Wir haben ihn.
Alpha Männer / Bareback / Gewalt / Junge Männer / Romantik
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„Damit will der Täter Sie zum Aufgeben zwingen. Jetzt wird es persönlich.“ Marcel nickte und schluckte an seinen Tränen. Er hatte das Gefühl, als hätte man ihn erschossen und er hätte nur vergessen umzufallen. Dies war seine Schuld. Er hatte Kemal das Forum gezeigt. Nun fragte er sich, ob er einen seiner engsten Freunde ins Verderben geschickt hatte. „Es gibt auch eine gute Nachricht.“ „Achja?“ Marcel konnte sich kaum vorstellen was jetzt noch gut sein sollte. „Die Fingerabdrücke, die Sie mir von dem Auto gebracht haben, die sind teilweise identisch mit denen, die Pedro Gomez im Hotelzimmer hinterlassen hat.“ „Wir haben ihn.“ erkannte Marcel. Das war tatsächlich einmal eine gute Nachricht. Die anderen Fingerabdrücke mussten dann wohl Richard gehören und jene, die auf der Glasscherbe gewesen waren, gehörten einem ehemaligen Arzt, der wegen Betrug und Diebstahl entlassen worden war.

 

Der Kommissar hatte sich außerdem mit der alten Dame unterhalten, die früher in dem Haus gewohnt hatte. Sie konnte sich tatsächlich nicht mehr daran erinnern weshalb sie aus heiterem Himmel ihr schönes Haus mit all ihren Sachen zurückgelassen hatte und in ein Pflegeheim umgezogen war. Verwirrt, desorientiert, gelöschtes Kurzzeitgedächtnis. Genau dieselben Symptome wie bei dem jungen Apotheker, der mit Angel Dust betäubt worden war. Niemand hatte sich bei der Frau bisher die Mühe gemacht ihren Zustand zu hinterfragen, man war von sich aus davon ausgegangen, dass sie einfach alt und senil sei. Kinder hatte sie auch keine. Das ideale Opfer.

„Zugriff?“ fragte Marcel. Der Kommissar schüttelte den Kopf. Pedro war Richards Goldesel. Dass er ihm nicht wirklich etwas antun würde so lange er auf Geld hoffte, war bisher der Trumpf gewesen. Aber Kemals Leben war in den Augen der Täter gar nichts wert und wenn er, Marcel, eine falsche Bewegung machte, dann blieb immer noch eine Geisel zur Lösegeldforderung übrig. Auf Kemal konnten sie verzichten. Marcel ballte die Fäuste. Eine Ader in seinem Gesicht schwoll an. Schmerzhaft fühlte er es hinter der Stirn pochen. Er brauchte jetzt etwas woran er sich abreagieren konnte und er hatte bereits einen Kandidaten in Aussicht, mit dem er nur zu gern einmal fünf Minuten lang allein gewesen wäre. Mehr brauchte er nicht. Nur fünf Minuten und die eigenen Fäuste.

„Der Mann hat Kinder. Kleine Kinder.“ hörte er sich sagen. Mehmet war fünf Jahre alt, Tarik erst drei. Beide Buben brauchten ihren Vater. Den Verlust wollte er sich für diese Familie nicht einmal ausmalen. Undenkbar. Furchtbar. „Das ist positiv.“ meinte der Kommissar. Marcel blickte auf. Was daran positiv sein sollte, erschloss sich ihm gar nicht. Es war eine Tragödie. „Die meisten Täter entmenschlichen ihre Opfer. Durch die Frau und die Kinder könnten wir Mitgefühl erwecken und vielleicht Zeit gewinnen.“ Marcel schauderte es bei dem Gedanken die arme Aynur, auf der ohnehin schon so viel lastete und die gerade erst heraus gefunden hatte wie ihr Mann wirklich fühlte einzuspannen und auch ihre Kinder mit hinein zu ziehen. Das hatte sie nicht verdient.

.....

Pedro wusste nicht wann er die Hoffnung aufgegeben hatte. Irgendwann war es passiert. Ganz schleichend. Wie ein Parasit, der sich unmerklich eingenistet hatte, waren die Zweifel gekommen, dass er dies alles überleben würde. Häufig dachte er über den Tod nach. Er hatte Schmerzen. Immerfort Schmerzen. Aber noch schlimmer war diese sich einschleichende Trostlosigkeit. Seine Haut hatte eine ungesunde Farbe angenommen, war bleich, fast gläsern. Derselbe Mann, der ihm seine Spritzen gab, seine Bettpfanne ausleerte, ihm die heiße Stirn kühlte, hatte seinen Vater auf dem Gewissen. Damit wurde Pedro einfach nicht fertig. Sein Vater hatte einen Fehler gemacht, eine Situation falsch eingeschätzt, einem Freund beigestanden. Vielleicht hätte er sein Verhalten reflektiert und bereut wenn er diese Chance bekommen hätte. Niemand würde das je erfahren. Er hatte es nicht verdient ermordet zu werden, schon gar nicht auf so feige und hinterfotzige Weise.

