Simon liebt sein Motorrad. Und andere Jungs...
Bareback / Sportler
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1

Mit starken Händen stieß Marcel durchs Wasser und legte immer mehr Strecke auf seiner Bahn zurück. Es war noch früher Morgen und er hatte die komplette 50 Meter Bahn für sich allein. Als Schwimmer in der Leistungsklasse hatte er das auch dringend nötig. Nichts konnte er weniger gebrauchen als langsame Rentner auf seiner Bahn, die er überholen und sich dabei noch Beschimpfungen wegen seiner Unverschämtheiten anhören musste. Um 6.30 Uhr war das noch kein Problem. Marcel war ohnehin ein Frühaufsteher. Die Zeit vor der Schule kam ihm wie gelegen und er kam immer leicht angestrengt aber hellwach in die Klasse seines letzten Ausbildungsjahres zum Bankkaufmann. Doch das gute Gefühl der körperlichen Anstrengung wollte sich an jenem Tag nicht so recht einstellen. Zu präsent waren die mysteriösen Ereignisse der letzten Tage und Wochen. Erst gestern kam es wieder dazu...

 

2

„Marcel, du hast Post bekommen, die liegt auf deinem Schreibtisch.“ rief ihm Steffen, einer seiner beiden Mitbewohner zu, als der 21-jährige blonde Mann die Wohnung betrat. Steffen hatte seine Zimmertür geschlossen, doch die dünnen Türen mäßigte die Lautstärke seines Rufes nur wenig. Der Nachteil eines Altbaus, dachte Marcel. Sämtliche Aktivitäten der drei Bewohner waren in jedem Raum zu hören. Das führte unweigerlich dazu, dass man sehr viel übereinander wusste. So war Marcel sich schnell darüber im Klaren, dass Steffen der Partylöwe der WG war, während Fabian, der Dritte im Bunde, eher ruhig war. Für Marcel hätte die Zusammensetzung nicht besser sein können, hoben sich die Eigenschaften seiner Mitbewohner doch in gewissem Grade gegeneinander auf, sodass es weder zu ruhig noch zu unruhig war.

Zurück zu den dünnen Wänden; Marcels Zimmer lag zwischen denen der beiden anderen, sodass er geräuschmäßig quasi doppelt exponiert war. Nicht selten kam es vor, dass er am frühen Abend die Sexgeräusche von Fabian mit anhören musste (durfte) der seine Freundin stöhnend bearbeitet und er später in der Nacht von Steffen geweckt wurde, der seine Eroberung von der Party zum ersten und letzten Orgasmus in der Wohnung zu bringen versuchte. Ob die beiden davon wussten? Davon war Marcel überzeugt. Es störte ihn jedoch nicht wirklich. Selbst dann nicht, wenn die Geräusche mal wieder von links und rechts gleichzeitig kamen und sich in ihrer Lautstärke zu überbieten schienen. Es war sehr anregend. Nicht selten reichte ihm das geile Gestöhne als Wichsvorlage vollkommen aus, wenngleich ihn die Geräusche der Frauen wenig antörnten. Zum Glück waren Steffen und Fabian sehr laut.

Marcel hatte sogar schon einmal überlegt, eine kleine Kamera auf einer Website für Hobbyspione zu kaufen und sich einen netten kleinen Porno aufzeichnen zu lassen. Das war natürlich reines Phantasieren. Der Vertrauensbruch dieser Aktion wäre viel zu groß gewesen. Immerhin kam er sich schon schlecht vor, dass er die beiden (wie auch sonst niemanden) selbst mit 21 Jahren noch nicht über seine Vorliebe für Männer aufgeklärt hatte. Doch damit konnte er leben. Kompliziert wäre es nur dann geworden, wenn er sich in einen der beiden verliebt hätte (was nicht der Fall war). Ohne Gefühle konnte er sich ohne schlechtes Gewissen des guten Aussehens seiner Mitbewohner erfreuen. Die beiden kannten sich schon seit ihrer Kindheit und könnten optisch wie Brüder sein. Beide etwas dunklere, kurz gestylte Haare, Fabian mit matt-blauen und Steffen mit braunen Augen, dazu beide mit einem typischen Fußballer-Körper ausgestattet; deutlich schmaler als sein Schwimmerkreuz aber dennoch muskulös und anziehend. Dazu ansprechend behaarte Beine und bei Steffen auch ein wenig Brustbehaarung. Den Schwanzvergleich entschied...

