Als ich mir neue Unterhosen kaufen muss, ist mir der nette Verkäufer sogar beim Anprobieren behilflich.
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„Hier haben wir den Klassiker“, verkündet Mike und hält einen weißen Feinripp-Slip mit längerem Bein und gepaspeltem Eingriff in die Höhe. Er streckt eine Hand hinein und spreizt die Finger. „Der klemmt gar nichts ein. Und lässt genügend Spielraum für alle Fälle.“ Zur Bestätigung seiner Worte steckt er nun beide Hände hinein und zieht die altmodische Unterhose so weit auseinander, bis der Eingriff auseinanderklafft, durch den er den Zeigefinger der rechten Hand streckt und ihn herunterhängen lässt. Dann dreht er die Hand mit dem ausgestreckten Finger um hundertachtzig Grad nach oben.

 

Neckisch.

„Und den sollten wir gleich wieder beiseite legen“, wehre ich ab. „Ich möchte schließlich nicht mit meinem Großvater verwechselt werden.“

Mike grinst. „Bist du denn schon mal in eine Situation geraten, wo das passiert ist?“

„Bis jetzt noch nicht. Ist aber auch eh unwahrscheinlich, weil mein Großvater schon seit sieben Jahren nicht mehr unter uns weilt.“

„Das hast du aber schön gesagt“, sagt Mike und legt das altmodische Ungetüm beiseite. „Hätte mich auch gewundert, wenn das dein Geschmack wäre. Andererseits – es gibt Kunden, die auf genau so was stehen. Und die sind zum Teil nicht mal besonders alt. Letztens hat ein Siebzehnjähriger gleich fünf Stück davon mit nach Hause genommen. Da hat er natürlich einen Rabatt gekriegt.“

„Interessant“, sage ich. „Hast du ihm auch beim Anprobieren geholfen?“

„Selbstverständlich“, grinst Mike. „Vier Mal. Dann war Ladenschluss. Irgendwann will ich schließlich auch mal Feierabend haben.“

Mein Blick fällt in die gespiegelte Unendlichkeit. Fast habe ich vergessen, dass ich blankgezogen habe. „Müssen sich deine Kunden eigentlich immer nackt ausziehen, wenn sie bei dir eine Unterhose kaufen wollen?“, will ich wissen und lege wie beiläufig eine Hand auf meinen Schwanz, der seine Aufwärtsbestrebung fürs Erste eingestellt hat.

„Nur so kann man was Passendes finden“, klärt er mich auf. „Wenn du nämlich eine Unterhose über deine Unterhose ziehst, haben wir ein Problem mit der richtigen Größe. Oder ziehst du dir etwa zwei Unterhosen gleichzeitig an? L über M oder so?“

„Eher selten“, antworte ich.

„Siehst du. Was trägst du denn sonst so?“ Er deutet auf meine Unterhose, die unter der Bank liegt, bückt sich, hebt sie vom Boden auf und sucht nach dem Etikett. „Die Marke führe ich übrigens nicht“, erklärt er mit einem kurzen Blick auf das Logo. „Die kommt aus China. Keine gute Qualität. Einmal in die Waschmaschine, und schon läuft sie ein.“

Was ich nur bestätigen kann.

„Ist das deine Standardausrüstung? Boxerbriefs mit halblangem Bein?“ Er wedelt mir mit meiner Unterhose vor der Nase herum.

Vielleicht sollte ich ihn mal zu mir nach Hause einladen und ihm meine Wäscheschublade zeigen, schießt es mir durch den Kopf. Bestimmt kann er mir ein paar Tipps geben, wie ich meine Kollektion erweitern und bereichern kann. Machen Unterhosenverkäufer auch Hausbesuche? Eine interessante Frage, wie ich finde.

„Im Großen und Ganzen ja“, antworte ich. „Halblang, kurz oder etwas länger unter einer kratzigen Hose. Boxershorts trage ich nur nachts im Bett. Dieses Gekrumpel unter den Jeans macht mich kirre. Slips habe ich zuletzt mit vierzehn getragen.“

„Whitey tighties?“

„Ja. Aber soweit ich mich erinnere, kamen meine Unterhosen nicht aus England oder Amerika. Sondern aus der deutschen Provinz.“ Was man ihnen auch ansah.

