Auf dem Drahtseilakt zwischen Akzeptanz und Heuchelei.
Bareback / Junge Männer / Romantik
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Ich hatte das Kennenlernen mit Georgs Cousine gut überstanden und nun war es an der Zeit seinen Eltern zu begegnen, wovor ich weniger Angst hatte als ihm die meinen vorstellen zu müssen. Beides wollten wir an einem Wochenende hinter uns bringen. Der Besuch bei Georgs Eltern war ausgesprochen nett. Es war eine aufgeschlossene Familie, die mich problemlos akzeptierte und sich darüber freute, dass ihr Sohn jemanden gefunden hatte, den er mochte. Auch seine Cousine war dabei und das machte es mir gleich viel einfacher Anschluss zu finden. Wir unterhielten und verstanden uns alle gut. Doch dann zogen sich seine Eltern plötzlich zurück und ich fragte mich wieso sie ihre Gäste sich selbst überließen. Meine Mutter hätte in derselben Zeit bereits jeden bedient, hier durfte sich jeder selber nehmen und sich auch sonst ganz zwanglos bewegen. Daran musste ich mich erst gewöhnen.

 

„Soll ich dir unseren Pool zeigen?“ fragte Georg mit einem Grinsen, das so charmant und zweideutig war, dass ich meine Geilheit kaum noch halten konnte. Ich war zum ersten Mal zu Besuch in diesem Haus und ich war nicht ganz sicher, ob es eine gute Idee wäre. „Wenn es für deine Eltern ok ist, dann...“ Georg ließ mich nicht weiter reden, sondern tippte mir lächelnd an die Stirn. „Hör auf zu grübeln und alles zu zerdenken, Schatz. Wenn wir zu Hause sind, muss ich dich dringend aus deiner Verspannung holen. Aber mir schwebt da eine andere Massage vor als die, die du mir bei unserem ersten Kennenlernen gegeben hast.“ „Ohhh.“ hauchte ich in seinen Armen.

Ich konnte mir vorstellen was er meinte und mein Loch begann sich innen drin zu erwärmen. Eine Lustpunktmassage war genau das was ich mir jetzt wünschte. Bessere Werbung hätte er dafür gar nicht machen können. Das kleine walnussförmige Nervenknötchen in meinem Inneren meldete sich. Als ich endlich in geborgten Badesachen vor ihm stand, umarmte er mich und zerstreute meine Sorgen mit einem einzigen stürmischen Kuss. Sein Körper lud mich regelrecht dazu ein ihn zu berühren. Er war drahtig und geschmeidig, sehr schlank und ein bisschen zu knochig, aber heiß. Mir gingen dabei jedes Mal eine ganze Reihe von Emotionen durch Herz und Kopf. Liebe. So viel Liebe. Aber auch Geilheit und das eine Menge.

Wieder war da diese schier unfassbare Anziehung zwischen uns, die ich jedes Mal spürte. Ich konnte es kaum glauben was er in mir auslöste. Der Kerl war dermaßen sexy, obwohl er im klassischen Sinne eigentlich nicht schön zu nennen war. Die Attraktivität lag in der Ausstrahlung. Wenn ich diesen Mann sah, seine Stimme hörte oder ihn gar in meinen Armen hatte, verstand ich plötzlich was die alten Griechen in ihrer Mythologie mit den Sirenen meinten. Verführerische Wesen, die Herz und Kopf eines Mannes so verwirrten, dass er ihnen sogar bis in die Untiefen des Meeres folgte und das Risiko in Kauf nahm zu ertrinken. So wie ich jedes Mal in seinen Augen ertrank und in ihm aufging. Vor allem konnte ich verstehen wieso es einen Kult von jungen männlich athletischen Körpern gegeben und dies als das Schönheitsideal schlechthin gegolten hatte.