Genug des Träumens. Bevor er sich die Penisse seiner Mitbewohner

(oh du schöne Männer-WG)

vor sein geistiges Auge führte, erregte der Brief auf dem Schreibtisch des typisch minimalistisch eingerichteten Zimmers seine Aufmerksamkeit.

Es war ein weißer Umschlag, nur mit seinem Namen (Marcel Brunner) darauf. Keine Briefmarke. Keine Adresse.

Seine Verwunderung darüber hielt sich in Grenzen. Es war nicht der erste Brief dieser Art. Es war der zehnte. Jubiläum also. Im Kopf ging er die Liste der bisherigen Sendungen durch.

Anhimmelungen in den ersten dreien.

(Der Verfasser war ein Mann)

Liebesbekundungen in den Nächsten.

Fotos von Füßen und Händen in den Letzten.

Was würde nun folgen? Leicht nervös öffnete er den Umschlag in seinen Händen. Er fühlte die glatte Oberfläche von Fotopapier zwischen seinen Fingern. Er zog das Bild aus dem Umschlag. Die weiße Seite war nach oben gerichtet. Er drehte das Foto um und sah....sich. Marcel sah sich, wie er in Badeshorts aus dem Schwimmbecken „seines“ Trainingsschwimmbades stieg. Dazu ein kleines Post-it mit der Notiz „Ich beobachte dich und du gefällst mir immer besser. Ein dich liebender Mitschüler“...

 

3

Das Schwimmtraining verlief ohne Zwischenfälle aber nicht ohne das komische Gefühl, dass er seit dem Brief vom Vortag hatte. Mit seinen 1,90 machte er sich wenig Sorgen, einer Gewalttat zum Opfer zu fallen – er würde sich schon zu verteidigen wissen – dennoch blieb ein Beigeschmack. Marcel verließ das Wasser um Punkt 7:30 an derselben Stelle, die ihn auf dem Foto zeigte, das nun in einer verschlossenen Schreibtischschublade lag. Er sah sich um, konnte aber außer einer älteren Dame im Badeanzug, die aus dem Umkleidebereich kam, niemanden entdecken. Er schien unbeobachtet zu sein. Alles was danach geschah war Routine. Fast alles.

Marcel kam frisch abgebraust aus der Dusche wieder in die Umkleide. Sie war leer. Zu leer. Vorher lagen auf der Bank seine sämtlichen Sachen, also Kleidung und Schulsachen. Die Kleidung fehlte nun. An ihrer Stelle lagen immerhin noch sein Portemonnaie, sein Handy und seine Schlüssel. Die Schulsachen waren unberührt. Daneben beschränkte sich Marcels Hab und Gut auf das große Duschhandtuch, das er sich um seine Hüften gebunden hatte und seine Speedo Badehose, die in seiner Hand war. Kurz gesagt: Er hatte ein Bekleidungsproblem

4

Fabian war gerade auf dem Weg ins Bad, als sein Handy klingelte. Es passte ihm überhaupt nicht, er wollte sich auf den Weg zur Uni machen und war bereits spät dran. Doch wer morgens um viertel vor acht anruft, sollte wohl ein dringendes Anliegen haben, dachte er sich und hastete in Richtung Handy.

„Arhold, was gibt es?“, meldete er sich hektisch.

„Hi Fabian, hier ist Marcel. Kannst du mir helfen?“

„Marcel! Was ist denn schon so früh. Ich wollte mich gerade zur Uni fertig machen.“

„Ja. Sorry, sorry. Ich bin gerade in Umkleide und mir wurden meine Klamotten geklaut. Kannst du mir welche bringen?“

„Klamotten geklaut? Aber nicht das Handy? Wenn du mich verarschen willst hast du dir einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht.“, reagierte Fabian genervt.

„Nein wirklich. Es ist alles noch da, außer meine Kleidung.“, flehte Marcel um Glaubwürdigkeit.

„Erzähl mir doch keinen.“, entgegnete Fabian ungläubig

„Wirklich. Musst mir glauben. Ich hab nur noch meine Badehose.“, klang Marcel zunehmend verzweifelt.

