Du denkst bestimmt, was für ein Irrer ich doch bin und du hast Recht. Ich bin irre. Irre nach dir.
Das erste Mal / Romantik / Sportler / Safer Sex
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A⇆A

12

Auf dem Weg in die Wohnung musste Marcel zwei Klimaveränderungen überstehen. Heiß zu angenehm von Draußen in den Flur, angenehm zu stickig heiß vom Flur in die Dachgeschosswohnung.

 

In der Wohnung wähnte er sich schon alleine, ehe er Steffen auf dem kleinen Balkon durchs Wohnzimmerfenster entdeckte. Er trug nur enge Boxershorts

(Halleluja)

und sonnte seinen sportlichen Körper.

„Hey, mach die Nachbarinnen nicht wuschig.“, rief Marcel ihm zu, als er den Balkon betrat.

„Ach, Moin Marcel. Na die sehen mich hier wohl kaum. Dachgeschosswohnungen verzeihen so einiges. Und selbst wenn. Ich mache gerne mal die ein oder anderer Nachbarin wuschig, solange sie dann auch diese Wohnung hier findet.“, sagte der Straßenköter-blonde Mann mit der Zac Efron-Frisur.

„Naja träum weiter. Aber nicht zu viel, sonst rennst du wieder mit ner Latte durchs Wohnzimmer.“

„Ey, das ist nur einmal passiert und auch nur, weil die geile Studentin von gegenüber im BH Joga auf dem Balkon gemacht hat. Die hatte Stellungen drauf. Einmal hat sie...“

„Wohl eher einmal in den letzten zwei Wochen. Und genau dann, als ich vorm Fernseher saß. Plötzlich schiebst du dein Zelt zwischen mich und die Müllschlucker-Szene bei Star War. Du hast den ganzen Film für mich versaut.“, unterbrach Marcel ihn, bevor er einen Vortag über Studentinnen beim Joga halten konnte.

„Ach leck mich doch.“, sagte Steffen freundschaftlich angefressen.

„Ne, lieber nicht. Frag die Nachbarin.“

„Wäre mir auch lieber.“, antwortete Steffen trocken, „es ist übrigens wieder ein Brief für die angekommen. Was hast du da für`ne geheime Brieffreundin? Die kommen immer unfrankiert hier an.“

Marcel antwortete nicht darauf. Er bedankte sich nur knapp und ging in sein Zimmer. Dort sah er den Briefumschlag sofort. Ein Exemplar im DIN A4 Format lag auf seinem Kopfkissen. Er wirkte deutlich ausgebeult und schien etwas dickeres zu beinhalten.

Mit pochenden Herzen und diesem `gleich ist Prüfung`-Gefühl öffnete Marcel die Sendung. Zum Vorschein kamen ein Brief und eine DVD-Hülle mit einem Foto darauf. Das Foto darauf zeigte ihn selbst, wie er mit Speedo-Badehose aus dem Freibad kam. Marcels Aufregung erreichte ihren Höhepunkt, nachdem er den Brief gelesen beiseitegelegt hatte.

Liebster Marcel,

zu gerne würde ich dich Schatz nennen aber ich weiß wohl, dass mir das nicht zusteht. Und du denkst bestimmt, was für ein Irrer ich doch bin und du hast Recht. Ich bin irre. Irre nach dir. Jeden Moment, den wir nicht zusammen sind, kann ich nur an dich denken. An den Wochenenden sehne ich mich nach dem Montag, am Freitag verfalle ich in eine dreitägige Depression, bis dein Lächeln mich am Montag wieder an das Gute in der Welt glauben lässt. Erst dann färbt das Licht wieder meine Welt in alle Farben, wo sie zuvor dunkel und grau war.

Eines Tages werde ich den Mut aufbringen, offen zu meinen Gefühlen zu dir zu stehen, doch das kann ich noch nicht. Einzig diese Briefe traue ich mich dir zu senden, damit du weißt, dass ich immer an dich denke.

Wenn du mir nicht glaubst, dann guck dir die DVD an. Sie ist Beweis deiner grenzenlosen Schönheit. Ich liebe dich, werde es immer tun und daran kann niemand etwas ändern. Wenn du nicht da wärest, wäre ich es auch nicht. Wenn du lebst, lebe ich, wenn du stirbst, sterbe ich.