Dieser Mann war meine Muse. Seit ich ihn kannte, war ich im Zeichnen von Portraits und Aktmalereien sehr viel besser geworden. Ich glaube, dass Liebe einem Flügel verleiht. Durch den Pfeil Amors sieht man alles viel intensiver. Mit dieser neuen Klarheit fielen mir viel mehr Details am männlichen Körper auf, die meiner Aufmerksamkeit bedurften und in jedem Aktmodell, das wir uns vornahmen, sah ich nur ihn. Was zwischen uns war, das war ein wunderschöner Traum und ich hatte den Besuch bei seiner Cousine und seinen Eltern gefürchtet weil er dadurch real wurde, aber er hatte der Wirklichkeit standgehalten. Ich griff nach Georgs Oberkörper und streichelte seine Brust. Sein unbehaarter V-förmiger Torso und die schmalen Hüften machten mich scharf auf ihn. Sehr. Viel zu sehr. Meine Knie wurden weich.

Er fasste mit seiner Hand unter meine Badeshorts und krallte die Finger in meine prallen Backen, die samtig wie eine Apfelsine auf ihn warteten. Jedes feine Härchen auf seinem Körper glitzerte golden in der Sonne. Er war so wunderschön. Ich keuchte in freudiger Erwartung. Meine Hände streichelten seinen Nacken und ich presste meine Lippen auf seine, um ihn zu küssen. Wie sehr ich ihn liebte! Wie sehr er mich anmachte! Der Pool war so natürlich angelegt, dass er wie ein Badeteich aussah. Pflanzen und Bäume umwuchsen ihn wie ein Medaillon eine blaue Perle, auf der sich Himmel und Sonne spiegelten. Ein paar dekorative Steine rundeten das Ganze ab. Meine künstlerische Seite meldete sich in wohlwollender Bewunderung. Da hatte jemand mit viel Ahnung, Kreativität und Gefühl sich etwas sehr Hübsches zurecht gemacht. Wahrscheinlich seine Mutter. Es sah aus, als käme es aus der Hand einer Frau. Auf der Rasenfläche um den Teich herum standen bequeme Liegestühle.

 

Wir ließen uns zu zweit auf einem schmalen Liegebett nieder, auf dem wir nur Platz hatten wenn wir uns aufeinander legten. Ich schloss die Augen als Georg seinen Körper auf mich wälzte und seine starken Arme mich hielten. „Sieh mich an, Liebling.“ bat er mich. Ich öffnete die Lider. Eigentlich konnte ich es nicht glauben, dass wir hier zusammen an einem Ort waren, wo er seine ersten Masturbations-Fantasien gehabt und wahrscheinlich seinen ersten Liebhaber flach gelegt hatte. Ein Stück seiner Vergangenheit offenbarte sich mir und das machte mich an. Dennoch lauschte ich auf Geräusche und hoffte, dass seine Eltern nicht plötzlich auftauchen würden. Georgs Hände streichelten mich und hinterließen kleine heiße Flammen auf meiner nackten Haut. „Ich möchte, dass du dich richtig entspannst.“ Ok. Ich versuchte es.

Wir stiegen schließlich ins Wasser und teilten uns eine Luftmatratze. Eine von diesen großen Dingern, die man beim Campen auch als Bett benutzt. Darauf konnten wir liegen und kuscheln, ohne nass zu werden. Es war bequemer als die Liege auf dem Rasen. Wir schauten uns verliebt in die Augen und ich sah ein paar glitzernde Wassertropfen, die auf seiner Schulter glänzten und langsam an den kantigen Kurven herunter liefen. Die Schatten der im Wind wehenden Äste zeichneten Muster auf seine Haut. Ein glitzerndes Gittergeflecht durch die Reflexion der Sonne auf das Wasser und die glatte Gummi-Haut der Luftmatratze bewegte sich auf seinem Körper. Ich war überwältigt von den Sinneseindrücken, die ich allein schon davon hatte ihn nur anzuschauen. Seine Eltern hatten sich in die Sauna ihres Hauses zurück gezogen, um uns Zeit und Raum füreinander zu geben. Sie mussten gar nicht die ganze Zeit in unserer Nähe bleiben, meinten sie. Wir wären uns ja selber genug.

