„Und an der Uni, da sind viele junge Studenten“, seufzte Calvin. „Da findest du einen anderen.“.
Das erste Mal / Romantik
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Das Wasser war kühl, als ich ruhig unter die überhängenden Zweige der alten Trauerweide schwamm. Die Bäume waren Teil meiner kleinen Wasser-Erlebniswelt, solange ich denken konnte. Sie boten uns Deckung, in der meine Freunde und ich uns trafen, uns nackt auszogen und schwammen.

 

Die Erinnerungen an die vergangene Zeit ließ mich warm und glücklich fühlen. Es erschien mir wie eine Zeit ohne Komplikationen und ohne die Belastung durch das wirkliche Leben gewesen zu sein. Das Wichtigste für uns war, die anderen zu beeindrucken, Geheimnisse vor unseren Eltern und Spaß zu haben. Es war eine Zeit, die ich mir zurückwünschte, wenn ich auch wusste, dass die Erinnerung vergoldete, nicht alles Spiel und Spaß war.

Ich setzte mich ans Ufer, dachte zurück an die Zeit, als Sven, Kevin, Calvin und ich hier Stunden verbracht hatten. Meist waren wir direkt nach der Schule hierher gegangen. Ich hatte zugesehen, wie sich meine Kumpel auszogen, dann auch mich nackt gemacht.

Die Vision nackter, sonnengebräunter Körper, die den kleinen Abhang mit von Seite zu Seite schwingenden Schwänzen zum Wasser hinab liefen, ließ mich lächeln. Es machte Spaß, sie dabei zu beobachten, aber das wusste damals keiner von ihnen. So glaubte ich jedenfalls. In der Woche nach dem Abitur fand ich heraus, dass meine Kumpels mein Geheimnis kannten, etwas, was ich bis zu diesem Tag niemals erwartet hätte.

Alle waren wir zum Teich gekommen, saßen auf dem abschüssigen Boden, gerade unter der riesigen Trauerweide, die unser Unterschlupf in Kinderzeiten und den frühen Teenage-Jahren war. Ich erinnerte mich daran, wie wir auf den Baum kletterten, dann auf einem Ast standen, um hinunter ins kühle Wasser zu springen. Es war meine Jugend, und etwas, was ich nun vermisste.

Ich fand mich am Ufer wieder, mein Körper immer noch im Wasser wie vor zwanzig Jahren. Erinnerungen kamen mir hoch, Szenen an dieser Stelle, vergoldete, kostbare Momente. Wie Kevin auf den Baum geklettert war und voll die Latte dabei hatte. Und wir alle hatten ihn dafür verspottet. Lachend wichste er sie ein paar Mal, während wir unsere anfeuernde Zustimmung heulten. Mein Körper hatte reagiert, deshalb stürzte ich mich schnell ins Wasser, bevor es ein anderer bemerkte. Wenn ich nur damals schon gewusst hätte, dass sie meine Gefühle kannten, und dass es ihnen nichts ausmachte. Das wäre herrlich gewesen. Doch diese Erkenntnis kam mir erst einige Jahre später.

Dieser Tag, nach dem Abitur, ein Tag vor meiner Abreise zum Studium, war noch ganz klar in meinem Gedächtnis, obwohl ich in der Zwischenzeit eine Menge erlebt hatte. Es war die Art, in der Calvin das betretene Schweigen gebrochen hatte, und an meiner Schulter weinte. Sein ganzer Körper wurde geschüttelt, als ich ihn in meinen Armen hielt. Kevin hatte die ganze Zeit betroffen zu Boden gesehen, so in der Art, als hätte er uns den Rücken zugewendet, um uns mehr Intimität zu erlauben. Vielleicht war er auch ein wenig beschämt über Calvins Gefühlsausbruch, obwohl, um ehrlich zu sein, das vielleicht auch Einbildung von mir war. Sven stand nur herum, trat von Fuß zu Fuß und blickte immer mal wieder verstohlen auf uns zwei. Sven sah immer nur zu, aber an diesem Tag war er es, der das Thema anschnitt.

„Theo, pass‘ auf dich auf. Du wirst sicher einen finden, der dir gefällt, auch da in Aachen.“

Kevin hatte versucht, ihn zu unterbrechen, ihn irgendwie zum Schweigen zu bringen, aber es war so unerwartet aus Sven gekommen, dass der Satz beendet war, und seine Bedeutung trotzig im Raum stand.