Deine Liebe

Jede Hautzelle an Marcels Körper wurde mit einer Gänsehaut überzogen. Seine Finger zitterten, er spürte, wie er zu frieren begann. Noch nie hatte ihn jemand mit solch schönen, und gleichzeitig erschreckenden Worten bedacht. Was dieser Typ für ihn empfand, schien absolut ungesund und in keinem akzeptablen Rahmen mehr zu sein.

Marcel hatte schon in vielen Filmen und Büchern erlebt, wie jemand krank vor Liebe war und sich selbst zugrunde richtete. Jetzt ging es nicht um einen Film oder ein Buch, das man zu klappen

(Die Geschichte geht dann natürlich trotzdem weiter)

und nie wieder öffnen könnte. Es ging um ihn. Das machte ihm Angst.

(Wenn du stirbst, sterbe ich)

Was, wenn derjenige lieber mit ihm sterben, als ohne ihn leben wollte?

Marcels Fähigkeit, klar zu denken, wär stark angefochten. Fast ohne es zu merken machte er per Handy das Treffen mit Kilian und Marco klar, schrieb dabei aber langsamer als damals, als er ein Smartphone vor Jahren zum ersten Mal in der Hand gehalten hatte.

 

Sich die DVD anzuschauen traute sich der Schüler zunächst nicht, ahnte er doch ohnehin, was darauf zu sehen sein würde. Es würde wieder mal er selbst sein, wie er schwamm, nackt unter der Dusche stand oder halbnackt durch die Stadt fuhr. ´

Nur das oder in seiner Vorahnung war falsch. Die DVD zeigte alles davon.

Es mag den ein oder anderen irritieren, dass Marcel das nicht einmal am meisten erschrak. Sein Verehrer würde die Bilder wohl kaum veröffentlichen und dass er ihn beobachtete, wusste Marcel sowieso schon. Es war der Brief, der ihm zu schaffen machte.

(Ich bin irre, irre nach dir)

Es ließ ihm keine Ruhe. In unbewusster Hoffnung, der Nachmittag mit Marco und Kilian könne ihn auf anderer Gedanken bringen, brach er auf. Zeitgefühl hatte er nicht mehr. Sein Aufenthalt im Zimmer hätte fünf Minuten oder fünf Stunden gedauert haben können. Egal.

13

Als Kilian und Marco mit ihren Fahrrädern zum Waldrand kamen, sahen sie zunächst Marcels Fahrrad und dann ihn selbst, wie er unter einem Baum im Schatten saß. Es wirkte so, als wäre er schon länger dort, denn er war offensichtlich in sein Handy vertieft und reagierte nicht auf seine ankommenden Freunde.

Marco, der mit seinen 20 Jahren zu den Jüngeren zählte, diese Intelligenzbestie, fuhr direkt auf ihn zu und machte eine Vollbremsung, die ihn gerade rechtzeitig zum Stehen brachte. Marcel schnellte hoch, schrie und ballte die Hände zu Fäusten. Er wollte schon zum Schlag ausholen, als er erkannte, wer da vor ihm stand.

„Ganz ruhig, Kleiner.“, hob Marco beschwichtigend beide Hände, „Ich will dich nicht ausrauben.“

„Sorry Alter, ich war grad voll in Gedanken. War etwas zu früh hier.“

„Schon gut. Sollen wir dann? Kilian meinte, du hättest da ne gute Stelle. Wo ist denn dein Bier?“, fragte Marco.

„Ach, fuck! Das hab ich vollkommen vergessen. Man, wie blöd.“, ärgerte sich Marcel

„Nicht so schlimm.“, rief Kilian dazwischen, „ich hab genug dabei. Kenne dich doch.“

„Super danke. Du bist mal wieder meine Rettung. Bin dir was schulding.“, kam erleichtert von Marcel.

„Du meinst, du bist mir noch mehr schuldig.“, berichtigte Kilian.

„Jaja, alte Labertasche. So schlecht hast du`s mit mir auch nicht getroffen.“

„Oh Mann, wie ein altes Ehepaar.“, seufzte Marco dazwischen. Alle mussten lachen und machten sich auf den Weg.

Die Freunde verbrachten einen schönen Nachmittag. Sie tranken Bier, sonnten sich an einer Stelle, wo die dichte Baumkrone der Eichen etwas aufriss und Sonnenstrahlen den Boden erreichten. Sie schubsten sich gegenseitig ins Wasser, lachten und ahnten nicht, dass bei ihrem nächsten Treffen zu Dritt einiges (wenn nicht alles) anders sein würde.

