Ich fand dich unheimlich süß.
Bareback / Gewalt / Junge Männer / Romantik
A−
A+
A⇆A

Man bot mir Polizeischutz an. Dafür war ich dankbar. Maurice drängte sich dafür nicht auf. Es ergab sich und war eine Order von oben, der er Folge leistete. Er fragte mich sogar noch ob das für mich in Ordnung sei weil er verstünde wenn ich jemand anderen wollte. Es war für mich in Ordnung.

 

Die eigene Wohnung war für mich zu einem unzumutbaren Ort geworden. Ich fühlte mich dort nicht sicher. Bis aufs Äußerste bedroht. Der Schrecken saß mir tief in den Gliedern. Stunden waren vergangen. Farid war längst weg. Er lag in einem Fach in der Gerichtsmedizin mit einem Zettel am Zeh. Ich sah nur noch den Haken in der Decke, an dem sonst einmal im Jahr mein Adventskranz hing.

Nie im Leben konnte ich mir vorstellen ihn dort jemals wieder zu befestigen. Etwas so friedlich Christliches passte gar nicht zu der baumelnden Leiche, die jedes Harmonie Gefühl ruinierte und die heimelige Atmosphäre vergiftete, obwohl sie in der Realität bereits fort geschafft worden war. Ich würde Farid dort immer hängen sehen.

Nur zu lebendig war dieses Bild in meinen Augen. Es hatte sich eingebrannt. Wenn es nach mir ginge, dann könnte man auch diese Wohnung verbrennen und gleich alles was drin war mit. Sie hatte jeden Heimcharakter für mich unwiederbringbar verloren. War kein Zuhause mehr und würde es nie wieder werden.

Endlich ging die Polizei. Ich blieb zurück. Äußerlich wie erstarrt, innerlich verängstigt. Maurice fühlte, dass es mir mies ging. Er bot mir Schutz und Trost durch seine bloße Existenz. Wir redeten gar nicht viel miteinander aber wir kommunizierten nonverbal. Er half mir beim Packen. Nicht weil er selbst Hand anlegte, das konnte ich schon noch selbst. Aber weil er mich in dem Gefühl unterstützte fliehen zu wollen.

Er wollte mir Sicherheit bieten und mir im Notfall das Leben retten. So lange würde er nicht von meiner Seite weichen. Mir tat mein aufbrausendes Verhalten mittlerweile leid. Das kaputte Rad und die zerstörte Tür waren mir so was von egal geworden. Das spielte alles keine Rolle mehr. Die ganze Flirterei auch nicht. Es gab tausendmal wichtigere Dinge.

Meine Wohnung war ein Tatort. Ich wollte sie verlassen, damit die Polizei sie abriegeln und weitere Spuren sicher stellen konnte. Den Ermittlungen wollte ich nicht im Weg stehen. "Willst du jemanden anrufen?" fragte er. "Soll ich dich irgendwohin bringen?" "Nein danke, lieber nicht." gab ich ohne zu überlegen zurück.

Maurice verstand, dass ich meine Eltern nicht mit hinein ziehen wollte und auch keinen meiner Freunde. Ich hatte Angst um deren Leben. Er bot mir Obdach an. Seine Wohnung wäre groß genug für uns beide, meinte er. Dann brachte er mich dorthin, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt.

Das war es nicht. Als ich meine Wohnung verließ, da folgten mir außer Maurice zwei Beamte vom Personenschutz. Sie sorgten für Begleitschutz auf offener Straße. Ich musste schlucken. Die Bedrohung war allgegenwärtig. Ein heftiges Gefühl von Unsicherheit beschlich mich. Sie würden mich an einem anderen Ort unterbringen, erklärten sie mir. Dies sei nur eine Notlösung für eine Nacht.

Maurice blieb auf dem Sofa während ich das Bett haben durfte. "Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert." versprach er. Ein warmes Gefühl in meiner Brust breitete sich aus. Ich glaubte ihm das. Natürlich war an Schlaf trotzdem gar nicht zu denken. Ich war zu aufgewühlt, wusste ich doch, dass bewaffnete Beamte vor der Tür standen und dass Maurice in einem anderen Raum über mich wachte.

Drei Personenschützer hatte ich, die allesamt mit einem Knopf im Ohr ausgestattet waren. Professionelle Sicherheitsleute, die Blickkontakt zueinander hielten und sich abwechselten, um mich zu schützen. Gerade in dieser ersten Nacht und auch in der danach wollten sie nichts riskieren.

