Wenn die Masken fallen.
Ältere Männer / Bareback / Bisexuell / Das erste Mal / Dreier & Orgie / Junge Männer / Romantik
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Das Baby starrte mich an, ohne mit den Wimpern zu zucken. Es fixierte mich, mit kugelrunden, blauen Babyaugen, in einem kugelrunden Babygesicht, glatzköpfig und ohne Kinnlade. Ich hielt diesem Blickduell stand, starrte durch die Sonnenbrille zurück, kaute unauffällig auf einem geschmacklos gewordenen Kaugummi herum. Es strampelte und zuckte mit speckigen Armen und Beinen, brabbelte unnützes vor sich hin, speichelte auf seinen Strampler und hing wie ein nasser Sack in der Bauchtrage seines Vaters.

 

Die S-Bahn ratterte am Sendlinger Tor vorbei, der Vater hielt sich an der Haltestange ein und tippte in sein Handy. Bestimmt in Elternzeit, der Typ. Ehering, kurze Hose, Tennissocken in Sneaker, ein altes, verwaschenes Konzert Shirt, Vollbart, Halbglatze, ... eingeschnürt war sein Oberkörper vom Tragerucksack, in dem sein speichelnder Abkömmling hing.

Hashtags, wie #nohate #peace #resisthate #respect statt eines Statements befanden sich unter unserem Autoselfie, das er auf seinen zahlreichen Accounts hochgeladen hatte. Mutig, sich so zu positionieren, aber die beabsichtigte Wirkung wurde erzielt, auch, wenn etwas Hass der selbsternannten moralischen Autoritäten auf ihn übersprangen. Dennoch kündigten nur wenige User an, die Serie „Oben-Unten-Queer“ sei nun endgültig für sie gestorben.

Mein Statement, das mit der Marketingabteilung vereinbart worden war, hatte ich vorsätzlich vergessen zu verfassen. Das, was Thomas gepostet hatte, schien zu reichen. Ich hielt es nicht mehr für notwendig, gefällig um Glaubwürdigkeit zu buhlen in einem eigenen Statement.

Herz und anderes schwoll an, als ich uns auf dem Handy betrachtete. Die Rekapitulation der Ereignisse in der Umkleide, am Olympiabecken ließen mir seinen Geruch in die Nase steigen. Ich schaltete das Handy aus, blickte aus dem Fenster, üblicher Menschenstau in Isar Vorstadt, der übliche Verkehrsstau auf den Straßen und Sehnsuchtsstau im Gemüt. Ich werde ihn aus meinem Kopf vertreiben.

Deutschland traf auf Spanien, ein tumultartiges Aufeinandertreffen, im ersten Viertelfinale von Anas Schwangerschaft. Deutschland trat übersichtlich an: Meine Eltern, meine ältere Schwester und ich betraten das Spielfeld, den geschmückten Garten eines Bungalows aus den 80er Jahren, gelegen am beschaulichen Starnberger See. Ein fröhliches Spanien in Überzahl traf auf meine förmlichen Eltern, mein Vater im Anzug, meine Mutter im Twin-Set und Bleistiftrock und beide trugen sie versicherte Brillen von Fielmann auf ihren Nasen. Fünfundzwanzig Personas, englisch und spanisch sprechend, brachten die spanische Sommersonne mit in den spätsommerlichen Herbst. Auf der Ersatzbank saßen deutsche Kollegen und Freunde. Martin verständigte sich in bayrischem Englisch mit einem spanischen Senior.

Eine Kinderschar lief in Horden Seifenblasen hinterher, die eine Maschine unendlich produzierte und andere jagten irgendeinen spanischen Onkel hinterher, während andere halbwüchsige Fratzen die noch nicht eröffnete Candy Bar plünderten.

Die Fotowand war aufgebaut, die „Gender Reveal Party“ begann, im sommerlichen Spätherbst. Sechser Tische waren unter weißen Leinentücher verhüllt, die Stühle unter weißen Hussen, blaue und rosa Seidenbänder wehten in geschmückten Obstbäumen. Die beauftrage Fotografin der Marketingabteilung suchte nach unwiderlegbaren Motiven unseres harmonischen Familienlebens. Die Hintergrundkulisse musste gestrafft erscheinen, gestärkt, rein, weiß und unanfechtbar. Meine Schwester umarmte Ana jubelnd, und sie hopsten aufgeregt im Kreis. Seit unserer Beziehung waren sie gute Freundinnen geworden. Ana erklärte mir aufgeregt die aus Spanien eingeflogene Familia, deutete auf unterschiedlich braungebrannte Südländer*innen. Ich hörte ihren langen Ausführungen geduldig zu und vergaß Namen und Verwandtschaftsverhältnisse sofort.

Ich machte mich lieber mit jedem unbekannten Gesicht persönlich bekannt. Zur Feier des Tages, und auf Anas Anraten hin, hatte ich auf ein schwarzes Outfit verzichtet und trug stattdessen ein lebensbejahendes Outfit, ein blasses Hemd zu einer rostbraunen Leinenchino mit Flechtgürtel, Timberland Mokassins, solche, wie sie ein „BWL Justus“ trägt. Zurecht dressiert von meiner Kostümmeisterin Ana für die Fotoaufnahmen. Ich sah aus wie ein geschniegelter, seriöser Vater, entsprungen aus einem „Glückliche Familie“ – Werbespot.

Die Zeit lief mir entgegen, ohne Ausweichmöglichkeit. Ana war überglücklich im Kreise ihrer spanischen, aufgedrehten Verwandtschaft und immer wieder strich sie sich unbewusst über ihren Bauch, so als wäre sie kurz vor der Entbindung.

 

Was für ein Halligalli! Small Talk hier und da mit Mitgliedern der Filmcrew über die Fortsetzung der Serie, mit Martin über das herrliche Wetter und mit Anas Eltern, die mir erneut über die Verwandtschaftsgrade der anwesenden spanischen Sippschaft einen Überblick verschaffen wollten.

