Ein verschwundener Noah, ein tröstender Nachbar und seine Offenbarung.
Bareback / Dreier & Orgie / Große Schwänze / Junge Männer / Romantik / Sportler
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Die kalte Dusche mitten in der Nacht hat uns beiden wirklich gut getan. Vor lauter Erschöpfung lassen wir uns aufs Bett fallen. Meine Wohnung ist durch die Hitze immer noch nicht abgekühlt. Das war uns aber irgendwie egal. Der Ventilator brummt vor sich hin, bringt wenigstes für den Moment ein wenig Abkühlung. Eng umschlungen schliefen wir schließlich vor lauter Müdigkeit ein.

 

Montagmorgen - ich werde mit einem Schrecken wach, schaue auf den Wecker - 08:43 Uhr. So’n Mist! Ich habe in genau 17 Minuten ein Meeting. Jetzt aber schnell! Ab ins Bad, eben Katzenwäsche, Zähne putzen, Kaffee machen, Laptop anwerfen und gleich ab ins Meeting.

Bevor das Meeting anfängt werfe ich noch einen flüchtigen Blick ins Schlafzimmer. Mit der Tasse in der Hand, meine Schulter angelehnt an der Türzarge, beobachte ich Noah, wie er friedlich im Bett liegt. Sein Brustkorb hebt und senkt sich in einem ruhigen, gleichmäßigem Rhythmus. Sein nackter Körper halb bedeckt von der leichten Sommerdecke. Noah hat’s gut, er kann noch weiterschlafen. Student müsste man sein. Er studiert Maschinenbau und hat momentan Vorlesungsfreie Zeit. Der Glückliche. Was ich ihm nicht neide ist die Tatsache, dass er unter der Woche, ausschließlich Nachts, bei einem großen Versandhandel arbeitet. Studentenjob halt. Dementsprechend muss er natürlich tagsüber seinen Schlaf nachholen, den er Nachts nicht bekommt. Wir haben heute Nacht ausgemacht, dass er sich bei mir ausschlafen kann und direkt von hier zur Arbeit fährt.

11:03 Uhr - das Meeting ist zu Ende. Gott sei Dank! Ich hatte echt Mühe, meine Augen aufzuhalten, war teilweise kurz vorm einnicken. Gut, dass es lediglich ein Audio-Call war und somit keiner mein müdes, abgewracktes Gesicht sehen konnte. Erst mal eine Pinkel- und Kaffeepause einlegen.

Mal sehen, ob Noah schon wach ist. Leise schleiche ich mich zum Schlafzimmer, öffne ein wenig die Tür. Der Spalt lässt ein wenig Tageslicht ins Zimmer fallen, welches Noah direkt in die Augen scheint.

„Ähhhh - das blendet. Mach das weg! Bitte!“, bettelt er mich völlig schlaftrunken an.

Ich gehe ins Zimmer hinein, schließe hinter mir die Türe. Da es im Zimmer recht dunkel ist, hangle ich mich unbeholfen in Richtung Bett. Und es muss natürlich passieren, was passieren musste: ich stolpere über irgendwas, was auf dem Boden rumliegt, falle direkt ins Bett und liege neben Noah.

„Hey, warum so stürmisch alter Mann? Gestern hast du mich wesentlich sanfter geweckt. Heute auf einmal so wild? Möchtest du unter meine Decke kommen? Ich hätte da eine Überraschung für dich.“ Noah macht eine bedächtige Pause. „Das Morgenlättchen läßt Grüßen.“

„Pfffah - Morgenlättchen?“, prustet es mit einem Lachen aus mir raus. „Hast du mal auf die Uhr geschaut? Von Morgenlättchen kann nicht mehr die Rede sein - wohl eher Fastmittaglättchen.“ Meine Hand tastet sich an Noah’s Schritt heran. „Und wenn ich das hier im Halbdunklen so richtig sehe und auch fühle, kann wohl nur die Rede von einer Megamonsterfastmittaglatte sein!“ Ich hebe die Decke hoch und sehe schemenhaft seinen Pimmel steil zur Decke ragen. Sieht schon geil aus, was mir Noah da so im Halbdunkeln präsentiert. Da hätte ich schon wieder Bock auf... - aber nein!

