Der Schwulenhasser und der Schwule sind aufeinander angewiesen.
Alpha Männer / Junge Männer
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„Immer dieser Woke-Scheiß. In jedem Film und jeder Serie bringen sie jetzt schon eine Schwuchtel.“ tönte Gregori laut hörbar durch sämtliche Sitzreihen des Flugzeugs. Mischa konnte von weiter hinten nicht widerstehen und rollte seine Zeitschrift zu einem Spuckrohr zusammen. Sekunden später landete ein Kaugummi im Haar des Rüpels, der ihn acht Jahre lang jeden Tag gequält hatte. Sie waren unterwegs auf Klassenfahrt. Ein paar Tage Party auf Jamaica sollten die Belohnung für die Matura sein, die sie gerade geschafft hatten. Das Strebern war vorüber, der Sommer hatte begonnen und nun fing der Rest des Lebens an.

 

Gregori merkte es erst als er sich über den Hinterkopf fuhr und den klebrigen Batzen in den Fingern hatte, der sich mit seinem Haar zu einem Klumpen vermengt hatte, der Fäden zog. Je mehr er versuchte den Schaden zu beheben, desto schlimmer machte er es. Er drehte sich auf seiner Sitzbank um, sah Mischa dort die Unschuld mimen und dachte sich einmal mehr, dass die Schwuchtel ein solcher Weichling war, dass man als echter Kerl einfach nur noch kotzen konnte wenn man so was in seiner Klasse aushalten musste.

Aufstehen und auf die Toilette gehen war seine einzige Möglichkeit die Frisur wieder in Ordnung zu bringen. Mischa feixte. Rache ist süß. Er vergönnte es dieser Pfeife. Lange genug hatte er sich drangsaliert gefühlt, lange genug hatte man ihm eingeredet, er solle der Klügere sein. Übersetzt hieß das: du als Schwuler bist doch automatisch versöhnlich, verzeihend und tolerant und wenn nicht, dann solltest du es werden, damit man über den Makel deiner Neigung besser hinweg sehen kann.

Plötzlich hörten sie ein lautes Geräusch. Die Schreckhafteren in der Klasse schrien auf. Es gab eine Explosion. Das Flugzeug wurde mit der Schnauze nach oben gerissen. Gepäck und Menschen flogen durcheinander. Sie verloren an Höhe. Mischa wollte sofort aufstehen, doch die Stewardess drückte ihn in den Sitz zurück. In ihrem Gesicht war keine Professionalität zu lesen, sondern ziemliche Angst. Gregori, der ziemlich hart aufs Kinn gefallen war, dachte bei sich, dass Weiber mit Krisen nicht umgehen konnten und Schwuchteln wie Mischa eben auch nicht. Er hatte vergessen, dass er selber just im selben Moment hatte aufspringen wollen wie Mischa, nur dass Mischa schneller gewesen war und er selbst es sich durch den Zwischenfall mit der Bordbegleiterin noch einmal hatte überlegen können.

Der Impuls nach hinten zu rennen, um aus dem Fenster zu sehen und genau zu beobachten was mit dem Getriebe passiert war, hatte ihn fahrig werden lassen. Außerdem verlor das Flugzeug an Höhe. Der freie Fall war nicht mehr aufzuhalten. Unter ihnen sah man das offene Meer. Die meisten Schüler blieben auf ihren Plätzen und weinten, beteten, hielten sich aneinander fest. Gregori hörte die klare Stimme Mischas, die laut auf ihren Klassenlehrer einredete. Der zitterte nämlich vor Angst.

Er hörte zu wie Mischa sich um Herrn Häring kümmerte und dachte sich, dass die Schwulette vor Angst panisch sein müsse während er dankbar war, dass jemand anderer aussprach was ihm gerade durch den Kopf ging: "Sie haben die Verantwortung für uns. Bitte beruhigen Sie sich. Sie müssen uns durch diese Situation begleiten. Sie sind der Erwachsene!"

Sein Magen drehte sich um als der Pilot meinte, sie würden auf dem Wasser bruchlanden. Zuvor sollten sie sich alle geordnet Schwimmwesten anziehen und dann sollten sie einfach nur noch warten bis Rettungshubschrauber kämen. Es wäre alles nicht so schlimm wie sie vielleicht denken würden. Bis auf einen Sachschaden und den Verlust des Gepäcks hatte keiner von ihnen etwas zu befürchten. Aber sie sollten unbedingt im Flugzeug bleiben. Nicht springen. Gregori packte die Angst. Er riss der Flugbegleiterin die Rettungsweste aus der Hand und stülpte sie seinem Sitznachbarn über, der sich mit der Gipshand schwer tat.