„Hey“, zischte Kemal ihm zu. „Sieh mich an!“ Pedro tat nichts dergleichen. Er starrte nur weiter an die Decke, dachte an seine Mutter, seine Freunde und dass er sie nie wiedersehen würde. „Wir kommen gemeinsam hier raus!“ hörte er Kemal eindringlich sagen. „Gemeinsam. Verstehst du mich? Du darfst mich nicht im Stich lassen, wir müssen zusammen arbeiten. Hörst du mir zu?“ Pedro drehte den Kopf leicht in seine Richtung und flüsterte: „Ich komme mir vor wie eine Schildkröte, die auf dem Rücken liegt und deren Panzer gebrochen ist.“ „Sehr gut.“ lächelte Kemal ihn aufmunternd an. „Kannst du dich noch an die Teenage Mutant Ninja Turtles erinnern?“ Darüber musste Pedro schmunzeln. Ein paar Gammastrahlen wären in der jetzigen Situation wirklich nicht schlecht. „Das war meine Kindheit.“ „Meine auch.“

 

Der Humor gab ihm Kraft und half sogar gegen die Schmerzen. „Ich liebe die alten Comicverfilmungen.“ bekannte Kemal. „Bevor das DC und Marvel Universe nur noch abgedroschenes Popcornkino war.“ setzte Pedro fort. „Der einzig wahre Spiderman ist Tobey Maguire.“ Darin stimmten sie überein. Danach war nichts Gutes mehr nachgekommen. Abgesehen von Tom Holland vielleicht. Pedro zwinkerte dem jungen Türken zu. Eine Welt, in der die Bösen immer kassierten was sie verdienten, wäre wirklich schön. „Das können wir doch auch.“ behauptete Kemal. Er suchte krampfhaft nach etwas Positivem und Hoffnungsvollem, womit er den Kranken aufputschen und sich selbst Zuversicht einreden konnte. „Wir sind wie Batman und Robin, wir besiegen die Bösen!“

„Die sind beide schwul.“ antwortete Pedro mit einem leichten Lächeln. Er hatte den Versuch ihn aufzuheitern schon durchschaut, aber es klappte trotzdem. Dass einmal wieder jemand ohne bösen Hintergedanken nett zu ihm war tat gut. „Genau wie wir, und soll ich dir was sagen? Wir sind sogar noch besser, wir sind verdammt noch mal unbesiegbar. Gegen uns haben Dr. Psycho und Two-Face gar keine Chance.“ Pedro musste noch mehr grinsen über den Namen, den der smarte junge Türke dem doppelgesichtigen Richard gegeben hatte: Two Face. Wie passend. Anscheinend glaubte er wirklich an das was er da von sich gab. Schön wenn man noch so viel Zuversicht aufbringen konnte in Anbetracht von einer wirklich miesen Situation.

Während Pedro eine Matratze hatte, hatte Kemal nur den kalten Boden und war außerdem aufrecht sitzend mit den Händen auf dem Rücken an ein Kellerrohr gefesselt worden. Direkt neben ihm stand ein alter klappriger Stuhl, als wollten ihn die Täter mit der bequemeren Sitzgelegenheit verhöhnen. Seitdem trat er mit den Beinen in die Luft. Immer wieder. Sobald die Täter ihnen den Rücken zudrehten, machte er diese Trainingsübungen. Anfangs hatte Pedro sich davon genervt gefühlt, aber langsam hatte er das Gefühl, dass der andere noch nicht aufgegeben hatte und irgendetwas plante. „Sie streiten viel.“ Pedro wandte den Kopf und deutete zur Decke. „Sie streiten die ganze Zeit und sie vertrauen einander nicht.“ Daran war mitunter auch er selbst schuld. Er hatte ihren Zwist angefeuert und sie gegeneinander ausgespielt. Jedenfalls so lange bis er erfahren hatte, dass Alessandro seinen Vater getötet hatte. Seitdem konnte er dem Mörder nicht einmal mehr in die Augen sehen.

„Du hast also doch nicht aufgegeben.“ freute sich Kemal. „Wir müssen zusammen halten und durchhalten. Er findet uns und er rettet uns.“ Seit sie sich den Kellerraum nun zu zweit teilten, sprach Kemal ständig von Marcel. Obwohl seine Schultern durch die unnatürliche Körperhaltung, die er nun seit etwas mehr als einem Tag erdulden musste, schmerzten, war er voller Zuversicht, dass der junge Lawinenretter, an den auch Pedro sich noch positiv erinnerte, ihnen helfen würde. „Auch ein Superheld, hmm?“ „Der einzig wahre.“ strahlte Kemal ihn an. Er hatte den Schock ziemlich schnell überwunden, dass der Mann, mit dem er sich getroffen hatte, sich als der gesuchte Verbrecher heraus gestellt hatte. Die Gefahr, in der sie schwebten, war ihm bewusst, aber er hätte jederzeit ohne Bedenken sein Leben in die fähigen Hände seines besten Freundes gelegt. So lange Marcel da draußen nach ihnen suchte, würde keiner von ihnen sterben. Außerdem hatte er einen Plan.

.....

Der Kommissar war umsichtig und bedacht, wollte lieber erst abwarten, die Lage sondieren, friedliche Lösungen aushandeln. Er war schon ein alter Mann und wollte keine Risiken mehr eingehen. Deshalb würde Marcel jedoch weder Kemal noch Pedro auch nur einen Tag oder eine Stunde mehr als nötig länger leiden lassen, und er erinnerte sich an ein bestimmtes Angebot, das er erst vor kurzem bekommen hatte. Die Täter waren nur zu zweit. Wenn eine Horde hartgesottener Biker bei ihnen einfiel, dann würden sie leicht zu überwältigen sein. Nachdem er sich selbst in solchen Kneipen wohl fühlte, Motorräder, Lederkluft und rauen Umgangston zu schätzen wusste und auch durchaus mit der Loyalität und Brüderlichkeit, die solche Clubs ausmachten, sympathisierte, stand er auf gutem Fuß mit ihnen. Einer war ein ehemaliger Polizist, der ihm sogar angeboten hatte einzuschreiten.