Die Aufregung, das chaotische Ankommen und die langen Vorstellungsrunden endeten in gefräßiger Stille am Tapas Buffet. Kleine Gruppen fanden sich an gedeckten Tischen zusammen. Meine verspannten Eltern lösten sich aus ihren förmlichen Fassaden und ließen sich von Anas Eltern, Tanten, Onkel, Cousins, und Cousinen Vino und Sidra unter Scheinprotest einschenken. Pedro lag auf der Lauer, als würde er mich observieren. Er spaßte zwar mit den Kindern herum, aber seine Blicke trafen immer wieder meine. Besonders auffällig, als Thomas verspätet eintraf und der Begrüßungsaufruhr und die Vorstellungsrunden von Neuem begannen.

Thomas sah aus wie ein kroatischer Bauarbeiter im Hochsommer, braungebrannt, sein Bart und die Haare waren durch die Sonne und das salzige Meer hell gebleicht. Er band sich nonchalant in das Fest, umarmte Ana herzlich und hob sie kurz hoch, übergab ihr ein großzügiges Geschenk. Ich sah ihn gerne an, und Pedro sah mich, ihn gerne ansehen. Wir umarmten uns, nur kurz und wie Schauspieler zur Begrüßung.

Als Gastgeber, im Garten des Hauses von Anas Eltern, bemühten Ana und ich uns um Anwesenheit an jedem Tisch. Wenn die „Gender Reveal Party“ schon fünfundzwanzig spanische „adultus“ und „ninos“ aktivierte, wie viele würden sich dann noch zu unserer Hochzeit einfinden?

Ich hatte Ana versprochen, das Rauchen aufzuhören, aus Rücksichtnahme, aber ich tat es heimlich trotzdem. Ich bewahrte immer einen kleinen Notvorrat in meiner Hosentasche bei mir.

Das Fest war wunderschön, die Spanier schloss ich alle sofort ins Herz, langsam verstand ich auch die Verwandtschaftsverhältnisse. Ich mochte wie sie passioniert mit Schulter und Ellbogen gestikulierten und die eingeweichten Konsonanten, die ihren Spanisch-Englischen Kauderwelsch einfärbte. Mit dieser Familie fühlte ich mich wohl. Unser Kind würden sie wie eine „Majestade“ behandeln, so viel war sicher. Weg mit den homophilen Fantasien, das war nur eine Spielerei. Ich wollte die Rolle nur bis in die Fingerspitzen fühlen, und das schwappt manchmal in die Lebensrolle über. Manchmal sei man sein Leben lang mit Film oder Serienrollen verbunden, das sagte einst ein Dozent zu uns, während des Schauspielstudiums und dann entstünden fremde Gefühle, die nicht mehr in die eigene Lebenswelt passen würden. Ein bisschen Rolle bliebe immer zurück, in dem, was man gewesen ist.

Nikotin Suchtdruck beförderte mich hinter das Haus. Neben einem stinkenden Komposthaufen genoss ich die erste Zigarette des Tages. Die Geräuschkulisse hörte ich gedämpfter, dafür rauschte die Seele in den Ohren und Gefühle sortierten sich schwerlich. Am besten mitfreuen, mit Ana und ihren Spaniern, ... freuen auf ein Kind, von dem wir beide nicht wussten, wer der Vater war und ob es eine „Chica“ oder ein „Chico“ werden würde. Die Frauenärztin hatte die Gewissheit in einem verschlossenen Umschlag Anas Mutter überreicht.

Philipp Zappel fegte mir einen verrückten Gedanken in den Kopf. Man könnte doch im Anschluss eine „father reveal“ Party veranstalten, mit Puderkanonen, rosa Rauch, wenn Thomas der Vater werden würde und blau rosa für meine Vaterschaft. Mein Zappelphilipp versorgte mich immer in unpassenden Momenten mit verrückten Ideen, aber inzwischen hatten wir gelernt, voneinander zu profitieren. Früher hatte er mich in jedes Fettnäpfchen gerempelt, aber inzwischen konnte ich seine Impulsivität einigermaßen kontrollieren.

Ein Kind, von dem wir nicht wussten, welches Spermium das Wettrennen zum fruchtbaren Ei gewonnen hatte. Gut, beim Sportschwimmen gegen Thomas war eindeutig ich als Sieger hervorgegangen, vielleicht verhielt es sich ja mit unseren Spermien ähnlich?

Die Hintertüre des Hauses wurde mir leicht in den Rücken gedrückt.

 

„Hannes“ Thomas schaute heraus, die Sonne in seinen Augen spielten graues Blau. Der Geruch nach scharfen Spearmint Kaugummi zog mir in die Nase. Mit dem Anblick seiner breiten Schultern, und Brustkonturen, die sich unter seinem steifen Hemd abzeichneten, fiel gleich die erste Barriere des ehrgeizigen Vorhabens, ihn auf Abstand zu halten.

„Kann ich mal ziehen?“

Ich gab ihm die Zigarette.

„Schön hier“, sagte er und wie er an der Zigarette zog, so wie er an meinen Schwanz gezogen hatte, die Lippen, der Bart. Seine Hände, Adern vom Handrücken bis zum behaarten Unterarm. Weiche, große Hände, lange Finger, ein rotes, dünnes Kabbalah Armband am sehnigen Handgelenk. Er nahm nicht wahr, wie ich ihn musterte, bis hinunter zu seiner hellen, locker sitzenden Jeans, dem Schritt, die Taille. Unter anderen Umständen hätte ich ihn gerne von hinten angestürmt.

Die Gäste hielten uns nur für Schauspielkollegen. Ich kannte ihn herunter geschabt, ich war in seinen Arsch eingefahren, ich wusste, wie er schmeckt, wie sein Sperma riecht. Ich wusste seine schwulen Fähigkeiten zu schätzen, kannte den glatten, breiten Stab im Schritt unter seiner Jeans, kannte die blassen, festen Arschbacken, hinter dem Gesäß Passe seiner Jeans.

