihm übers Kinn und über seinen jetzt aufgerichteten Brustkorb.

Stöhnend sank Lucas in die Ecke, saß mit angezogenen Beinen schwer atmend da, als mein Freund abspritzte.

»Hey, Lucky Luke, für Dich.«

Sein zähflüssiger Saft landete auf Lucas nahezu regungslosen Armen, Schultern und etwas kleckernd auch auf seinem Bauch, während ich leicht verzögert meine Ladung nach vier fünf heftigen Stößen sozusagen in meinem »Wohnzimmer« ablud. Pjotrs Spasmen, die Zuckungen ließen es gar nicht zu, dass ich mich aus ihm zurückzog. Fast befürchtete ich, er bekäme so etwas wie einen Analkrampf und wir müssten mit entkrampfenden Injektionen durch einen Notarzt voneinander getrennt werden. Na, der Skandal auf diesem Campingplatz wäre ein Fall für eine Form von schwuler Legendenbildung gewesen. Zum Glück kam es nicht so weit. Nach gefühlten drei Minuten, in Wahrheit werden es höchstens dreißig Sekunden gewesen sein, verlor ich an Härte und mein überreiztes Glied rutschte wieder ans Neonlicht dieser nüchternen Waschräume. Pjotr torkelte wie volltrunken zu den Bänken, auf denen Lucas Kulturbeutel und meine paar Kleidungsstücke lagen. Trotz eines gewissen Herzrasens war ich relativ schnell wieder fit, was man von meinen beiden Männern nicht behaupten konnte. Pjotr legte sich auf die hölzerne Bank, zog mit beiden Armen seine Beine bis zum Brustkorb und hechelte wie eine Gebärende. Lucas sass noch immer am Boden, Pjotrs Erguss floss nach und nach gen Abfluss, nur an seinem Bauchnabelknubbel hatte sich ein letzter Rest verfangen, aber er sprach noch immer kein Wort.

»Hey, muss oder will noch jemand duschen? Also, duschen mit ... mit Duschgel oder so?«

Keine Antwort.

»Okay. Ja, dann ... dann dreh ich mal das Wasser ab, Leute, oder?«

Keine Antwort. Die Stille, die jetzt durch den nur noch tröpfelnden Brausekopf eintrat, war schön und wohltuend, aber irgendwie auch gespenstisch. Ich bückte mich und sammelte die Fetzen meiner ehemaligen Lieblingstights ein. Ein halbes Hosenbein hing noch oberhalb meiner Kniekehle. Auf einem Bein hüpfend befreite ich mich davon, warf es in den Abfallkorb neben der, mit einem Keil offen gehaltenen, Eingangstür. Durch deren Spalt sah ich frühes kühles Sonnenlicht eindringen.

»Mensch Leute, keine Ahnung wie spät oder früh es ist, aber bestimmt tauchen hier gleich andere Camper oder zumindest die Putzkolonne auf. Wollen wir nicht langsam rübergehen und vielleicht schlafen.«

 

Zwei Augenpaare blickten mich entgeistert an.

»Du gönnst einem aber auch nie ne Verschnaufpause, Tobs, oder? Aua!« Pjotr richtete sich auf und griff sich an die Hüfte. Die Prellungen vom Überfall in Lübeck schillerten in mehreren Farben, von hellrot zu dunkelrot und bereits leicht bläulich.

»Ey, Ex-Hete? Jetzt kriegst Du mal nen Eindruck, was ich mit dem Kerl alles durchmachen darf. Die kleine Kulturschwuchtel macht nach außen immer einen auf Anarcho und ganz locker, dabei wäre er auch der perfekte gnadenlose Gefängnisaufseher oder Lagerkommandant. Oh Scheiße, das tut echt weh.«

Endlich rührte sich auch der bislang apathische Lucas vom Fleck.

»Lass mal nachsehen, Pjotr. Mann, ich hoffe, wir haben das durch ... na, das eben gerade ... nicht schlimmer gemacht. War ziemlich heftig und ...«

Der winkte ab.

»Quatsch, schlimmer. Geht schon. Hör mal. So ein ordentlicher Fick betäubt mehr als diese Scheiß-Ibus, das darfst Du mir glauben. Oder tat Dir noch etwas weh, nachdem Du von Tobs genagelt wurdest? Ah, nee stopp, sorry, hab vergessen. War ja das erste Mal, dass Dir die Poperze gespalten wurde. Dürfte vielleicht doch etwas unangenehm gewesen sein. Aber ansonsten?« Er wickelte sich in das Handtuch, mit dem er gekommen war.

»Wenn Du meinst.« Lucas zuckte scheinbar gleichmütig mit den Schultern. Allerdings meinte ich ihn schon etwas besser zu kennen. Da arbeitete irgendwas heftig in seinem Kopf.

»Leute, könnten wir jetzt bitte rübergehen und ein Weilchen pennen. Kommt. Und ich bin der Kleinste, ich klettere in den Schlafsarg. Ihr zwei Riesenbabys könnt Euch gerne unten die große Matratze teilen, am Daumen oder sonst was nuckeln oder gegenseitig Eure Wunden lecken. Ich muss meinen Kater ausschlafen. Oder wollt Ihr das lieber in der Sonne unten am Strand?«

Mit meinem weißen T-Shirt und den Shorts, unter denen man, ohne Unterhose, meinen, immer noch etwas überreizten und geschwollenen, Schwanz relativ deutlich erkennen konnte, stand ich in der Tür und hoffte inständig, dass uns niemand belauscht und beobachtet hatte. Lucas blieb direkt vor mir stehen, schaute mich von Kopf bis Fuß an, sagte aber sekundenlang nichts.

»Was ist?«, platzte es irgendwann ungeduldig aus mir heraus.

Wie gehabt blieb es bei diesem obligatorischen Schulterzucken und dem undefinierbaren Gesichtsausdruck, erst als Pjotr ebenfalls zur Tür raus wollte und wir drei dicht an dicht standen, umarmte er reichlich ungelenk zunächst meinen völlig überraschten Freund, dann mich.

»Dieser Trip, diese Nacht und ... das hier eben ... war ... «

Er rang nach einem treffenden Begriff.

»... das war echt ... abgefahren, oder?«

Lucas drückte mit beiden Händen Pjotr und mir kurz die Schulter, dann schlappte er wort- und, sehr ungewohnt, kraftlos mit seinen Flipflops Richtung Caravan. Mein Freund warf mir einen fragenden Blick zu. Diesmal zuckte ich mit den Achseln. Tja, was sollte ich schon sagen? Abgefahren traf es ganz gut.

 

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