 

Zuerst aber musste er Andreas anrufen und ihn bitten ihn einmal mehr bei seiner eigentlichen Arbeit zu entschuldigen. Danach teilte er Frederico kurz und knapp mit, dass ihr tägliches Nachmittagsritual, bei dem sie Richard hinterher schnüffelten, diesmal ausfallen würde. „Was immer du vorhast, Mann, das tust du nicht allein.“ entgegnete Frederico. „Du wartest auf mich.“ Marcel wehrte sich dagegen. Doch Frederico wollte keine Ausreden hören. Sie waren ein Team und wenn einer von ihnen Mist baute, dann nur mit dem anderen zusammen. Marcel war zwar nicht zum Lachen zumute, aber er konnte fast nicht anders. „Dann kannst du mir ja eine Feile im Kuchen mitbringen wenn ich eingesperrt werde.“ „Ich teile mir lieber die Zelle mit dir.“ gab der Freund zurück. Einmal mehr hatte Marcel ein warmes Gefühl in der Herzgegend. Er erzählte ihm was los war und dass die Ehefrau und die Kinder die Last dafür tragen sollten. „Scheiß drauf.“ meinte nun auch Frederico.

.....

Als die Stalloni Servaggis gerade aufrüsteten, kam plötzlich ein einzelner Polizist in den Club. „Dass ich Sie hier antreffe, überrascht mich nicht.“ meinte der Kommissar als er Marcel erkannte. „Ich hab da was läuten hören, dass ein bestimmter Club unruhig wird.“ Ein ehemaliger Kollege von ihm war Mitglied dieses Motorradclubs und dessen Frau hatte ihn angerufen weil sie sich Sorgen gemacht hatte. Zudem hatte er deutlich gespürt in welcher Gemütsverfassung der junge Lawinenretter aus seinem Büro gegangen war. Dass er eine verzweifelte Heldentat vollbringen würde, die ihn Kopf und Kragen kosten konnte, hatte er sich da schon gedacht, und Eins und Eins zusammen gezählt. Frederico griff mit einer Hand an Marcels Schulter. Der lehnte sich gegen den Freund zurück und schaute dem alten Polizisten auf alles gefasst ins Gesicht.

„Hier ist nichts passiert!“ bellte der Kommissar und gab den Bikern den Wink sich zurückzuziehen. Es war nichts geschehen und es würde auch nichts geschehen. Er wusste von nichts, hatte nichts gesehen und nichts damit zu tun. Keiner der Anwesenden würde ein Motorrad besteigen und damit gen Westen fahren. Dann nickte er Marcel zu. „Sie sind ein wilder Hund, wissen Sie das?“ „Nicht annähernd so wie Sie.“ gab Marcel erleichtert und beeindruckt zurück. Den Schneid allein und in Polizeiuniform eine solche Bar zu betreten hatte er dem Alten nicht zugetraut. Sie lächelten einander zu und dann forderte der Kommissar per Funk Verstärkung an.

.....

Als Alessandro ihn fütterte und ihm Suppe einflößte, wobei er den Teller auf seine Brust abstellte, machte Pedro eine scheinbar unbedachte Regung und der Teller rutschte beiseite, wobei ein Teil des cremigen Inhalts über den Porzellanrand schwappte. „Sieh dir das an!“ regte Alessandro sich auf. Durch seinen emotionalen Ausbruch kickte er den Suppenteller auf den Boden. „Zum Teufel!“ fuhr er ihn an. „Ich hab solche Schmerzen.“ jammerte Pedro. Sogar der Teller auf der Brust war ihm zu schwer gewesen. Nicht einmal bequem hinlegen konnte er sich wegen der Handschellen. Auch die taten weh. Sein ganzer Körper wehrte sich und alles was zur Marter beitrug, verschlimmerte seinen Zustand.

Alessandro betrachtete ihn sorgenvoll. Er befühlte die Stirn, die verschwitzt und heiß war. In den Augen sah er nichts als ehrliche Pein. Seufzend nahm er ihm die Fesseln ab. Ihr Goldesel war schon halbtot. Sie mussten ihn am Leben erhalten. Als er hinaus ging, richtete sich Pedro auf und beugte sich aus dem Bett. Er streckte die Finger nach einer besonders scharf-gezackten Scherbe aus, die er rasch unter der Matratze versteckte. Als er sich wieder flach hinlegte, brauchte er nicht zu schauspielern. Er war wirklich schweißgebadet und in einem fürchterlichen Zustand als Alessandro mit der Spritze zurück kam. Der beugte sich über ihn und begann ihm das Gesicht zu waschen und seine Stirn zu kühlen. Dabei legte er auch den Oberkörper frei und wusch den Schweiß mit einem feuchten Lappen sauber. Seine Bewegungen waren routiniert und fachmännisch. Er war ganz darauf konzentriert seinen Patienten zu versorgen. Dabei bemerkte er nicht, dass Pedro die Scherbe hervor holte.