14

Louis stand noch einige Minuten unter Dusche, nachdem Marcel schon draußen war, ehe er eine Panikattacke bekam. Die weichen Wassertropfen fühlten sich plötzlich wie glühendes Blei an, das jede Stelle seines Körpers verbrannte. Gleichzeitig schien sein Körper von den Füßen an nach oben hin zu gefrieren. Als der vermeintliche Frost Louis´ Knie erreicht hatte (sein Kopf brannte inzwischen wie Feuer), sackte er zusammen und sank auf den nassen, mit kochendem Wasser bedeckten Boden. Ohne es zu merken entleerte sich seine Blase. Der Urin roch scharf und sauer, als das warme Wasser ihn in den Abfluss transportierte.

Louis weinte nicht. Er war nicht traurig. Alles, was er fühlte, war ein schier unendlich schwerer Fels, der auf seine Brust zu drücken schien. Erst als die Brause aufhörte, heiße Bleitropfen auf ihn zu spritzen, wurde er sich seiner Situation bewusst.

Sein – wie Louis dachte – Geheimniss schien keines mehr zu sein. Natürlich wusste er nicht, dass Henry längst Bescheid wusste; beim gelegentlichen cruisen im Park fühlte er sich stets unbeobachtet. Aber das half nichts. Marcel, der geile Marcel, hatte ihn dabei erwischt, wie Louis ihn als Wichsvorlage missbraucht hatte. Nichts anderes konnte geschehen sein und nichts anderes würde Marcel denken können.

Es gab keinen Ausweg mehr.

 

Es sei denn...

Nein.

Aber wenn du..

Wie denn??

Weiß nicht. Vielleicht könntest du...

Ja?

Also zumindest mit ihm reden.

Und dann?

Es war nicht so, wie es aussah.

Aber das glaubt er doch...

Na zumindest musst du es versuchen.

Ja.

Und vielleicht...

Was?

Fand er es auch geil.

Ach hör doch auf!

15

Im Schatten neben der Haustür hockte eine Gestalt, die Marcel nicht sofort, aber doch beim zweiten Hinsehen als Louis erkannte.

„Louis?“, fragte er verwundert.

Besagter sprang

(wie von der Tarantel gestochen)

erschrocken auf. Louis brachte keinen Ton heraus.

„Was ist denn los?“, fragte Marcel.

Wieder keine Antwort.

„Willst du mit hoch kommen?“

Zaghaftes Nicken. Marcel hielt Louis die Tür auf. Ehe Louis eintrat blickte er sich noch zwei Mal verschüchtert um und folgte Marcel in den kühlen Hausflur. Im Treppenhaus fanden keine Gespräche statt.

„Willst du was trinken?“, fragte Marcel. Bereits im Flur der Wohnung.

Wieder ein zaghaftes Nicken. Louis wirkte vollkommen verstört. Etwa wegen der Aktion in der Dusche? Marcel kam sich schlecht vor. Er hatte Louis bewusst provoziert, ihn heimlich beobachtet und dann auffliegen lassen.

„Geh schonmal in mein Zimmer dort.“, er deutete auf die Tür in der Mitte, „Ich komme gleich nach. Du siehst aus, als bräuchtest du ein Bier.“

Louis konnte sich zu einem minimalen Grinsen durchdringen – Marcel wertete es in der Situation als enormen Fortschritt – und ging in Marcels Zimmer. Dieser folgte ihm eine knappe Minute später mit zwei Kondenswasser schwitzenden Bierflaschen in der Hand. Louis saß schon auf der Bettkante und rieb die Knie aneinander. Marcel setzte sich sehr nah neben ihn. Sie berührten sich nur knapp nicht.

„Also, was ist los?“, fragte Marcel, als er die Bierflaschen aneinander öffnete, „Kommst du wegen eben?“

Louis schaute auf. Seine dunkelbraunen Augen wirkten glasig, die Pupillen waren geweitet.

„Hm?“, seufzte Louis fragend.

„Ich könnte mir vorstellen, dass dir da etwas peinlich war?“

„Ja also“, Louis nahm einen großen Schluck Bier, „Das äh war nichts. Ich habe... habe mich nur gewaschen.“

„Scheint dir ziemlichen Spaß gemacht zu haben.“ Noch wollte Marcel seine Deckung nicht fallen lassen. Er wusste nicht einmal, ob er sie überhaupt fallen lassen würde.