„Nee Noah - wage es bloß nicht, mich jetzt zu verführen.“, flehe ich ihn an. „Ich muss einen klaren Kopf bewahren. ICH muss schließlich noch arbeiten. Habe heute noch wichtige Meetings. Derweil kannst DU ja hier schön in der Poofe rumgammeln. Faules Studentenpack!“

„Hey, ICH muss heute Nacht auch noch arbeiten, während DU dann bereits in der Poofe liegst. Wer weiß, was du dann wieder für Spielchen machst, so ganz allein und verlassen. Hast ja genügend Spielzeuge hier rumliegen.“ Noah’s schnippischer Unterton ist nicht zu überhören.

„Na, vielleicht bin ich gar nicht allein. Könnte ja mal schauen, ob Leo heute Abend nicht mal Zeit für mich hat.“, kontere ich geschickt. „Hat mir eh den Anschein, dass er in letzter Zeit sehr interessiert an mir ist. Vielleicht geht da ja was.“, setze ich noch eins drauf.

„Heeeey, bist du gemein.“, untermauert Noah, indem er mir mit seiner Faust leicht auf meinen Arm haut. „Glaube ich ja jetzt wohl nicht. Da drehe ich dir den Rücken zu, um Geld zu verdienen und du willst mir direkt Fremdgehen - das auch noch mit Ansage. So gemein von dir. Wenn du Leo schon einladen willst, dann mach das doch bitte, wenn ich dabei bin. Wir hätten dann sicherlich eine Menge Spaß.“

 

„Ah ja du kleines Früchtchen? Habe schon gemerkt, dass du ein Auge auf ihn geworfen hast, als du ihn gestern am Fenster zugewunken und sehr interessiert nachgeschaut hast. Welche schmutzigen Gedanken schwirren denn diesmal in deinem süßen Köpfchen rum - naaa?“

„Na so einige mein Lieber - so einige...“

„Da gehe ich jetzt mal gar nicht näher drauf ein. Ich lass’ es einfach mal so stehen.“

Da wir Spaßtechnisch total auf einer Wellenlänge liegen, könnte dieses Spielchen noch ewig so weitergehen. Wir wissen beide, dass es sich bei unserem Gerede nur um Spaß handelt, wir uns gegenseitig nur damit aufziehen.

„Während ich hier arbeite, könntest du dich doch nützlich machen. Was hältst du davon?“

„Zu Ihren Diensten. Was möchte der Herr denn, was ich tun soll? Seine Wohnung feucht wischen, ihm einen Kuchen backen, ihm die Falten aus dem Sack hauen, ihn Ficken, Bumsen, Blasen? Kostet alles das Gleiche.“

„Ey - geht’s noch? Noah! Also echt! Du denkst nur an das Eine.“ Im Halbdunkeln rolle ich Noah auf den Bauch, lege mich mit meinem Oberkörper auf seinem Rücken, um ihn zu fixieren und versohle ihm seinen kleinen, süßen Hintern mit zärtlichen Klapsen. „Du ungezogener, kleiner Bengel. Sowas sagt man nicht. Obwohl... - auf’s Falten aus den Sack hauen, Ficken, Bumsen, Blasen könnte ich ja noch verzichten. Aber meine Hütte feucht durchgewischt und einen leckeren Kuchen gebacken bekommen - das wäre schon toll.“

Auf der Stelle schreien wir uns vor Lachen weg, drehen uns auf den Rücken und starren die dunkle Decke an.

