In Dakar brauchte man nichts zu befürchten, wenn man "drin ist"...
Bareback / Junge Männer / Das erste Mal
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Dakar 1980

Bei Geschäftsreisen in Westafrika richtete ich es immer so ein, dass ich in Dakar Zwischenstation machte und eine oder zwei Nächte dort übernachten konnte. Ich bin verliebt in die Stimmung auf den Straßen, die raue Sprache, die prächtigen Gewänder der Damen, die Düfte der afrikanischen Weihrauchmischungen, die Küche und vor allem in meine Freunde, ich weiß warum.

 

In Dakar brauchte man nichts zu befürchten, wenn man "drin ist", wie man im francophonen Afrika sagt, aber niemand spricht davon oder gibt gar damit an. Um sich aber richtig wohl zu fühlen, empfahl sich am besten ein Hotel, wo man nachts mit Begleitung, auch mal mit zwei oder drei Kerlen, aufs Zimmer gehen konnte, ohne einem Portier lange Erklärungen geben zu müssen; der war zwar nicht verantwortlich für die Tugend der Gäste, wohl aber für ihre Sicherheit. Das funktionierte in den Luxushotels mit der Bar im ersten Stock, von wo aus der Aufzug in die Etagen fuhr, oder in den kleinen Hotels mit einem Annex in einem anderen Gebäude, wo man vorgab, knapp bei Kasse zu sein.

Ich war um Mittag auf dem Flughafen angekommen und schlenderte nun durch die Altstadt, um mich auf der großen Avenue in ein Straßencafé zu setzen. Vor einem mehrstöckigen Haus in einer Seitenstraße der Avenue war das Trottoir von einer kleinen Baustelle versperrt. Ein Halbwüchsiger machte Mörtel an und seilte ihn eimerweise in den zweiten Stock hinauf, wo ein anderer Arbeiter ihn abnahm und den leeren Eimer wieder herunterschickte. Ich blieb stehen, um den Anblick zu genießen. Der Schweiß rieselte über den Körper des jungen Arbeiters und glänzte auf seinen massiven Rückenmuskeln und der Brust; es war ein stämmiger Bursche, der mir wohl bis zur Schulter reichte, die Spezies, für die ich immer den Verstand verliere. Er hatte den kräftigen Hals, den runden Schädel eines Mandingo und eine niedrige Stirn. Ein kleines Näschen gab ihm ein hübsches Gesicht. Er war barfuß, die breiten Füße und dicken Zehen deuteten darauf hin, daß er seit seinem jüngsten Alter viel gelaufen war und viele Lasten getragen hatte.

Als er merkte, dass ich ihn beobachtete, hielt er einen Moment in der Arbeit ein, lächelte er von einem Ohr zum anderen zu mir her und knetete dabei den Inhalt der zerrissenen weiten Shorts, die seine Arbeitskleidung darstellten. Ich schickte ihm sein Lächeln zurück und blickte mit großen Augen auf seine zweideutige Geste. Von oben brüllte es herab, der Junge antwortete im selben Ton "Waou, patron" und füllte hastig einen neuen Mörteleimer. Beim Hinaufziehen zeigte er wieder das prächtige Spiel seiner Rückenmuskeln, die in der Sonne glänzten. Ich war ein paar Schritte zurückgetreten und hatte mich zur Seite gewandt, damit man von oben nicht den Eindruck hätte, ich würde ihn von seiner Arbeit abhalten. Als der Eimer wieder unten war, wandte er sich erneut zu mir mit denselben Gesten; dies geschah vielleicht unbewußt, aber trotzdem war deutlich, dass er seinen Schwanz rieb und mich dabei selig anstrahlte.

"Salut !" "Salut, Monsieur !" "Ça va ?" "Ça va." "Ça va bien ?" "Ça va très bien." "Willst du mir etwas sagen ?"