„Mache ich immer so. Is so ne Angewohnheit.“

„Louis?“

„Ja?“

„Hör damit auf.“

„Womit denn?“

„So zu tun, als wäre ich blöd.“, sagte Marcel sanft, „Ich bin schließlich auch ein Mann und weiß, wann Waschen nicht mehr Waschen ist.“

Wieder Schweigen. Louis trank noch einen Schluck Bier und wollte aufstehen.

„Na dann bin ich ja wohl geliefert.“, hauchte Louis resignierend. Marcel packte ihn am Handgelenk und hinderte Louis am Aufstehen.

„Wie kommst denn jetzt darauf?“

„Na, die Sensation wirst du doch wohl kaum für dich behalten. Der schwule, perverse Louis wichst sich in der Dusche einen auf den perfekten Marcel.“, gab Louis theatralisch von sich.

„Das ist doch Quatsch. Also erstens weiß ich schon seit gestern, dass du auf Männer stehst, und habe es noch keinem erzählt.“

„Was, wie? Woher“, Louis Augen drohten zu platzen.

„Kilian hat es von Henry, der dich im Park gesehen hat. Tut aber auch nichts zur Sache. Wir leben nicht mehr im Mittelalter.“, tönte Marcel

(Und wer weiß es noch gleich von dir, kleiner Marcel?)

„Und zweitens hab ich ja auch, naja...“, die Fassade bröckelte, „ich habs doch auch etwas provoziert, weil ich wusste dass du schwul bist.“, ...und wissen wollte, ob du mir die ganzen Briefe geschrieben hast, hätte Marcel noch hinzufügen können – tat es aber nicht.

„Aber warum solltest du das tun?“ Louis war verwirrt. Derart viele neue Dinge hatte er zuletzt mitbekommen, als seine Eltern ihm mit zwölf Jahren dieses Buch geschenkt hatten, mit all den pervers-spannenden Sachen darin. Über Mann, Frau, Penis und Vagina und so ein Zeug.

„Na denk doch mal nach.“, sagte Marcel.

Marcel war bereit, ehrlich zu ihm zu sein. Der Junge war so verängstigt, dass er wohl kaum damit hausieren gehen würde. Und außerdem war es wirklich albern. Er gab sich selbst Recht.

 

(„Wir leben nicht im Mittelalter“).

Neben ihm saß ein verdammt gut aussehender Kerl, der höchstwahrscheinlich tierisch auf ihn abfuhr.

„Du wolltest mich geil machen.“, begann Louis zu begreifen.

„Ja man.“

„Aber warum?“

Zum Glück wusste Marcel, dass Louis eigentlich keine geistige Energiesparlampe war.

„Liegt das nicht auf der Hand?“, Marcel fasste all seinen Mut zusammen – das hier konnte sowieso nur auf Eines hinauslaufen – und fuhr mit der Hand über die Innenseite von Louis´ Oberschenkel, „was du willst, das man dir tut, das füg auch einem Anderen zu.“

„Ich glaube ich verstehe.“, sagte Louis. Eine kurze Pause folgte. Die Pause brauchte Louis, bis er wirklich begriff. Aber dann war er in seinem Element. „Wir sollten weniger reden.“

Das taten sie bis auf weiteres auch nicht mehr – von ein paar einzelnen Wörtern oder Halbsätzen mal abgesehen.

Kaum als Louis die Situation begriffen hatte, wurde er zum Souveränen in der Situation. Seine Erfahrung aus gelegentlichen Kontakten in der Parktoilette überbot Marcels gar-nicht Erfahrung um Längen.

Louis nahm Marcels Hand von seinem Oberschenkel und führte sie unter sein T-Shirt. Er ließ die Finger der fremden Hand über die vom Schweiß leicht glitschigen Rillen seines Sixpacks gleiten.

Bei diesem spärlichen Kontakt bliebt es nicht lange. Marcel hatte gerade angefangen, mit der Hand selbstständig höher zu wandern, da lag Louis Shirt schon auf dem Boden und ein feuchter Oberkörper glänzte ihn an.

Marcel konnte nicht anders. Er beugte sich über Louis, brachte ihn auf dem Bett zum liegen und leckte seinen salzigen Hals ab. Er schmeckte leicht salzig und nach

(heißem Blei)

purer Lust.

Louis riss im förmlich das Shirt vom Oberkörper und legte das Zeugnis jahrelanger Sportlichkeit frei. Ihre nackten Oberkörper lagen nun aufeinander. Waren – wenn man streng sein wollte – nur von einem Schmierfilm aus heißem Sommerschweiß getrennt. In ihrer beider Hosen (Louis trug eine schwarze Sporthose, Marcel eine rote Badehose mit Taschen an den Seiten) spannten sich zwei Zelte von ähnlicher Größe. Marcel wollte Louis gerade küssen, doch der drehte sich auf ihn und glitt schon an seinem Körper nach unten.