Georg lächelte über mich weil ich immer wieder zum Haus hinüber sah während er mich streichelte und küsste. „Warum bist du so nervös, Liebling?“ fragte er mich lässig. „Ich weiß nicht.“ gab ich zurück. Aber ich war nervös und ich wusste in Wirklichkeit ganz genau wieso. Georg küsste mich zärtlich. Seine Hände streichelten über meine weiche sonnenwarme Haut. Mit Zauberfingern berührte er mich. Immer leidenschaftlicher werdend. Das Fleisch, das wir berührten, begann zu glühen. Plötzlich war die Luftmatratze zu öffentlich und die Badehosen zu viel Kleidung. Wir schmiegten uns enger aneinander, wurden beide zudringlicher, streichelten nicht mehr sondern griffen richtig zu, bearbeiteten sinnliches Fleisch und stöhnten uns gegenseitig ein Konzert. Beide waren wir total erregt, so dass wir uns auf den Bauch drehen mussten als seine Mutter einmal kurz durch den Garten huschte. Beide hatten wir einen roten Kopf, schauten uns an und fingen dann gleichzeitig an zu lachen.

Wir ließen uns ins kühle Nass hinein gleiten und schwammen zum Rand. Unsere verräterischen Blutwürste hatten sich wieder brav flach gelegt und waren kleiner geworden. An den Beckenrand gelehnt, versanken Georgs Augen erneut in mir und seine Nase rieb sich an meiner. Er stieß sich mit den Füßen ab und hechtete aus dem Pool. Nun ragte er über mir in einem knappen Nichts von einer Badehose auf, in dem sein Gemächt aufreizend zur Geltung kam. Diese Beule war so lecker, dass ich sofort auf die Knie gehen und mich durch seine Speedo hindurch kauen hätte wollen. Man konnte wirklich alles von dem Paket sehen. Zwei pralle Bälle und ein bildschöner Schwengel, der sich links seitlich an seinen Körper schmiegte. Die Kontur dieses Körperteils war deutlich auszumachen. Eine Augenweide. Ich konnte nicht anders als durch die Zähne zu pfeifen. Er war ja so was von scharf.

Nach dem Besuch bei seinen Eltern gingen wir zu mir, ich holte meine Hündin bei meiner Nachbarin ab und dann öffnete ich die Beine, legte meine Unterschenkel um seine Taille und hob die Hüfte. Meine Hand richtete unsere steifen Liebesknochen richtig aus und spannte sich darum. Ich drückte meine Bälle an seine und rieb mich lustvoll aufgeladen an ihm. Dabei fühlte ich wie Georg an meinem Hals knabberte. Sein Lecken und Knabbern teilte meiner Hündin mit, dass es Zeit für sie war aus dem Schlafzimmer zu verschwinden. Sie war sehr unkompliziert was das anging. Kaum ging es mit jemandem zur Sache, da war sie auch schon leise fort wie ein Schatten, zog sich zurück und gab keinen Laut von sich.

 

Georg hob mein Becken an und brachte mich in eine Position, wo meine Knie die Matratze berührten und meine Füße in die Luft gestreckt waren. Mit den Händen hielt er meine Füße in der Position und kroch mir mit der Zunge in den willigen Hintern. Ohhhhh. Abwechselnd nuckelte er an meiner glühend roten Spitze, die durch das Zurückziehen meiner Vorhaut als ich mich versteift hatte, frei gelegt worden war und nahm meine männlichen Kugeln in seinen Mund. Einsaugen, drumherum schlecken, loslassen, dann den nächsten. Seine Nase hauchte mir dabei warme Luft gegen mein weich geschlecktes pochendes Loch.

Mir versaute Schweinereien ins Ohr flüsternd, schob er mir einen Finger nach dem anderen rein und ich japste und stöhnte. Als ich wie wild mit den Hüften kreiste, um seine Ziffern, die meine engen Wände dehnten, in allen Winkeln zu spüren, nahm Georg mein Glied in seinen Mund und schluckte das männliche Fleisch zur Gänze, so dass man meinen mochte, es käme zum Hinterkopf wieder raus. Ich stöhnte und keuchte nur noch. Meine winzige Erbse wurde von kundigen Fingern berührt. In mir wurde es heiß und es zog ein bisschen. Mein kleiner Freund salutierte, zuckte hoch und spuckte Vorsaft aus. Die Hoden kribbelten. In meinem Loch bewegten sich nun drei Finger, schön drehend und wirbelnd, rein und raus. Mmmhhh. Ich entspannte meinen Schließmuskel und ließ es einfach zu. Es war herrlich. Ein ganz intensives Lustgefühl baute sich in mir auf.