Das Hinaufziehen des Eimers unterbrach uns. Ich fing erneut an:

"Willst du mir etwas sagen ?" "Nn..non .. mm, nnon..." "Hör mal, ich lass dich arbeiten. Wann hörst du heute abend auf ?" "Um fünf Uhr, Monsieur." "OK, ich bin dann da unten an der Strassenecke. Bis gleich !" "Bis gleich, Monsieur, merci, Monsieur."

In meiner gewohnten Buchhandlung auf der Avenue kaufte ich ein paar Neuerscheinungen in afrikanischer Literatur und setzte mich in ein Strassencafé. Einige Minuten nach fünf sah ich ihn die Seitenstrasse herabkommen, diesmal mit Sandalen, einer ausgewaschenen Jeans und einem Karohemd, das über seiner Brust spannte. Er reichte mir tatsächlich knapp über die Schulter. Ich will nie auffallen – in einer afrikanischen Stadt sind die wenigen Europäer immer im Mittelpunkt der Neugierde – und so setzten wir uns in Bewegung die Avenue hinauf.

"So, du schaust mir in die Augen, du lächelst mich an, du suchst etwas in deiner Hose drinnen - willst du mir etwas sagen oder willst du mich etwas fragen ?

"Non, Monsieur, nichts." Seine Verlegenheit sprang in die Augen, und er schluckte heftig. Er wollte also etwas, getraute sich aber nicht es auszusprechen. Ich spürte, er hatte angebissen.

"Na denn, wenn nichts ist, kann ich ja gehen." Ich wandte mich ab. Wie ich erwartet hatte, rief er hinter mir her:

 

"Monsieur ..." Es klang wie "bitte..."

Ich drehte mich zurück: "Wie heißt du ?"

"Moussa, Monsieur."

"Ich heiße Paul. Hör mal, Moussa, du willst mir eine Frage stellen und du hast Angst, weil du das noch nie gefragt hast, und schon gar nicht einen Fremden, stimmt's ? Ich weiß, was du willst, das ist eine einfache Sache, nichts Schlimmes und nichts Böses. Die Antwort ist ja, im voraus. Und jetzt, rede endlich."

Er schluckte noch immer vor Verlegenheit und schaute zu Boden: "Monsieur, die Kumpel haben erzählt dass die Weissen solche Dinge machen ... und..."

"Und was machen die genau ?"

"Die Kameraden heißen das die Sache der Weißen, und das muss sehr lustig sein, denn sie lachen ganz viel darüber. "

"Und was sollen wir beide jetzt tun ?"

Panik stand auf dem hübschen Gesicht.

"Und jetzt bist du neugierig und willst es genau wissen, nicht wahr ? Wenn du willst, können wir ein bisschen miteinander spielen. Hab keine Angst, sobald dir etwas nicht gefällt, hören wir sofort auf, du gehst und keiner erfährt je was davon. Ich bin in einem kleinen Hotel hier in der Nähe, willst du mit mir kommen ?"

Das Einkreisen eines Neulings, ihn rüberzuziehen, ist normalerweise ein Zustand der Spannung, den man gerne länger hinzieht, manchmal Wochen oder gar Monate, um ihn voll zu genießen, aber mein Abflug war für den nächsten Abend gebucht. Ich ging also direkt aufs Ziel los, was den Jungen sichtbar in die allergrösste Verlegenheit brachte.

"Ja, vielleicht... nein doch nicht... Also ja, aber nicht sofort. Ich will zuerst nach Hause, um mich zu waschen und umzuziehen."

Der Junge hatte seinen ersten Schritt gemacht, und jetzt musste man die Leine ein bisschen lockern, um seine Neugier anzufachen und ihn aufzugeilen. Wenn er einmal in Fahrt war, würde er begeistert bei allem mitmachen, was man einem Neuling beim ersten mal zumuten kann. Wir verabredeten uns auf 7 Uhr vor einem Café auf der Avenue, und ich gab ihm das Fahrgeld für das Sammeltaxi in die Medina und zurück, so etwas wie eine Mark.