„Ich kümmere mich mal hier drum.“, sagte Louis mit geiler Stimme und deutete mit den Augen zwei Mal auf Marcels Schritt.

Marcel sagte nichts. Er drückte nur den braun behaarten Kopf seines Bettpartners ganz sanft weiter nach unten, während dieser seine Zunge über den athletischen Körper gleiten ließ.

Schnell war die Badehose nicht mehr an ihrem rechten Platz. Ein etwa 19cm großer Penis verdeckte einen Teil von Louis Kopf, der ein staunendes Gesicht zeigte.

„Wow, wie geil.“, freute sich Louis und fackelte nicht lange. Er nahm eines der unter dem Prachtschwanz befestigten Eier in den Mund und hatte dabei reichlich Mühe. Marcel gab ein wohliges Summen von sich, das wohl so etwas wie „mehr“ bedeuten sollte. Das sollte er bekommen!

Louis leckte sich immer weiter an der Unterseite der Latte hoch. Die Schwellkörper waren prall gefüllt und drückten jedes noch so kleine Äderchen sichtbar hervor. Die Eichel wurde nur noch am untersten Rand von Vorhaut umgeben. Sie nässte von oben herab. Louis leckte mit der Zunge über das pralle Stück Fleisch und verteilte den überraschend süßlichen Vorsaft darauf.

Mit einem Ruck nahm er die Penisspitze etwa fünf Zentimeter weit in den Mund. Marcel krallte sich am Laken fest. Als Louis seine Eichel gegen den Gaumen drückte, und die Rückseite gleichzeitig mit der Zunge verwöhnte, musste Marcel laut stöhnen.

Viel hatte er in diesem Moment vergessen, doch eines ganz besonders:

Die Wände waren dünn.

Murphys Law würde in vollem Umfang zuschlagen.

16

Fabian erreichte durchgeschwitzt das Haus, in dem sich die Wohngemeinschaft befand. Es war einfach ein viel zu warmer Tag. Mit einem Klicken steckte er den Schlüssel ins Schloss der Haustür und freute sich schon die kalte Dusche in der wohl noch wärmeren Wohnung, als er seinen Namen hörte.

 

„Hey, Fabian. Warte bitte!“, rief Kilian, der um die Ecke gehastet kam.

Fabian wartete in der Tür, aus der ein Hauch kühlere Luft wehte. Als Kilian an der Tür ankam, begrüßten sie sich mit Handschlag.

„Moin Kilian. Willst du zu Marcel?“, sagte Fabian.

„Ja genau. Aber ich bin unangemeldet. Wir waren vorhin auf ein paar Bier im Wald. Da hab ich wohl aus Versehen sein Handy in meine Tasche gepackt. Das konnte ich ihm natürlich schlecht schreiben.“, lachte er.

„Das ist allerdings richtig. Dann komm mal mit hoch. Er bist bestimmt zu Hause.“

Fabian stiefelte die Treppe hinauf und Kilian folgte ihm. Er hatte gerade die Wohnungstür aufgeschlossen, als das Stöhnen begann.

„Wow, hier ist ja was los.“, lachte Fabian.

„Ach, das ist bestimmt wieder Steffen, der eine aufgerissen hat. Das geht ständig so.“ sagte Fabian und bog in die Küche ab. Kilian steuerte auf Marcels Zimmer zu. Vor der Tür stockte er. Die Geräusche kamen aus Marcels Zimmer. Ganz eindeutig. Er schlich zu Fabian in die Küche.

„Also, das ist sicher nicht Steffen.“, sagte er.

„Wie?“ fragte Fabian.

„Das Stöhnen kommt eindeutig aus Marcels Zimmer.“

„Was, echt? Das ist ja völlig neu.“, stürmte Fabian schon zur Tür in der Flurmitte und lauschte dreist. Mittlerweile hatte auch Louis begonnen, laute Töne der Erregung von sich zu geben. Er hörte also zwei Männerstimmen. Mit rotem Kopf ging er in die Küche zurück. Nun war ihm die Sache doch etwas peinlich.

„Wusstest du, dass Marcel auf Männer steht?“, fragte er Kilian. Dieser schaute ihn mit großen Augen an.

„Hää, was erzählst du da? Tut er nicht.“, protestierte er.