Georg drang endlich in mich ein und ich musste einen Schrei unterdrücken. Er hatte mich einfach gepackt und mich auf seinen Pfeiler aufgespießt. Aufrecht sitzend trieben wir es mit schaukelnden Bewegungen miteinander und dabei wurde er immer tiefer in mich hinein gedrückt. Ich wollte laut aufschreien vor Freude, aber er küsste mich. Bockend begann ich mich auf ihm zu bewegen und stieß mich dabei immer wilder ab. Meine Hände stützten sich an seinen Schultern ab und benutzten diese, um mich abzustoßen und festzuhalten. Wild küssten wir uns. Unser Schmusen nahm an Temperament immer mehr zu. Kriegerisch, fast schon barbarisch kämpften unsere Lippen und Zungen miteinander. Er krallte seine Finger in mein Haar und kratzte über meine Kopfhaut, ich sprang immer schneller auf seinem Schoß auf und ab. Seufzend und stöhnend atmeten wir unsere Lust durch die Nasen aus, denn die Münder waren beschäftigt.

Georg legte seine Arme um mich, gemeinsam fielen wir rücklings auf die Matratze und wieder gingen die wilden Pferde mit uns durch. Mein Geliebter hämmerte nur noch wie von Sinnen in mich hinein und ich biss mir auf die Lippen, um mir die Schreie der Ekstase zu verkneifen. Keiner hatte es mir je so gezeigt wie er. Ich hatte das Gefühl, als würde er mich gerade erst wirklich zum Mann machen, dabei war mein Po doch schon lange nicht mehr unschuldig. Wie sich das schön anfühlte ihn in mir zu spüren! Es war das reinste Vergnügen! Wir hoben gemeinsam ab und gaben uns komplett der Fleischeslust hin. Ich genoss es in vollen Zügen wie sein Hammer in mir bei jedem Stoß den Nagel traf. Den engen Kanal kniff ich dabei noch etwas fester zusammen, um ihn intensiver zu spüren.

Mein Muskelring umklammerte seinen Schaft wie eine Faust und meine Darmwände bewegten sich. „Ahhhh...bald, Schatz. Oh Gott. Ich komme gleich.“ Georg verzerrte das Gesicht zu einer Grimasse, den Mund weit aufgerissen, die Augen geschlossen. Seine Hände, die mich hielten, ballten sich zu Fäusten, alles in seinem Körper zog sich krampfartig zusammen und entlud sich im nächsten Moment in warmen Säften, die in mich flossen und aus mir heraus. Wir verkeilten uns in dem Augenblick der Ekstase wie zwei stumpfe Scheren, und keuchten beide auf. Georg zuckte eine Weile in meinen Armen. Er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper, schoss einfach seinen Samen in mich und verkrampfte dabei. Stöhnend blieb er in mir und wartete bis die Erlösung vollends über ihn gekommen war.

Ich fühlte das feuchte nasse glibbrige weiße Zeug in mir und den Druck, der es in mir entlud, und ich spürte wie meine feuchte, von reichlich Vorsaft nur so triefende Eichel kribbelte und pochte. Elektrizität fuhr durch meinen ganzen Körper und ließ ihn zucken wie vom Blitz getroffen. Ich grub die Zähne in die Lippen und kam mit einem stummen Schrei. Auch mein Körper war von einer Hitze ergriffen, die in meinen Lenden angefangen hatte, meinen Po heiß machte und mich spasmisch zucken ließ. Meinen Geliebten umklammernd entlud ich mich an seinem Bauch, und bäumte mich dabei auf. Ich winselte und zappelte wie ein Fisch an der Angel. Dabei spritzte und spritzte ich mir die Eier leer.

 

„Gott, war das herrlich.“ meinte Georg. „Ja, und wie.“ Glücklich streichelten und küssten wir uns, schmiegten uns aneinander. „Ich liebe dich.“ flüsterte mir Georg ins Ohr. Ich liebte ihn auch. Unheimlich. Abgöttisch. „Glaubst du mir, dass ich dich wirklich will, ganz egal wie deine Familie auf uns reagiert?“ Ich nickte. Ja, ich glaubte es ihm. Trotzdem wünschte ich, wir könnten das einfach überspringen. Wenn das Wochenende doch nur schon vorbei wäre! „Wir schaffen das schon. Gemeinsam.“ Ich kuschelte mich in seine Arme und dachte, dass es doch eigentlich wirklich keine Rolle spielen dürfte.