„Na dann schwing dich doch in Badehose aufs Fahrrad.“ lachte Fabian, „ Es ist immerhin warm genug.“ Und legte mit einem Kopfschütteln auf. Es war nicht der erste von Marcels Streichen. Dieses Mal würde er nicht darauf hereinfallen. Den erneuten Anruf seines Mitbewohners drückte er weg und stieg unter die Dusche. Die Zeit war knapp.

5

Die nächsten 45 Minuten sollten für Marcel nicht leicht werden. Er stand nur mit einem Handtuch um die Hüften ohne Kleidung (abgesehen von einer knappen Badehose) in der Umkleide. Mit jedem Augenblick schien Fabians Vorschlag plausibler zu werden, einfach mit der Badehose nach Hause zu fahren. Es hatte schon knapp 20 Grad und die Fahrt würde nicht länger als zehn Minuten dauern. Dennoch sträubte Marcel sich dagegen. Sein Penis hatte schon im schlaffen Zustand eine Länge von gut 11 Zentimetern und die Hoden waren auch nicht gerade klein. Die Badehose würde also weniger verbergen als zeigen. Beim Sport störte ihn das nicht, aber so durch die Stadt zu fahren schien ihm doch etwas befremdlich zu sein.

Langsam stieg auch die Wut über die kranke Person, der er all das zu verdanken hatte. Die Briefe waren eine Sache – etwas beängstigend, aber zu ertragen – doch hier war die Grenze erreicht. Er musste herausfinden, wem er diese Aktionen zu verdanken hatte Zumindest wusste er, dass es jemand aus seiner Berufsschulklasse war.

Das ging allerdings alles schlecht im nackten Zustand in der Umkleidekabine, außerdem wollte er zumindest noch einigermaßen pünktlich zur Schule kommen.

Marcel ließ das Handtuch zu Boden fallen, wobei sein fleischiger Penis etwas zu baumeln begann. Mit leichte aufgeregtem Kribbeln im Bauch zog er die feuchte Speedo (immerhin war sie schwarz) wieder über seinen knackigen Hintern und zwängte seinen Penis in eine möglichst unauffällige Position. Der Erfolg war schockierend gering. Die Badehose wurde ausgebeult als hätte jemand eine Socke darin platziert. Es half alles nichts. Die Idee, sich noch das Handtuch umzubinden, verwarf er schnell. Zu groß war das Risiko, es könne sich in den Speichen verfangen und ihn zu Sturze bringen. Und ein Sturz in Speedos war wirklich das letzte, das er wollte.

 

Schon auf dem Weg aus dem Schwimmbad heraus hafteten unangenehme Blicke von ein paar Rentnern auf ihm. Er fühlte sich wie bei einer Fleischbeschau. Draußen wurde es nicht besser. Gerade kam eine Gruppe Jugendlicher an, die wohl in der ersten Stunde Sport hatten. Er ordnete sie vom Alter her in die 9. oder 10. Klasse ein. Das Gelächter der Pubertierenden war groß, Handys wurden gezückt und Fotos wurden geschossen. Marcel hätte vorher nicht geglaubt, wie peinlich eine Situation doch werden könnte, doch er wurde eines besseren belehrt. Wie mit Scheuklappen und ohne einen Blick nach rechts oder links schritt er rasch zu seinem Fahrrad und machte sich auf den Weg.

Nach den ersten Minuten, er war sich sicher, dass sein gesamtes Blut seinen Kopf zur Rötung erreicht hatte, wagte Marcel wieder einen Blick auf die Umgebung außerhalb der ersten zehn Meter seiner Sichtweite. Er war weniger überrascht über die Menge an Augenpaaren, die an ihm hafteten denn um die Botschaft, die viele dieser Beobachter sendeten. Viele, gerade jüngere Frauen, wirkten sehr angetan von dem sportlichen jungen Mann mit nichts als etwas synthetischem Stoff am Leib. Zwar konnte diese Tatsache seine Scham nicht komplett weichen lassen, dennoch machte sich auch ein gewisser Stolz in ihm breit. So skurril es auch klingen mag, ein Teil von ihm genoss es, so beobachtet zu werden. Ganz besonders, da auch der ein oder anderer hübsche junge Mann seine Augen etwas zu lange, als dass es unauffällig wäre. auf ihm ruhen ließ. Ein besonders nett wirkendes Exemplar schenkte ihm sogar ein Lächeln, in dem keinerlei Spott oder Belustigung lag, sondern nur Bewunderung und

(ich will dich ficken du geiles Teil)

eine Art Sympathie lag.

