Ich hatte ein mulmiges Gefühl auf dem Weg zu meiner letzten Abi Prüfung. Ich hoffte einfach, dass die endlosen Mathe Nachhilfestunden sich auszahlen würden. Das Einzige, was mich motivierte war die Tatsache, dass es nach dem heutigen Tag endlich vorbei sein würde. Wenn die Mathe Klausur endlich hinter mir liegt, habe ich mein Abi in der Tasche und den ganzen Sommer für mich. Ich freute mich schon tierisch auf die Abi Fahrt nach Prag und darauf bis zum Studienanfang im Oktober einfach entspannt die Seele baumeln lassen zu können.
-Kurz zu mir: Mein Name ist Konrad Altenburg, ich bin 18 Jahre alt, 1,77m groß und habe dunkelblondes Haar. Ich komme aus einem gut situierten Elternhaus und habe einen älteren und einen jüngeren Bruder mit denen ich mich zum Glück relativ gut verstehe. In meiner Freizeit spiele ich gerne Tennis mit meinem Vater oder schwimme im Pool im Garten. Ich hatte letztes Jahr sogar eine Freundin namens Larissa. Sie geht mit mir in eine Klasse und ist unglaublich hübsch, jedoch haben wir uns nach vier Monaten wieder getrennt. Es hatte zwischen uns einfach nicht gepasst. Zurück zur Geschichte: -
In der Schule angekommen, sah ich wie meine Freundesgruppe schon in einem Kreis in der Eingangshalle stand. Allen stand eine gewisse Nervosität ins Gesicht geschrieben, was aber normal ist denke ich. Wer freut sich denn auch schon darauf 4 Stunden am Stück eine Prüfung zu schreiben. Wir versuchten über andere Themen zu reden, um uns etwas abzulenken aber geholfen hat das nicht wirklich. Nach einer Weile durften wir dann auch den Prüfungsraum betreten. Die Tische standen alle einzeln in einem Schachbrettmuster angeordnet, sodass jeder und jede einen Tisch für sich selbst hatte. Auf den Tischen waren Nameschilder und ich setzte mich auf den Platz an dem Konrad Altenburg stand, wodurch ich leider nicht in der Nähe meiner Freunde sitzen konnte. Naja, was solls. Helfen können die mir in dieser Situation eh nicht. Da muss ich jetzt allein durch.
Auf dem Platz direkt vor mir saß Kaan. Ich glaube seine Eltern oder Großeltern kommen aus der Türkei. Ich weiß es nicht genau, weil ich nicht viel mit ihm zu tun habe. Eigentlich so gut wie Garnichts. Wir gehörten zu unterschiedlichen Freundesgruppen innerhalb der Stufe. Er hing eher mit den anderen Ausländern rum, während ich eher zu den Beliebten gehörte. Allerdings wusste ich eine Sache über ihn: er war ein Mädchen Magnet. Ihm eilte sein Ruf als Player Voraus. Viele der anderen Jungs merkten natürlich, dass die meisten Mädchen ihn anhimmelten und waren eifersüchtig. Auch wenn er vergeben war und eine Freundin namens Damla hatte, alle wussten, dass er immer noch sehr beliebt bei den anderen Mädchen war. Ich kann bis zu einem gewissen Grad auch verstehen warum. Er hat ein ziemlich hübsches kantiges Gesicht mit dichten schwarzen Augenbrauen, die im Kontrast zu seiner eher helleren Haut stehen und perfekt zu seinen haselnussbraunen Augen passen. Er hat einen Undercut mit den Seiten auf fast null und in der Umkleide im Sportunterricht ist mir oft sein schlanker athletischer Körper aufgefallen. Er trug aber immer markenlose Boxershorts und allgemein eher lässige Klamotten und manchmal sogar Jogginghosen. Jogginghosen wäre für mich niemals eine Option. Ich komme aus einem eher wohlhabenderen Elternhaus. Wir sind nicht reich, aber es hat mir nie an etwas gefehlt. Im Gegenteil ich hatte alles, was man sich nur wünschen kann. Zwar waren meine Eltern oft mit der Arbeit beschäftigt, allerdings kannte ich es nicht anders und gewöhnte mich daran meine Nachmittage mit meinen beiden Brüdern oder mit Freunden in unserer Villa mit Pool zu verbringen. Auf jeden Fall, haben meine Eltern großen Wert auf ein perfektes äußeres Erscheinungsbild gelegt, warum ich meiner Meinung nach immer sehr gut angezogen bin. Mit Schlafkleidung zur Schule kommen ist echt krass aber muss bestimmt auch befreiend und gemütlich sein.
