Bruno hat seit Jahren einen immer wiederkehrenden Albtraum. Und er wird bald herausfinden, was er bedeutet.
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Es passierte immer wieder. Ich stand in der Dunkelheit. Allein. Hilflos. Verloren. Ich wusste nicht, wo ich mich befand. Ich konnte meine eigene Hand vor meinen Augen nicht erkennen. Es war nass. Ich verspürte eine tiefe Angst, die sich immer weiter in bloße Furcht und Panik verwandelte. Wo war ich und was hatte man mit mir vor? Plötzlich hörte ich einen Schrei und ein Quietschen. Es war ohrenbetäubend. In derselben Sekunde wurde ich von einem hellen Licht geblendet. Es war so hell, dass ich dachte, meine Augen würden schmelzen. Das Licht kam immer näher und plötzlich schossen zwei schwarze Gestalten aus dem blendenden Licht und durchbohrten mein Herz.

 

Ich schrie qualvoll und sprang aus meinem Bett. Ich atmete tief ein und aus und trank etwas Wasser, das auf meinem Nachttisch stand. Ich richtete mich auf und lehnte mich gegen das Bett. Schweißdurchnässt zog ich die warme Decke von meinem Körper. Es war immer derselbe Albtraum, der mich verfolgte. Dunkelheit, Nässe, dann das blendende Licht, Schreie und ein Quietschen, und danach die dämonartigen Gestalten, die mich töteten.

Ich wusste nicht, was der Traum zu bedeuten hatte. Aber er kam mehrmals die Woche. Manchmal, wenn ich Pech hatte, sogar jeden Tag. Schon seit meiner Kindheit plagte mich dieser immer wiederkehrende Traum. Meine Eltern waren verzweifelt und schickten mich zu unzähligen Ärzten, aber mir fehlte nichts. Doch das ließ mich noch verwirrter zurück. Manchmal wünschte ich mir, die Ärzte würden etwas finden, damit ich endlich befreit werde von diesen Albträumen. Aber es brachte nichts - ich war kerngesund.

Der Traum war einfach furchterregend. Er fühlte sich irgendwie nicht an, wie ein normaler Traum. Er fühlte sich an, wie eine dunkle Vision.

Ich schaute aus dem Fenster in die Ferne. Ich war jetzt 23 und hatte diese Träume schon seit mehr als einem Jahrzehnt. Ich konnte mich an kein Kindheitstrauma erinnern, das diese fürchterlichen Träume verursachte. Sie waren einfach da und nicht wegzukriegen! Ich legte mich wieder hin und machte meine Augen zu. Ich schlief überraschenderweise schnell wieder ein und träumte nur noch schönes... wie ich einen Mann zärtlich küsste und seinen nackten Körper berührte. Doch diese Träume waren leider selten.

In der daraufkommenden Woche kam der Traum immer und immer wieder. Manchmal sogar mehrmals in einer Nacht. Ich war so verzweifelt, dass ich an schlimmer Müdigkeit litt und mich in den Vorlesungen in den Rechtswissenschaften kaum konzentrieren konnte. Dabei war das Lernen jetzt umso wichtiger. Schließlich standen bald Prüfungen an.

„Dir geht es ja gar nicht gut“, sagte mein guter Freund Paul im Vorlesungssaal. Ich schüttelte den Kopf.

„Möchtest du mit Max und mir heute Abend ins Kino? Es ist Premiere!“, fragte er.

Ich hasste Kinos und ich hasste auch Filme. Viel lieber verbrachte ich meine Abende alleine zuhause mit einem guten Buch und einem Gläschen Wein. Zuhause, wo ich den Stress des Alltags vergessen konnte. Wo ich das politische Geschehen und die Krisen ausblenden konnte. Wo ich einfach so sein konnte, wie ich war.

Aber ich merkte, dass ich wahrscheinlich etwas Ablenkung bräuchte. Und ein Kinoabend zusammen mit Paul und Max würde mich wohl auch nicht umbringen. Also trafen wir uns am frühen Abend im Kino. Der Saal war voll, wie jeden Tag. Die Leute kamen hierher für ein wenig Unterhaltung, für ein wenig Ablenkung. Der Film war mehr oder weniger uninteressant. Zumindest für mich. Paul und Max hingegen waren begeistert. Nun denn...