Mit weitaus weniger mulmigen Gefühl als noch in der Umkleide erreichter er schließlich seine Wohnung, die er leer vorfand. Dieses Mal fehlten allerdings nur seine Mitbewohner, was Marcel nicht überraschte.

6

Mit etwa 30 minütiger Verspätung erreichte Marcel schließlich noch die erste Unterrichtsstunde. Er hatte sich fest vorgenommen, besonders aufmerksam Verdachtsmomente gegen mögliche Übeltäter zu sammeln. Der Gedanke, die Polizei zu rufen, kam ihm hingegen nicht. Das mag den ein oder anderen überraschen, aber spätestens bei den wohlwollenden Blicken auf der Rückfahrt hatte die ganze Sache für ihn einen gewissen Reiz gewonnen. Und wenn derjenige anständig war, würde er Marcel seine Sachen doch bestimmt irgendwann zurückgeben. Wertsachen hat er immerhin nicht gestohlen.

Die Unterrichtsklasse war insofern keine gewöhnliche, als dass nur 15 Schüler unterrichtet wurden, was weit unter dem Durchschnitt lag. Acht davon waren weiblich, sieben männlich. Da der heimliche Verehrer mit Sicherheit ein Mann war, blieben nur sechs Verdächtige. Mit vier von ihnen war Marcel zumindest halbwegs gut befreundet, Tim und Louis gehörten weniger zu seinem Freundeskreis.

Marcel öffnete vorsichtig die Tür zum Klassenraum. Im Moment sollten selbstständig Aufgaben gelöst werden, weswegen 30 Augen inklusive die von Herrn Müller in anstarrten, als er den Raum betrat.

„Entschuldigung Herr Müller, ich hatte...“, im fiel ein, dass er sich noch keine vernünftige Ausrede hatte einfallen lassen, „ ich hatte eine kleine Panne.“ Erfand er daher schnell.

„Hallo Marcel. Was denn für eine Panne? Weckerpanne etwa?“ Müller erwartete lautes Lachen oder zumindest ein Schmunzeln, wurde aber enttäuscht, „Na wie dem aus sei, sonst sind Sie ja zuverlässig. Setzten Sie sich und lassen Sie sich von ihrem Nachbarn die Aufgaben zeigen. Ich muss derweil noch einige Arbeiten kontrollieren.“

Es waren mehrere Dinge, weswegen Herr Müller recht beliebt war. Zum einen seine schlechten Witze, über die sich später lustig gemacht werden konnte, gepaart mit eher lapidarem Unterricht bei dennoch guten Noten. Zum anderen war es sein gutes Gefühl dafür, wie viel er seinen Schülern durchgehen lassen konnte, ohne zu streng oder zu wenig autoritär zu wirken.

Marcel setzte sich neben Kilian, seinen wohl besten Freund in der Klasse und vielleicht sogar darüber hinaus. Mit Kilians blonden Haaren und blauen Augen wirkte er durchaus attraktiv auf Marcel und auf andere. Bei ihm hatte sich Marcel durchaus schon Hoffnungen auf eine etwas erweiterte Freundschaft gemacht, als dieser aber vor einigen Monaten mit einer neuen Freundin auftauchte, begrub er diese Hoffnung schnell. Um der Freundschaft willen. Kilian schied für ihn natürlich als Verdächtiger aus. Da sie sich über alles offen unterhalten konnten, hätte er ein solches Spiel nicht nötig gehabt. Blieben also noch fünf Verdächtige. Mit einer Mischung aus Grübeleien und ein wenig Konzentration auf den Unterrichtsstoff brachte Marcel die ersten beiden Stunden bis zur Pause hinter sich.

 

7

„Was hattest du denn für eine Panne?“, frage Kilian ihn mit verschmitztem Grinsen gerade heraus, das ich glaube dir kein Wort andeuten sollte.

„Peinliche Sache. Erzähle ich dir später mal.“, wollte sich Marcel vor der Antwort drücken. Zumindest einen Teil der Wahrheit würde er sich aus den Rippen leiern lassen, hatten ihn doch ohnehin genug Leute gesehen.