Die Klausur hat angefangen. Es sind zum Glück genau die Aufgaben, die ich zusammen mit meiner Nachhilfelehrerin geübt hatte, weswegen ich die Prüfung ohne größere Schwierigkeiten und früher als die anderen hinter mich bringen konnte. Allerdings musste man bis zum Ende der Prüfungszeit an seinem Platz sitzen bleiben, selbst wenn man bereits fertig war. Ich vertrieb mir die Zeit damit mein Butterbrot zu essen und schaute mich im Raum um. Alle sahen so konzentriert aus. Plötzlich fiel mir auf, dass Kaan einen Zettel in der linken Hand hatte. Er spickte. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Was sollte ich tun? Es einfach ignorieren? Das wäre unfair für all die Leute wie mich die hart für diesen Tag gelernt haben. Aber ihn verpetzen würde bedeuten, dass er sein Abi nicht bekommt und ich möchte nicht mit seiner Zukunft spielen. Ich entschied mich dazu nichts zu tun und hoffte, dass die Zeit schnell vorbei geht.
Nach der Prüfung wurden wir dazu aufgefordert das Schulgelände zu verlassen. Meine Freunde und ich gingen schick auswärts essen und feierten das Ende der Prüfungszeit. Den Vorfall mit Kaan behielt ich für mich.
Eine Woche später war es dann auch endlich so weit! Die Abschlussfahrt nach Prag stand vor der Tür. Wir sollten uns am Montagabend um 20 Uhr auf dem Schulhof versammeln, um dann in den Nachtbus Richtung Tschechien zu fahren. Nach und nach trudelten alle ein und dann kam auch schon der Reisebus. Meine Freundesgruppe stieg zuerst ein, was genial war denn wir wollten unbedingt ganz hinten sitzen. Allerdings gab es zu unserem Entsetzen keine durchgehende letzte Reihe. Der Flur ging bis hinten durch, sodass zwei von uns ganz hinten rechts saßen und Chris und ich saßen ganz hinten links; ich saß am Gang. Nach uns stieg die Truppe von Kaan ein. Sie setzten sich in die Reihe direkt vor uns. Kaan saß am Gang auf der rechten Seite. Na großartig, dachte ich mir. Die werden sicher total laut sein und keiner von uns wird ein Auge zu kriegen können und nach dem wir losfuhren war dem auch so. Jedoch war der ganze Bus laut. Alle waren total aufgeregt und hibbelig und freuten sich auf die Klassenfahrt in Prag. So gegen kurz vor 1 Uhr kehrte jedoch langsam Ruhe in den Bus ein und die ersten schliefen ein. Darunter auch ich.