Betrinken werde ich mich, um ihn aus dem Kopf zu vertreiben. Der Kopf war immer unruhig, wenn er mir so nahe war.

„Ja, das haben Anas Eltern für uns organisiert„ bestätigte ich. Er gab mir die Zigarette zurück.

„Gut siehst du aus, mal nicht in schwarz“

„Du auch. Das hat mir Ana ausgesucht“ Wir sahen uns an, lauernd, intensiv ergründend. Die bevorstehenden Dreharbeiten waren nur noch wenige Wochen entfernt. Das Drehbuch verhieß schwule Szenen, die ich noch vor ein paar Monaten nur mit höchster Befangenheit hätte bespielen können. Ich drückte die Zigarette im Komposthaufen aus.

„Gehts dir gut?“, fragte er mich mit diesem aufrichtigen Blick, ein freundschaftlicher Blick, ein lesender Blick.

„Ja“

Er nickte nachdenklich, gefesselt in unseren Blickverkehr, diese Art, die sich unangenehm, angenehm, stimulierend im Schoß niederlässt und dann küssten wir uns einfach so. Weiche Lippen, rauer Bart, Wein Zungen Geschmack, Stöhnen, Hände an meiner Hüfte zogen an seine. Unsere Düfte vermischte sich und ich wollte ihn packen und in ihn einziehen. Als er nur über das Hemd über meine Nippel strich und hinunterfuhr in meinen Schritt, zwischen den Beinen mein Paket rieb, richtete sich schon prall mein Schwanz hoch.

Fordernde Zungen drangen in die Münder ein und meine gierigen Hände drückten seinen Jeanshintern an mich, während sich vorderseitig euphorisch die steifen Schwänze durch Textilhindernisse aneinander wetzten.

Wenn er mich jetzt blasen könnte, es würde nicht lang dauern, ich würde ihn gern den Mund befüllen. Es würde schnell gehen. Ich griff an seinen Jeanshintern, er kämpfte mit meinem Gürtel, mein Gehirn zerrann und floss fiebernd in den Schwanz. Ich half ihm meinen Gürtel zu öffnen in maximaler, idiotischer Geilheit.

Die Hose hing an den Oberschenkeln meiner breit gestellten Beine, als er meinen Schwanz rauchte, anspuckte, daran sog, am nassen Schaft mit Händen drehte. Stöhnen leise, unterdrückt, widersinnig, unvernünftig. Er umschloss nur die Spitze in seinen Mund, so schnell und hastig, auf und ab, während seine eine Hand sich am Schaft abmühte, die andere die Eier rieb, hastig getrieben von drohender Entdeckung. Wie er auf meinen Schwanz abfuhr, meine Eier nicht losließ und mir sexuelle Zuwendung schenkte, während ich nur in seinen Haaren spielte.

„Beeil dich“, sagte er kurz. Wir sahen uns panisch um. Ich wollte kommen, und es gleichzeitig hinauszögern. Er saugte, schmatzte, rieb, massierte die Eier, stieß sich meinen Schwanz in die Kehle, bis sein Gesicht in den Schamhaaren eintauchte. Da strömten aus allen Nerven hungrige Energie zusammen und die Spannung entlud sich in seinen Backen. Er schluckte, schleckte ab, schluckte, schleckte ab.

Satte Befriedigung breitete sich aus und ein schlechtes Gewissen in giftiger Dosis. Sein Blick auf mich war schwul, mein Blick auf ihn erfüllte keine Kategorie.

 

Während ich mein Hemd zurück in die Hose stopfte, küsste ich ihn. Ich griff an seinen Jeanshintern, drückte ihn an mich.

„Ich lieb deinen Arsch. Beim Blasen komm’ ich sonst nie so schnell“ sagte ich unzusammenhängend schnell dahin und schloss eilig meinen Gürtel.

Thomas wischte sich über den Mund, sah sich hektisch um, strich seine Haare zurecht und flüsterte mir verschwörerisch ins Gesicht.

„Du kommst heute Nacht mit zu einer Gay Veranstaltung, dann lernst du mal die Szene kennen und deinen Marktwert realistisch einschätzen“

„Nur über meine Leiche“, entgegnete ich schnell und aus voller Überzeugung. So eine durchsortierte Location war der letzte Ort, an dem ich mich freiwillig aufhalten würde.

„Es geht los! Mann! Wo seid ihr die ganze Zeit?“ Pedro sah verärgert ums Hauseck.

„Alle suchen euch!“ Sein Blick zerriss uns in der Luft, vorwurfsvoll, wütend, angeekelt.

„Er hat nur heimlich geraucht, wegen Ana“, schrie ihm Thomas kurz und fahrig entgegen, fuhr sich nervös durch die Haare und entkam durch die Tür in das Haus, zurück in den vorderseitigen Garten. Pedro stapfte mir wütend entgegen.

„Hältst du mich für dumm?“, er baute sich wütend vor mir auf. „Denkst du, ich bin blöd?“ Er roch nach Apfelwein und Aggression.

„Da war nichts“ log ich erbärmlich, zupfte noch das Hemd zurecht.

„Du willst Vater sein?“ Es fehlte nicht viel und er würde mich schubsen oder am Kragen packen, so dicht stand er vor mir, mit wutverzerrten Gesicht und zitternden Mund, seine Fäuste geballt. Würde ich rückwärts ausweichen, würde ich im Kompost landen.

„Beruhig dich, ja“ Ich wich ihm seitlich aus. „Wir haben nur geredet!“

„Du willst Vater sein?“ Er stieß mich mit einer Hand gegen die Schulter „Estubido!“ und deutete mir einen Vogel. Er war betrunken, aggressiv verteidigte er, wie ein dummer Macho, die Ehre seiner Schwester. Ich stieß ihn zurück, grober, als gewollt. Er fiel rückwärts in die Wiese.