„Dann geh mal zu seiner Tür.“

Auch Kilian überzeugte sich davon und kam irritiert guckend zurück.

„Also, ähm. Das ist mir neu. Vielleicht sollte ich jetzt besser gehen.“, sagte Kilian leise und perplex wirkend. Er legte das Handy auf den Küchentisch und verschwand wortlos.

Fabian blieb verwundert zurück. Er nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank und ging auf den Balkon.

17

Louis brach ermattet auf Marcels Rücken zusammen, als er sein Sperma in dessen Arsch gespritzt hatte. Oder besser gesagt in das Kondom.

Ihre nackten Körper waren in dem warmen Zimmer von Schweiß bedeckt. Marcel ließ sich auf den Bauch in sein eigenes Sperma fallen, das er ohne Berührung verspritzt hatte. Louis drehte sich von ihm runter, sein noch immer fast steifer Penis flutschte dabei aus Marcels Hintern.

„Alter, war das heftig.“, keuchte Marcel.

„Du sagst es. Damit hab ich echt nicht gerechnet, als ich hergefahren bin.“

„Was hättest du überhaupt gesagt, wenn ich nicht das Wort ergriffen hätte?“, fragte Marcel.

„Keine Ahnung, ich wusste nur, dass ich irgendwas tun musste. Sonst wäre ich verrückt geworden.“, antwortete Louis

„Na immerhin kannst du jetzt mit den ganzen Briefen und Aktionen aufhören.“, sagte Marcel sicher.

„Was meinst du damit?“, fragte Louis.

„Willst du es etwa ernsthaft noch bestreiten? Zur Erinnerung: Du hast gerade deinen Penis in meinen Hinter gesteckt.“

„Ich weiß wirklich nicht was du meinst.“, bestritt Louis.

„Jetzt verarsch mich aber nicht.“ Marcel wurde langsam ungehalten. Er stand auf, ging zu seinem Schreibtisch und holte das Material. Er warf es neben Louis aufs Bett. „Das hier meine ich“

Louis inspizierte die Briefe als hätte er sie zum ersten Mal gesehen. Er las jeden einzelnen und machte einen ungläubigen Eindruck.

„Die sind nicht von mir“, sagte er trocken, „Das ist wirklich krass, aber nicht von mir.“

„Aber das kann doch nicht sein. Du hast mich doch gerade gefickt wie ne Maschine.“

„Hast du dich mal angeguckt, du Adonis? Wer könnte da nicht widerstehen. Außerdem hast du ja wohl mich verführt. Das lasse ich mir doch nicht entgehen. Aber ich will deswegen keine Beziehung. Versteh das nicht falsch, nichts gegen dich, aber ich bin jung und will mich einfach noch etwas ausleben. Tut mir Leid.“, entschuldigte Louis sich.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich hab einfach nur gedacht, du wärest es. Und die Vermutung war ja auch nicht unbegründet. Zumal drei schwule Jungs in einer Gruppe von sieben auch etwas unwahrscheinlich wären, doch offenbar ist es so.“, stellte Marcel fest.

 

„Du wirst es bestimmt bald rausfinden. Wie würdest du denn darauf reagieren?“

„Hast du das nicht gerade gemerkt?“, lachte Marcel.

„Nein, ich meine jetzt, wenn du es herausfinden würdest, ohne dass derjenige sich zuvor einen auf deine Rückseite runtergeholt hätte und dann verzweifelt auf deinem Bett säße.“

„Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich weiß ja nichtmal, wer.“

„Stimmt auch wieder. Blöde Frage von mir.“, gab Louis zu.

„Alles gut. Zumindest kann ich dich jetzt von der Liste streichen.“, lachte Marcel.

Sie unterhielten sich noch eine Weile, ehe Louis gehen wollte. Mittlerweile war es Abend geworden. Marcel war wieder allein und wollte den Tag mit einem Bier auf dem Balkon ausklingen lassen. Die Luft war immer noch recht warm, aber inzwischen angenehmer, da die Sonne nicht weniger stark brannte. Auf dem Balkon saß Fabian. Plötzlich fiel Marcel ein, dass seine Mitbewohner alles gehört haben könnten. Er hatte gar nicht darauf geachtet, ob noch jemand zu Hause war. Er wurde unruhig, versuchte aber, sich seinem Mitbewohner gegenüber nichts anmerken zu lassen.

„Hi Fabs, wusste gar nicht, dass du auch hier bist.“, sagte er im Versuch der Unbekümmertheit.