„Ach herrlich! Es ist einfach zu schön mit dir Noah. Wir haben so viel Spaß miteinander. Wann gibt es sowas schon mal? Aber jetzt mal im Ernst: was hältst du davon, uns was zum Mittag zu kochen? Du hast doch erzählt, dass du eine besonders leckere Bolognese Sauce zaubern kannst. Hätte ich heute echt Bock drauf.“

„Bombenidee! Habe gestern gesehen, dass es hier direkt um die Ecke einen Discounter gibt. Ich geh’ dort gleich eben einkaufen und lege direkt mit dem Kochen los. Wann machst Du Mittagspause?“

Ich zücke mein Handy, um in den Kalender zu schauen: „Um 12:30 Uhr ist mein nächstes Meeting. Geht so eine Stunde. Wenn wir dann so gegen zwei essen könnten, wäre das echt toll.“

„Alles klar mein Meister. Muss mich ja schließlich um den ‚alten Sack‘ kümmern. Nicht das du mir noch verhungerst.“

Noah verschwindet ins Bad, während ich mir noch einen Kaffee in der Küche mache. Ich verschwinde danach in meinem Bürozimmer, lehne die Tür nur leicht an, sodass sie noch ein kleinen Spalt offen steht. Muss ja im Video-Call nicht die ganze Welt mitbekommen, wer da so durch meine Wohnung huscht. Womöglich noch mit einer ‚Megamonsterfastmittaglatte’. Der nächste Call steht auch schon wieder an. Nach etwa 15 Minuten höre ich die Wohnungstür ins Schloss fallen. Noah muss sich also auf den Weg gemacht haben. Hoffentlich war er so schlau und hat sich einen Schlüssel mitgenommen.

13:39 Uhr - dieses Meeting wäre dann auch geschafft. Meine Erwartungshaltung, in einer vor gutem Essen duftenden Küche den fleißigen Noah anzutreffen, wurde leider zunichte gemacht. Komisch - Noah müsste doch schon längst wieder zurück sein.

„Noah?“, rufe ich fragend durch die Wohnung. „Noah - wo bist du? Du fauler Kerl - hast du dich wieder hingelegt? Du sollst doch kochen. Ich habe Hunger!“, flachse ich rum.

Ich schaue im Schlafzimmer nach - Nichts. Ich versuche ihn über sein Handy zu erreichen - Nichts! Geht nur die Mailbox ran. Schicke ihm eine Nachricht. Auch Nichts! Keinerlei Feedback. Bei den ganzen Kontaktversuchen fällt mir ganz nebenbei auf, dass all seine Klamotten weg sind. Nichts mehr da - alles wie lehrgefegt. Ich merke, wie mir flau im Magen wird, ich ein wenig Panik bekomme. Was ist da los? Ich ziehe meine Schuhe an, gehe zum Discounter um die Ecke, wo Noah ja die Sachen fürs Mittagessen einkaufen wollte. Ich hechte durch den ganzen Laden, schaue in jeden Gang - Nichts! Keine Spur von ihm. Haben wir uns vielleicht irgendwie verpasst? Ich gehe wieder zurück in meine Wohnung.

 

„Noah?“, lauschend warte ich auf eine Antwort. Stille, keinerlei Reaktion. „Noah, das ist echt nicht lustig! Was soll das?“, rufe ich entnervt. Ich laufe noch mal durch die komplette Wohnung, reiße die Schlafzimmertüre auf, in der Hoffnung ich würde Noah dort antreffen. Kein Noah zu sehen - spurlos verschwunden der Kerl. Was ich aber nun anstelle sehe, ist mein Notizblock, der auf dem Bett liegt. Muss ich vorhin wohl übersehen haben. Ich gehe zum Bett, nehme den Block in die Hand, fange an zu lesen:

„Lieber Timo, es tut mir so unendlich leid, dich wahrscheinlich auf’s tiefste zu enttäuschen aber ich habe mich nicht getraut, dir die nun folgenden Zeilen, von Angesicht zu Angesicht mitzuteilen. Ich habe die halbe Nacht wachgelegen und mir ist dieser eine Satz von dir ‚Man wird uns viele Steine in den Weg legen.’ nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Das alles hier hat nichts mit deiner Person zu tun - verstehe mich da bitte nicht falsch.“

Diese ersten Zeilen reißen mir förmlich den Boden unter den Füßen weg. Ich merke, wie meine Knie weich werden, nehme die Hand mit dem Block runter, lasse mich auf die Bettkante sinken. Ich verharre einige Sekunden, nehme den Block wieder hoch, lese weiter.