Es war die erste Nacht in einer neuen Umgebung. Mir war eine Wohnung in einem Grazer Randbezirk besorgt worden. Niemand durfte wissen wo ich untergetaucht war. Nicht einmal die eigene Familie. Es war so ein beklemmendes Gefühl. Ich hockte buchstäblich auf einem Pulverfass.

Mir wurde dabei bewusst in was für einer Gefahr ich schwebte. Die Polizei nahm die Sache sehr ernst und das zeigte mir überdeutlich wie ernst es wirklich war. Ich stand im Visier eines Mörders. Dass er mich erwischte und mir dasselbe antat wie Philipp, Farid und anderen wurde nur durch das Auftreten der Beamten verhindert.

 

Maurice hatte mir das Leben gerettet und tat es gerade wieder. Jeden Tag. Das Gefühl der Wut war komplett verpufft. Ich empfand nur noch Dankbarkeit obwohl das alles für mich bedeutete, dass ich von der Arbeit frei nehmen musste und mich bei Sozialkontakten erst einmal sehr rar machte.

Es vergingen ein paar Wochen. Ich sollte mich versteckt halten bis man mir einen neuen Namen und eine andere Identität besorgen konnte. Auf Schritt und Tritt begleitete mich der Personenschutz. Mit dabei immer Maurice. Ich gewöhnte mich an seine Gesellschaft, gewöhnte mich, dass er mich nicht aus den Augen ließ. Er war das Schutzschild, das es mir ermöglichte weiter zu leben.

Seinetwegen erlebte ich in all dem Wahnsinn sogar ein gewisses Gefühl von Sicherheit. Aber dennoch wimmelte ich meine Freunde und meine Familie weitgehend ab. Sie wussten nur das Allernötigste, gerade so viel wie sie wissen mussten. Ich wollte sie da raus halten. Meine Eltern hatten mehr schlecht als recht akzeptiert, dass ihr Sohn auf Kerle stand.

Nun wurde ich von einem Mörder bedroht. Ich hatte nicht vor ihnen noch mehr Kummer zu machen. Die meisten meiner Freunde waren auch schwul. Dem Täter neue potentielle Opfer liefern, die er wegen ihrer passiven Präferenz abschlachten konnte, wollte ich nicht. Allein der Gedanke machte mich ganz krank.

Jede Nacht schreckte ich auf und stellte mir die schlimmsten Dinge vor. Der Täter war in meiner Wohnung gewesen. Dann hatte er auch Fotos von mir und meinen Freunden an der Kühlschranktür gesehen möglicherweise. Was ihn auf Ideen gebracht haben könnte möglicherweise. Wenn nur ein Mensch meinetwegen in Gefahr wäre, dann würde mich diese Schuld für immer verfolgen.

Ich fühlte mich manchmal schrecklich einsam. Umso mehr wurde mir Maurice immer vertrauter. Er war wahrscheinlich der einzige Mensch, mit dem ich es zur Zeit überhaupt aushalten konnte. Wenn ich ihm meine Sorgen und Albträume erzählte, dann nahm er sie ernst. Er konnte zuhören und auch schweigen wo Worte unnütz waren.

Dabei gab er sich Mühe mir so etwas wie Normalität zu bieten. Wir machten Filmabende, spielten Karten oder Brettspiele, kochten gemeinsam. Obwohl ich mich überhaupt nicht so fühlte nannte er mich tapfer. Er bewunderte meine innere Stärke, die ich an mir selbst überhaupt nicht mehr wahrnahm. Die bemerkte nur er und irgendwie war das ganz schön.

Maurice glaubte, dass ich alles überstehen könnte, dass mich nichts so leicht umhauen oder gar umbringen könnte, dass ich ganz schön tough sei und jedenfalls ziemlich stabil. Sein fester Glaube an meine mentalen Kräfte ließ mich tatsächlich besser durchhalten. Er war das Rückgrat, das mich stützte.

Ohne es bewusst zu wollen, verließ ich mich auf ihn. Ich akzeptierte, dass ich seinen Schutz brauchte. Eine gewisse Gewöhnung stellte sich ein. Ich bekam eine andere Identität, zog erneut um und lebte mich in einem Wohnort außerhalb von Graz ein. Eingeweiht waren nur die engsten Angehörigen. Ich musste eine Menge hinter mir einfach abbrechen.