Überrascht starrte ich Sven an, dann die anderen zwei. Calvin saß nur da, rieb sich die Augen wegen all der Scheiße, während Kevin auf Sven ziemlich sauer war.

„Sven, halt doch mal die Schnauze!“

Der hatte jedoch wieder seinen westfälischen Dickkopf aufgesetzt.

„Fick’ dich, Kevin. Wir können ihn doch nicht ziehen lassen, ohne dass er es weiß.”

Klar, dass danach alles heraus kam. Meine drei Freunde schienen Jungs zu sein, die ich eigentlich gar nicht kannte. Wie hatten sie das die ganzen Jahre vor mir geheim halten können, während ich glaubte, ich würde mein Schwulsein vor ihnen geheim halten? Es war ein echter Schock für mich, herauszufinden dass meine besten Freunde alle wussten, dass ich auf Jungs stand. Das Einzige, was mich davon abhielt, einfach wegzurennen, war die Tatsache, dass es ihnen offenbar nichts ausmachte. Es war so, als ob sie über Pickel oder Achselhaare sprachen. Das machte die ganze Abschiedsszene irgendwie unwirklich.

 

In gewisser Weise fühlte ich mich nun besser, aber insgeheim wünschte ich, ich hätte es nie vor ihnen geheim gehalten oder es geheim zu halten versucht. In der Erinnerung lächelte ich innerlich, und die Gefühle stiegen wieder in mir auf, die ich vor einigen Jahrzehnten hatte. Das Wasser plätscherte sanft gegen meine Brust, als ich gedankenvoll da lag und mich an diesen warmen Nachmittag erinnerte. Eine kleine Träne stieg mir in die Augen als ich darüber nachdachte, wie mein Leben danach verlaufen war, das Studium, die Arbeit, die vielen Liebhaber, die ich hatte, keiner davon wie der erste. Es war so lange her, dass ich an dieser Stelle gewesen war: Als Junge von neunzehn mit meinen Freunden.

Wir hatten von einem abenteuerlichen Leben geträumt, aber die Realität hatte uns eingeholt. Ich rieb mir mein Bein, erinnerte mich, wie glücklich wir eigentlich waren. Nun war ich wieder hier, allein, aber es war mir fast so, als hörte ich ihre Stimmen. Ich schloss meine Augen und erlebte diesen Nachmittag innerlich noch einmal. Kevin hatte mich in seinen Armen gehalten und mir zugeflüstert, dass er mich vermissen würde. Seltsam, weil Kevin nie ein so gefühlsbetonter Junge war. Er war eigentlich der Gruppenclown.

Sven war der Streber von uns, fast immer hatte er ein Buch dabei. Ein Sachbuch natürlich über Gott und die Welt. Aber, verdammt nochmal, es war er, der mir als Abschiedsgeschenk die Flasche Duschbad schenkte, die wie ein Penis geformt war, zusammen mit einer Schachtel Kondome und einem bizarren Gleitgel. Doch es war Calvin, der mich am meisten in Erstaunen versetzte.

Beide, Sven und Kevin hatten mich umarmt, hatten Späße gemacht, dass der einzige Grund für meine Studium sei, ich suchte einen Kerl, den ich pimpern könnte, aber Calvin konnte sich an den zotigen Scherzen nicht beteiligen. Er saß nur da, sah aus, als ob die Welt untergegangen war, und schließlich verstummten auch die andern zwei, sahen betreten auf den Boden. Sie stammelten ihren Abschiedsgruß und brachen unvermittelt auf. Beide klopften Calvin tröstend auf die Schulter, sahen mich mit Tränen in den Augen an, dann verschwanden sie über den Pfad, den wir gekommen waren.

Calvin schien der Aufgewühlteste zu sein, und ich verstand es nicht, zumindest am Anfang. Als Kevin und Sven gegangen waren und uns allein gelassen hatten, kam alles heraus. Calvin weinte, und als ich ihn zu trösten versuchte, wies er mich zurück. Erst, als ich versuchte, meinen Arm um ihn zu legen, kam alles Aufgestaute aus ihm heraus. Einige Minuten, die mir vorkamen wie Stunden, saßen wir schweigend da. Dann endlich sprach er es aus.