Als wir den Saal verließen, verabschiedete ich mich bereits von Paul und Max, denn ich sah meine Kommilitonin Emma, die mich schüchtern anlächelte. Sie hatte blonde Haare und blaue Augen. Sie trug ein elegantes rotes Kleid und hatte ihre Haare zu zwei Zöpfen gebunden.

„Bruno, wie geht es dir?“, fragte sie lächelnd. Es war wahrlich verzaubernd. Wäre ich nicht... nun ja, ihr wisst schon... hätte ich sie schon längst zur Frau genommen. Meine Eltern wollten das sogar, doch ich ließ mir jedes Mal andere Lügen einfallen, weshalb sie nichts für mich wäre. Doch mein Vater und Emmas Vater kannten sich noch von Schulzeiten. Sie hatten später zusammen gedient. Also wusste mein Vater, dass Emmas Familie eine durchaus anständige war. Ich glaube, er ahnte auch schon etwas. Aber angesprochen hatte er mich darauf nie.

„Mir geht es gut, vielen Dank. Du bist ja ganz alleine unterwegs“, sagte ich, als ich sie sah. Nun stand ich vor ihr, mindestens einen Kopf größer als sie, und sie blickte mich an.

„Nein, Lina und Ella warten schon draußen auf mich“, antwortete sie und zeigte zur Tür, wo Lina und Ella standen und mir verträumt zuwinkten. Es war unerträglich. Ich wusste genau, dass einige Mädchen ein Auge auf mich geworfen hatten und es tat mir in der Seele weh, sie alle abzuweisen. Aber andererseits... eines Tages musste ich ja eine Frau haben. Ich konnte meinen Vater nicht enttäuschen. Und noch jemanden durfte ich nicht enttäuschen. Jemanden, der noch wichtiger war als mein Vater. Ich musste es also versuchen.

 

„Nun... ich denke... also... du und ich“, stotterte ich vor mich hin und ihre Augen funkelten. Aber was sollte ich denn sagen? Sollte ich sie einladen? Ich bekam es nicht hin. „Nun, also... wir sehen uns dann ja morgen in der Vorlesung.“

Emmas Gesichtsausdruck wurde traurig, doch ich sah noch ein enttäuschtes Lächeln. Sie verabschiedete sich von mir und verließ das Kino. Ich setzte mich auf eine kleine Bank neben der Kasse. Ich vermasselte es mal wieder. Mein ganzes Leben, es war... es war einfach eine pure Enttäuschung. Ich dachte lange nach und vergaß völlig die Zeit. Bis mich ein Wärter ansprach, dass ich das Kino nun zu verlassen hatte. Ich blickte auf meine Taschenuhr, die mir mein Vater geschenkt hatte: Fast 22 Uhr! Wie war das möglich?

Schnell rannte ich nach draußen und schaute mich um. Es stürmte und regnete. Es war dunkel, nass und kalt. Ich fror. Es war eine frische Aprilnacht. Verdammt noch mal, warum hatte ich immer so viel Pech?

Und plötzlich geschah es: Ich hörte ein Quietschen, auf das ein lauter Knall und Schrei folgte. Eine Dame aus dem Nebenhaus hatte ihr Fenster geöffnet und dabei war ein Blumentopf auf den Beton gefallen, das sie wohl so erschreckte, dass sie einen lauten Schrei von sich gab. Ich erschrak selbst und mein Herz pochte. Die Nässe, das Quietschen, der Knall, der Schrei - es war dieselbe Situation wie in meinem Traum. Es fehlte nur noch... das grelle Licht! Ich hielt meine Arme schützend vor mein Gesicht, doch es blendete so stark, dass ich wie erstarrt dastand und mich nicht bewegte. War ich tot?

„Brauchen Sie eine Mitfahrgelegenheit?“, hörte ich plötzlich jemanden sagen. Ich nahm meine Arme von meinem Gesicht und schaute zum Auto. Ein junger Mann saß da und blickte mich fragend an. Ich zitterte. Nicht wegen ihm oder der Situation. Sondern wegen der verblüffenden Ähnlichkeit zu meinem Traum.

„Na, was ist denn? Wollen Sie die ganze Nacht im Regen rumstehen?“, fragte mich der junge Mann. Er trug einen eleganten Anzug, hatte seine dunklen Haare perfekt zur Seite gegeelt und grinste mich frech an.