Auch diesmal war wieder pünktlich, aber fein geschniegelt, mit einem kurzärmligen weißen Hemd und einer dunklen Hose, beide sorgfältig gebügelt (in der Kunst sind die afrikanischen Jungen ganz groß), mit glänzenden schwarzen Schuhen, seine Haut leuchtete und er duftete nach Seife und Frische. Wir machten uns gleich auf den Weg, und ich gab ihm die paar Bücher zu tragen, die ich nachmittags gekauft hatte; so etwas macht immer einen besseren Eindruck, wenn ein Junge einen erwachsenen Europäer begleitet.

Unterwegs gab es nichts zu sprechen. Als wir in meinem Zimmer angekommen waren, ohne jemandem vom Hotel begegnet zu sein, setzte sich der Junge in den Sessel und starrte gespannt auf seine Schuhspitzen. Das war jetzt der schwierige Augenblick, jetzt mussten wir zur Aktion kommen. Auf der Strasse war er frei und konnte jederzeit nach links oder rechts entweichen, aber das Hotelzimmer war schon wie eine Falle. Ich musste die Initiative ergreifen.

"Ich verstehe dich vollkommen, beim ersten mal weiss man nicht, was geschieht und wie sich das anfühlt, beim zweiten mal weiß man Bescheid und alles ist einfach, quasi normal. Wenn du willst, können wir's ein bisschen miteinander treiben, aber ich sag's nochmal, du kannst jederzeit abhauen. Ich schließe die Tür ab, damit uns niemand stört, aber du siehst, der Schlüssel steckt im Schloss. Ich mache das Licht aus, damit du dich wohler fühlst. " Um ehrlich zu sein, ein Weißer geniert sich oft vor dem prächtig modellierten nackten Körper eines jungen Schwarzen und vor dessen makelloser Haut. Das Licht von der Strasse genügte, obwohl das schönste Erlebnis ist, es mit einem Schwarzen draussen zu treiben, wenn der Vollmond bläuliche Reflexe auf seine Haut wirft.

Moussa zog ganz langsam seine Schuhe aus, steckte die Socken hinein und faltete die Hose und das Hemd sorgfältig über die Lehne des Sessels. Sein prall gefüllter Slip war aus rotem Satin, was zwar bei afrikanischen Jungen nichts Ungewöhnliches ist, aber heute vielleicht Reizwäsche andeuten wollte ?

 

Ich zog ihn an der Hand neben mich auf das Bett. Der Erfahrung nach beginnt man am Besten immer damit, zu streicheln und dann tief zu küssen, um den Burschen ganz in den Griff zu bekommen. Gleich ans Gemächt zu gehen, ist etwas für die abgebrühten Typen nachts auf der Klappe.

Meine Hand fuhr leicht über seine Brust, seine Schulter, den Bauch, die Oberschenkel, er blieb regungslos und hatte einen gespannten, fast verängstigten Blick. Dann drückte ich meine Lippen auf die seinen. Der Mund des Jungen öffnete sich wie eine fleischige Jasminblüte, feucht und warm. Von einem Instinkt getrieben, drehte er sich und legte sich auf mich, um meinem Mund zu zerwühlen, wobei sein Atem immer schwerer wurde. Sein Glied drückte sich hart gegen meinen Bauch und ich ergriff es endlich, ein dickes und eher kurzes Glied, das liebenswerte fleischige Glied eines Halbwüchsigen. Ich wollte vermeiden, dass er sich langsam abkühlte und flüsterte in sein Ohr: "Soll ich dir's machen wie die Weissen ?" Er schrie mit unterdrückter Stimme "Ja, mach mir's, mach mir's."

Er schob sich über meinen Körper ans Kopfende des Bettes, meine Zunge versetzte ihm einen elektrischen Schlag bei den Brustwarzen, über den Busch mit den metallharten krausen Haaren und dann kam sein Ständer. Ich stemmte seine Hüften hoch und schluckte den in der ganzen Länge. Vor Überraschung erstarrte er einen Moment und ich liess ihn es geniessen, aber dann begann er sich zu bewegen und zu tummeln. Ich holte das ganze Repertoire des Blasexperten hervor. Da er sehr erregt war und jeden Augenblick zu explodieren drohte, wechselte ich von den perversen Zungenbewegungen zu einem langsamen, abkühlenden Takt. Ein züchtiger "auf französisch" oder ein teilnahmslos geblasener Quickie, wie ihn dien Strassenjungen in Bukarest spendieren, würde keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er sollte aber niemals den Lustrausch vergessen, der ihn in jener schwülen Nacht auf einem Lotterbett durchgeschüttelt hatte.