 

Als Alessandro die Spritze aufzog und sie in seine Armbeuge stechen wollte, traf ihn die Scherbe im Hals und noch ehe er wusste wie ihm geschah, hatte er auch schon die Spritze selber im Arm. Zurück taumelnd, stellte er mit Entsetzen fest, dass die Injektion zu wirken begann. Er konnte nicht mehr geradeaus sehen, fühlte sich wie betrunken. Als er den Verletzten angreifen und wieder fesseln wollte, hörte er wie ein Stuhl scheppernd durch den ganzen kleinen Raum segelte. Mit Wucht zerschellte er an der Wand. Der auf dem Boden gefesselte Kemal hatte ihm einen gewaltigen Tritt verpasst. Irritiert wandte er sich dem anderen zu. Er torkelte ein paar Schritte in seine Richtung, halb bewusstlos durch die Spritze, und blind vor Wut.

„Ihr haltet euch wohl für sehr schlau, was?“ giftete er Kemal an. „Schlauer als du? Auf jeden Fall!“ Kemal lenkte die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Keine Beschimpfung, die er ihm nicht mit Genugtuung an den Kopf knallte. Er hatte erkannt, dass der Arzt der Schlimmere der beiden war, auch wenn er besonnener und freundlicher wirkte. Pedro hatte sich unterdessen aus dem Bett gequält und war von hinten auf ihn zu gekommen. Er hatte ein abgebrochenes Stuhlbein in seiner Hand. Alessandro sah den Schlag nicht kommen, aber er brach sofort lautlos zusammen. Pedro ging in die Knie, holte den Schlüssel für die Handschellen aus dessen Hosentasche und schloss Kemals Fesseln auf. Dann wurde er selbst ohnmächtig und hörte nicht mehr wie Scheiben klirrten und Menschen schrien.

.....

Die Straße rund um das Haus leuchtete im Blaulicht. Bis an die Zähne bewaffnete Polizisten stiegen aus zahlreichen Autos und brachen mit Wucht direkt durch die Tür ein. Rauchbomben wurden geworfen und verdunkelten die Sicht, so dass in all dem Nebel kaum noch schemenhafte Gestalten auszumachen waren. Ein Mann schrie gellend auf. Dumpfe Schläge waren zu hören. Dann das Krachen eines Körpers, der zu Boden fiel. Marcel hatte Richard mit einem einzigen Hieb nieder geschlagen. Jemand anderes feuerte eine Kanone Pfefferspray gegen die Decke. Sich krümmend und hustend fiel Richard in Ohnmacht als es in seinen Atemwegen zu brennen begann. Frederico schlich sich leise in all dem Tumult weiter ins Haus hinein und tastete sich an den Wänden vorwärts, strengte seine Augen an und stellte fest, dass die Kellertür offen stand. Er rief nach Marcel.

Als Erstes sahen sie den bewusstlosen Pedro auf dem Boden liegen. Marcel stürzte sich neben ihm auf die Knie und befühlte seinen Puls. Am Leben. Ein Glück. Alsdann richtete er sich auf und riss Kemal in seine Arme. Sein Freund war wohlauf und offenbar unversehrt. Er war verrückt vor Sorge gewesen. Marcel schluchzte erleichtert auf. Kemal klammerte sich dankbar an ihn. Auch über seine Wangen liefen Tränen. Er hatte es gewusst und nicht einen Moment gezweifelt. Gemeinsam fesselten sie den nieder gestreckten Alessandro, nachdem Marcel sich flüchtig davon überzeugt hatte, dass auch der noch lebte und seine Kopfwunde nicht allzu schlimm war. Eigentlich war ihm das völlig egal, aber er musste sich darum kümmern. Sie nahmen das Geschrei, das Geschepper und das Poltern vieler schwerer Schuhe gar nicht mehr richtig wahr.

Pedro rührte sich langsam. Marcel kniete sich neben den Verletzten und nahm seine Hand. „Kemal.“ flüsterte Pedro leise. Irritiert wich Marcel zurück und sah wie sein bester Freund sich neben dem Mann nieder ließ, für den er, Marcel, alles riskiert hatte. Die beiden hielten sich an den Händen, sie schauten sich gegenseitig in die Augen und weinten und lachten zusammen. „Du lässt dich jetzt aber nie wieder auf Psychopathen ein, oder?“ fragte Kemal. „Nur wenn du es auch nicht tust.“ Wieder Kichern und erleichterte Tränen. „Ohne dich hätte ich aufgegeben.“ „Hättest du nicht.“ entgegnete Kemal und streichelte mit dem Daumen über den Handrücken des anderen. „Wir haben das zusammen geschafft.“

Die Sanitäter trafen endlich ein und holten eine Bahre aus dem Wagen. Beide schauten Marcel entschuldigend an bevor Kemal zu Pedro in den Rettungswagen stieg. Wo die Liebe hinfällt. Kemal machte den Eindruck, als sei er mehr als nur liebevoll besorgt, und Pedro konnte es mit Kemal kaum besser treffen. Keinem der beiden würde er im Wege stehen. In dem Moment wo er erfahren hatte, dass sein Objekt der Begierde sehr reich war, war ihm das romantische Gefühl ohnehin langsam entglitten. Marcel hatte Respekt vor so viel Geld. Eine Beziehung auf Augenhöhe war kompliziert wenn die finanzielle Situation so ungleich war. Er wollte sich weder aushalten lassen noch jemanden ausnutzen und er hatte auch nicht die Erwartung, dass jemand seinetwegen auf den gewohnten Luxus verzichten solle, um Dinge zu unternehmen, die sie sich beide leisten konnten. Eigentlich zog es sein eigenes Herz ganz woanders hin. Scheinbar wurde er hier ohnehin nicht mehr gebraucht.