„Doch, doch. Schon eine ganze Weile.“, Fabian blickte Marcel starr an, als dieser sich hinsetzte.

„Ist was? Du guckst so komisch?“, fragte Marcel. Er wurde deutlich nervöser.

„Nö nö. Alles in Ordnung. Oder sehe ich das falsch?“, fragte Fabian.

(Er weiß es)

„Wüsste nicht warum.“, gab Marcel gespielt cool zurück.

„Übrigens war Kilian eben noch hier....“

„Kilian war hier?“, schreckte Marcel auf.

(Es kann nur einen Grund geben, warum er nicht in dein Zimmer gegangen ist)

„Ja, er hat wohl versehentlich dein Handy eingesteckt. Es liegt in der Küche.“

„Okay, danke.“

Die nächsten Minuten geschah nichts. Mit leeren Augen sah Marcel, wie die rote Abendsonne hinter dem grauen Dachgiebel des Hauses gegenüber verschwand. Er nippte einige Male an seinem Bier, das für ihn wie Essig schmeckte. In seinem Kopf machte sich immer stärker die Erkenntnis breit, dass er sein Geheimnis nun nicht mehr als gehütet sehen konnte. Zwar war es bisher nur einem kleinen Kreis bekannt, doch dieser Kreis würde größer werden wie die Welle in einem See, nachdem man einen Stein hinein warf. Diese Welle musste er eindämmen, und das würde er nicht mit Schweigen können.

„Ihr habt es gehört, oder?“, fragte er in die abendliche Stille hinein.

„Ja.“, sagte Fabian knapp.

Wieder Stille. Marcel wusste wenig zu sagen. Dieses Gespräch war komisch angefangen und er sah keinen Weg, wie er es auf eine nicht komische Weise fortführen könnte. Mehr um das Pochen seines Herzens zu übertönen stellte er eine weitere Frage.

„Was denkst du darüber?“

„Was soll ich denn darüber denken?“

Fabian war wirklich keine große Hilfe, wenn es darum ging, Marcels Sorgen einzudämmen.

„Einfach irgendwas, Mann. Ich versuche gerade, mit dir über mein Schwulsein zu sprechen und du gibst mir keine vernünftigen Antworten. Da hattest du ja letztens eine stärkere Meinung, welche Butter wir kaufen sollen.

Denkst du, das hier ist leicht für mich? Mein ganzes Leben versuche ich vehement, dass niemand etwas herausfindet und jetzt kommt es aus Versehen an dich. Alter bitte, red einfach irgendwie darüber. Sei von mir aus angewidert, aber nicht einfach neutral.“, sagte Marcel. Er wirkte zunehmend verzweifelt.

„Tut mir Leid, du hast Recht. Ich hab nicht begriffen, wie bedeutend das für dich ist. Also folgendes: Du stehst auf Männer, da gibt es für mich nichts zu bewerten. Es ist weder deine Entscheidung, noch in irgendeiner Form verwerflich. Genauso wenig erlaubst du dir ein Urteil darüber, dass ich auf Frauen stehe. Für mich ist das absolut gleichwertig, auch wenn ich dich nicht darum beneide.

Ich könnte höchstens darüber enttäuscht sein, dass du Steffen und mir nichts davon erzählt hast, schließlich wohnen wir zusammen, dazu gehört eine Menge Vertrauen. Und wir sind mittlerweile auch Freunde geworden. Daher hab ich vorhin kurz darüber nachgedacht, ob ich dir da etwas vorwerfen kann.“, er machte eine Pause.

 

„Ja? Und?“, fragte Marcel.

„Es wusste doch nichtmal Kilian. Wie könnte ich da verlangen, dass du uns davon erzählst. Nein Marcel, ich habe dir nichts vorzuwerfen. Du bist ein toller Mitbewohner und Freund und es tut mir Leid, dass ich auf diese Weise davon erfahren habe. Dir hätte nämlich zugestanden, selbst zu entscheiden, wann und mit wem du darüber reden willst. Aber jetzt, da ich es weiß, kannst du sicher sein, dass sich in meiner Einstellung dir gegenüber nichts geändert hat. Dass ich niemand anderem davon erzähle, versteht sich natürlich von selbst. Und jetzt hole ich uns zwei neue Bier und wir stoßen an.“, schloss Fabian.

Marcel war sichtlich gerührt. Er fühlte sich so befreit wie noch nie und bewunderte, wie reflektiert Fabian mit der Situation umging. Als Fabian zurück kam, hatten sich seine Augen mit Tränenflüssigkeit gefüllt.