Der Junge, der auf der Strasse einen so ruhigen Eindruck von sich gab, war zum äußersten erregt, er zitterte, keuchte, strampelte und zog an meinen Haaren. Als ich das Ende nahen spürte, liess ich sein Glied aus dem Mund gleiten und leckte seine Eier, die sich schon zusammenzogen, das eine, dann das andere und dann nahm ich beide in den Mund und saugte gierig. Der Junge grunzte vor Begeisterung. Ich wurde frech, schubste ihn zur Seite und fuhr weiter auf meiner schmierigen Fahrt: Meine Zunge erkundete die Spalte zwischen den beiden muskulösen Arschbacken, die hart waren wie Holz. Ich hatte den Jungen so weit erregt, dass er nicht den heftigen Widerstand leistete wie die meisten Jungen, wenn ein Eindringling an ihr Hintertürlein pocht. Er lockerte sogar seine Arschbacken, damit ich den kleinen Anus züngeln und baden konnte. Es war zu erkennen, dass er volles Vertrauen darin hatte, dass ich das Türlein nicht aufbrechen wollte, nur etwas andeuten und reizen.

Mein indiskretes Vordringen brachte ihn jedoch zum Höhepunkt der Ekstase, er packte mich brutal am Kopf und stopfte mir den Schwanz in den Hals, der schoss dann auch in langen Stössen ab. Ich hätte gerne jeden Tropfen des wohlschmeckenden Saftes geschlürft, aber ich liess ihn in das bereitgelegte Handtuch laufen, damit er sich nicht vor mir ekelte, wenn wir später miteinander essen gingen.

Völlig ermattet, fiel der Junge zur Seite, aber streichelte verträumt meine Hand und meinen Arm mit seiner schwieligen Hand. "Das tut ja so gut, was die Weissen da machen !" murmelte er.

Nach einer Viertelstunde etwa begann er sich wieder zu bewegen, schlang seine Arme fest um mich und drückte sein Glied, das schon wieder beinhart geworden war, gegen mich. Der Druck wurde zunehmend stärker und die Absicht klar.

"Willst du das gleiche nochmal ?"

"Wieso, gibt es etwas anderes ?" So ein Schlingel !

Ich antwortete nicht und drehte ihm nur den Rücken zu. Diesmal brauchte es keine Andeutungen, die Natur des jungen Macho fand ganz allein den Weg in die vor Erwartung bibbernde Lusthöhle. Als er ganz drin war, drehte er mich auf den Bauch und fickte mich, eben wie ein richtiger Macho. Seine Stösse waren wuchtig, aber nicht brutal oder karnickelartig hastig, seine schwieligen Hände streichelten mir den Rücken, den Hals, die Haare; dabei murmelte er hastige Worte, die ich nicht verstand, das heißt, auf Dioula, aber dem Ton nach waren es Ausdrücke erotischer Raserei. Es geschah mir mehr als einmal, dass die jungen Burschen beim Ficken im Rhythmus ihrer Hüften keuchten "je t'aime je t'aime je t'aime..."

 

Ich sagte ihm nur, er solle langsam machen und sich von Zeit etwas abzukühlen, um mein Glück länger dauern zu lassen, und das seine auch. Nach einem tornadoartigen Orgasmus fiel er wieder zur Seite und lächelte wie ein glücklicher Engel. "Merci, Paul, das war wundervoll. Ich will immer mit dir zusammenbleiben."

Ich fuhr in die Höhe, jetzt konnte es gefährlich werden.

"Sag mal, ist es das erste Mal, dass es dir ein Weisser gemacht hat ?"