„Glaube mir bitte: Du bist der liebenswürdigste und netteste Mensch, der mir in meinem bisherigen Leben begegnet ist. Wir haben uns auf Anhieb so gut verstanden, hatten so viel Spaß miteinander. Du bist so einfühlsam, so verständnisvoll, so lustig. Ach - ich könnte noch etliche Dinge aufzählen. Du hast mich gefragt ‚Hast du den Mut, diesen Weg mit mir zu gehen?‘ Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr verliere ich den Mut. Finde nicht die Kraft, die Steine aus dem Weg zu räumen, den Weg mit dir zu gehen. Fühle mich der Aufgabe nicht gewachsen.“

Mir schießen die Tränen in die Augen, sie laufen die Wangen herunter. Ich will das nicht glauben. Hier zerplatzt soeben mein Traum - DER Traum, den ich immer geträumt habe.

„Und bevor wir uns noch besser kennen und lieben lernen, habe ich für mich entschieden, lieber ein vorzeitiges Ende zu finden, bevor es später umso mehr weh tut.“

Wut macht sich breit, verdrängt meine Enttäuschung, ich schmeiße den Block quer durchs Schlafzimmer. Dieser klatscht gegen mein Bücherregal und haut direkt einige Bücher runter. Mit einem lauten Krachen landen sie auf dem Boden.

„Und mir gibst du keinerlei Chance, mich dazu zu äußern Noah?“ Als würde er vor mir stehen, schreie ich durchs Schlafzimmer. Noch mehr Tränen laufen über meine Wangen. Ich vergrabe mein Gesicht in meine Hände und heule, was das Zeugs hält. „Wir hätten doch über alles sprechen können. Noah - warum tust du mir das an?“

Ich hebe den Block vom Boden auf und versuche, so gut es mit meinen verheulten Augen geht, weiterzulesen.

„Ich denke es ist besser, wenn jeder seinen eigenen Weg im Leben geht. Was willst du auch mit einem Kerl, der oftmals voller Selbstzweifel steckt? Auch wenn es nur sehr kurz war - aber die Zeit mit dir war sehr schön. Lebe wohl. Ciao Noah.“

„Das musst du mir schon selbst überlassen, ob ich was mit einem an sich selbst zweifelnden Kerl zu tun haben will oder nicht!“, schreie ich den nicht anwesenden Noah an. Meine Hand samt dem Block sinken nach unten. Meine Hand wird schwach, der Block schwer, er entgleitet mir, fällt auf den Boden. Das war’s also? So macht man heute einfach mal eben Schluss? Nach nicht einmal 24 Stunden? Hat da nicht gestern noch jemand gesagt: ‚Und deshalb habe ich einfach nur Angst, dass du mich wie eine heiße Kartoffel fallen lässt, nachdem du deinen Spaß mit mir hattest?‘ Jetzt fühle ich mich, als wäre ich die heiße Kartoffel. Ich lasse mich auf’s Bett fallen, vergrabe mein Gesicht ins Kopfkissen, heule einfach weiter. Für den Rest des Tages melde ich mich krank.

‚Bssst - Bssst - Bssst‘. Das Vibrieren meines Handys reißt mich aus meinem Heulkrampf. Ich schaue drauf. Noah? Nein - es ist Leo. Na den kann ich ja jetzt echt nicht gebrauchen. Wir hatten seinerzeit mal ausgemacht, dass wenn er unter der Woche was von mir will, er mich erst einmal per Handy anschreibt, damit er mich nicht mitten im Call mit seinem wilden Rumgeschelle an meiner Wohnungstür nervt.