„Pedro, ...“ ich wollte ihm hochhelfen. Er stieß meine Hand wütend weg und richtete sich auf, klopfte sich Gras von seiner Hose. Drohend hielt er mir den Zeigefinger ins Gesicht.

„Meine Schwester hat was Besseres verdient.“

„Du bist betrunken“

„Such dir Hilfe, Hannes, sonst lass’ ich euch auffliegen“

„Drohst du mir?“ Unsere Gesichter waren sich so nah, dass sich unsere Nasen beinahe berührten

„Geh der Schwuchtel aus dem Weg. Was meinst du, wenn das die Presse erfährt, ... dann bist du endgültig durch!“ er zischte es mir so wütend ins Gesicht, dass mir sein Speichel ins Gesicht spritzte.

Sie hatte mir das Kind angedreht, sie hatte angeblich die Pille genommen. Sie wollte das Kind, nicht ich. Irgendwann war sie wohl müde geworden, von den endlosen Diskussionen, ihren vergeblichen Versuchen, mich zu überzeugen und hatte es einfach selbst entschieden.

„Geh mir aus den Weg, du kapierst jetzt eh nichts. Wir reden, wenn du nüchtern bist“

Ich drehte mich weg von ihm, auf dem Weg zurück in den Vordergarten, hin zur Fotowand, dem Event: Chico oder Chica? Ana puderte sich den Glanz aus dem Gesicht, erwartete mich mit glühend strahlenden Augen. Die Gäste standen im Halbkreis vor der Fotowand, die Fotografin bezog Stellung hinter dem Stativ, einige Gäste hielten die Handys bereit. Pedro befand sich abseits, trank Weinreste aus fremden Gläsern und sah der Szenerie misstrauisch zu. Vor der Sponsoren Fotowand der Produktionsfirma küssten wir uns, mit strahlend verliebten Augen, meine Hände an ihrer Taille.

„Sehr schön, ein bisschen mehr rechts, jaaa, wunderbar, jetzt beide in die Kamera strahlen. Ana, leg die Hände auf deinen Bauch, suuuuper“

Klick Klick Klick, ...

„Hannes, umarme sie von hinten, Hände auf ihren Bauch“ Da war noch kein Bauch, aber duftenden Haare in meinem Gesicht und ihr breites Gesäß drückte sich an meinen schlaffe, leer gesaugte Bommel, als ich sie von hinten umarmte und wir strahlend in die Linse lachten.

Wir posierten und die Fotografin positionierte uns, bevor sie erneut fotografierte.

 

Anas Eltern, lampenfiebernd, überreichten uns riesige, lange, dicke Puderkanonen. Die Gästeschar zählte laut von zehn abwärts zu eins, ...

14:50 Uhr, Herbstwärme und Spanien Wärme, und da stand Thomas abseits, mit einem Glas Wein in der Hand und einem nachdenklichen Blick auf uns. Womöglich feierte diese Inszenierung die Ankunft seines Sohnes, oder seiner Tochter ... nur dieses Drehbuch beinhaltete seine Rolle nicht und nur wenig Eingeweihte wussten darüber Bescheid.

Pedro befand sich in ruhigerer Verfassung, in der ersten Reihe und erklärte einem fünfjährigen Nino in Spanisch, was jetzt passieren wird. Martin wirkte zufrieden, kalkulierte bereits mit den Aufnahmen und deren Wert in Hinblick auf den Serien Marktanteil.

Meine Schwester befand sich fröhlich und aufgeregt zwischen meinen Eltern. Meine Eltern wirkten angetrunken und sahen mich stolz an, sie freuten sich auf einen Enkel oder Enkelin, wie auf ein verfrühtes Geschenk.

EINS!

Rosa Puderwolken schossen aus den langen Puderkanonen und nebelten uns meterhoch ein, sowie die zahlreichen Gäste der ersten Reihen. Die Kinder kreischten vergnügt und flitzten durch die rosa Wolken. Die Spanier klatschten, meine Schwester fiel Ana jubelnd in die Arme „Du wirst das schönste Mädchen Münchens haben!“

Süß, ein Mädchen! Ich freute mich sehr. Ich war fünfundzwanzig, ich würde das schaffen. Fast war ich gerührt. Aus dem Nichts öffnete sich eine Liebes Vorratskammer für dieses ungeborene Mädchen. Ana und ich küssten uns lange und ich schüttelte viele Hände, alle sagten irgendetwas, nichts hörte ich, zu allem nickte ich.

Ich wünschte mir sehr, der Vater zu sein von diesem kleinen Mädchen in meiner Frau.

Anas Opa übergab mir einen Anis Schnaps, 36 % Alkohol „Salut“. Er schlug mir fröhlich auf die Schultern, als 4 CL meine Speiseröhre verätzten.

Thomas, rosa bestäubt, umarmte uns beide herzlich. Rosa Staub lag auf unseren Schultern, in unseren Haaren, auf der Wiese. Rosa Staub setzte sich nieder in den Obstbäumen, in vagen Hoffnungen und ungültigen Träumen. Der Abend verlief lustig, beschwingt. Die alten Herren tanzten vergnügt und sternhagelvoll mit meiner Mutter und meiner Schwester zu spanischer Volksmusik.

Ich schloss Freundschaft zu Cidre. Ana lag in meinem Arm in einer doppelten Hängematte, die fixiert an Obstbäumen hin und her schaukelte. Der Himmel war nachtdunkel und sternenklar und Lichterketten in den Bäumen sorgten für spätromantische Stimmung im sommerlichen Spätherbst. Leise werdende Gespräche an Tischen und um Feuerschalen deuteten das baldige Ende der Feier an.

„Bonita, die kleine Bonita“ Ana küsste mich, streichelte über ihren Bauch.