„Also, ähm...“, stotterte ich. Ich musste mich zusammenreißen. Ganz ruhig, Bruno. Ich atmete tief ein und aus.

„Sehr gerne“, sagte ich und stieg ein. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz des Autos und zog die Tür hinter mir zu. Leicht unwohl fühlte ich mich schon. Ich mochte es nämlich nicht, wenn sich Leute wegen mir Umstände machten. Besonders wildfremde Menschen.

„Jan“, stellte er sich bei mir vor. „Du scheinst gleich alt zu sein, da kann man sich doch duzen.“

„Ja, gerne“, sagte ich und schüttelte ihm die Hand. Er griff stark zu und schaute mir tief in die Augen. Erst jetzt bemerkte ich seine schönen Lippen und seinen perfekt geformten Schnäuzer. Am liebsten hätte ich ihn direkt geküsst. Noch nie habe ich so einen bildhübschen Mann gesehen.

„Und du hasst auch einen Namen oder heisst du Gerne?“, fragte er und grinste.

„Äh, oh, Bruno“, stotterte ich und er ließ meine Hand los.

„Freut mich sehr, Bruno“, antwortete Jan, doch ließ den Blick nicht von mir ab.

Ich war so verwirrt und noch so aufgeregt, dass ich mich sammeln musste. Erst diese komische Begegnung mit Emma, dann dieselbe Situation wie in meinem Traum und dann noch das Treffen mit Jan.

„Wo darf es denn hingehen, Bruno?“, fragte Jan und grinste.

„Kennst du die alte Reitschule? Ich wohne direkt daneben, nur zwei Häuser weiter.“

„Die Reitschule?“, fragte Jan und schaute verwirrt. „Da können wir nicht hin, hast du es nicht mitbekommen?“

„Mitbekommen? Was denn?“

„Die Brücke ist zerstört, kam gerade im Radio.“

Ich brauchte ein paar Sekunden, um die Information zu verarbeiten. Die einzige Brücke der Stadt war zerstört? Wie sollte ich denn so nach Hause kommen und morgen zur Uni?

„Du könntest bei mir übernachten“, bot Jan an und zwinkerte mir zu. „Bei dem Wetter irgendwo durch die Stadt irren wäre Wahnsinn. Und bis morgen haben sie die Brücke halbwegs repariert oder fahren mit Booten rüber.“

 

Er hatte wahrscheinlich recht. Jetzt durch die Gegend zu laufen bei diesem Sturm würde mir nichts bringen. Meine Eltern und alle meine Freunde und Kollegen wohnten auf der anderen Seite der Stadt. Zu ihnen würde ich diese Nacht definitiv nicht mehr kommen.

„Nun ja, es ist mir jetzt etwas unangenehm“, sagte ich, „aber wenn es keine Umstände bereitet, würde ich das Angebot wohl annehmen.“

„Ach, Bruno, sei nicht so schüchtern“, sagte er und klopfte mir auf die Schulter, „das muss dir doch nicht peinlich sein. Sonst hätte ich es doch gar nicht angeboten, wenn es Umstände bereitet. Im Gegenteil.“

Im Gegenteil? Was meinte er damit?

„Aber es gibt eine Voraussetzung“, warf Jan ein, „dass du den Mund hältst.“

„Den Mund halten?“, fragte ich verwirrt. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf? Stand Jan auch auf Männer? Ich stellte mir unsere nackten Körper im Bett vor, unsere Lippen fest aneinandergedrückt, unsere Körper eng aneinander gerieben, während er in mich eindrang.

„Ja“, unterbrach er meine Gedanken. „Denn du musst wissen: ich bin da politisch nicht ganz so auf Linie.“

Enttäuscht schaute ich auf den Boden. Das war es also. Ich seufzte. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er schwul wäre.

„Das ist doch kein Problem für dich, oder?“, fragte er streng.

„Natürlich nicht“, antwortete ich. „Im Gegenteil - ich kann das sogar gut nachvollziehen.“

Auf dem Weg zu seiner Wohnung unterhielten wir uns über allerlei Dinge. Er erzählte mir von seiner Briefmarkensammlung und seiner Liebe zu Autos. Auch über sein Medizinstudium. Wir unterhielten uns über Sport, Musik und natürlich auch über Politik. Denn wir waren uns einig, dass es so nicht weitergehen konnte. Aber ich bewunderte ihn für seinen Aktivismus. Eher gesagt für seinen Mut. Wenn bloß alle so wären wie er.