Voller Tatendrang gesellte er sich zu den Bordbegleitern und half ihnen Rettungswesten zu verteilen. Dabei dachte er sich etwas verächtlich, dass die Schwuchtel mal wieder den Samariter spielte und Klassenkameraden beruhigte, weinende Kollegen und Kolleginnen tröstete und immer noch den alten Häring bemutterte. Wenn man sich unbedingt wichtig machen musste und sich dabei noch lächerlich machte weil doch trösten und unterstützen weibisch waren, dann am besten so. Tatkraft war männlich und in dieser Gewissheit sorgte er dafür, dass jeder Schüler vor ihm eine Weste bekam und sich mit deren Handhabung auskannte.

Ihr Klassenlehrer saß zitternd auf seinem Platz und konnte sich nicht rühren. Er war kreidebleich. Der Schock hatte ihn völlig bewegungsunfähig gemacht. Die Flugbegleiterin versuchte ihr Bestes ihn zu beruhigen, obwohl auch ihr die Angst in den Knochen saß. Das Flugzeug verlor noch mehr an Höhe. Der Aufprall stand kurz bevor. Das war der Moment wo Häring durch drehte. Sie mussten ihn zu dritt davon abhalten zum Ausgang zu rennen und raus zu springen weil er sich in nackter Angst wehrte und mit wilden Augen um sich blickte.

 

Das Flugzeug prallte mit voller Wucht auf der Meeresoberfläche auf. Die Flügel wurden abgerissen. Der Körper brach auseinander. Kurz zuvor schleuderte es die Flugbegleiterin hinaus, die Metallteile an den Kopf bekam. Mischa und Gregori wurden durch den Aufprall bewusstlos. Überall schwammen Trümmer, Gepäckstücke. Schüler kamen zu sich, suchten sich etwas zum Festhalten. Halfen sich gegenseitig. Unterdessen wurden die beiden Ohnmächtigen in ihren Rettungswesten abgetrieben. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu regnen. Die Wellen wurden höher, die Wolkenwand war kaum noch vom Wasser zu unterscheiden. Es war, als wäre alles schwarz als sie aufwachten. Sie konnten auch weder sehen noch hören wo die anderen waren. Da war nur die Gewissheit, dass eine Frau in ihrer Nähe gerade ertrunken war, und wo ihr Klassenlehrer war konnten sie nicht ausmachen.

Mischa sah, dass Gepäckstücke in ihre Richtung trieben. Erleichtert erkannte er den eigenen Koffer. Das Schlauchboot, mit dem er vor gehabt hatte, den Strand in Jamaica unsicher zu machen und hübsche Jungs aufzureißen, war die Rettung. Er stellte lediglich zu seinem Leidwesen fest, dass der Motor Schaden genommen hatte. Gregori hatte andere Probleme. Seine Rettungsweste war kaputt. Mischa zog ihn auf sein Schlauchboot. Gregori stieß ihn sofort von sich weg sobald er ihn hinein gehievt hatte was nicht ganz ohne einen Griff auf den Po möglich gewesen war. „Nur, dass eines klar ist, wir stehen das jetzt gemeinsam durch und suchen die anderen, aber danach gibt es getrennte Wege.“ stellte Gregori klar. „Ich mag dich nicht, Mischa. Hab ich nie, werde ich nie. Wir werden keine Freunde und wenn du mich anfasst, dann bist du tot.“ „Ja, ja. Halt einfach das Maul und fang an zu rudern.“

Gregori verstummte aber nicht wegen Mischas Worten. Er sah den Körper der Flugbegleiterin an sich vorbei treiben. Sofort beugte er sich über das Schlauchboot und drehte sie im Wasser um. Sie war tot. Keiner konnte ihr mehr helfen. "Nur weil der Häring ausgeflippt ist." brummte er. Mischa kniff die Lippen in stummer Zustimmung zusammen. Sie hätte nicht sterben müssen. Das hatte sie nicht verdient. Sie hatte helfen wollen, hatte ihren Job gemacht. Nun war sie tot. Tapfere junge Frau. Wie sehr sie sich doch trotz ihrer Angst noch bemüht hatte!