"Ja, das war das erste mal, aber morgen wird alles einfacher, wie du gesagt hast."

"Sag mal, ist es das erste Mal, dass du es so gemacht hast wie gerade ? "

"Ja, es ist das erste mal, dass ich es mit einem Mann getrieben habe." Ich verstand.

"Ist es mit einem Mädchen anders ?"

"Ich weiss nicht, ich habe nicht viel gefickt bis jetzt, und mit dir war es das erste mal. Ich würde sagen, mit einem Mann tut es genau so gut wie mit einem Mädchen, aber mit einem Mann ist es einfacher, man kann sich ganz gehen lassen und muss nicht auf hart machen. Du wirst auch wohl nicht schwanger und beim Anziehen wirst du auch kein "Geschenk für den Markt" von mir verlangen." Er lachte schallend.

"Jetzt hör mal gut zu, Moussa, du sprichst von morgen, du sagst, dass du immer mit mir bleiben willst. Wir kennen uns erst seit ein paar Stunden, und du weisst überhaupt nichts von mir. Ich muss dir die Wahrheit sagen, so schwer es mir und dir auch fällt." Über das Lächeln begann sich Angst zu legen.

"Ich lebe in Europa, nicht in Dakar, und ich komme nur immer auf der Durchreise her. Morgen Abend muss nach Conakry, für die Geschäfte meines Chefs. Ich bin ein oder zweimal im Jahr in Dakar, so oft ich eben kann."

Das selige Lächeln war verschwunden, der Junge schien vollständig niedergeschlagen. Ich hatte Angst vor einer brutalen Reaktion, die senegalesischen Liebhaber sind bekannt für ihre Anfälle von Eifersucht, und Messer oder Glasscherben sind da schnell bei der Hand. Moussa beherrschte sich aber, mit viel Mühe wie sein heftiges Schnaufen zeigte. Dann stand ein langes Schweigen im Raum.

"Hör mal, Moussa, wir haben es auf dem Bett miteinander getrieben, du bist ein fantastischer Liebhaber und dir hat es hoffentlich auch Spaß gemacht. Ich verspreche dir, sobald ich wieder nach Dakar komme, und jetzt habe ich einen wichtigen Grund mehr, werde ich dich ausfindig machen und dich fragen, ob du an diesem Abend Lust hast. In der Zwischenzeit, musst du dein Leben und dein Sexleben selbst in die Hand nehmen. Da es heute aber zum ersten mal war, muss ich dir ein paar Dinge sagen, damit du nicht in die Irre gehst, wenn du weiter Lust auf Männer hast.

Ficken, das ist nicht Liebe, das ist nicht Heiraten, es ist nur ein Vergnügen, und das kannst du auf vielfältige Weise geniessen, auch auf ungewöhnliche. Wenn du dich dann wieder anziehst, ist es vorbei. Es ist dein privates Vergnügen, und du kannst es dir immer nehmen, solange es dir nicht schadet. Doch da gibt es einige Gefahren, wenn du es mit Männern treibst.

Ein starkes Gefühl der Scham kann dich umwerfen, und du denkst, du wirst verrückt. Man schämt sich aber nur vor den Anderen ! Du schämst dich doch nicht für das, was du auf der Toilette tust oder nachts unter der Bettdecke, denn da bist du allein, keiner sieht dich.

Weiter kannst du dich schuldig und auf immer verdammt fühlen wegen der Religion. Glaub nicht, wenn die alten Leute dir Gottes Willen aufdrängen wollen, glaub nicht den Mist der Scharia – das ist alles Menschenwerk, jahrhunderte lang angehäuftes Menschenwerk. Es gibt nur eine Wahrheit – schlag Das BUCH auf; auf Französisch kannst du es allein und in einem Zug durchlesen. Schau hin, die Schwulen gehen in die Moschee. Normal.

Schließlich ist da die Gefahr, wenn du es mit einem Mann treibst, dass du dich für eine Frau hältst. Dann wirst du zur Tunte mit blonder Perücke und Stöckelschuhen." Ich machte auf tuckig, tatü tata, und flatterte mit den abgebogenen Händen.