Als ich mitten in der Nacht wegen des rüttelnden Buses aufwachte war es 4 Uhr morgens. Mein Hintern tat schrecklich weh und ich hatte höllisch Durst. Im Sitzen zu schlafen ist echt ungemütlich. Ich trank was und im Augenwinkel sah ich rüber zu Kaan, der schräg vor mir saß. Im schwachen Licht der kleinen Nachtlämpchen, die an der Decke befestigt waren, konnte ich zwar nicht viel erkennen, dennoch fiel mein Blick auf seine Jogginghose, in der sich der Umriss einer Erektion deutlich machte. Ich wollte es eigentlich ignorieren, weil es mir egal sein sollte, dass er ne Latte im Schlaf hat aber aus irgendeinem Grund fand ich es eher aufregend und mein Herz raste ein wenig. Mir wurde plötzlich ganz heiß. Alles, was ich mir dachte, war „Wow ist das ne große Beule“. Auf einmal sah ich wie Kaan wach wurde und wie er realisierte, dass er einen Steifen hatte. Sofort schloss ich die Augen und tat so als würde ich schlafen. Ich öffnete sie nur ganz leicht und sah, wie er versuchte das Zelt in seiner Hose mit einer Decke zu verstecken und sich umschaute und vergewisserte, dass es niemand gesehen hat. Da schloss ich meine Augen schnell wieder ganz. Man warum brachte mich dieser Vorfall so aus der Fassung. Ich verstand mich gar nicht mehr. Ich wette sein Ding ist riesig dachte ich mir und schlief nach einer Weile wieder ein.
Als wir am Morgen in Prag ankamen checkten wir erst einmal in unser Hotel ein. Die Zimmerverteilung haben wir schon lange vorher festgemacht und laut Plan war ich mit meinen drei Kumpels auf einem Zimmer eingeteilt. Wir warteten alle in der Eingangshalle auf Herrn Mayer, damit er uns die Zimmerschlüssel bringt. Er stand vorne an der Rezeption und es schien so als würde er mit dem Angestellten diskutieren. Nach einem hin und her kam Herr Mayer dann zu uns und wir fragten, was denn los sei. Er erklärte uns lachend, dass das Hotelpersonal die Zimmergrößen verwechselt hat und nun zwei von uns kein Bett hätten. Da dies aber unakzeptabel wäre geben sie uns ein extra Zimmer mit einem Doppelbett. Herr Mayer versuchte zwar es als witzigen Fehler rüberzubringen aber keiner von uns lachte. Wir waren alle völlig fertig von der Busfahrt und wollten einfach nur aufs Zimmer, unsere Koffer auspacken und uns duschen und frisch machen für den ersten Tag. Er fragt dann in die Runde, wer von uns denn freiwillig in das neue Zweierzimmer einziehen würde, aber keiner von uns meldete sich. Herr verlor nach einigen Minuten des Schweigens unserer Seitz die Geduld und sagte: „Wenn sich niemand freiwillig melden will, dann muss ich es eben dem Zufall überlassen.“ Er holte die Klassenliste raus und bat Larissa darum zwei Zahlen zwischen 1 und 24 zu nennen. Larissa entschied sich für die 2 und für die 23. „2 und 23. Das wären Altenburg und Öztürk. Konrad und Kaan ihr seid auf einem Zimmer. Abmarsch“. Kaan und ich schauten uns entsetzt an. „Ey Digga man warum ich alter“ sagte Kaan mit genervter Stimme. Wir hassten uns zwar nicht, aber wir kannten uns auch nicht wirklich gut und die Vorstellung die Klassenfahrt nicht auf einem Zimmer mit seinen Freunden zu verbringen war für uns beide alles andere als wünschenswert. Wiederwillens nahm sich Kaan den Schlüssel und wir gingen zusammen hoch auf unser Zimmer. Es war zwar ein sehr schönes Zimmer mit einer tollen Aussicht auf die Altstadt, jedoch gab es nur ein relativ großes Ehebett und keine zwei getrennten Betten. Kaan schaute aufs Bett und dann zu mir und sagte „Ey was ist das für ne kack schwuchtelige Aktion Digga“. „Hör mal ich finde das auch nicht toll aber es ist jetzt nun mal so also lass uns einfach das Beste daraus machen“. „Ja ja hast ja recht aber trotzdem irgendwie Scheiße. Naja was solls“ willigte er dann beschwichtigt ein.