„Oh nein, nein, nein, nein, nein!“ In heller Angst schrie Gregori auf einmal auf. Er hatte eine Schwanzflosse entdeckt. Tausend Gedanken rasten wie Torpedos durch seinen Kopf. Der weiße Hai. Deep Blue Sea. Meg. Immer wieder schrie es in seinem Herzen: Nein, nein, nein! Er hatte Todesangst vor Haien. Schon sein ganzes Leben lang. Sämtliche Horrorfilme, die es darüber gab, verstärkten das noch. Es half ihm auch nicht zu wissen, dass ein Hai in der Wirklichkeit ein Raubtier war, das durch Blut angelockt wurde und dem Menschen nicht aus Bosheit gefährlich wurde. Die meisten Angriffe waren Irrtümer. Diese Angst war nicht rational. Aber stark. Sehr stark. Jedes einzelne Haar in seinem Körper stellte sich auf.

Wild entschlossen nicht als Fischfutter zu enden griff er sich das Ruder und wollte die Bestie damit vertreiben. Mischa nahm es ihm weg und stieß ihn vor die Brust. „Setz dich hin, du Idiot!“ Der Hai war bestimmt durch das Blut der verunglückten Frau neugierig geworden. Er würde sich seine Beute holen. „Du denkst, er frisst sie jetzt?“ Gregori wollte sich übergeben. „Und den Häring?“ „Natur.“ gab Mischa schulterzuckend zurück. Sie konnten nichts dagegen machen und nichts für die Verunglückten tun. „Verhalte dich ruhig.“ „Verspottest du mich?“ fragte Gregori angriffslustig. Der andere blieb völlig gelassen. „Nein.“

Gregori hätte sich gern gestritten. Das hätte ihn von seiner Furcht abgelenkt. Er hatte nie gelernt andere Gefühle zu äußern als Aggression und Wut. Dass Mischa seine Situation nicht ausnutzte und ihn weder verspottete noch sich als Führung über ihn stellte ließ ihn misstrauisch schnuppern. Er versuchte seine Fühler auszustrecken, um aus dem anderen schlau zu werden und heraus zu finden welche Beweggründe dahinter steckten. Mischa gab schließlich ein verächtliches Schnauben von sich: „Ich will überleben, Mann! Setz dich gemütlich hin und hör auf Panik zu schieben. Du kannst dich beruhigen, ich kann dir schon seit Jahren widerstehen. Problemlos. Haben wir das Thema jetzt durch oder willst du weiterhin so tun, als könnte ich jederzeit über dich herfallen?“ „Als ob du das könntest!“ knurrte Gregori. Mischa winkte ungeduldig ab. Er wollte rasch zu den Flugzeugteilen zurück finden. Auf ihrem Boot hätten noch andere Platz. Er wollte Leben retten. „Whatever. Wir sitzen im selben Boot.“

 

Die Orientierung hatten sie längst verloren, das Flugzeugwrack war außerhalb ihrer Sicht geraten. Sie ruderten durch den Regen und gegen die Wellen an, um es wieder zu finden. Ihr gesunder Menschenverstand sagte ihnen, dass sie unbedingt in der Nähe bleiben mussten, um gefunden zu werden. Doch die Natur hatte andere Pläne und trieb sie einfach immer weiter aufs offene Meer hinaus. Sie hörten das Rattern der Rotorblätter nicht als die Rettungshubschrauber kamen und ihre Kollegen raus holten. Alles was sie hören konnten war das Rauschen der Wellen.

Im selben Boot. Gregori war noch nie so beleidigt worden. Er saß mit keiner Schwuchtel im selben Boot. Sein Teil des Bootes war normal und der andere pervers. Aber der Hai war verschwunden. Er hatte zwar jedes Mal Angst wenn er das Ruder ins Wasser tauchte, dass jeden Moment ein riesiges Maul auftauchen und sich darin verbeißen könnte, aber das geschah nicht. Mischa legte die kaputte Rettungsweste über seine Knie und riss sie vollkommen auf. Er legte sie so zusammen, dass sich das Regenwasser darin sammeln konnte. Gute Idee, musste Gregori widerwillig zustimmen.