„Ach komm schon. Mir kannst du es doch erzählen.“ bohrte Kilian nach. Das würde er tun, bis Marcel im die gewünschte Antwort gab. Marcel kannte seinen Freund gut genug, um das zu wissen und gab ihm die gewünschte Auskunft. Dabei beschränkte er sich jedoch auf die Aktion mit der Kleidung und ließ die Briefe aus. Das ging Kilian nun wirklich nichts an!

„Ich glaubs nicht.“, lachte Kilian laut auf, nachdem er es lange vermeiden konnte, „Und du bist echt nur mit so´ner Eierkneifer-Badehose durch die Innenstadt gefahren?

„Musste ich ja wohl.“, gab Marcel leicht verärgert zurück.

„Tut mir leid, aber das ist einfach zuu witzig. Sind denn wenigstens ein paar Weiber bei deinem Anblick geil geworden?“

„Ach hör doch auch.“

„Nein im Ernst, wann fährt schon ein fast nackter Sportler durch die Stadt. Da konntest du doch bestimmt ne Nummer klären. Du musst dich sowieso mal besser in Szene setzen, sonst gehst du am Ende noch teilweise unbenutzt in Gottes Reich zurück.“, lästerte Kilian.

„Jetzt reichts aber, Freundchen“, boxte Marcel leicht auf Kilians Schulter.

„Hast ja Recht. Mea culpa.“, mit einer kurzen Verbeugung. „Hast du übrigens gewusst? Der Louis aus unserer Klasse ist schwul.“

„Echt jetzt?“, ein Hauptverdächtiger trat Marcel in den Sinn.

„Ja ohne Flachs. Der Henry hat ihn am Wochenende im Park mit nem anderen Mann in die Toilette verschwinden sehen. Ist ihnen dann nachgegangen und hat eindeutige Geräusche gehört.“, ließ Kilian sensationell verlauten.

„Das ist ja ein Ding. Hätte ich nicht von ihm gedacht.“

„Und das ist noch nicht alles, was am Wochenende passiert ist.“, fuhr Kilian mit seinem Newsflash fort, „Der Marco ist nicht mehr mit seiner Freundin zusammen. Keine Ahnung warum, wollte er absolut nicht erzählen. Jedenfalls hat sie ihn hochkant aus der gemeinsamen Wohnung geschmissen. Jetzt kommt er erstmal bei mir auf der Couch im Wohnzimmer unter. Der hat hier ja sonst niemanden, seit er von seiner Familie weg hierher gezogen ist. Aber ewig kann ich das auch nicht machen, jetzt muss ich mich mit Linda richtig einschränken. Wäre doch gemein, da laut zu vögeln wenn seine Alte ihn gerade erst entsorgt hat.“

„Mann Mann Kilian, so viel Neuigkeiten gabs lange nicht mehr. Aber korrekt von dir, den Marco aufzunehmen. Tut mir wirklich leid für ihn. Er hat sich im Unterricht gar nichts anmerken lassen.“, stellte Marcel fest.

„Ach macht er doch nie. Aber er wirkte schon verdammt fix und alle.“

„Glaube ich gerne.“

Die Pausenglocke beendete das aufschlussreiche Gespräch der beiden Freunde. Trotz der Neuigkeiten redeten sie den Rest des Tages nur noch über Belangloses und brachten es so zum verdienten Feierabend.

8

Zuhause angekommen stellte Marcel fest, dass er noch alleine in der WG war. Die Chance wollte er nutzen, sich einen Überblick über die Verdächtigen zu machen. Auch wenn er Kilian ausschloss, nahm er ihn der Vollständigkeit halber dennoch in die Liste mit auf. Marcel hatte immerhin schon einmal einen Krimi gesehen und gelernt, dass man niemanden ausschließen darf.

Louis
Nach neuster Erkenntnis schwul
Kaum Kontakt zu ihm
Immer freundlich, aber nicht auffällig

Tim
Eher distanziert
Kaum Kontakt
Single (wundert auch niemanden)

Henry
Recht guter Freund
Draufgänger, aber Dauersingle ohne bekannte Frauengeschichten
Redet permanent von Frauen

Marco
Steht auf Frauen
Von der Freundin verlassen – warum?
Verstehen uns gut

Matze
In einer Dauerbeziehung mit Sarah, fast schon verlobt
Unternehmen ab und an was zsm mit Kilian und Marco

Kilian
Einer meiner besten Freunde
Seit kurzem vergeben – davor?
Steht nur zur Vollständigkeit auf der Liste

 