Bei ihm zuhause angekommen zeigte er mir erstmal das Bad und gab mir irgendein kariertes Pyjama von ihm, das ich daraufhin anzog. Es war mir definitiv zu groß, aber besser zu groß als zu klein. Etwas schüchtern verließ ich das Bad und latschte barfuß in Jans Wohnzimmer. Genauer gesagt war es wohl eher Schlaf- und Wohnzimmer. Ich betrachtete seinen Schreibtisch, der voll mit Büchern war.

„Das kenne ich definitiv“, sagte ich und drehte mich zu ihm. Jan stand am Kamin und schaute neugierig rüber.

„Was denn?“, fragte er.

„Na, die ganzen Bücher. Unsere Studiengänge sind ja die reinste Katastrophe was Lesen angeht.“

„Nun ja“, sprach Jan und trat einen Schritt näher, bis er direkt neben mir stand, „wir sind ja die Zukunft, wird uns ständig gesagt. Also tu ich auch etwas dafür.“

Ich schaute nach links zu ihm. Er war bestimmt einen Kopf größer als ich. Das war mir vorhin im Auto gar nicht richtig aufgefallen. Und in diesem roten Schlafanzug sah er noch attraktiver aus als im Sakko.

„Schau mal“, sagte er daraufhin und nahm aus einer kleinen Kiste einen goldenen Ring heraus.

„Meine Güte, der ist wunderschön“, sagte ich. Er glänzte regelrecht vom Kaminfeuer. Es war, als hätte er irgendeine besondere Anziehung. Irgendeine besondere Macht. Und dann erfuhr ich auch, wieso.

„Er gehörte meinem Vater“, erklärte Jan und ich lauschte ihm gespannt. „Er hat ihn meiner Mutter zurückgelassen, bevor er in den Einsatz musste. Das ist nun ziemlich genau 25 Jahre her. Ich war erst geboren, meine Mutter überfordert mit einem kleinen Sohn. Und dann musste er uns auch noch verlassen.“ Ich rechnete in meinem Kopf. Denn genau gesagt stimmte es dann nicht, was er im Auto sagte. Wir waren scheinbar doch nicht gleich alt - er war zwei oder drei Jahre älter.

Jan seufzte und betrachtete den Ring. Ich hörte weiterhin gespannt zu.

„Er hatte wohl irgendein Gefühl, dass es zu Ende sein würde. Kennst du das Gefühl, wenn man schon etwas Böses ahnt und nicht weiß, wieso, aber es einen einfach auffrisst?“

Ich nickte.

„Genau das hatte er“, setzte Jan fort, „und gab als Abschied meiner Mutter seinen Hochzeitsring. Sie sollte ihn mir geben, wenn ich erwachsen bin.“

 

„Und deine Mutter...“, fragte ich vorsichtig.

„Ist vor zwei Jahren auch gestorben“, ergänzte Jan traurig und mit gesenktem Kopf. „Lungenentzündung. Die Medikamente schlugen nicht an.“

Spontan tat ich das, was mein Herz mir sagte, und ich umarmte Jan fest und drückte seinen Körper an meinen.

„Das tut mir so leid“, sagte ich, selber ganz traurig als wären es meine eigenen Eltern.

Er drückte mich fest und ließ nach zehn Sekunden los.

„Das muss es nicht“, sagte Jan und betrachtete nun wieder den Ring. „Sie hat mir also den Ring gegeben und ich habe mir geschworen, den Ring nicht selber zu tragen, sondern eines Tages der Person zu geben, die ich wahrhaftig liebe.“

„Das ist ja süß“, sagte ich ganz bezaubert.

„Schon“, sagte er und legte den Ring vorsichtig wieder weg.

„Ich bin mir sicher, deine Frau wird sehr glücklich mit dir sein“, erwiderte ich daraufhin, worauf er leicht schmunzelte.

„Was denn?“, fragte ich.

„Ach nichts“, sagte er und grinste.

„Na los, sag schon“, pochte ich und er schaute beschämt zur Seite.

„Nun ja“, sprach er und schaute auf den Boden, „ich will später keine Frau heiraten.“

Ich brauchte einige Sekunden, um diese Info zu verarbeiten. Hieß das etwa...?