 

Zwei Polizisten rissen Richard hoch und ließen die Handschellen klicken. „Er hat mich geschlagen.“ regte Richard sich auf und funkelte Marcel zornig aus blutunterlaufenen tränenden Augen an als er das kleine Grüppchen rund um den Rettungswagen wahrnahm. „Polizeigewalt!“ zeterte der Täter. Wie konnten sie auch noch mit Pfefferspray auf ihn schießen! Er war ja schon wehrlos gewesen. „Ich hab nichts gesehen.“ antwortete der Kommissar ungerührt und gab seinen Kollegen den Befehl den Kerl abzuführen. Er wollte ihn nicht mehr ansehen müssen. Alessandro und Richard gingen sich gegenseitig regelrecht an die Gurgel als sie aneinander vorbei in Handschellen abgeführt und je in einen Polizeiwagen verfrachtet wurden. Über die Schulter schrien sie sich gegenseitig an und beschuldigten einander.

Der Kommissar gab Marcel den freundschaftlichen Rat nach Hause zu gehen. Es gab für ihn nichts mehr an diesem Ort zu tun. „Ab morgen wird die Presse über uns herfallen wie eine Horde Wespen über einen Obstkorb und wir werden alle eine Menge Fragen beantworten müssen.“ Marcel setzte zu einer Entschuldigung an, doch der Alte machte eine Handbewegung. „Gönnen Sie sich die Ruhe so lange Sie noch Zeit dafür haben.“ Frederico schob seine Hand von hinten in die seine und drückte seine Finger zusammen. Komm doch zu mir, lautete der Fingerzeig. Marcel erwiderte die zärtliche Geste. Sie verstanden einander auch ohne Worte. Es gab so viel, das noch ungesagt geblieben war, aber im Moment war es nicht nötig das auszusprechen.

.....

Als sie in Fredericos Wohnung ankamen, ließ der gleich ein heißes Bad ein. Zu zweit glitten sie in das schaumige Wasser und Frederico schmiegte sich von hinten an den nassen glänzenden Rücken des Freundes. Er legte ihm die Arme um den Oberkörper und schmiegte seine Wange an seine Schultern. „Was machst du?“ fragte Marcel. „Ich umgarne dich mit meiner Liebenswürdigkeit.“ Frederico begann seine Schulter- und Nackenpartie zu küssen. Dabei legte er seine langen schlanken Beine um die Hüften des vor ihm Sitzenden und drückte sich so an ihn, dass Marcel das weiche Glied am unteren Teil seines Rückens fühlte. Kräftige Hände massierten seinen Nacken und seine Schultern und dazwischen hauchte Frederico ihm immer wieder zarte Küsse auf die nackte Haut.

Das weiche Stück Fleisch drückte sich allmählich gegen sein Steißbein und ein Teil der Spitze schaute durch all den Schaum aus der Wasseroberfläche heraus. Marcel konnte auch die weichen und doch prallen männlichen rasierten Bälle spüren, die sich an seinen Rücken schmiegten. Er drehte sich ein wenig um und sah in zwei liebevolle dunkle Augen, die viel Zuneigung und Zärtlichkeit ausdrückten. Unwiderstehliche volle Lippen luden ihn ein sie zu küssen. So drehte er seinen Rücken in einem unbequemen Grad, damit ihre Zungen miteinander spielen konnten wie zwei tollende Hunde. Es fühlte sich wunderschön an. Eine Hand griff nach vorne, tauchte in den Schaum ein und umgriff sein Glied.

Mit einer drehenden Schraubenbewegung begannen sich die ihn umklammernden Finger nach oben und unten zu bewegen. Marcel stöhnte ein wenig. Frederico intensivierte seine Bewegung und auch das Küssen und Saugen an seinem Hals nahm eine andere Dimension an. Marcel drehte sich in der Wanne um, ihre Beine übergrätschten sich wie eine Schere und sie legten ihre pochend harten Schwänze zusammen. Dabei hielten sie sich an den Händen, die Finger ineinander gehakt und tauschten Blicke und Küsse aus. Mit einer Vor- und Rückwärtsbewegung ihrer Hüften rieben sie ihre prallen Luststäbe aneinander und fühlten wie sich auch die dicken Hoden begegneten. Das Wasser schwappte leicht bei ihren sanften Berührungen und Bewegungen hin und her.

.....

Pedro hing an Infusionen. Er war schmerzfrei und fühlte sich, als wäre alles in weiche Wattewölkchen gehüllt. Nur das Gefühl in seinem Herzen nicht. Das war stark und unvernebelt. Es pochte wie wild. Pedro war gewaschen und in saubere Krankenhauskleidung gesteckt worden. Kemal hatte immer noch dieselben dreckigen Sachen an, die er seit seiner Entführung nicht mehr hatte wechseln können. Sie hielten sich an den Händen und tauchten ihre Blicke in die dunklen Augen des Gegenübers. Jeder von ihnen hatte dem anderen das Leben gerettet. Das hatte ein starkes Band geschaffen und endlich, nachdem sie das ganze Aufnahmeprozedere im Spital hinter sich, die Fragen der Polizei beantwortet und mit einem Psychologen gesprochen hatten, durften sie miteinander allein sein. Sie waren erschöpft an Leib und Seele, aber zusammen. Doch sie hatten sich doch noch ein bisschen zu früh gefreut.