„Danke Fabian. Danke für deine Worte. Jahrelang habe ich mich vor einem solchen Gespräch gefürchtet. Wenn alle so reagieren wie du, war meine Sorge immer unbegründet.“, sagte Marcel dankbar.

„Die meisten werden es tun. Und wenn du mal Sorgen haben solltest, kannst du jederzeit mit mir sprechen.“

„Eine habe ich da wohl noch.“

„Schieß los.“

„Wie hat denn Kilian reagiert?“

„Kaum, würde ich sagen. Er hat es erst nicht geglaubt, sich dann selbst davon überzeugt, dass aus deinem Zimmer zwei Männerstimmen kommen und ist recht wortkarg verschwunden. Ich denke, er wusste einfach nichts, was er darauf sagen sollte. Denkst du denn ernsthaft, er könnte dir etwas krumm nehmen?“, fragte Fabian.

„Ich weiß es nicht. Aber bei ihm würde es mir am meisten weh tun.“, rutschte Marcel raus.

„Du empfindest etwas für ihn, nicht wahr?“

Marcel presste schüchtern die Lippen zusammen und guckte in die andere Richtung. Er fühlte sich schon wieder ertappt, jetzt aber mit Vertrauen für Fabian. Dennoch fiel es ihm schwer, darüber zu reden.

„Also irgendwie schon etwas. Aber das ist schwer. Er ist ja auch mein bester Freund. Vielleicht trenne ich das einfach nur nichts und fühle mich deswegen zu ihm hingezogen.“, suchte er eine Erklärung.

„Gibt es denn viele Freunde, zu denen du dich hingezogen fühlst?“

„Irgendwie dann auch wieder nur ihn.“, sagte Marcel nach kurzem Nachdenken.

„Und du denkst auch mehr an ihn, als an andere gute Freunde?“

„Jetzt wo du es sagst. Eigentlich schon.“

„So ging es mir bei Svenja auch. Wir waren auch schon einige Jahre befreundet, bevor wir zusammengekommen sind. Irgendwann ist mir dann klar geworden, dass es nicht normal ist, unzufrieden zu sein, wenn ich mehr als einen Tag nichts von ihr gehört habe oder ich sie nicht sehen konnte. Aber ich war zunächst auch zu schüchtern oder verängstigt, um etwas in Richtung Beziehung zu versuchen. Ich wollte die Freundschaft nicht riskieren.

Geholfen hat dann der liebe Alkohol. Sie stand eines Nachts betrunken vor meiner Tür und wollte sich an mich ranmachen. Aber ich wollte ihren Zustand nicht ausnutzen und habe sie in mein Bett gelegt und selbst auf dem Sofa geschlafen. Mann, wie schwer mir das doch gefallen ist. Am nächsten Morgen hat sie sich natürlich für alles entschuldigt, wir haben uns umarmt. Das war es dann, was wir beide gebraucht haben. Keiner machte Anstalten, sich aus der Umarmung zu lösen. Damit war alles klar. Was dann folgte, muss ich dir sicher nicht erzählen. Seit dem Tag sind wir zusammen.“, erzählte Fabian.

„Wirklich eine schöne Geschichte.“, sagte Marcel, „Aber ich kann mir da wenig Hoffnung machen. Kilian ist in einer Beziehung und steht ganz klar auf Frauen.“

„Nur weil er auf Frauen steht heißt das nicht, dass er Männer nicht auch anziehend findet. Nachdem mein Bruder mit seiner Ex Schluss gemacht hat ist er einige Zeit später auch mit einem Mann zusammen gekommen.“

„Aber Kilian ist ja erst seit kurzem mit Linda zusammen. Er erzählt wirklich viel von ihr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas passiert.“

„Zugegeben, die besten Chancen hast du nicht. Auch wenn ich dir das nicht gerne so direkt sage. Aber ganz unmöglich muss es nicht sein.“

„Zumindest sollte ich morgen mal mit ihm reden.“, sagte Marcel.

„Darum kommst du nicht herum. Viel Glück dabei.“, sagte Fabian.

„Danke.“

Es war längst komplett dunkel geworden. Drinnen hörten sie Steffen, der offenbar eine Frau aufgegabelt hatte. Marcel ging in sein Zimmer. Es war stickig und roch nach Sex. Er lüftete und genoss, wie die kühlere Luft sein Zimmer abkühlte.

 

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