„Aber...“, stotterte ich, „also... du weißt ja, dass das nicht geht?“

„Ach, Bruno, mein Lieber“, sprach Jan, „man kann ja träumen. Und du träumst das doch auch.“ Er klopfte mir auf die Schulter und drehte sich weg, um ins Bett zu springen.

Was zum Kuckuck meinte er damit? Sah man mir etwa an, dass ich...?

Nein, das konnte nicht sein. Dann wären nicht so viele Mädchen an mir interessiert. Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine kurzen blonden Haare waren sehr männlich. Meine Augenbrauen und Bartstoppeln auch. Vielleicht die Nase? Sie war eher klein. Vielleicht lag es daran? Mein Körper war stark und männlich, zwar dünn, aber mit Kraft. Wie um alles in der Welt wusste er es?

„Na komm“, unterbrach er mich in meinen Gedanken, „ab ins Bett mit dir!“

Er öffnete seine Decke und bedeutete mir mit einem Handzeichen, mich neben ihn zu legen.“

Ich zögerte leicht. Ich hatte mir vorgestellt, ich bekomme irgendeinen Platz auf irgendeiner engen Couch im Wohnzimmer, aber er hatte nur ein Zimmer und nur ein Bett. Und das sah nicht gerade groß aus.

„Oh, ich verstehe“, erwiderte er, „ich kann auf dem Boden schlafen, wenn dir das unangenehm ist.“

„Oh, nein, nein. Mach dir keine Umstände, das passt schon“, warf ich ein.

„Sicher?“, fragte Jan verunsichert.

„Aber klar!“, rief ich, legte mich neben ihn und packte die kuschelige Decke über mich, „passt perfekt.“

„Na dann“, sagte Jan und grinste frech, „dann gute Nacht, Süßer.“

Süßer? Ich schluckte. Reagierte aber souverän.

„Dir auch“, antwortete ich.

Doch die Nacht war alles andere als gut. Während ich lag, berührten sich unsere Schultern und ich spürte seinen Atem. Es war viel zu aufregend für mich, als dass ich normal schlafen könnte. Ich stand auf, spazierte kurz durch die Wohnung, um mir ein Glas Wasser zu holen, und legte mich dann wieder hin.

„Na, noch wach?“, fragte Jan mich, als ich mich neben ihn legte.

Ich nickte.

„Schnarche ich etwa so laut?“, fragte er müde.

„Oh, nein, nein“, erwiderte ich, „ist ist nur... ich habe ständig Gedanken in meinem Kopf.“

„Welche denn?“, fragte Jan neugierig und drehte sich zu mir. Unsere Gesichter waren nun direkt gegenüber.

„Ich denke die ganze Zeit an die Geschichte deines Rings. Und naja... ich ... bei mir kreisen ständig Gedanken, wie ich... nun ja. Diesen Ring von dir bekomme.“

„Wahnsinn“, sagte Jan und schaute in Richtung Fenster. Er sah nachdenklich aus.

„Was denn?“, fragte ich und fühlte mich schlecht. Ich war so dumm. Ich machte einfach alles falsch. Ich Idiot... warum hab ich das denn auch überhaupt erwähnt.

„Es ist so“, sagte Jan, „ich habe genau das gerade geträumt.“

Was? Ich glaubte ihm nicht, das konnte doch nicht sein. Oder?

 

„Ich hab dich geküsst und dir diesen Ring geschenkt“, ergänzte Jan und drehte sich nun wieder zu mir.

Mein Herz pochte. Es raste. Es schien gleich zu explodieren!

Ich spürte Jans Atem und seine funkelnden Augen, die nicht nur in meine Augen starrten, sondern direkt in meine Seele. Abwechselnd blickte ich in seine Augen und auf seine Lippen mit dem Schnurrbart drüber, und ich bückte meinen Kopf leicht nach vorne. Auch Jan schien sich zu bewegen und nach einer gefühlten Ewigkeit berührten sich unsere Lippen, ich schloss meine Augen und küsste ihn sanft.