Maurice erzählte mir von den anderen Opfern, denn ich wollte es wissen. Ich wollte wissen warum sie hatten sterben müssen. Jeder Einzelne von ihnen. "Er hat sie mit ihrer Liebe füreinander getötet." Maurice sprach von den ersten beiden Opfern damals in Salzburg. Beide waren sie passiv gewesen und dennoch ein glückliches Paar, das sich genug war. Für die anale Befriedigung wurden Doppeldildos benutzt.

Sie hatten sich wieder einen gekauft, waren gemeinsam bei der Post gewesen, um diesen abzuholen. Dabei hatte der Angestellte beim Anblick des Pakets sofort gewusst, dass dies in all seiner Unscheinbarkeit von einem Sexshop geliefert worden war und auch was drin war. Er hatte sie verfolgt, sie ausspioniert, ihre Arbeitszeiten ausfindig gemacht, hatte genau gewusst wann sie das Haus verließen und dass sie einen Hund hatten.

Der grosse bullige Dogo Rosso hatte als Schutz nicht ausgereicht. Er war in die Wohnung eingebrochen, hatte das Tier so verängstigt, dass es sich auf seiner Decke eingenässt hatte und hatte eine Botschaft hinterlassen. Er habe den jeweils anderen als Geisel und sie sollten zu einem vereinbarten Treffpunkt kommen.

 

Es war Liebe, die sie nicht die Polizei rufen ließ. Liebe bereitete die Falle vor. Und Liebe tötete sie. Denn einer der beiden war ungeouteter Feuerwehrmann und sie fürchteten sich davor, dass die gestohlenen Sexspielzeuge und einige intime Videos und Fotos an die Öffentlichkeit gelangten.

"Der Täter fand es offenbar ironisch seine ersten Opfer lebendig zu verbrennen. Ein Mann von der Feuerwehr und dessen Partner, die auf diese Weise umkamen...wahnsinnig witzig." Maurice klang so bitter und traurig. Er tat mir unheimlich leid. "Kanntest du sie?" fragte ich.

Er schüttelte den Kopf. Die Opfer. Den Täter. Alle Fälle. Alle Hintergründe. Die grausamen Morde. Er hatte es intensiv studiert. Jeder einzelne Betroffene war ihm dabei so vertraut und so nah wie ein Bruder. Emotional packte es ihn weil er selbst aktiv war und süße Bottoms sehr mochte. Dass es sie gab machte für ihn doch erst die Welt bunt und schön.

Wo es Aktive wie ihn gab, da musste es auch Passive geben. Männer, die sich hingeben wollten und die man verführen, umgarnen und mit Charme einlullen durfte. Kerle, die einstecken konnten, die respektierte er sehr. Er liebte sie und betete sie an. Sie waren die Erfüllung sämtlicher erotischer und romantischer Träume. Das Salz des schwulen Lebens.

Ein niedlicher Schnuckel nach dem anderen starb unter seinen Augen während er den Mörder studierte und er konnte nichts dagegen tun. Nur den armen Hund hatte er in gute Hände unterbringen lassen. Das war auch schon alles was er beitragen hätte können.

Der Mörder war selbst schwul. Höchstwahrscheinlich ein Bottom, dessen Ego massiv in seiner Männlichkeit beleidigt wurde durch die eigenen Sehnsüchte. Deshalb tötete er. Er versuchte sich damit durch Gewalt seine eigene Maskulinität zurück zu erobern. Mich schüttelte es.

"Das ist doch krank." "Ja." stimmte er zu. "Hitler war genauso. Bei seiner Endlösung der Judenfrage wäre immer noch einer übrig geblieben." Die Hitler Schwingungen waren mir auch aufgefallen bei seiner Schilderung. Ich wurde meine Gänsehaut gar nicht mehr los. "Er war Vierteljude." Maurice schaute mich mit flammenden Augen an. "Genau. Du hast es verstanden. Dieser Kerl glaubt auch, dass es unwertes Leben gibt und er will sich damit selbst bestrafen."

Ich griff nach seiner Hand und streichelte sie. So lange er mich für potentiell verdächtig gehalten hatte, hätte er mit einem Mörder als Lockvogel agiert, wäre sogar bis zum Äussersten gegangen und hätte sich anal hingegeben. Er hatte sein Leben dieser Sache verschrieben. Alles hätte er getan, um Leben zu retten. Meins hatte er gerettet. Wie sollte ich da nicht weich werden? "Erzähl mir von den anderen." bat ich.