"Paul, Du redest Unsinn, das ist doch unmöglich. Ich bin ein Mann !"

"Eine Tunte verdient keine Verachtung, aber sie (oder er) leidet furchtbar unter der Verachtung der anderen. Du kannst mit Männern Sex haben, so wie du es heute gemacht hast oder so wie ich es heute gemacht habe (er wehrte heftig ab, nein, nein, nie im Leben). Du bleibst immer ein Mann, aber du darfst nie der Unterlegene sein, ob sdu oben oder unten liegst. Du hast mich heute gefickt, aber gehöre dir nicht und ich bin nicht dein Mädchen, wir waren zwei Partner, die miteinander Liebe gemacht haben. Ich bin frei. Und auch du, du musst immer frei bleiben und Herr deiner selbst. So steht man das gut durch. Du wirst heiraten, du wirst Kinder haben.

 

Was anderes, du weißt von diesen Jungen die hinter den Alleebäumen stehen, und die "psst...psst" zischen wenn ein gut angezogener Herr oder ein Weißer langsam mit offenem Fenster vorbeifährt. Pass gut auf !"

"Scheiße, sag sowas nicht zu mir. Die Kumpel haben mir von denen erzählt, aber die haben es mit Alkohol, mit "yamba" und die holen sich eklige Krankheiten dabei. Und bezahlt macht es sich anscheinend auch nicht. Nee, ich bin normal."

"So, jetzt hast du alles verstanden, du bist normal ! Sex ist normal und nicht so wichtig. Aber zweitens, sei diskret, erzähle nie den Kameraden was du getrieben hast oder treiben willst, auch denen nicht, die es wie du mit Männern treiben. Wenn du mit jemand schlafen willst, suche ihn sorgfältig aus, einen der nicht tratscht. Im allgemeinen kannst du da den Weissen vertrauen. Wenn du dich in einen Mann verliebst - doch doch, das kommt vor - sag es ihm nicht, schreib es ihm nie, zeig es ihm nur durch Zuneigung und Solidarität. Unter den Weissen in Westafrika gibt es manche, die junge Männer lieben und sie können dir im Leben forthelfen, das ist bei uns so, vorausgesetzt, dass sie dir vollständig trauen. Verrate nie einen weissen Freund oder seine Identität, dann kann er dir auch helfen.

Drittens, habe Respekt vor den Menschen. Der Junge, der seinen Freund in den Arsch fickt, muss diesen respektieren als anständigen Mitmenschen, und auch der muss den Freund als anständigen Mitmenschen respektieren, der ihn gerade oder ständig fickt. Das gleiche gilt, wenn man den Bangala eines Freundes bläst oder der es dir macht. Zeig nie auf jemand mit dem Finger, insbesondere nicht auf einen Schwulen, eine Tunte oder einen Stricher, und du wirst von allen Leuten respektiert werden. Denk dran - Selbstbestimmung, Diskretion, Respekt."

Nach dieser langen Rede, die wohl sein musste, damit der Junge in keine selbstzerstörerische Identitätskrise geriet, spielten wir noch ein wenig unter der Dusche und gingen auf die Strasse hinab.

Am oberen Ende stößt die Avenue auf den grossen Markt, der das ganze Viertel mit dem schweren Geruch von Gewürzen und Zutaten für Weihrauchmischungen aus ganz Afrika erfüllt, man spürt ihn sogar noch auf dem Pariser Flughafen Roissy. Ich bog vom Boulevard ab in eine enge Gasse. An deren Ende befand sich unter einem rostigen Wellblechdach eine offene Garküche, wo mein Freund Lassine auf zwei Petroleumkochern einfache Mahlzeiten für kleines Geld zubereitete. Die Gäste, Hilfsarbeiter, Lastenträger vom Markt oder ermattete Strassenhändler, saßen auf zwei abgegriffenen Bänken. Lassine war ein Veteran der französischen Kolonialtruppen in Indochina, dem späteren Vietnam. Für seine Verletzungen hatte er eine Auszeichnung erhalten und eine kleine Rente. Er war aber vor allem bekannt als wilde Schwuchtel ("ich bin keine Queen, ich bin die Empress"), bei der sich nach dem Abzug der letzten Normalos gerne die hiesigen Schwulen zum Tratsch trafen. Mit mir hielt er sich allerdings zurück, und wir konnten ganz vernünftig miteinander reden. Wir waren eben "Schwestern".