 

Ich zögere für einen Augenblick. ‚Was ist?‘, schreibe ich ihm recht unfreundlich zurück.

‚Kann ich mal zu dir rüber kommen? Ich brauche deinen Expertenrat.‘

Ich zögere erneut. ‚Warte - ich komm zur Tür.‘, antworte ich ihm knapp.

Ich quäle mich aus dem Bett, gehe zur Tür, öffne sie. Leo’s Augen werden größer, sein Gesichtsausdruck fragender, je länger er in mein verheultes Gesicht schaut. War mir aber in diesem Moment echt scheißegal, dass er mich so sieht.

„Mensch Timo, was ist denn mit dir los? Was ist passiert?“, fragt er mich mitleidsvoll.

Ich kann nicht anders und muss direkt wieder losheulen. Timo tritt in meine Wohnung und schließt die Tür hinter sich.

„Och Timo. Du gefällst mir ja gar nicht.“ Er nimmt mich in den Arm, ich drücke meinen Kopf an seine Schulter, heule weiter. Leo führt mich ins Wohnzimmer und setzt mich auf mein Sofa. Er setzt sich zu mir, ich vergrabe meinen Kopf zwischen meine Hände. Fürsorglich legt Leo seinen Arm um mich.

„Erzähl Timo. Was ist passiert?“

Leo ist, wie bereits schon mal erwähnt, ein sehr verständnisvoller Gesprächspartner, mit dem man echt über alles quatschen kann - auch über Beziehungsprobleme. In den knapp zwei Jahren, die ich hier wohne, sind wir mittlerweile zu echt guten Freunden geworden. Nur gute Freunde - mehr nicht. Ich kann Leo bei Problemen zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen. Er ist immer für mich da - ich übrigens ebenfalls für ihn. Ich erzähle ihm von meinem Traum und wie er Wirklichkeit geworden ist. Von dem jungen Mann, der gerade angefangen hat, mein ödes Leben wieder in Schwung zu bringen, nachdem meine Beziehung erst kürzlich in die Brüche ging. Vom Abschiedsbrief, der mir soeben den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Leo hört mir, wie immer interessiert, zu. Ab und zu kommt ein ‚Aha‘ oder ‚Nein - echt?‘ oder ‚Wie süß‘ aus seinem Mund.

„Was soll ich jetzt machen Leo? Das macht mich so traurig. Wir hätten es doch erst einmal versuchen können, ob wir dem Alltag so Stand halten können, trotz aller Hürden. Ich verstehe es nicht.“, schüttle meinen Kopf dabei.

„Weißt du Timo, Noah ist 10 Jahre jünger als du und er hat eventuell einfach impulsiv eine Entscheidung getroffen - höchstwahrscheinlich aus dem Bauch heraus. Du hast mir doch gerade erzählt, dass er auf der einen Seite selbstbewußt und forsch ist und auf der anderen Seite seine Stimmung von jetzt auf gleich komplett kippt und er ist auf einmal unsicher, voller Selbstzweifel. Wohlmöglich hat er seine Entscheidung bereits bereut, traut sich aber nicht, den ersten Schritt zu machen, wieder auf dich zuzugehen. Lass doch mal ein, zwei Tage Gras drüber wachsen - auch wenn es dir schwer fällt. Eventuell meldet er sich ja wieder bei dir, antwortet auf deine Nachrichten.“

„Meinst du?“, stelle ich fragend in den Raum. „Du hast wahrscheinlich Recht. Möglicherweise habe ich mich geirrt, war einfach zu naiv zu glauben, dass das mit diesem jungen Kerl überhaupt klappt. Der Altersunterschied ist offensichtlich zu groß. Ach Leo, du bist so lieb - echt. Du bist immer für mich da, hast immer ein offenes Ohr für mich, hörst mir geduldig zu. Danke, dass du mir auch heute zugehört hast. Baut mich echt ein wenig auf.“

So langsam beruhige ich mich, habe aufgehört zu heulen. Leo hat es mal wieder geschafft, mir Mut zuzusprechen. Immer wieder toll, wenn man so einen guten Freund hat.