Nach einigen Sekunden ließen wir wieder los und starrten uns an. Jan grinste. Und drückte seine Lippen wieder auf meine, nun etwas energischer und intensiver. Ich erwiderte seinen Kuss und streichelte über seinen Kopf. Dann trennten sich unsere Lippen wieder. Doch meine Befürchtung, dass es schon vorbei wäre, war nur von kurzer Dauer. Jan küsste mich erneut und lag nun plötzlich auf mir. Mit der einen Hand hielt er meine Wange und mit der anderen knöpfte er meinen Schlafanzug auf.

All das ging verdammt schnell. Tausende Gedanken, die mir zuvor im Kopf rumkreisten, waren verflogen. Es war völlig wild und ich war leicht überfordert. Aber ich habe gelernt, mich schnell an Situationen anzupassen. Also richtete ich meinen Fokus völlig auf Jan, der gerade dabei war, meinen Schlafanzug auszuziehen.

Ich tat bei ihm dasselbe und innerhalb weniger Sekunden lagen wir nun oberkörperfrei aufeinander. Nachdem Jan von meinen Lippen ließ, fuhr er mit seinen Küssen weiter unten fort. Er küsste mich am Hals und an der Brust. Ich stöhnte und merkte, wie ich erregt war. Es war unglaublich. Ich spürte seine zärtlichen Küsse überall auf meinem Oberkörper und sah, wie er nun auch das Unterteil seines Schlafanzuges auszog.

„Soll ich weitermachen?“, flüsterte er. Ich nickte heftig.

Jan zog nun auch meine Unterhose aus und ich lag da nun splitterfasernackt da, mit erregtem Penis, der gleich in den Himmel schiessen würde.

Er nahm seine Hand und bearbeitete meinen Penis. Hoch, runter. Hoch, runter. Genau wie ich es jeden Abend tat. Aber es war ein ganz anderes Gefühl, wenn jemand anderes das tat. Es war völlig verrückt. Ich atmete tief ein und tief aus.

Ich realisierte nur langsam, was gerade geschah. Erst vor einer Stunde hatte ich ihn kennengelernt und jetzt lagen wir schon halbnackt in seinem Bett! War es wahnsinnig? Definitiv. Fühlte es sich verboten an? Auf alle Fälle. Fühlte es sich gut an? Mit Sicherheit!

Mit der anderen Hand massierte er meine Eier.

„Mmmm“, stöhnte ich.

„Gefällt dir das?“, fragte Jan.

„Ja, sehr. Mmmm“, stöhnte ich und spürte plötzlich etwas Nasses an meinem Penis.

Ich blickte nach unten und erkannte, wie Jan seine Lippen um meinen harten Penis hatte und mit seinem Kopf hoch und runterfuhr.

„Uhhh“, stöhnte ich und drückte meinen Kopf nach hinten gegen die Bettkante.

Ich kniff meine Augen zusammen und spürte einfach nur seinen warmen nassen Mund um mein Glied herum. Es fühlte sich so unfassbar an! Ein herrliches Gefühl. Ich fühlte mich wohl wie nie.

Jan nahm seinen Mund kurz von meinem Penis und fragte mich, wie es mir gefiel.

„Uhhh, guuut!“, sagte ich und grinste erregt.

„Nur gut?“, fragte er und kicherte.

„Seeeehr guuuut“, sagte ich daraufhin und spürte direkt wieder seine Lippen um meinen Penis, „ohhhhh.“

Es fühlte sich unfassbar an. Mein ganzer Körper zitterte und war erregt. So etwas hatte ich mich nie zuvor erlebt. In der Erregtheit packte ich Jan am Kopf, drückte ihn nach unten und führte meinen Penis bis zum Ansatz in seinen Mund.

Jan würgte kurz und nahm seinen Mund von meinem Penis.

„Oh, verzeihe“, entschuldigte ich mich wiederholt, „das wollte ich nicht.“

„Neeein“, erwiderte Jan grinsend, „das war hervorragend. Mach weiter!“

Ich grinste und drückte seinen Kopf wieder runter. Ich spürte seine warme Zunge um meinen Penis und das geniale Gefühl, von jemandem verwöhnt zu werden.

„Uff, sehr schön“, stöhnte ich und Jan öffnete willig seinen Mund noch weiter, sodass ich meinen harten Penis direkt in seinen Rachen schieben konnte. Jan würgte und ich hielt ihn am Kopf fest. Dann ließ ich ihn wieder los. Es war unglaublich... Und Jan liebte es. Und ich auch.

 

„Na, gefällt es dir?“, fragte ich. Er nickte heftig und schnappte nach Luft.