„Ich will nicht, dass du gehst.“

„Hör‘ mal Calvin, ich will doch studieren.“

Er sah mich lauernd an.

„Und an der Uni, da sind viele junge Studenten.“

„So, wie ich”, antwortete ich ihm.

„Ja, so wie du”, seufzte Calvin leise. „Und dann findest du jemand anderen.”

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Calvin wollte mich, hatte mich gewollt, in der gleichen Art und Weise, wie ich alle meine Freunde gewollt hatte. Während mir das klar wurde, hatte sich Calvin plötzlich zu mir gebeugt und seine Arme um mich gelegt. Ich hielt den zitternden Körper in meinen Armen, sein heißer Atem erzeugte ein Prickeln in meiner Magengegend. Zuerst war es zaghaft, aber dann kochten meine eigenen Emotionen hoch. Ich zog ihn enger, kraftvoller an mich, fühlte seinen wilden Herzschlag an meiner Brust, seine Seufzer ließen meine Ohren klingeln.

Die Vögel zwitscherten und alle die anderen Geräusche, die wir so gut kannten wurden plötzlich lauter, als wir beide mit der Erkenntnis kämpften, was gerade zwischen uns und mit uns geschah. Calvin hielt mich in einem stahlharten Klammergriff. Seine Hände gruben sich in mein Fleisch, taten sogar weh, aber ich ignorierte die Schmerzen, gab ihm die Umarmung zurück. Mein Körper war in Aufruhr. Ich versuchte zu begreifen, was gerade passierte. Meine Jugendfreunde wussten über mich Bescheid, und es hatte ihnen nichts ausgemacht. Aber da war einer von ihnen, der mich wie ein Liebender festhielt, und ich saß nur da und wusste nicht, was ich tun sollte.

 

Die Seufzer endeten, und schließlich hob Calvin den Kopf von meiner Schulter. Sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt. Wir sahen uns in die Augen. Seine schienen zu flimmern, begannen näher zu kommen, und bevor ich irgendetwas tun konnte, fühlte ich die zaghafte Berührung seiner Lippen auf meinen.

Ich war elektrisiert von der sanften Berührung dieser Lippen. Meine eigenen öffneten sich einen Spalt, und das schien alles zu sein, was Calvin benötigte. Sofort pressten seine sich fester, mit mehr Enthusiasmus. Seine Zunge schlenzte heraus, um meine Lippen beiseite zu schieben. Ich fühlte die kratzige Kante an meinen Zähnen, und mein Körper antwortete Calvins plötzlicher Leidenschaft. Mein Mund öffnete sich, die beiden Zungen trafen sich, umschlangen sich, nahmen den Geschmack des anderen auf. Unsere Körper verlangten ächzend nach mehr.

Emotionen, die lange im Herzen eingesperrt waren, wurden plötzlich frei, drohten, mir die Brust zu zerreißen, wenn ich versucht hätte, sie zurückzuhalten. Schon der Kontakt mit dieser Zunge, die seltsamen Stöhnlaute von Calvin, machten es unmöglich für mich, irgendeinen Widerstand zu leisten. Ich hörte mein eigenes verlangendes Stöhnen, hielt Calvin noch enger umschlungen.

Dessen Hände waren plötzlich überall an meinem Körper. Ich fühlte, wie sie an meinem Hemd zogen, und die Geräusche der anspringenden Knöpfe ließen mein Blut sieden. Ich fummelte an Calvins T-Shirt und Jeans. Seine Hand griff mir in den Schritt, befühlte meinen steifen Schwanz und meine randvollen Eier. Verdammt. Jetzt gab es kein Halten mehr. Er hatte mich da, wo er mich haben wollte.

Wir waren wie Tiere, rissen uns förmlich die Kleider vom Leib. Für irgendwelche Nettigkeiten fehlte uns die Geduld, und während unsere Klamotten zu Boden fielen, blieben unsere Lippen weiter verbunden.

In wilder Umarmung rollten wir über den Boden, und selbst das Wasser des Teiches konnte unser Verlangen nach dem anderen nicht abkühlen. Calvins Hände waren nun an meinen Eiern, zerrten an meinem Sack, quetschten meinen Schwanz, zogen meine Vorhaut unendlich weit zurück, berührten mich an Stellen, die noch niemals vorher berührt worden waren. Es war unglaublich. Lust erfüllte meinen kompletten Körper. Mein Bewusstsein, mein Geist, meine Seele gaben sich lustvoll Calvins Berührungen hin, die mich wimmern und lüstern winden ließen. Meine eigenen Finger waren auf einer Entdeckungsreise, die mein Verlangen und meine Lust nur noch intensivierte.