 

„Sie werden heute noch operiert.“ sagte der Pfleger. Pedro hatte innere Blutungen durch die Überanstrengung des Aufstehens und Zuschlagens. Sein Körper hatte doch sehr gelitten. „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Herr Gomez?“ Pedro streichelte sacht über die aufgeriebenen Stellen an den Handgelenken wo das Metall der Fesseln sich eingeschnitten hatte. Kemal hatte es vor dem Pflegepersonal nicht einmal erwähnt. Er hatte sich bisher ganz selbstverständlich zurück gehalten wie ein Schatten, der einfach da war. Die Opferbereitschaft rührte Pedro sehr. Kemal war der liebevollste und süßeste Kerl, der ihm je begegnet war. Jetzt erst fiel ihm auf, dass Richard trotz seines charismatischen Auftretens und seiner charmanten Gesten nie Güte in den Augen gehabt hatte. „Kümmern Sie sich um die Hände von meinem Freund.“

Die Handgelenke waren Kemals geringste Sorge. Seine Frau war benachrichtigt worden, dass es ihm gut ging. Sie wollte ihn nicht sehen. Das hatte sie ihm ausrichten lassen. Es war besser sie eine Weile in Ruhe und ihr gebrochenes Herz heilen zu lassen, ehe er sie dann darauf ansprechen konnte wie sie sich die Zukunft vor allem um die Kinder herum vorstellte. Als Hausmeister hatte er sämtliche Schlüssel und er würde in Marcels leerer Wohnung pennen. „Meine Mutter würde auf jeden Fall eine große Belohnung für denjenigen bezahlen, der mir das Leben gerettet hat.“ begann Pedro. Für Aynur war es vielleicht ein kleiner Trost wenn sie die Kinder auf die besten Schulen schicken könnte. Möglicherweise half ihr das die Entscheidungen ihres Mannes leichter zu akzeptieren. „Dein Geld interessiert mich nicht.“ lehnte Kemal ab. Er konnte seine Probleme selbst lösen. „Du interessierst mich.“

Er beugte sich über den hübschen Spanier und drückte seine Lippen auf seinen Mund. Pedro zog den Unterkiefer leicht nach unten und ließ die Zunge hinein. Sie schmeckten sich gegenseitig. Zärtlich rieben sich die Zungen aneinander. Zähne knabberten sanft an den Lippen und sie teilten sich den Atem, der von einer Mundhöhle in die andere geblasen wurde. Spielerisch erkundeten sie den feuchten Raum hinter ihren Zähnen und ließen ihre Zungen darin wirbeln. Weil sich das so gut anfühlte, lehnte Kemal sich tiefer hinunter. Ihre Brustwarzen berührten sich sinnlich durch den Stoff. Nur ganz leicht. Wie der Hauch eines Schmetterlingsflügels. Kemal legte seine Hand auf das Herz des anderen, das laut gegen dessen Brust pochte, als würde es auf die Berührung antworten. „Ich warte auf dich.“ sagte er als Pedro für die Operation fertig gemacht wurde. Ihm kam es vor, als würde er schon sein ganzes Leben lang auf jemanden wie ihn warten. Da kam es auf ein paar Stunden mehr auch nicht mehr an.

......

Weil man im Wasser weniger spürte, standen sie nach einer Weile auf. Der glänzend nasse Körper Fredericos sah wunderschön aus und dass teilweise noch Schaum langsam an ihm abperlte war sexy. Er war jung, schlank und drahtig. Dabei nicht übertrieben muskulös, aber auch nicht schlaksig. Ein hübscher sportlicher Körper, der dazu einlud ihn zu berühren. Marcel fühlte sich stark zu ihm hingezogen. Er nahm ihn in die Arme, führte abermals ihre beiden Männlichkeiten zusammen und rieb seine Eichel an der des Freundes. Die Nervenimpulse wurden angeregt und schickten Wellen der Erregung durch die beiden Penisse. Sie keuchten sich gegenseitig lustvoll in den Mund. Ihre Hände streichelten über nasse feuchte Haut, glitten über den Rücken nach unten und kräftige Finger massierten feste Arschbacken. „Magst du mich ficken?“ fragte Frederico. Marcel fand es unheimlich süß wie schüchtern der Freund diese Frage stellte. Alles hatte sich zwischen ihnen geändert. Einfach alles.

Marcel beugte den scharfen jungen Italiener zärtlich über dessen Waschmaschine. Der knackige Hintern kam dabei besonders zur Geltung als sich das Fleisch verteilte und die beiden Backen praller wurden. Ein kleines feuchtes rosa Loch, noch fest verschlossen von einem runzligen Mund, wartete bereits sehnsüchtig zuckend auf Berührung. Marcel begann seine Hand durch die Furche zu ziehen. Durch die glitschige Nässe und den Schaum des Badewassers war die Rosette schön feucht und er zog seine Finger in sanften Kreisen rundherum, spürte die runzlige Haut pochen und genoss die Wärme des vor ihm liegenden Körpers. Die bräunliche Haut hatte einen warmen Schimmer als das Licht der Deckenlampe darauf fiel. Frederico reckte ihm willig den überaus hübschen kleinen Po entgegen. Äußerst zärtlich drängelte Marcel sich mit drehenden und kreisenden Bewegungen seiner Finger in die enge heiße Höhle.

 

Der dunkle Liebestunnel hinter dem wehrigen Ring war feucht, schmal und so erregend eng. Marcel fühlte sein eigenes Glied, das sich in freudiger Erwartung bereits meldete und zu tropfen begonnen hatte. Sein Finger stieß auf etwas Festes und kitzelte es. Frederico schrie vor Freude auf. „Fick mich!“ bettelte er und schob sein Becken nach hinten. Er liebte das Gefühl der Finger in seiner Grotte. Aber er wollte mehr. Sein Glied bäumte sich auf und wippte erregt, reichlich Vorsaft produzierend. Vorsichtig setzte Marcel die Spitze an und mit viel Gefühl bahnte er sich Zentimeter für Zentimeter seinen Weg hinein, genoss die Empfindung der dehnbaren Wände, die ihn packten, und legte seinen Mund an das Ohr des Freundes, um liebevoll daran zu knabbern.