Wie es aussah würden sie wohl längere Zeit auf offener See verbringen. Weit und breit waren kein Flugzeug, keine Hubschrauber, keine Mitschüler zu sehen. Zum Glück aber auch keine Haie. Er merkte jetzt erst wo die Angst und das Entsetzen langsam nachließen wie erschöpft und müde er war. Auch Mischa rieb sich über die müden Augen. Seine Ruderstöße waren langsamer geworden. Die Augen gerötet vom Salzwasser. Die Glieder schwer und fast schon taub. „Einer von uns sollte schlafen. Wir wechseln uns ab. Teilen unsere Kräfte ein.“ „Wirfst du mich dann über Bord wenn ich einschlafe?“ fragte Gregori halb im Scherz. „Nein, sonst muss ich ja allein weiter rudern.“ ging Mischa auf den Witz ein. Sie lächelten beide kurz, ehe sie sich daran erinnerten, dass sie ja Feinde waren.

Die Nacht wechselte in den Tag. Bei Sonnenlicht wirkte das Meer weniger bedrohlich, aber dafür brannte die Sonne auf sie herunter. Jetzt waren sie froh über das gesammelte Regenwasser. Durstig schleckte Gregori auf den Knien an der Jacke. Er erinnerte sich daran, dass Mischa hinter ihm stand und trat beiseite. „Wie großzügig.“ „Naja, wir brauchen einander wohl. Im selben Boot und so.“ Gregori hatte fast ein schlechtes Gewissen weil er mehr als die Hälfte getrunken hatte. Der andere hatte eine genauso raue und trockene Kehle wie er selber. Er konnte es deutlich bestätigt sehen als Mischa sich mit seinem runden Hintern nach vorne beugte und gierig durch die Pfütze leckte.

„Schade, dass man Salzwasser nicht trinken kann.“ meinte Gregori bedauernd. „Nein, aber abkühlen kann man sich.“ Mischa zog sein Hemd aus und wollte es ins Meer tauchen. Gregori stürzte zu ihm und hielt sein Handgelenk fest. „Bist du verrückt geworden? Pass auf!“ „Was ist los?“ spottete Mischa. „Denkst du, mir beißt ein Hai die Hand ab?“ Beschämt kam Gregori ins Stottern: „Naja, ich weiß nicht.“ Er hielt die Hand immer noch fest. Einen Moment lang hatte er wirklich Angst bekommen. Wenn Mischa etwas zustieß, dann war er ganz allein. Der aber lächelte einfach nur und befreite sich aus dem Griff. Kumpelhaft klatschte er ihm auf den Rücken.

Sein Oberkörper war nackt. Gregori konnte sehen wie der Schweiß daran herunter lief. Es war ein trainierter Körper, durch Fitness gestählt. Die Haut glänzte ätherisch in der Sonne, Schatten wurde auf die Brustmuskeln geworfen und brachte sie zur Geltung. Verwirrt wandte er sich ab und als Mischa sich das nasse Shirt anzog, durch das seine Brustwarzen erst recht zur Provokation wurden, machte es das nicht besser. „Wollen wir weiter rudern?“ Wie von der Tarantel gestochen fuhr Gregori ihn an: „Du kannst machen was du willst. Ich setz mich nicht neben dich in diesem Aufzug!“ Mischa zuckte die Achseln. „Ganz wie du willst.“

Wütend setzte sich Gregori etwas weiter nach vorne und stach das Ruder ins Meer, als hinge sein Leben davon ab. Scheißschwuchtel! Natürlich musste er überall seinen Körper zur Geltung bringen. Reines Aufmerksamkeitsbedürfnis und obwohl er das Gegenteil behauptete lief es sicher darauf hinaus, dass er ihn anmachen wollte. Aber nicht mit ihm! Etwas Schillerndes schwamm neben dem Schlauchboot. Angst vor Haien! Ha! Damit hatte er sich eine Blöße gegeben. Zugegeben. Aber Neurosen ließen sich überwinden. Er war fest entschlossen diese kleine Schwäche auszugleichen.