Das schwelende Feuer in meinem Körper entflammte, als ich das verlangende Umgreifen und Ziehen an meinem stahlharten Schwanz fühlte. Er zuckte und pulsierte schon, aber dann begann Calvins Hand, ihn zu wichsen, versuchte ihn zu melken, wie die Zitze einer Kuh. Ich stöhnte laut auf. Der Gedanke an Kevin und Sven, die vielleicht noch in Hörweite waren, spielte keine Rolle mehr. Das war es, was wir beide wollten, und zu halten, zu berühren und Liebe zu machen.

Meine ganze Jugendzeit hatte ich es gewollt, aber ich war zu ängstlich gewesen, es zu suchen. Nun war es da, aber schon Morgen würde es vorbei sein. Das war mir in diesem Moment egal. Ich stöhnte laut auf und leitete Calvins Kopf zielgerichtet meinen Körper abwärts. Innerlich zitternd fühlte ich, wie dessen Zunge seinen Mund verließ, an meinem Hals leckte, unter meinem Kinn, dann um meinen Adamsapfel.

Das war zu viel für mich. Mein Körper wand sich, eine Welle der Lust schlug über mir zusammen, ließen jeden Nerv in mir nach mehr schreien. Schon jetzt fühlte ich den Orgasmus herannahen, ganz gegen meinen Willen. Es war himmlisch, aber es sollte noch besser werden.

Calvins Kopf verließ meine Brust. Ich fühlte, wie sein Mund meine Brustwarzen schmeckte, dann an den hart werdenden Nippeln knabberte, lutschte, zärtlich in sie biss. Ein gewisses Gefühl der Leere kroch in mein Innerstes, dann fühlte ich, wie sich seine warmen, feuchten Lippen um meinen blutwarmen Pol legten. Ich stöhnte laut auf. Calvins Mund legte sich eng um meine Eichel, schleckte den triefenden Vorsaft. Meine Hände griffen nach seinem Kopf, pressten ihn an mich, damit er meinen Schaft in ganzer Länge in sich aufnahm.

Ich fühlte, wie er einwärts glitt, fühlte, wie seine Schlundmuskeln sich anspannten, aber dann plötzlich erschlafften, um meinen Schwanz passieren zu lassen. Seine Lippen legten sich eng um das brennende Fleisch meines Penis, und sein leidenschaftliches Stöhnen drang mir ins Ohr. Mein Körper bockte, meine Eier wurden hoch an meinen Körper gezogen. Ich schwitzte und ächzte. Der innere Druck steigerte sich ins Unermessliche, wie eine Bombe kurz vor der Explosion.

Das harsche Geräusch seines Würgens war mir jetzt gleichgültig. Mein Körper zuckte, meine Lustdrüsen pumpten, glühend heiß stieg mein Same nach oben. Ich bäumte mich auf, entlud mich tief in Calvins willigen, saugenden Mund. Er schlürfte, trank, schluckte gierig meinen Liebessaft, feuerte dadurch die Kraft meines Ergusses an. Ich bäumte mich noch mehr auf, meine Hüften hoben sich, meine Arschbacken waren aus dem Wasser, Tropfen liefen über sie, und immer noch fühlte ich, wie ich wieder und wieder in Calvins Mund spritzte.

Es war so schnell vorbei, wie es begonnen hatte. Ich fühlte mich verausgabt, sank zurück in das kühlende Wasser. Mein Atem ging schnell, und als ich meine Augen öffnete, sah ich Sterne und gleißendes Licht. Meine Hände fielen ermattet auf meine Seiten, klatschten auf das Wasser.

Der Kopf meines Freundes lag auf meinem Bauch. Er fühlte sich schwer an, aber trotzdem warm und einladend. Ich wollte mehr, aber ich war zu verausgabt, um mich zu bewegen. Ich konnte kaum atmen, aber meine Brust hob und senkte sich weiter. Alles was ich konnte, war eine Hand zu heben, um Calvins dunkle, wirre Haare zu streicheln.

Er war mein erster Liebhaber. Zwanzig Jahre waren vergangen. Es waren goldene Zeiten.

 

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