Frederico stöhnte und wollte von dem geilen Stecker in seiner Dose ordentlich gestoßen werden. Marcel tat ihm den Gefallen und schob sich mit einem Ruck Bälle-tief in ihn hinein. Wieder schrie Frederico vor Lust und bettelte um mehr. Die Waschmaschine ruckelte ein wenig unter seinen Hüftbewegungen als Marcel seinen Schulfreund so vor sich her schob. Er legte die Arme um den Oberkörper des anderen und ließ sich vollkommen in den heißen Sex fallen. Die weichen Darmwände des Freundes lösten Kontraktionen um sein Glied herum aus. Seine Eichel schwoll an und spuckte Fäden. Die warme seidige Haut des unter ihm liegenden attraktiven Männerkörpers dampfte. Frederico stöhnte immer lauter und bockte gegen ihn.

Marcel empfand eine solche Zärtlichkeit und so innige tiefe Zuwendung wie er sie schon lange nicht mehr empfunden hatte. Abrupt stoppte er die Fickbewegungen. Er wollte seinen Freund nicht auf diese Weise. Dieser Abend sollte etwas Besonderes werden. Deshalb trocknete er ihn und sich selbst schnell ab, entführte ihn aus dem Badezimmer und fiel mit ihm ins Bett, wo er ihn mit den Armen umschlang, ihm seinen Riemen tief hinein schob und ihn mit Augenkontakt weiter fickte. „Ist es schön für dich, mein Süßer?“ fragte er weil Fredericos ganze Art und seine herzergreifende Willigkeit ihn anrührten. Der schlang die Arme um seinen Nacken und hauchte in sein Ohr: „Ja, sehr. Fick mich, mein Hengst.“ Marcel presste Fredericos Knie gegen die Matratze, so dass der Unterkörper angehoben wurde und er sich mit der Schwerkraft tiefer in ihn hinein drücken konnte. Allmählich wurde aus dem sanften Bumsen ein Nageln und dann ein Hämmern.

Er kniete aufrecht im Bett, Frederico hielt die eigenen Beine mit den Händen fest. Marcel schob sich in dem engen Loch rein und raus. Er fühlte, dass die beweglichen Schleimhäute ihn einmal fester packten und dann wieder locker ließen. Sein Pilzkopf reagierte besonders auf diese Behandlung. Der Ort zwischen den festen Pobacken des Freundes war ein Ort des Trostes und des Vergnügens. Wenn sich ihm jemand im Vertrauen so völlig auslieferte, dann war das jedes Mal so schön. Mit Kemal war das immer so gewesen und mit Frederico war es sogar noch viel schöner. Es war weitaus mehr Gefühl im Spiel. Eine ganz besondere Art von Gefühl. Sein Herz klopfte dabei die ganze Zeit wie wild und er hatte ein so starkes Empfinden von Wärme und Nähe. Da waren auf einmal so viele Empfindungen, die ihn schwächer und unsicherer und zugleich stärker und glücklicher machten.

Die Hüftstiche wurden schneller und fickten tiefer rein in die dunkle Lustgrotte. Beide stöhnten sie lauter und lauter. Marcel hielt sich zurück. Er wollte seinen Freund zuerst zum Abspritzen bringen. Deshalb griff er sich selbst beherzt unter die Eier und drückte ein wenig zu. Alsdann streichelte er den steil aufragenden Fahnenmast des Freundes, in dem es schon kribbelte wie in einem Starkstromkabel. Er übte zärtlichen Druck auf eine Stelle unterhalb der prall zuckenden Hoden aus und massierte damit die Prostata von außen. Von innen stieß seine Schwanzspitze bei jedem Vorwärts-Stich dagegen. Frederico presste die Augen zusammen und öffnete den Mund zu einem Aufschrei. „Ja, komm für mich, Schatz.“ feuerte Marcel ihn an. „Gib es mir schon, Liebling.“

 

Leidenschaftlich beugte er sich zwischen den gespreizten Beinen durch und nahm das prall zuckende Glied in seinen Mund. Da war es um Frederico geschehen. In seinen Lenden loderte es heiß auf, er bäumte sich der leckenden Zunge entgegen und kam schreiend. Marcel fühlte wie er selbst zu zittern begann. Alles in seinem Körper war bereit los zu feuern und er ließ es einfach geschehen. Weiße Sahne füllte das Rektum des Freundes und rann seitlich am Schwanz entlang heraus. Immer noch in der Umarmung lächelte die beiden Männer sich gegenseitig an, während der immer noch steife Lümmel im eigenen Saft badete und nur langsam zu schrumpeln begann. Marcel fühlte wie die Schmetterlinge in seinem Bauch alle auf einmal hoch flatterten und wie sein Herz bis zum Hals hinauf pumpte, ihm regelrecht die Luft aus ging. Konnte es so was wirklich geben? Diese ganzen Empfindungen, diese starken Gefühle der Vertrautheit und der Zuneigung...konnte es Liebe sein?