Sechs Leute, einer war es. Oder besser gesagt: Einer stand auf Marcel. Doch bei wem ist es nun wahrscheinlich und bei wem weniger? Louis schien der Hauptfavorit zu sein. Aber nur, weil Marcel nun von seiner Homosexualität wusste. Tim konnte er sich auch noch vorstellen. Henry schon eher weniger und Marco, Kilian und Matze eigentlich überhaupt nicht. Marcel machte ein Kreuz hinter Henry Louis und Tim. Er stellte sich auch vor, bei wem ihm gefallen würde, von demjenigen angehimmelt zu werden, doch das schrieb er nicht auf. Marcel stellte jedoch fest, dass der ein oder andere keine schlechte Wahl zu sein schien (wenn man von den gruseligen Aktionen mal absah) und begriff das Ganze mehr und mehr als Chance zu seiner ersten richtigen Beziehung. Zumal einer auf der Liste tatsächlich ein Kribbeln in seiner Magengegend auslöste.

9

Der nächste Tag verlief zunächst ohne besondere Vorkommnisse. Sein Schwimmtraining hatte Marcel wie gewohnt absolviert, dabei aber besser auf seine Sachen aufgepasst. Zur Schule kam er pünktlich, der Unterricht langweilte ihn nicht mehr als sonst, in den Pausen war Kilian nicht besonders gesprächig, was zwar ungewohnt aber nicht unangenehm war. So konnte Marcel sich weitere Gedanken über sein Problem machen, ohne jedoch zu einer Erkenntnis zu kommen. Alle verhielten sich unauffällig. Bis zum Sportunterricht.

Es stand Geräteturnen auf dem Plan.

(Sehr sinnvoll für Bankkaufleute)

Marcel und Louis machten insgesamt die beste unter vielen schlechten Figuren. Marcel profitierte dabei klar von seinem muskulösen Körperbau, mit dem Louis zumindest teilweise mithalten konnte. Aber als Leichtathlet war seine Körperbeherrschung recht gut. Nach 90 Minuten relativer Quälerei (eine andere Klasse hätte wohl vollends versagt, aber hier waren alle bis auf Tim überdurchschnittlich sportlich) wurden sie von Frau Schröder erlöst. Ihr berühmtes Zufallsprinzip (Das daraus bestand, dass sie sich zwei Namen ausdachte) bestimmte Louis und Marcel zum Abbau der Geräte, während die anderen sich schon in die Kabine aufmachen durften.

„Viel Spaß, Marcel. Beim Geräteturnen macht das Aufräumen doch immer besonders Spaß.“, höhnte Henry und verschwand unter bösen Blicken von Frau Schröder und dem Lachen von Matze.

„Na dann wollen wir mal.“, gab Louis von sich und fing an aufzuräumen. Viele der schweren Matten, die Frau Schröder sehr übertrieben einsetzte, konnten sie nur gemeinsam davon schaffen. Sie sprachen nicht viel, aber Marcel achtete verstärkt auf Louis´ Verhalten. Etwas häufiger als es unter Männern normal war suchte Louis schon Augenkontakt, fand Marcel. Ob ihm das aber schon wertvolle Punkte in der Rangliste der Verdächtigen einbrachte konnte Marcel nicht einschätzen. Eher nicht.

Nach guten zehn Minuten erreichten sie die bereits leere Umkleide. Kein Wunder, von den Schweinen war Marcel ohnehin immer der einzige, der nach dem Sport duschte. Schnell entledigte er sich seiner Sportkleidung und betrat die Nasszelle mit vier gegenüber liegenden Brausen. Wie immer wählte er diejenige in der links hinteren Ecke. Dort war der Strahl am besten. Die vorderen beiden Duschen waren deutlich zu schwach, die auf der rechten Seite konnte nicht mit viel Wärme aufwarten.