An diesem Abend waren kaum noch Gäste da und wir setzten uns zu Lassines Herden. Er fing gleich an zu gackern: "Oh, bon soir Paul, es ist wundervoll unseren großen Weltreisenden wieder mal zu sehen. Heute nacht willst du gewiss wieder Unfug treiben mit den grossen Jungen, nicht wahr, du schrecklicher Unhold. Und schau mal das kleine Küken, das du da aufgerissen hast, uui uui uui ist der aber süß..., ein richtiger Lollipop !"

"Halt' dein dummes Maul, Lassine, und lass den Tuntenscheiß. Ich bin heute Mittag angekommen und muß morgen abend weiter nach Conakry. Das hier ist Moussa, der ist nicht süß, das ist kein Küken und kein Lollipop, das ist ein Kerl, ein rauher. Er "ist drin", aber er ist ein "joss". (Im Schwulenjargon von Westafrika sagt man "il est dedans", er ist drin, ohne weitere Details; ein "joss" bezeichnet in Dakar einen Bi, der ausschließlich die männliche Rolle hat. Soweit bis jetzt bekannt wurde...)

"Ich sag' dir eines, und fasse es als Drohung auf, behandle den Moussa mit Respekt. Er wird dich von Zeit zu Zeit besuchen, wenn er nicht weiß, wie er sich verhalten soll, hilf ihm weil du es für mich tust, aber rede vernünftig und gib ihm guten Rat, damit er nicht aus dem Gleichgewicht kommt. Du kannst ihn auch an seriöse Leute weiterempfehlen, ohne ihn aufzudecken, aber zusagen wird er. Hast du mich verstanden, gut verstanden ? Sag's ! liebe ! Schwester !"

Wir taten uns an Lassines kulinarischen Genüssen gütlich und ich ließ ihm etwas Geld da, falls er etwa Ausgaben hätte im Zusammenhang mit Moussa. Und dann sagte ich dem Liebhaber dieses einen Tages auf Wiedersehen, ganz schnell, ich sah aber doch, dass er feuchte Augen hatte. Er blieb gleichwohl wie aus Marmor. Mein Herz war schwer, bestimmt nicht so schwer wie das von Moussa.

Es dauerte diesmal unglücklicherweise einige Jahre, bis ich wieder nach Dakar kommen konnte. Lassines gastronomischer Tempel war noch immer am selben Platz. Lassine war noch immer die schrille Tucke wie seit jeher, aber er änderte den Ton, als er von Moussa erzählte. der Kleine Moussa habe sich die ganzen Jahre gut gehalten hatte, dass er auch Karate gemacht habe. Er sei nicht mehr der kleine Moussa, sondern groß gewachsen und fahre ein bulliges Motorrad. Er sei noch immer "drin", aber von seinen Liebhabern wusste man nichts, und in den schwulen Bars sah man ihn auch nie. Nach dem neuesten Stand arbeitete er als technischer Zeichner im Büro eines weißen Architekten (Lassine zwinkerte neckisch mit dem rechten Auge) und würde bald heiraten, wie es hieß.

Ich bin Moussa nicht mehr begegnet. Ich vermisste ihn nicht allzusehr, da ich ihn nur ein paar – allerdings unvergessliche – Stunden gekannt hatte, aber ich war sehr glücklich, dass sein erstes Erlebnis anscheinend so gut gelaufen war und dass er seinen Weg machte. Vielleicht ging der Weg durch die Betten, aber dann mit hohem Anstand.

 

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