„Hannah gefällt dir nicht?“

„Nein“

„Lena?“

„Nein“

„Gertrude?“

„Du Spinner!“ sie schlug mir lachend auf die Brust.

„Aber „Bonita“ klingt wie ’ne dörfliche Seniorenboutique irgendwie, oder wie eine italienische Eisdiele, die von Rumänen betrieben wird“

Ana kicherte, sah mich verliebt an. Sie war jetzt bewohnt, teilte ihren Körper mit einem Babymädchen. Dann soll sie halt „Bonita“ heißen, was soll’s. Sie wischte durch meine rosa bestäubten Haare.

„Rosa steht dir“ eine ihrer akkurat gezupften, dunklen Augenbrauen hüpfte bedeutungsschwer zu einem hochgezogenen Bogen.

„Ein bisschen rosa ist schon sehr attraktiv für mich“

Über den seitlichen Hängemattenstoff sahen wir beide Thomas an, der in einiger Entfernung und im wabernden Licht eines flackernden Feuers ausdrucksstark eine Geschichte zum Besten gab. Mit offenen Mündern folgten die Kinder gebannt seiner expressiven Erzählung.

„Pedro mag ihn nicht“, sagte sie, ohne den Blick von Thomas abzuwenden.

„Ich mag ihn“

„Ich weiß.“, sie atmete laut ein und drehte sich zu mir. Ihre weichen Hände umfassten mein Gesicht und ihre dunklen Augen betrachteten mich liebevoll.

Die ersten Gäste brachen auf, die Spanier zu ihren Hotels im Umkreis. Meine Eltern orderten beschwipst ein Taxi, so viel hatte ich die beiden in den letzten Jahren nicht lachen gesehen wie auf diesem Fest.

 

Abschiedsszenen spielten sich ab und Ana sprang elegant aus der Hängematte und schlenderte in ihrem Seidenkleid, mit schwingenden Hüften und wippenden Po zu ihrer Verwandtschaft, um sie gebührend zu verabschieden.

Die Wirkung des Apfelweins und sonstiger spanischer Spirituosen bemerkte ich deutlich, als ich versuchte, elegant der Hängematte zu entkommen. Der Garten leerte sich, die Abschiede zogen sich in die Länge, bis der letzte Gast gegangen war. Zwischen Buffet-Resten und leeren Alkoholflaschen, einem riesigen Haufen verpackter Geschenke blieben wir zu dritt beieinander stehen, zwei mögliche Väter und eine glückliche Mutter.

Pedro hielt Abstand, blickte verstohlen auf uns, während er Gläser und Teller auf Tischen sortierte, eine unnötige Tätigkeit, die der Partyservice ohnehin am nächsten Tag übernehmen würde.

„Mein Freund holt mich ab, ich hab viel zu viel getrunken, er wird gleich da sein“, sagte Thomas.

„Ich werde hier schlafen bei meinen Eltern“, sagte Ana, streckte sich und gähnte müde

„Komm doch mit uns. Ich zeig’ dir meine Szene“ Thomas schlug mir aufmunternd auf die Schulter und war voller Tatendrang.

„Ich habe nichts dagegen“, sagte Ana gelassen und rieb meinen Rücken.

„Nein, ich bin müde“

„Ich habe wirklich nichts dagegen, Hannes. Mein Gott, leb’ dich aus, schau es dir an“

„Ich beschütze dich auch, wenn sie über dich herfallen“ Thomas zwinkerte mir aufheiternd zu.

„Aber nur wenn ich dabei bin, soll er duweisstschonwas“ Sie rieb meinen Po belustigt und tauschte wissende Blicke mit Thomas aus. Sie genossen es regelrecht, mich aufzuziehen. Ana streichelte meinen Rücken.

„Morgen packen wir gemeinsam die Geschenke aus, das wird ein schöner Sonntag, komm schon, Hannes, geh mit, es wird dir gefallen“

„Gut, ich schau’ es mir an“ gab ich nach, neugierig war ich ja schon auf Thomas rosa Lebenswelt und Schwule fand ich schon immer viel attraktiver als Heteros.

Ana umarmte mich fröhlich, als es laut hupte. Ich küsste Ana zum Abschied und schlenderte mit Thomas zum Gartentor. Als ich mich umdrehte, sprach Ana mit Pedro. Ich wollte stehenbleiben, um zu beobachten, ob es Streit gab, da schob mich Thomas durch das Gartentor und die beiden verschwanden aus meinem Sichtfeld.

„Darf ich vorstellen? Das ist Lady Ariel Versace“

Thomas öffnete die Autotüre wie ein Gentleman und reichte der Drag Künstlerin die Hand, die sie dankbar entgegennahm und mit ellenlangen, schimmernden Nylonbeinen stieg sie mit elegantem Beinschwung aus dem Mini Cooper und wuchs vor mir in schwindelerregende Höhe. Eine goldene Walküre überragte mich mit goldenen 20 cm hohen Highheels und ganz oben befand sich zur Krönung eine goldenen Tina Turner Perücke. Die goldenen Pailletten ihres Kleides funkelten im Licht der Straßenlaterne.

„Und mit wem habe ich das Vergnügen?“, säuselte die Lady in maskulinen Sopran und streckte mir ihre Hand entgegen. Ein aufdringlich süßer Pudergeruch stieg mir in die Nase. Ana wäre erblasst vor Neid, hätte sie das makellose 80er-Jahre Barbie Make-up gesehen.

Ich stellte mich vor und gab ihr den geforderten Handkuss und dachte ‚Sch ... das fängt ja gut an‘.

War das sein Freund? Oder nur ein freundschaftlicher Freund? Wäre jetzt auch unhöflich, auszusteigen aus dieser Aktion Ich könnte ja improvisieren, könnte Übelkeit vortäuschen, etwas würgen und so tun, als würde ich gleich erbrechen, dann hätte sie Angst um ihren Wagen, der noch fabrikfrisch roch. Thomas würde das mit hoher Wahrscheinlichkeit durchschauen und außerdem war ich rattenscharf auf seinen festen Hintern.