 

Gregori überlegte ob er Fische mit bloßer Hand fangen könnte. Er hatte großen Hunger. Unbedacht griff er danach und schrie dann auf. Es war kein Fisch, es war eine Qualle und diese brannte fürchterlich auf seiner Haut. Ihre Tentakel hatten sich in sein Fleisch hinein geätzt. Es tat schrecklich weh das Vieh zu entfernen. Seine Haut rötetete sich, warf Blasen und schmerzte. „Du solltest drauf pinkeln.“ meinte Mischa. Gregori versuchte es aber er konnte nicht. Zu wenig Wasser hatte er getrunken. Er hatte kein Bedürfnis und bei der Vorstellung vor einem Schwulen zu pinkeln kam erst recht nichts. Seine Hand war stark geschwollen, sie brannte, nässte, schmerzte. „Pinkel du drauf.“ flehte Gregori in seiner Pein.

Er musste es dem anderen anrechnen, dass der ohne ein Wort den Schlauch raus holte und das Feuer löschte. Dabei hatte er Zeit sich das Ding verstohlen anzusehen und das war mehr Zeit als er je mit den Blicken ein fremdes Glied taxiert hatte. Es sah anders aus als sein eigenes. Irgendwie hübscher. Besonders die Form des Schafts. Die Eichel war die Kirsche auf der Torte und sie war saftig. Einladend. Blasslila. Feucht glänzend. Gregori fragte sich vor wie vielen Kerlen der schon seinen Schwanz raus geholt hatte. Und wie viele Kerle den wohl schon gelutscht oder in ihren Hintern gelassen hatten.

„Genug!“ brüskierte sich Gregori. „Wedel nicht so mit dem Teil vor meiner Nase rum.“ „Entschuldige, ich dachte, ich sollte dir helfen.“ „Du hast es sicher genossen.“ „Du spinnst!“ Mischa machte eine ausladende Geste. „Hier mit dir fest zu sitzen, Greg, das ist kein Vergnügen. Du bist ein selbstgefälliges, präpotentes, schwulenfeindliches, ignorantes Arschloch, das irgendwo zwischen Affe und Neandertaler stecken geblieben ist. Du denkst, du bist ein Gottesgeschenk für alle Frauen, aber ich verrate dir ein Geheimnis, die lachen über dich. Die wissen nämlich ganz genau, dass du in Wirklichkeit ein kleiner unreifer Junge bist, der riesige Probleme mit seiner Männlichkeit hat und sich deshalb vor Frauen und Schwulen fürchtet.“

Anstatt zu antworten nahm Gregori das Ruder aus seiner Hand und ruderte allein weiter. „Du warst lange genug an der Reihe. Geh schlafen.“ Immer noch sauer legte sich Mischa mit gemischten Gefühlen hin. Er hatte keine Lust mehr auf den Holzkopf und erst recht war er er es leid von ihm beleidigt zu werden. „Land!“ rief Gregori plötzlich. Mischa schaute auf und fühlte sich erleichtert. Was für ein Glück! Dort war eine Insel. Er würde von Bord gehen, würde sehen ob dort Menschen lebten und Hilfe suchen. Dann wären er und sein Lieblingsfeind einander endlich los. Gregori konnte sich wieder einreden, dass er die geilste Sau auf der Welt sei, und er selbst würde endlich in sein Leben zurück kehren.

Sobald sie anlegten verließ Mischa das Boot geradezu fluchtartig. Gregori blieb am Strand zurück weil ihm schon klar war, dass der andere in Ruhe gelassen werden wollte, und gab sich Mühe das Boot hinaus zu ziehen. Sein Gefühl sagte ihm, dass Mischa mit seinem Versuch Hilfe zu holen keinen Erfolg haben würde. Es gab ein paar unbewohnte Inseln, die zu klein für eine Besiedlung waren und kein Süßwasser hatten. Vermutlich waren sie auf einer davon gelandet. Gregori buddelte ein großes Loch in den Sand und legte die kaputte Rettungsweste hinein. So viel hatte er von Mischa schon gelernt. Seine Hand brannte immer noch. Aber er machte sich auf die Suche nach Holz und Palmwedeln. Bis Mischa schließlich ziemlich entmutigt und erschöpft zurück kehrte, hatte er bereits eine Hütte gebaut.