„Aber jetzt mal zu dir Leo. Was wolltet du für einen Expertenrat von mir?“

Leo wird auf einmal ganz verlegen, schaut auf den Boden, schaut mich an, wendet seinen Blick wieder von mir ab, starrt mit leerem Blick auf den Boden, knetet nervös seine Hände und Finger.

„Ach - ich will dich mit meinen Problemen jetzt nicht auch noch belasten. Reicht ja schon, was du gerade selbst durchmachst.“

„Komm schon Leo. Wir konnten uns doch bisher immer alles erzählen, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Schieß los. Das bringt mich sicherlich auf andere Gedanken.“

„Na gut, dann lass mich aber wenigstens eine Flasche Wein rüberholen. Macht es mir dann sicherlich etwas leichter.“

 

„Oh man - du machst es heute ja echt spannend.“

Leo holt den Wein aus seiner Wohnung, ich stelle ein bisschen Knabberzeugs auf den Tisch und dimme ein wenig das Licht runter. Wir machen es uns auf dem Sofa gemütlich.

„So, mein Lieber. Dann erzähl doch mal. Welchen Expertenrat kannst du denn von mir gebrauchen?“

Leo rutscht nervös auf dem Sofa rum, will nicht so wirklich raus mit der Sprache. Ich rücke ein wenig näher zu ihm, lege meinen Arm freundschaftlich um seine Schultern. „Komm’ schon.“, ermutige ich ihn. „Trau dich.“

„Bei dem, was ich dir jetzt erzählen werde, handelt es sich um mein dunkelstes, bis vor kurzem gut gehütetes Geheimnis, welches bis heute nur zwei Menschen auf dieser Welt kennen. Das bin ich und Britta.“ Leo legt eine filmreife Pause ein. Es knistert vor Spannung.

„Boah Leo, dein Spannungsbogen sollte für einen Oscar nominiert werden. Jetzt erzähl endlich.“, fordere ich ihn gespannt auf.

„Ich..“ Wieder lässt Leo eine Pause, während dessen meine Augen größer werden, mein Gesichtsausdruck erwartungsvoller.

„Ich... Jaaa? Kommt da noch was Leo?“, während meine Hand kreisende, fordernde Bewegungen vollzieht, ich mir im selben Augenblick eine Handvoll Chips mit meiner anderen Hand in den Mund schiebe, welche von meinen Zähnen sogleich mit einem lautem Krachen zerkaut werden.

„Ich - ich bin schwul.“, nuschelt er leise und starrt schüchtern auf den Boden.

„Ey man, nimm doch mal die Decke aus dem Mund. Weißt du was hier gerade akustisch bei mir ankam? Habe irgendwas was von ‚Ich bin cool‘ verstanden. Ja Leo, du bist natürlich mega cool. Der coolste Typ, den man sich als Nachbarn überhaupt vorstellen kann. Tolles Geheimnis! Uuuhhh - bekomme direkt ne Gänsehaut. Willst du mich eigentlich veräppeln?“, raune ich ihn an, gerade im Begriff vom Sofa aufzustehen, um pinkeln zu gehen.

„Ich bin schwul! Besser so?“, kommt es endlich klar und deutlich aus seinem Mund.

„Ja sicher - du bist schwul, meine 86-jährige Oma hat nen Tablet, kommt damit total gut klar und in Las Vegas klemmt nen Flipper. Sach mal! Jetzt reicht es mir aber. Ich habe keinen Bock auf solche Scherze. Nicht nach diesem beschissenen Tag heute.“

„Timo - ich mache keine Scherze und ich will dich auch nicht veräppeln.“, bestätigt Leo mit Nachdruck in seiner Stimme.

What? Moment mal. Habe ich das also gerade doch richtig verstanden? Mein guter Freund, mein Nachbar Leo von nebenan - offenbart mir soeben, dass er schwul ist? Er war doch mit Britta zusammen. Ich kann’s nicht glauben.