Ich quetschte mich auf die Rückbank, fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen. Milva fuhr auf der Playlist mit und mit rauchigen Timbre sang von der Freiheit der Gedanken. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

„Sie ist meine Lady“, sagte Thomas stolz, als er sich kurz zu mir nach hinten umdrehte, dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange und bedankte sich fürs Abholen.

„Jederzeit, Schätzchen“ Lange goldene Fingernägel krallten sich um den Schaltknüppel und der Mini Cooper startete in die Nacht. Wie kann man mit solchen High Heels Auto fahren und mit solchen Nägeln schalten? Lady Ariel Versace schaffte das spielend.

 

„Lady Ariel Versace“, son abstruser Name. Apfelwein versauerte meinen Magen und die Lady meine Stimmung.

„Ich bin eine versaute Lady“ säuselte sie und grinste dämlich mit Thomas um die Wette.

„Schön für euch“ Ich verschränkte die Arme und lehnte mich gegen das Autofenster. Wie spät war es eigentlich, wohin fuhren wir und wie lange noch? Könnte ich eigentlich fragen, wollte ich aber nicht. Es war schwer genug, diese unbehagliche Situation auszuhalten.

Die ganze Sache wurde nicht viel besser, als wir eintrafen. Es war Thomas, der mich hinein schubste, ins kalte Wasser. Zu viel Testosteron Geruch, zu viel Fremdheit, nackte durchtrainierte Oberkörper, stolz präsentiert, behaarte Bierbäuche, mit Harnish betont, extravagante Twinks, Gesichtslose in Hundemasken, Twerk Twinks, ... Twunks und Hunks und zwischendrin einer mit artigem Vater Outfit, rosa gepudert, als käme ich gerade von einem "Holi-Festival“. Tiefer Bass bewegte die Arme und Beine des Männersortiments. Ein Sog bahnte sich an, zog mich in die Mitte, weil kein Platz übrig war am Rand, fürs Beobachten, nichts übrig zum Herantasten. Das war der Moloch der Eitelkeiten, ein Jahrmarkt der Selbstdarsteller. Zu viele Blicke, die mir unangenehm waren. Fluchtinstinkt kämpfte gegen befremdliche Faszination. Eine Welt ohne Ladys, von den Drags abgesehen. Keine Frauen, nicht mal hinter der Bar, oder an der Garderobe, eine unvermischte, pur sortierte Männerwelt.

Sog und Strömung, besser den Kopf über Wasser halten, die Eindrücke sortieren, während Thomas und Ariel kopfüber hineinsprangen in den Fluss ihrer Brüder. Sie gehörten dazu und ich hielt mich an ihnen fest. Ich blieb in ihrer Rückendeckung, und war um einen Eindruck der Zugehörigkeit bemüht.

Er stellte mich unzähligen schwulen Freunden vor, Küsschen hier, Küsschen da. Ich umarmte Fremde, schüttelte Hände. Unnahbar verteidigte ich letzte Konturen, die sich der Szene widersetzten. Blicke, kaugummikauende von oben bis unten, mich musternd, schabende Blicke, ... zu viele davon, ... wie angriffslustige Speere auf die Festung der Schwul Reduktion. Liebenswürdige Komplimente, in Small Talk gehüllt, verursachten mehr Anspannung, als Entspannung und mehr Distanz und gleichzeitig stand ich ehrfürchtig in dieser stolzen Maße an Männern, die so ehrenwert ihre Liberalität an sich rissen.

Bunte Laser zuckten durch den Nachtclub, der Bass war unter den Füßen spürbar und Thomas verschmolz mit der Männer Masse, und kam mir abhanden. Ich blieb mit Ariel Versace zurück, die mich so ansah, wie Machos Frauen bezirzen.

„Schätzchen“ ihre goldenen, spitzen, langen Fingernägel gruben sich zärtlich in meinen Oberarm „Besorg uns doch bitte Champagner.“ Schätzchen! Das sagte nicht mal Ana zu mir, ich hätte mir in den Arsch beißen können, weil ich mitgefahren war. Schätzchen!

„Ich mag keinen Champagner“

„Aber ich“ Sie warf ihre Haare zurück und sah mich mit einem auffordernden Lächeln an, das keinen Widerspruch duldete.

„Ich hol’ dir die beste und größte Flasche, Lady Ariel“ säuselte ich zurück und begab mich zur Bar, quetschte mich an Männerschultern vorbei. Aus der Ferne sah ich Thomas, er knutschte mit einem behaarten Bierbauch, Leder Heini, mit Vollbart, der bestimmt fünfzig Jahre alt war. Unglaublich! Ich stand sprachlos an der Bar.

„Hey“, sagte mir irgendjemand ins Ohr, ich war von Thomas abgelenkt und reagierte nicht.

„Kein Interesse“, sagte ich laut und schnell zurück, ohne mich dem Redner zuzuwenden und sah Thomas zu, der im Hals des alten Lederkerls hing, während sich ihre zusammengepressten Körpermitten zur Musik bewegten.

„Ich auch nicht. Hast du 'ne Bestellung?“schrie der Barmann gegen den Lärm an.

Er sah mich stirnrunzelnd an. Typ Instagram Hipster Supermodel, so attraktiv und gepflegt, dass es mir die Sprache verschlug. Er lehnte halb über den Tresen und erwartete ungeduldig meine Order.

„Veuve Clicquot Rosé Champagner, eine große Flasche, zwei Gläser“

 

Ich gab ihm die Clubkarte zur Abrechnung.

„Viel Spaß“ Er öffnete die Flasche mit routiniertem Griff und überreichte sie mir mit den Gläsern.