Gerade nässten die ersten Strahlen seine Haare, als zu Marcels großer Verwunderung Louis den Duschraum betrat. Ohne Zweifel ein netter Anblick. Louis war schlank mit leicht akzentuierten Bauch- und Brustmuskeln. Sein Oberkörper war komplett haarlos, während seine Beine dicht und etwas dunkler als sein haselnussbraunes Haupthaar behaart waren. Zwischen seinen Beinen pendelte ein leicht über-durchnittlicher Penis mit stark gestutzten Schamhaaren. Louis nickte Marcel mit einem minimalen Lächeln

(Nervosität? Freude, ihn nackt zu sehen?)

zu und stellte sich unter die gegenüberliegende Brauseapparatur. Zunächst mit dem Oberkörper zur Wand. Marcel ließ die Gelegenheit nicht verstreichen, beobachten zu können, wie Louis´ Rücken und sein Hintern

 

(Oh mein Gott, dieser Hintern)

vom Wasser zu glänzen begann. Ehe er sich versah wuchs Marcels ohnehin schon üppiger Penis an und begann bereits, leicht abzustehen. Schnell drehte er sich um und stellte das Wasser ein paar Grad kälter ein. So beruhigte sich die Situation recht schnell wieder. In dem Moment war er froh, üblicherweise alleine zu Duschen. Man stelle sich vor, auch Kilian und Henry würden regelmäßig eine solche Show abziehen. Er war den Anblick nackter Männer zwar gewohnt (Männer-WG, Sport, Pornos), dennoch erforderte es eine gewisse Konzentration, nicht schwach zu werden.

Marcel war gerade dabei sich einzuseifen, stand kurz davor, seine Genitalien zu waschen, als Louis ihm auf die Schultern tippte. Marcel drehte sich um. Louis stand sehr nah vor ihm.

„Du, ich hab mich recht spontan entschieden, noch zu duschen. Hab gleich noch einen Termin, deswegen. Kannst du mir mit etwas Duschgel aushelfen?“, fragte Louis, schüchtern wirkend. Marcel war einen kurzen Augenblick fasziniert, da er entdeckte, wie sich der Braunton von Louis Haaren doch mit dem seiner Augen glich.

„Ähm, natürlich. Hatte mich schon gewundert. Normal bin ich immer allein hier.“, sagte Marcel und spritzte einen guten Klecks Duschgel auf Louis unweit vom Körper ausgestreckte rechte Hand.

„Besten Dank!“, gab dieser höflich zurück.

Marcel drehte sich wieder zur Wand um, während Louis sich einzuseifen begann. Erst jetzt bemerkte Marcel (oder realisierte) den spiegelnden Effekt der glatten Edelstahlarmatur vor ihm. Noch sah er nur sich, als er jedoch einen Schritt zur Seite trat, sah er den frontal zu ihm stehenden Louis leicht unscharf. Louis schien sich eher unmotivierte einzuseifen, immerhin hatte er dafür nur eine Hand zur Verfügung. Viel leidenschaftlicher starrte er auf Marcels Hinterseite und massierte sich dabei die Eier. Natürlich fühlte er sich dabei unbeobachtet und versteckte seine Aktivitäten nicht. Ganz im Gegenteil. Als Marcel anfing, seinen Arsch sehr gründlich zu waschen, umfasste Louis seinen gewachsenen Penis (Marcel konnte in der unscharfen Spiegelung nicht erkennen, dass Louis sogar eine vollständige Latte hatte) und schob die Vorhaut langsam zurück.

Auch Marcel wurde leicht geil davon, eine Show für Louis abzuziehen. Seines Wissen hatte noch nie ein Mann bei seinem Anblick eine Latte bekommen geschweige denn masturbiert,

(Er konnte es ja auch nicht besser wissen, der ahnungslöse Tölpel)

daher kostete er Moment noch etwas aus, ehe er Louis etwas erschrecken wollte.

Nahezu ruckartig drehte er sich um und sah Louis direkt in die Augen. Dieser war sekundenlag zu keiner Regung fähig, ehe er sich von Marcel wegdrehte. Den, wie auch Marcel jetzt sehen konnte, steifen Schwanz hielt Louis noch in der Hand.

Wie sollte es jetzt weitergehen?

Daraus eine geile Nummer unter der Dusche zu machen wäre für Marcel ein leichtes. Doch traute er sich das auch?

Die Antwort war Nein. Und das erwies sich Minuten später als richtige Entscheidung. Gerade als Marcel fertig war - Louis stand noch immer mit dem Oberkörper zur Ecke des Raumes gewandt – erschallte die unverkennbare Stimme Kilians durch den Duschraum.

„Sag mal wo bleibst du denn, Marcel. Ich warte schon ne Ewigkeit draußen auf dich.“, stand er auch schon in der Tür. Louis grüßte er nicht.