Prüfend frage ich nach: „Leo, habe ich dich richtig verstanden? Outest du dich gerade hier bei mir? Aber du warst doch so lange mit Britta zusammen. Das musst du mir erklären.“

Leo nimmt all seinen Mut zusammen, atmet tief durch, nimmt einen großen Schluck aus seinem Weinglas und fängt an zu erzählen: „Dafür muss ich sehr weit ausholen. Aber du hast ja heute nix mehr vor - denke ich mal.“

Leo nippt noch einmal an seinem Weinglas bevor er fortfährt: „In meinem tiefsten Inneren wusste ich es schon immer. Das ist mir mittlerweile klar geworden. Ich wollte es mir bisher nur nie selbst eingestehen aber im Laufe der Zeit habe ich es akzeptieren müssen. Ansonsten wäre ich verrückt geworden, daran zerbrochen. Als ich selbst noch ein kleiner Junge war wusste ich, dass ich nicht ‚normal‘ war. Ich wusste nicht, was es war, aber es fühlte sich für mich nicht richtig an. Aber was war schon richtig und was war falsch? Als kleiner Knirps konnte ich mir keinen Reim aus meinen Gefühlen machen. Doch je älter ich wurde, desto mehr stieg mein Interesse an Jungs. Zur gleichen Zeit wurden meine Gefühle greifbarer, deutlicher, fokussierten sich, ich konnte sie besser einordnen. Ich bewunderte die zarten Körper der Jungen. Die Sommer waren immer die beste Gelegenheit, Jungs zu beobachten, meine Sucht zu befriedigen. Kurze Hosen, nackte Oberkörper, Barfuß, Hitze, Schweiß, Freibad, knappe Badehosen, Duschen nach dem Training. Ich kam gar nicht mehr aus dem Schwärmen raus.“

 

Leo macht eine Pause, nippt erneut an seinen Weinglas und erzählt weiter: „Ich hatte dann als Teenager endlich ein Schlüsselerlebnis, welches mich anscheinend dauerhaft geprägt hat, ich mir danach bereits gedacht habe, dass ich andere Tendenzen habe. Es war wieder Sommer, wir hatten Ferien. Meine Eltern mussten leider arbeiten. Wir sind also nicht in den Urlaub gefahren. Da kam mir die Idee, wie es wäre, wenn mein gleichaltriger Cousin für zwei oder drei Wochen die Ferien bei uns verbringen würde? Er wohnte weiter weg und so sahen wir uns übers Jahr verteilt eher unregelmäßig, verstanden uns aber immer sehr gut. Wäre doch ne gute Gelegenheit gewesen, ihn mal wieder für längere Zeit zu sehen, mit ihm was zu unternehmen oder einfach nur abhängen. Unsere Eltern waren direkt einverstanden. Er war damals so ein süßer Bursche. Gertenschlank, blonde Haare - ein Traum. Es war eines Morgens, meine Eltern waren schon auf der Arbeit. Wir schliefen zusammen in meinem Bett, nur bekleidet mit einer Unterhose. Wir lagen eng zusammen, unsere nackten, warmen Oberkörper berührten sich. Meine Gefühle gingen auf einmal mit mir durch, hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Wir schauten uns tief in die Augen, meine Finger streichelten sanft über seine zarte, warme Haut. Er war auch nicht abgeneigt, tat es mir gleich. Unsere Finger tasteten sich immer weiter nach unten, berührten uns gegenseitig im Schritt. Wir zogen unsere Unterhosen aus, streichelten uns gegenseitig. Ich fühlte mich, wie im siebten Himmel. Mein erster richtiger körperlicher Kontakt mit einem Jungen. So lange hatte ich davon bereits geträumt. Das machten wir dann jeden Morgen. Ich muss da wohl nicht weiter ins Detail gehen. Es waren die schönsten Sommerferien meines Lebens. Es gibt noch etliche andere Geschichten, Erlebnisse aber das würde hier den Rahmen sprengen.“