Warum erzähle ich ihm das eigentlich alles?

„Verstehe. Wie wäre es damit?“ Er zieht eine schwarze Trunk hervor, die mit weißen Totenköpfen bedruckt ist.

Lustig.

„In absehbarer Zeit gehe ich auf keine Beerdigung“, wende ich ein.

„Auf eine Hochzeit wohl auch nicht?“ Aus einer anderen Schachtel zieht er eine blütenweiße Boxerbrief, auf deren Gummibund in feuerroten Buchstaben „UNDERWEAR“ gestickt ist. Vermutlich eine Gedankenstütze für all jene, die dazu tendieren, ihre Unterhose über den Jeans oder den Chinos oder den Shorts zu tragen.

„Elegant“, kommentiere ich das Stück. „Vielleicht für meinen nächsten Opern- oder Museumsbesuch.“

„Okay.“ Sorgfältig faltet er die Unterhose wieder zusammen und schiebt sie zurück in die Zellophanverpackung, die er in die Schachtel steckt. „Willst du denn vielleicht mal was anderes ausprobieren?“

„Was denn?“, frage ich.

„Na, so was zum Beispiel“, sagt er und lässt einen neonfarbenen G-String an seinem Zeigefinger in der Luft baumeln. „Zeichnet sich auch in der engsten Hose nicht ab.“

„Mhmmm“, sage ich. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, einen schmalen Stoffstreifen in der Arschritze zu haben, der bei jedem Schritt am Loch reibt, und meine Eier würden wohl auch kaum in das winzige Ding passen. Jedenfalls nicht zusammen mit meinem Schwanz.

 

„Hast du denn schon mal einen schmalen Stoffstreifen im Po gehabt?“, will er wissen, und ich sehe ihn so verblüfft an, dass er grinst. Natürlich kann er keine Gedanken lesen ... oder doch?“

„Nein, habe ich nicht“, antworte ich.

„Dann versuch‘s einfach mal. Er ist dehnbar und passt sich allen Gegebenheiten an.“ Er hält mir die pinkfarbene Stoffwinzigkeit vor die Nase. Als ich das seidige Ding entgegennehme, macht mein Schwanz einen kleinen Hüpfer. Mike hat es nicht mitbekommen – oder jedenfalls tut er so, als habe er nichts gesehen.

Mit einem Fuß steige ich in den G-String, dann mit dem anderen, und zerre das bisschen Stoff bis nach oben. Ich wackle mit den Hüften und lasse das Gummi über den Hüftknochen zuschnappen.

„Etwas tiefer“, rät Mike.

„Tiefer?“ Rechts und links baumeln meine Eier im Freien und meine Schwanzspitze lugt über dem Gummibund hervor. „Wie soll das gehen?“

„Darf ich?“ Er wartet allerdings meine Erlaubnis gar nicht erst ab. Er zieht die dünnen Gummibänder ein wenig tiefer, geht um mich herum, schiebt den schmalen Streifen in meine Po-Ritze, und im Spiegel sehe ich, dass er komplett zwischen meinen Arschbacken verschwindet. Dann dreht er mich an den Schultern zu sich und beginnt, an der Vorderseite zu fummeln. Ganz ungeniert steckt er meine Eier unter den Stoff, die rechts und links hervorlugen, und richtet meinen Schwanz senkrecht nach oben.

„Bisschen viel Busch“, kommentiert er mein dunkelblondes Gekräusel, das an allen Seiten herauswuchert. „Aber das lassen wir jetzt mal so stehen. So.“ Er tritt einen Schritt zurück und mustert mich kritisch. „Sieht doch ganz passabel aus. Männersache“, fügt er hinzu.

„Was?“

„Die Marke. Sie heißt ,Männersache‘.“

„Welche Größe ist das denn?“, frage ich, um mich davon abzulenken, dass mein Schwanz ein wenig größer geworden ist.