„Jaa, ich komme sofort. Wusste ja nicht, dass du auf mich wartest.“

„Na gut, gib Gas.“, und war auch schon wieder verschwunden. Hätte er Marcel zwischen die Beine und an ihm vorbei auf Louis´ Hintern geguckt? Marcel hatte den Eindruck, leicht paranoid zu werden. Er verabschiedete sich von Louis, der aber nur ein Murmeln für ihn übrig hatte und machte sich fertig. Erst dabei wurde ihm bewusst, dass Kilian ihn auch in einer delikateren Situation hätte erwischen können. Selten war er über seinen fehlenden Mumm so froh.

10

„Unternehmen wir gleich noch was?“, fragte Kilian, „Marco wäre auch dabei. Den hab ich ja jetzt permanent an der Backe. Ist jetzt schon vor in meine Wohnung um zu duschen.“

Sie verließen gerade die Sporthalle. Ein Schwall heißer Sommerluft stieß ihnen entgegen und brachte sie augenblicklich wieder zum Schwitzen. Für Kilian war das weniger tragisch als für Marcel, immerhin war er noch ungeduscht.

„Von mir aus. Was wollt ihr denn machen bei der Hitze?“, sagte Marcel.

„Kein Plan. Marco hat See vorgeschlagen.“

„Ach ne, da ist es mir zu voll.“, sagte Marcel

„Hab ich ihm auch gesagt. Hast denn ne besserer Idee?“

„Irgendwas im Schatten mit wenig bis keiner Bewegung. Mit ein paar Bier im Gepäck in den Schnerderer Wald gehen? Ich kenne da ein nettes Plätzchen.“, schlug Marcel vor.

„Das hört sich gut an. Meinst du die Stelle mit dem Bach und der umgestürzten alten Eiche?“

„Korrekt.“

„Perfekt, schlage es Marco zu Hause vor. Will dann auch gleich mal los. Muss auch noch duschen.“, sagte Kilian.

Damit verabschiedeten sie sich. Auch Marcel machte sich auf den Heimweg. Unwissend, dass auf seinem Kopfkissen ein dicker Briefumschlag ohne Briefmarke mit seinem Namen darauf lag.

11

Marco hatte offenbar lange geduscht, denn als Kilian in seine Wohnung kam schlug gerade die Badezimmertür auf und hätte ihm beinahe eine Platzwunde am Kopf verpasst. Kilian dankte Gott (oder wer immer dafür verantwortlich war) für seine schnelle Reaktionsfähigkeit. Flink wich er einen Schritt zurück, stieß die Tür reflexartig von sich und brachte dabei Marco seinerseits in Gefahr. Marco konnte noch so eben aus der Tür treten, ehe sie mit einem lauten Wumm ins Schloss fiel. Dabei rutschte ihm das Handtuch so von den Hüften, sodass er es für einen Augenblick nur noch schützend (wobei auch das nicht nötig gewesen wäre) vor seine Genitalien halten konnte.

„Vorsicht, vorsicht.“, lachte er, während er das Handtuch wieder richtete.

„Du hättest mich doch fast in meiner eigenen Wohnung umgebracht!“, gab Kilian etwas zu streng zurück als er es wollte, „Es ist halt etwas eng manchmal.“, sagte er sanfter.

„Schon gut. Jedenfalls bin ich fertig im Bad, wie du hautnah gemerkt hast.“

„Sehr gut. Dann will ich auch gleich mal. Du, Marcel hat vorgeschlagen gleich in den Schnerderer zu fahren und an paar Bier zu zischen. Ist das okay für dich?“

„Klar doch. Auch eine gute Idee. Und freut mich, dass Marcel auch dabei ist.“, antwortete Marco strahlend.

„Hast du dran gezweifelt? Er kommt doch eigentlich immer mit.“

„Ähm, ne eigentlich nicht. Aber trotzdem cool.“, verschwand Marco in sein (Kilians Wohnzimmer) Zimmer.

Kilian zog leicht verwundert die Augenbraue hoch und ging in sein eigenes Zimmer. Marco konnte schon manchmal ein komischer Kauz sein. Bestimmt war er nach der Trennung noch etwas durch den Wind.

Nach kurzem Austausch über Whatsapp (per Telefon wäre es sogar noch schneller gegangen; Marcel tippte lange, schrieb aber wenig) einigte er sich mit Marcel auf einen Treffpunkt in einer Stunde.

 

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