„Keine Menschenseele hier, hm?“ „Scheiße, nein!“ fluchte Mischa. „Keine Sau hier. Nicht einmal ein Fluss oder ein Bach.“ „Hab ich befürchtet.“ „Toll! Dann krepiere ich hier. Mit dir!“ Der Aufschrei war so voller Wut und Verzweiflung, dass es Gregori doch nahe ging. Er hatte es sehr weit getrieben. Immer wieder. So lange die Schwuchtel die andere Wange hin hielt machte das ja auch Spaß. Aber irgendwie nun doch nicht mehr ganz so viel wie sonst. Sie brauchten einander. „Werden wir nicht.“ Er deutete auf die Hütte. „Wir harren so lange aus bis sie uns finden.“ „Und du willst Fische fangen und Feuer machen oder wie?“ „Ich bin doch ein Neandertaler. Das ist mein Job.“ Darüber musste Mischa lachen. Er begutachtete ihr provisorisches Zuhause. „Sieh einer an, Greg, es gib ja doch etwas, das du kannst.“ stellte er wohlwollend fest. Gregori grinste. Er konnte noch mehr. Es war ihm nämlich ein Bedürfnis gewesen in großen Lettern Hilfe in den Sand zu schreiben. Damit war er allerdings nicht ganz fertig geworden.

Mischa erledigte den Rest. Gregori schaute ihm zu wie er sich bückte und im Sand grub. Die Schwuchtel war nicht ganz nutzlos. Bücken konnte er sich wenigstens. Als Mischa fertig war schlug er Steine aneinander und machte sie damit scharf wie Messer. Somit konnte er einen Ast zu einem Spieß machen, mit dem sie hoffentlich Fische fangen würden.

Damit stellte er sich ins Wasser und wartete auf Fische. Greg dauerte das zu lange. Er stach wie ein Irrer um sich herum und verfehlte doch seine Beute. „Vorsicht, Hai.“ ließ Mischa es sich nicht nehmen ihn aufzuziehen. Greg schaute sich erschrocken um, straffte sich und lachte dann. Er warf Mischa den Speer zu. „Mach es besser, Klugscheißer!“ Mischa fing den Holzspieß auf und stellte sich bewegungslos hin. Lauernd. Wartend. Die Beute verfehlte er dennoch knapp. Er zuckte nicht zurück als eine Krabbe seinen Fuß überquerte. Mit einer schnellen Handbewegung packte er das Tier und tötete es. Dann warf er es an den Strand. „Vielleicht schmeckt es ja."

Stunden vergingen, in denen Greg sich mühte Feuer zu machen und Mischa versuchte Fische zu fangen. Beides war nicht so einfach. Die Sonne verbrannte ihnen erbarmungslos den Rücken. Durst stieg die Kehle hinauf. "Wie geht's deiner Hand?" "Besser." gab Greg zurück. Er blinzelte gegen die Sonne. Mischa stand noch immer stoisch mit dem Spieß da und gab sein Bestes. Er hatte schon dazu gelernt, verfehlte die Fische immer knapper bis endlich...die Schwuchtel war wirklich zu gebrauchen.

„Du hast es halt nicht so mit Fischen.“ meinte Mischa gönnerhaft und nahm den letzten Bissen von ihrer Beute zu sich. Der Fisch röstete auf einem Spieß über dem Feuer. Er würde auch morgen noch schmecken vorausgesetzt die Möwen holten sich nicht ihren Anteil. Die Krabbe hatten sie beide verworfen. Der Schleim, der aus der Kruste austrat, war ungenießbar. „Dafür kannst du Feuer machen.“ Noch nie im Leben hatte Greg etwas besser geschmeckt als dieses karge Mahl. Nie zuvor hatte er sich stolzer gefühlt als in dem Moment wo der erste glühende Funke überschlug und sich ins Holz fraß.

Selbst die Gesellschaft könnte schlechter sein musste er sich eingestehen. Sie waren ja schon fast ein eingespieltes Team von Kameraden, vorausgesetzt, man könnte einen Schwulen als Kameraden bezeichnen? Neandertaler, dachte Greg über sich selbst und musste ein wenig schmunzeln. Bisher hatte ihm noch nie jemand so die Meinung gegeigt. Noch nicht einmal die eigenen Eltern und er hätte sich manchmal gewünscht, sie hätten es getan. Immer noch war Mischas Oberkörper nackt. Aber das störte Greg nicht mehr. Es war wieder dunkel geworden. Er sah wie die Flammen den Männerkörper in rötliches Licht tauchten. Der Feuerschein verlieh Mischas Haut einen faszinierenden Schimmer.

 

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