Ariel fand ich an wieder an einem Stehtisch. Sie unterhielt sich mit einem Veranstalter. Aus ihrem Gespräch schloss ich, dass sie wohl bald einen kurzen Auftritt haben würde. Um irgendeine Bühne in irgendeinen Nebenraum ging es wohl.

Ich stellte die Gläser auf dem Stehtisch ab und präsentierte ihr die Champagnerflasche wie ein Fachsommelier.

„Nur das beste für die Lady“ Sie freute sich aufrichtig und umarmte mich, mein Gesicht landete in ihrem Dekolleté, das fühlte sich erstaunlich echt an.

Sie trank den Champagner wie Cola, während ich sparsam an meinem Glas nippte und meinen Blick über die exotische Welt schweifen ließ.

„Thomas knutscht mit einem Lederkerl“ es klang empörter, als ich es wollte. Ariel entgegnete in völliger Gelassenheit und mit arglosen Schulterzucken

„Ja, ab und zu fickt er auch Schwule, nicht nur Heten“

Feierlich hob sie mir ihr Champagnerglas entgegen und prostete mir zwinkernd zu

„Stößchen !“ trällerte sie „Auf dich und dein Wohl“

Ich musste wohl ziemlich dumm aussehen, aber mein Glas ließ ich stehen und ihren Trinkspruch ließ ich unerwidert. War das arglistig gemeint oder war das nur irgendein Szenekodex, den ich nicht entziffern konnte?

Sie trank das volle Champagnerglas in einem Schluck aus und ließ mich dabei nicht aus den Augen, dabei klimperte sie unschuldig mit angeklebten Wimpern.

„Heten ficken ist seine Lieblingsdisziplin“ sie griff mit langen, goldenen Fingernägeln nach der Flasche, um sich nachzuschenken und der letzte Rest Champagner sprudelte schäumend in ihr Champagnerglas, während sie meinem verblüfft offenen Mund mit amüsierten Blick begegnete.

Sie musterte mich von oben bis unten. Diese Art von unangenehmer Musterung, die sich kitzelnd im Schoss niederlässt. Sie sah mich an, als wäre ich eine heilige, jungfräuliche Opfergabe, um Götter gütig zu stimmen. Als der Veranstalter zurückkam an unseren Stehtisch, bedankte sie sich erneut für den Schampus

„Danke Süßer“ und ließ sich am Ellbogen wie eine Diva durch die tanzende Menge führen hin zu einem der Räume am Ende des Clubs.

Da blieb ich ratlos zurück. Ich sollte Thomas aufsuchen und sein Intermezzo beenden. Er schuldet mir doch nichts, dachte ich wiederum. Der würde vielleicht gerade richtig geilen Schwulsex genießen, da konnte ich nicht mithalten mit Wichsen und Ficken, wahrscheinlich war ich ihm zu langweilig, ... oder soll ich mir einfach ein Taxi rufen? Oder sollte ich mir Ariel Versaces Show ansehen? Gerade als ich mich entschloss, die Optionen in Ruhe bei einer Zigarettenlänge abzuwägen, umarmte mich Thomas von hinten, fiel mir schwer in den Rücken, knutschte meinen Nacken ab. Sein Geruch war eine Wohltat und seine Anwesenheit erleichterte mich. Der Ledermann trat vor mich, stellte sich als Wolfgang vor und kramte nach etwas in seiner Hosentasche. Der mit Nieten verzierte, schwarze Lederharnisch um seine breiten Schultern betonte seinen üppigen, prallen, behaarten Bauch, seine Nippel wurden durch schwere Piercing Ringe nach unten gezogen.

„Och, der ist ja niedlich, der Kleine“, sagte Wolfgang in einer liebevollen Mädchenstimme, die kaum seiner stattlichen Erscheinung entsprach. Aus der Hosentasche seiner schwarzen Lederhose fischte er ein kleines, verschlossenes, gläsernes Zieh Röhrchen heraus. Er öffnete es und hielt es mir unter die Nase. Ich zog die Schneekristalle ein und Euphorie schoss scharf ins Gehirn.

„Süß isser, gell“ Thomas schunkelte sich in meinen Rücken zu Chillout Lounge Musik ein.

Wir zogen hindurch, durch den Barbereich, mit der Lounge Musik, weiter durch einen großen Industrial Saal mit pushendem Elektro, durch dunkle Flure, an grellen Räumen vorbei, wo ich Lady Ariel Versace kurz auf einem goldenen Podest erblickte, vor einem Mikrofon und jubelnden Publikum. Durch das abwechslungsreiche Labyrinth lief Thomas vor mir und Wolfgang folgte. Mit Schritten aus Watte, einer verschnupften Nase und Sehnsucht nach Ausschweifung stiegen wir eine eiserne Wendeltreppe hinunter, die Stufen wurden enger, das Licht verfinsterte sich indirekt.

 

Heiß und fiebrig war es. Scharfer Schweißchlor Geruch, und abgestandene Raumluft empfingen uns, als sich eine, große, schwere, mit schwarzem Leder gepolsterte Türe öffnete und uns ein großes, schwarzes Loch entgegenschrie.

Stöhnen, Ächzen, Jammern, Schmatzen, Raunen, Flüstern, Lachen, Husten, Räuspern und Würg Geräusche empfingen uns in unterdrückt leiser, geheimnisvoller Lautstärke in klaffender Dunkelheit. Ich tastete nach Thomas vor mir, hielt mich an seinem Gürtel ein. Unter unseren Füßen gab der Boden nach, als würden wir auf Moos wandern. Wolfgang hing an meiner Schulter, als wir uns blind durch die Dunkelheit bewegten. Thomas griff nach meiner Hand, zog mich weiter. Wir drangen an einem hechelnden Japsen vorbei, „My turn“ sagte einer atemlos, und ein Geräusch von glitschigen, rhythmischen Stößen folgte, Gemurmel aus Schwanz geknebelten Mündern folgte und ab und zu durchbrach kehliges Röhren den Blinden Gig. Die Dunkelheit trieb die letzten Hemmungen aus, blind tasteten wir uns durch einen auditiven Porno.