„Ich glaube, ich mag dich ein bisschen zu sehr.“ bekannte Marcel und war selbst am meisten darüber verwundert. Er sah dasselbe Gefühl in den Augen des Partners. „Geht mir auch so. Jetzt wo die Katze aus dem Sack ist: Ich mag dich sogar mehr als ein bisschen zu sehr.“ Fredericos Kichern klang so lieb. Fast unschuldig. Er schaute Marcel durch dichte Wimpern an, als wollte er ihm dafür die Absolution erteilen. Es war in Ordnung seine Meinung zu ändern und sich in jemand anderen zu verlieben, es war auch in Ordnung wenn aus einer alten Schulkameradschaft plötzlich mehr wurde. Das war irgendwann passiert. Sie hatten sich langsam darauf zu bewegt. Ihre Beziehung war nicht aus Träumen gewebt und auch kein romantisches Hirngespinst, sie hatte ein Fundament, auf dem sie sich aufgebaut hatte. Weil sie durch ihre Teamarbeit gemerkt hatten, dass sie einander vertrauen und sich aufeinander verlassen konnten wie sonst auf keinen anderen Menschen war da etwas ganz Wertvolles und Einzigartiges entstanden.

„Ich bin schon seit einer Weile in dich verliebt.“ gab Frederico zu. Marcel fühlte wie sein Herz einen Satz machte. Es kribbelte unter seiner Haut. So viele starke Gefühle, die ihn übermannten, und er war das alles gar nicht gewohnt. Zu lange war er Single gewesen und hatte sich ausschließlich unkomplizierten Sex geholt. Aber dies war einfach mehr. So viel mehr. Es war echt und es war schön. Beängstigend. Zauberhaft. Verwirrend. Großartig. Er musste ihn direkt wieder küssen. „Mir ist es erst jetzt aufgefallen.“ „Oh, ich spüre die Schwingungen, die von dir ausgehen, schon länger.“ lächelte Frederico und rieb seine Oberschenkel an denen des auf ihm Liegenden. Seine Hände streichelten dabei dessen Rücken und verschränkten sich hinter dem Nacken.

So viel Nähe war zwischen ihnen und das bei weitem nicht nur körperlich. Da war eine Chemie, eine starke Kraft, die sie zueinander hinzog wie Magnete, Plus und Minus, die einander ergänzten. Ihre unterschiedlichen Temperamente passten zusammen und glichen einander aus. Sie hatten festgestellt, dass das Leben in Summe an der Seite des jeweils anderen lebenswerter war als ohne ihn und dass sie einander brauchten. Marcel empfand diese Gewissheit so stark und das erfüllte ihn mit Zuversicht. Sie würden jede Hürde meistern. „Wir werden tun was der Kommissar gesagt hat. Wir stehen den Medienrummel gemeinsam durch und dann sind wir einfach nur verliebt...“ „...und glücklich.“ ergänzte Frederico, nahm sein Gesicht in die Hände und drückte ihm einen innigen Kuss auf den Mund. „Ich hab dich wahnsinnig lieb.“

Epilog:

Richard und Alessandro wurden beide zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Alessandro, der das Luxusleben gewohnt war und mit dem Gefängnis nicht zurecht kam, beging Selbstmord. Richard versuchte durch seine manipulativen Fähigkeiten eine Anführerposition zu gewinnen und flog nach einem knappen halben Jahr auf. Seine Mithäftlinge trieben ihn daraufhin in die Enge und schnitzten ihm ein Lächeln, auf das nie wieder jemand herein fiel. Fortan verbrachte er seine Zeit zum eigenen Schutz in einer Isolationszelle, wo er keine zwischenmenschlichen Kontakte mehr hatte.

Alfredo bekam sein Vermögen zurück, schrieb ein Buch über seine Erlebnisse und begann eine Beziehung mit seinem Ghostwriter.

Weil Marcel weder von Gina noch von Pedro eine Belohnung hatte annehmen wollen, bekam die Lawinenrettung eine großzügige anonyme Spende von einer Million Euro, mit der sie sich bessere Ausrüstung und eine neue Hundestaffel zur Ausbildung der Tiere leisten konnten. Frederico verließ seinen Posten bei den Akten und ging zur Kriminalpolizei, wo er sich aktiv an der Verbrechensbekämpfung beteiligte und nach der Pensionierung des Kommissars mit Marcels Unterstützung zum Einsatzleiter wurde. Die beiden blieben ein unschlagbares Team, das zusammen arbeitete, sich gegenseitig unterstützte, für Sicherheit sorgte und sich aufeinander verlassen konnte. Und sie waren ein Traumpaar: Verliebt und glücklich.

In Pedros Mutter fand Kemal eine starke Unterstützerin, die ihm die Geborgenheit und die Wärme einer Familie entgegen brachte und ihn ganz offen in ihr liebevolles großes Herz schloss. Sie vergötterte die beiden Kinder wie die eigenen Enkel und gemeinsam mit Pedro und Marcel half sie Kemal bei seiner Scheidung und seinem Coming Out so gut wie sie nur konnte. Pedro tat die Bodenständigkeit und die ausgleichende Art seines neuen Liebhabers sehr gut. Kemal war sein Anker und sein Fels in der Brandung. Um das Erlebte zu verarbeiten machten sie sich auf einen gemeinsamen Urlaub in die Karibik auf und zur Zeit liegen sie gerade gebräunt von der Tropensonne nebeneinander auf einer Yacht, hören unter sich die Wellen rauschen und haben den Schwanz des jeweils anderen im Mund. Mehr dazu in einer separaten Geschichte.

Ende

 

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