„L“, sagt er und vergewissert sich seiner Antwort, indem er den Gummibund nach außen stülpt und auf das Etikett schaut. „L“, wiederholt er. „Sitzt es bequem?“

Ich drehe mich hin und her und betrachte die Beule unter meinem Bauchnabel. Ich spüre den Stoffstreifen, der an meinem Arschloch reibt. „Geht so“, antworte ich. Und drehe mich noch mal. Was eigentlich gar nicht nötig ist. Denn dank der Dreifach-Verspiegelung sehe ich mich ohnehin von allen Seiten bis zum Horizont.

„Und XL?“, frage ich.

„Hm ... würde wahrscheinlich an dir herumschlabbern“, informiert er mich. „Und dann hängt wirklich alles draußen. Das ist dann echt unangenehm.“

Ich glaube nicht, dass ich ein Typ für G-Strings bin. Irgendwie finde ich die Dinger auch komisch. Sie wirken aufdringlich. Schau auf diesen Schwanz, scheinen sie zu verkünden. Beachte die Eier. Macht der Sack nicht einen prächtigen Eindruck? Gefällt dir das Paket? Große Sachen auf engstem Raum. So was siehst du nicht alle Tage.

„Trägst du denn so was?“, will ich wissen.

„Manchmal.“

„Und was machst du, wenn du ...“ Auf halber Strecke verlässt mich der Mut, die Frage zu beenden. Obwohl – warum eigentlich? Er hat meinen Arsch gesehen, meinen Sack, meine Eier. Meinen Schwanz. Mehr geht wohl kaum. Na ja, meine Brustwarzen. Die sind noch unterm T-Shirt. Drücken sich aber schon deutlich durch.

„Einen Ständer habe?“, beendet er die Frage für mich. „Kein Problem. Die Slips sind sehr dehnbar und können einiges an Volumen aufnehmen, ohne dass sie reißen.“ Er grinst. „Na, ja, bei den meisten jedenfalls. Und selbst wenn – wäre doch ein irres Erfolgserlebnis, meinst du nicht? Stell dir nur mal die Schlagzeile in der Bildzeitung vor: ZU GEIL GEWORDEN – UNTERHOSE EXPLODIERT IN U-BAHN-STATION.

„Wieso in der U-Bahn-Station?“

Ich überlege, ob ich schon mal einen Ständer in der U-Bahn-Station hatte. Vermutlich. Eigentlich habe ich schon überall mal einen Steifen bekommen. In der Schule. Beim Sonntagsnachmittagkaffee bei Tante Maria. Im Schwimmbad unter der warmen Dusche. Sogar im Beichtstuhl, als ich dem Pfarrer erzählt habe, dass ich mir jeden Abend vorm Einschlafen einen runterhole. Da war ich zwölf und glaubte noch an die Hölle. Ich war eben ein Spätzünder, zumindest was das angeht. Die „Unkeuschheit“, wie der Pfarrer meine Abendbeschäftigung nannte, hatte ich allerdings schon viel früher für mich entdeckt. Das habe ich ihm freilich nicht auf die Nase gebunden.

„War doch nur ein Beispiel“, unterbricht Mike meine Gedanken. „Meinetwegen kann der Slip auch an der Supermarktkasse reißen oder im Kino beim Fummeln in der letzten Reihe.“

„Bei dir ist sie noch nicht explodiert?“, will ich wissen.

„Nö. Und selbst wenn – dann kuckt er eben raus. Kein großes Ding.“

„Echt nicht?“ Ich schmunzle.

„Das war jetzt eher ... das ist so eine Redensart“, meint er. „Eben ein großes Ding. Also, kein großes Ding. Jedenfalls nicht mein Ding. Abgesehen davon habe ich meist mehr an als nur eine Unterhose, wenn ich mich in der Öffentlichkeit bewege. Macht irgendwie einen seriöseren Eindruck.“

„Wo du recht hast ...“, sage ich und betrachte ihn in einem der drei Spiegel. Ich habe den Eindruck, dass sich der Reißverschluss seiner Jeans ein wenig nach vorn geschoben hat. Noch während ich überlege, dass ich eigentlich mal nachfassen könnte – schließlich hat er ja auch schon an meinen Eiern rumgefummelt und meinen Schwanz persönlich begrüßt –, trete ich einen Schritt näher.

Mike grinst. Täusche ich mich, oder liegt eine gewisse Erwartung in seinem Blick?

(Fortsetzung folgt)

 

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