Ich war Teil der Dunkelheit geworden, als ich mich auf dem Rücken wiederfand, auf einem beheizten Boden, weich und warm, ich tastete neben mir und über mir an gepolsterte Raumecken und Wänden. Thomas flüsterte, er sei da. Sein warmer Atem im Gesicht, Hände zerrten an meinem Vaterkostüm. Ich öffnete meine Knöpfe des Hemdes, ein jeder schien nackt zu sein. Ich spürte den Leder Harnish mit kalten Nieten und seinen dicken Bauch spürte ich an meinen Beinen, als er auf meinen Schwanz spucke, ihn nass machte, wichste, dann einsog, sein Vollbart streichelte meine Körpermitte. Thomas und ich streichelten unsere Oberkörper, küssten uns zärtlich, da kamen tastende Hände hinzu. Finger, die an den Brustwarzen zogen, Zungen, fremde Gerüche, fremde Mundaromen.

Ich versank unter Händen und Zungen, tastete nach Schwänzen, suchte Thomas Armband unter zahlreichen Berührungen. Pailletten kratzten an meinem Unterbauch, als sie sich meinen steifen Schwanz setzte und ihn ruckartig aufnahm, sitzenblieb und lautstark das Reiten begann. Ihr Rücken befand sich zu meinem Gesicht, als ich ihre Taille hielt. Ich schob fremde Gesichter weg von meinem Gesicht, hielt den Unterarm vors Gesicht und genoss ihren Fick Rhythmus. Jemand fummelte zärtlich an meinen Eiern, ein anderer zog meine Beine auseinander und spielte mit glitschigen Gel-Fingern zwischen meinen Pobacken.

Eine samtweiche, warme, feuchte Eichel rieb meine Lippen entlang, ich tastete nach dem Schwanz und der glatte, weiche, warme Stab, der in prallen, eng anliegenden Eiern verankert war, schien Thomas zu gehören. Mein Schwanz wurde in die Enge getrieben, glitt auf und abwärts. Meisterhaft massierte die versaute Lady alles, was ihr eingeführt worden war, von der Eichel bis zum dicken Ende. Wenn sie ihn zu weit herausließ, steckte sie ihn wieder zielsicher zurück in ihren körperwarmen, engen Schlauch.

Unser Stöhnen lockte weitere Dunkelgestalten an, die sich Beteiligung versprachen. Die, die mich euphorisch ritt, gab Lutsch Geräusche von sich. Ich züngelte an der Eichel, küsste sie, als wären es Lippen, küsste das Bändchen, schob die Zungenspitze unter die Vorhaut.

„Bock den Hasen auf“, raunte jemand flüsternd, leise, mit einer unbekannten Stimme.

„Wartet, ich hab’s gleich“, stöhnte die Reiterin sabbernd und gurgelnd am Schwanz in ihrer Wange vorbei.

Ich wischte meine Nase mit dem Handrücken ab, das Koks war scharfkantiger und grober, als das, was ich gewohnt war. Es verursachte eine triefende Nase. Wie? Hasen aufbocken? Die meinten bestimmt nicht mich? ... ist seine Lieblingsdisziplin, ... er fickt nicht nur Heten, ... Ana war mein Umweg zu dir... ich wollte dir nur ein guter Freund sein, ... und dann beschleunigte sie ihr Tempo, twerkte den Schwanz in hockender Haltung und alles schmolz im Schoss zusammen, die Brühe kochte über und blies mir den Kopf frei, als die Suppe heiß in ihren Po strömte. Ich hielt sie an der Hüfte fest nach unten gedrückt auf mir, bis das letzte Zucken vergangen, der letzte Tropfen verabreicht war und zögerte den Aufenthalt in dem heißen, schleimigen, eingeengten Spielschlauch hinaus.

Tuscheln, flüstern, verschwommen, die kuschelweiche Samteichel war nicht mehr an meinen Mund. Ich griff nach Füssen und Beinen, die um mich herum standen. Nur sie blieb noch brav sitzen auf mir und lutschte wemauchimmer weiter. Ihr Gewicht verschwand von meinem Bauch, nach lauten Schluckgeräuschen und einem erlösten Entlastungskeuchen,

„Entspann dich“, raunte mir Thomas ins Ohr, war aus dem Nichts neben mir, drehte mein Gesicht zu seinem, küssten uns mit dem Geschmack der Dunkelheit. „Entspann dich“ hauchte er unaufhörlich in mein Ohr, als wäre es sein Beruhigungsmittel. Unbekannte, gelverschmierte Finger näherten sich wieder mit Bohrversuchen an, tasteten nach dem Rauschpunkt. Lange Fingernägel fuhren sanft über die Oberschenkel und jagten Gänsehaut über den Körper.

Mein Schwanz signalisierte motiviert Einsatzbereitschaft, obwohl er sonst so kurz nach dem Abspritzen eher faul war. Schwebend, in tief tönender Finsternis ließ ich alles geschehen. Thomas Gewicht lag auf mir, sein Bart kitzelte meinen Hals, seine rauen, behaarten Oberschenkel rieben an meinen Beinen, trieben sie auseinander und seine stocksteife Schwanzspitze näherte sich dem gelgeschmierten, feinnervigen Ring. Meine Hände befummelten seine weichen, harten Pobacken, meine Finger gruben sich in diese elastisch, feste Fedrigkeit.

„Entspann dich“, stöhnte er in mein Gesicht, küsste Unterlippe, Oberlippe abwechselnd, fuhr mit der Zunge darüber, verhüllt in der Abwesenheit des Lichts. Ich spürte sein rotes Armband erst an meinem Hals, dann auf meinen Lippen, als seine Hand meinen Mund verschloss.

„Entspann dich.“

 

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