„Leo, ich finde das so mutig von dir, dass du mir das alles so offen erzählst. Das spiegelt im Grunde gesehen meine Vergangenheit wieder. Auch ich hatte solche Erlebnisse, die mich bereits in jungen Jahren geprägt haben. Aber wieso dann eine Beziehung mit einer Frau?“

„Ich war einfach zu feige. Zu feige, mir einzugestehen, das ich so bin, wie ich bin, mich zu akzeptieren. Ich habe immer nur im Schatten meiner Selbst gelebt. Nie hatte ich den Mut, es meinen Eltern zu erzählen, geschweige denn irgendwelchen anderen Personen. Ich habe dann einfach entschieden, ein vermeintlich ‚normales‘ Leben zu leben. Habe mein wahres Ich immer versteckt, was mir durchaus sehr gut gelungen ist. Lediglich mein eigener Schatten kannte dieses Geheimnis. Nur in den Momenten, wo ich allein war, kam mein wahres Ich zum Vorschein und habe es ausleben können. Ich musste meine Phantasien irgendwie verarbeiten. Nach einiger Recherche im Internet, habe ich eine Seite gefunden, wo man schwule Stories lesen konnte. Man konnte aber auch selbst Stories schreiben und zur Verfügung stellen, sodass andere sie lesen konnten. Ich habe lange mit mir gerungen, mit mir gehadert. Was wenn womöglich alles auffliegen würde? Aber letztendlich habe ich es als meine Chance gesehen, meinen Gefühlen und Phantasien ein zuhause zu geben. Also fing ich an, schwule Stories zu schreiben. Als ich die erste Story schrieb, habe ich mich unsicher gefühlt, ja sogar irgendwie geschämt. Aber je mehr und intensiver ich meine erste Story geschrieben habe, je mehr habe ich Mut gefasst, habe mich bestätigt gefühlt, dass ich das Richtige tue. Ich habe eine immensen Aufwand betrieben, das alles zu vertuschen, geheim zu halten. Ich durfte mir keine Fehler leisten. Mein bisher ganzes verdammtes Leben lang durfte ich das nicht. Immer mit dem Bewusstsein im Hinterkopf, aufzufliegen. Doch irgendwann war ich für einen kurzen Augenblick unachtsam, habe vergessen, den Verlauf meines Browsers zu löschen. Britta hat es dann alles zufällig herausgefunden. Kannst dir ja denken, was dann los war.“

„In der Tat kann ich mir das denken Leo. Deshalb war Britta in letzter Zeit immer so oft unterwegs. Und ich habe mich schon gewundert, warum ihr nichts mehr zusammen unternommen habt. Also ist Britta gar nicht mit einem anderen durchgebrannt, sondern hat dich letztendlich verlassen?“

„Ja, so ist es. Sie war natürlich mega enttäuscht von mir, was ich ihr nicht übel nehme konnte. Tja - und jetzt sitze ich hier und präsentiere meinem Freund, meinem Nachbarn mein wahres Ich. Puh - endlich ist es raus. Ich fühle mich echt befreit, jedoch habe ich Angst. Angst vor dem, was mir jetzt die Zukunft bringen wird. Und deshalb mein Anliegen: Ich brauche deinen Expertenrat.“

Ich nehme mein Weinglas, halte es in Richtung Leo: „Na denn mal Prost und willkommen im Club mein Freund und Nachbar.“ Wir stoßen an und nehmen einen ordentlichen Schluck.

„Mit Expertenrat kann ich dir dienen. Daran soll es nicht scheitern mein Lieber.“

Wir sitzen noch lange Zeit zusammen, quatschen über die neuen Herausforderungen, die ein solches Coming-Out mit sich bringt.

Und nein - ich habe die Situation nicht ausgenutzt.

Noch nicht, denn es wird eine ganz andere sein, die sich noch bieten wird...

 

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