Während Maurice erzählte schaute ich ihn an. Ich sah seinen fein geschwungenen Mund, dessen Lippen sich bewegten als er mir Ungeuerlichkeiten berichtete, bei denen jeder normale Mensch sich vor Abscheu winden musste. Seine Augen loderten dabei immer noch. Mir kam es so vor, als würden sie brennen. Ich streckte die Hand aus und legte sie auf seine Wange. Für seine Ehrlichkeit, die mich nicht schonte sondern ins Bild setzte, dankte ich ihm.

Ich legte meine Stirn auf seine. Der Rücken unserer Nasen berührte sich. Es war jetzt ein paar Monate her seit Farid in meiner Wohnung ermordet worden war. Der Personenschutz hatte nachgelassen. Weitere Tote gab es zur Zeit nicht.

Nur noch Maurice kümmerte sich privat darum, dass ich mich sicher fühlen konnte. Er sagte, es sei nicht vorbei. Der Fall war in die Medien gelangt. Schlussendlich. Die ganze österreichische Schwulen Community war im Aufruhr. Sogar die Zeitungen im Ausland schrieben darüber. Aber auch die wurden leiser. Es gab andere Sensationen.

Maurice sagte, ich sei nicht in Sicherheit. Er wusste es besser und der Polizeichef hörte auf ihn, deshalb blieb ich wo ich war. Mein Name wurde nirgendwo genannt. Doch es gab Leute, die sich fragten ob das nicht der Farid sei, den ich gekannt hatte.

Es tat gut, dass Maurice mich immer noch schützte. Ich verdankte ihm alles. Sowohl das Negative wie das Positive. Aber das Negative verzieh ich ihm schon seit einer Weile offiziell. Er hatte mich da hinein gezogen aber seinetwegen war ich unversehrt und am Leben.

Langsam schob ich meine Lippen auf seine. Er öffnete den Mund, um mich hinein zu lassen. Meine Zunge drang ein und er kam ihr entgegen. Zärtlich begannen seine Hände mich zu streicheln. "Ist das echt?" fragte ich. "Ich spiele dir nichts vor. Nie wieder."

Er drückte mich an sich. Sein fester Oberkörper presste sich auf meinen. Sanft knabberte er an meiner Lippe. "Willst du das wirklich, Süßer?" Ich nickte. Ja, ich wollte es. Wollte ihm zeigen, dass ich nicht mehr böse war, wollte ihm ganz nah sein, seine Sicherheit einflößende Nähe fühlen.

Vor allem wollte ich ihm zeigen, dass ich ihn verstand und unterstützte. "Du mich unterstützen?" hakte er nach. "Ja, es muss doch Kraft und viele Nerven kosten was du tust. Du kannst dich bei mir fallen lassen. Ich fange dich auf." Ich hatte sein Gesicht in den Händen. Streichelte und küsste es. "Verdammt, bist du süß." meinte er. Er hatte in Anbetracht aller Umstände überhaupt nichts von mir erwartet.

Seine Arme umschlangen mich. Ich fühlte etwas Hartes, das mir entgegen kam. Maurice war ein leidenschaftlicher Küsser und umso mehr, da es jetzt von Herzen kam. Er berührte mich mit seinen Händen überall. Ich fühlte seine Zähne, die an meinem Hals knabberten. Er setzte sich und zog mich auf sich drauf. Seine Finger griffen in die Vollen und kneteten meinen Hintern wie Teig. "Darf ich da wirklich rein?" fragte er. "Ja, unbedingt." "Ach, Süßer." hauchte er mir ins Ohr.

 

Geschichte bewerten

Von "Mag ich nicht" bis "Super"

Kategorien

Bareback / Gewalt / Junge Männer / Romantik

Lob & Kritik

Sei nicht nur stummer Konsument! Wenn dir die Geschichte gefällt teile das dem Autor mit! Positives Feedback motiviert!
Beachte die Regeln für Kommentare!
0 / 1024

💬 = antworten, ❗= melden

Schlagworte: anal befriedigen / freund ist schwul / ungeoutet / sex toys / gay sex wien / bester freund sex / bottom / verführen / maskulin / polizist / romantik / gänsehaut / passiv / intim werden / fickbulle / erotik / männlichkeit / sohn / streicheln / leidenschaft / schwul / liebe / zärtlich / schwule geschichten / streicheln
Eine Veröffentlichung auf einer anderen Webseite/Medium ist ohne Genehmigung des Autors nicht gestattet! Jedem Kerl sollte klar sein, dass man in der Realität beim Ficken Kondome benutzen sollte, egal ob man PreP verwendet. Falls du meinst, dass diese Geschichte unerlaubte Inhalte enthält dann melde sie mir: Geschichte melden