„Jaa“, stöhnte Jan. Er nahm meinen Penis wieder in den Mund und nun stieß ich mit meinem Penis in seinen Rachen. Mann, tat das gut. Es war unbeschreiblich.

Jan saugte weiter an meinem Schwanz, während ich schon spürte, dass es gleich so weit wäre. Ich stöhnte laut, zog meinen Kopf nach hinten.... und dann passierte es. Mein Körper kribbelte, ich atmete heftig und spritze eine große Ladung ab.

Jan erschrak kurz, doch blies weiter und schluckte daraufhin alles. Ich atmete tief ein und aus. Was war hier gerade passiert? Mein Körper zitterte noch immer, aber gleichzeitig verspürte ich ein unglaubliches Glück. Wie nie zuvor. Jan war einfach der Traum!

Ich lehnte mich zurück und er kuschelte sich neben mich. Seine Augen funkelten und schauten mich an. Ich grinste, woraufhin auch er grinste und seine Lippen auf meine drückte. In dem Moment fühlte sich einfach alles gut an. Es fühlte sich so an, als hätte etwas in meinem Leben gefehlt, was sich an dem Abend fügte.

„Vielleicht schläfst du ja jetzt besser“, flüsterte Jan und grinste.

„Da kannst du dir sicher sein“, flüsterte ich zurück, küsste ihn auf die Wange und legte die Decke über uns, ehe wir umschlungen einschliefen.

In der Nacht träumte ich seit langer Zeit nicht von der Nässe, dem Quietschen und Knallen und dem hellen Licht. Es war so, als hätte mir mein Traum all die Jahre die Zukunft vorhergesagt. Vielleicht würde daraus mehr entstehen. Vielleicht war der Traum ein Zeichen, wie ich die Liebe meines Lebens kennenlernen würde.

Ich atmete zufrieden ein und aus und war ganz euphorisch. Doch die Euphorie hielt nicht lange an. Genauer gesagt war sie am nächsten Morgen schon verflogen.

Ich wachte auf mit den schlimmsten Schuldgefühlen meines Lebens. Es... es fühlte sich einfach falsch an, was ich getan hatte. Meine Eltern... Emma... Ich konnte ihnen das nicht antun. Zumal es auch verwerflich und moralisch falsch war. Und verboten vor allem!

Nein, ich musste schnell hier weg. Ich zog schnell meine Sachen an und machte mich zur Tür.

„Willst du schon weg, Süßer?“, fragte Jan noch halb verschlafen und blickte zu mir.

„Ja“, antwortete ich nur und richtete meinen Kragen.

„Warum?“, fragte er und ich hörte die Enttäuschung in seiner Stimme.

„Jan, ich...“, stotterte ich, „ich kann das nicht!“

Ehe er noch etwas fragen konnte, stürmte ich aus der Wohnung, lief auf die Straße und setzte mich auf eine Parkbank. Es war alles zu viel. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und weinte und schrie.

„Nicht weinen“, sagte plötzlich eine Stimme hinter mir und jemand legte seine Hand auf meine Schulter. Ich drehte mich um und erkannte... Emma!

Beschämt wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Wie peinlich, dass mich so ein Mädchen sah - und vor allem Emma.

„Emma, ich...“, stotterte ich.

„Manchmal muss es raus“, sagte sie, setzte sich neben mich und umarmte mich.

Ich wusste nicht mehr weiter. Meine Gefühle waren komplett verwirrt und mein Herz wusste nicht weiter, geschweige denn mein Gehirn.

„Danke, Emma“, sagte ich einfach nur. Neben ihr sah ich auf der Bank die lokale Tageszeitung. Darin stand etwas von der Bombardierung der Brücke letzte Nacht. Scheinbar soll bis übermorgen eine provisorische Brücke erbaut werden. Neben sonstiger Propaganda sah ich noch die Wettervorhersage: 23 Grad. Sehr warm für einen Apriltag. Und diesen Apriltag am 17.4. würde ich nie vergessen. Es war nicht nur der Tag der Begegnung mit Jan, sondern auch der Tag der ersten Annäherung an Emma.

Und am wichtigsten: Es war der Tag, der mein gesamtes Schicksal prägen sollte. Denn ab diesem Tag begann meine dunkle Vision, erst richtig dunkel zu werden.

 

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