Etwas später saßen wir dann bei meiner Familie im Garten. Auch mein Bruder war da und seine neue Freundin. Die beiden waren frisch verliebt und hielten oft Händchen. Ein süßes Paar. Beim Essen kam es dann zur Sprache, dass auch Georg und ich ein Paar waren. Meine Eltern reagierten überraschend verständnisvoll, nannten Georg ihren Schwiegersohn und meinten, sie hätten sich das schon viel früher gedacht. Ihre Herzlichkeit war entwaffnend. Wir stießen sogar darauf an und unterhielten uns eine Weile wie wir uns kennengelernt hatten und wie wir uns die Zukunft miteinander vorstellten. Mein Liebling hakte seine Finger in meine Hand, um mir zu signalisieren, dass er und ich zusammen gehörten. Meine Mutter räusperte sich sichtlich und zog die Augenbrauen zusammen. Ich verstand nicht was sie damit ausdrücken wollte. Wir taten nichts anderes als das was mein Bruder mit seiner Freundin tat.

Alex zog sich nach dem Essen mit seiner Freundin auf die Terrasse im ersten Stock unseres Einfamilienhauses zurück. Es war ein wunderschöner Sommertag. Wir fragten, ob wir uns Liegestühle nehmen könnten und fläzten uns nebeneinander in die Sonne. Meine Mutter ließ uns keinen Moment lang allein. Mit Argusaugen beäugte sie und umkreiste uns wie ein Adler. Es wurde allmählich lästig. Uns fiel nicht auf, dass sie am Balkongeländer der Terrasse stand und uns beobachtete als sie uns dann doch endlich ein bisschen allein ließ. Georg kam zu mir an den Liegestuhl und cremte meinen Rücken ein. Es war ganz harmlos und immer oberhalb der Gürtellinie, aber dennoch konnten wir ein missfälliges Grunzen über unseren Köpfen hören. Nicht lange danach rief meine Mutter mich beim Namen und bat mich ins Haus.

Nur wenige Minuten später regte sie sich unter vier Augen darüber auf, dass mein Liebhaber sich in unserem Garten aufhielt, als wäre es seiner. Ich runzelte die Stirn und schaute sie verständnislos an. „Hast du nicht gesagt, er sei als Gast und sogar als Schwiegersohn willkommen?“ „Ja, schon, aber doch nicht halbnackt in einem unserer Liegestühle. Ihr habt deinen Bruder vergrault. Der ist gegangen.“ Ich spürte wie meine Verwirrung größer wurde. Womit hatte ich meinen Bruder vergrault? Wir hatten nichts getan und wenn überhaupt, dann viel weniger als er. Denn er hatte seine Freundin oft umarmt und sogar vor unseren Augen geküsst.

„Das ist was anderes.“ „Wieso?“ „Weil es nun einmal so ist! Lass das bloß niemanden wissen, hörst du? Ich bemühe mich wirklich tolerant zu sein, aber so wie ihr beide euch aufführt, das ist wirklich unverschämt.“ „Warum?“ hakte ich nach. Ich hatte mich vor langer Zeit bereits geoutet. Jeder in meiner Familie wusste es. Es war kein Geheimnis. „Davon war nie die Rede!“ behauptete sie jetzt. „Mama, das stimmt nicht!“ begehrte ich auf. „Ihr wisst das schon lange und ihr habt gerade noch gesagt, dass ihr damit umgehen könnt. Was soll das jetzt?“

„Du kannst gern im Geheimen deine ganzen Perversionen ausleben, so viel und so oft du möchtest, aber nicht im Kreis deiner Familie und nicht in der Öffentlichkeit! Ich hab mich so richtig für euch beide geschämt wie unanständig und schamlos ihr seid.“ Meine Perversionen? Ich starrte sie fassungslos an. „Was haben wir denn gemacht?“ „Das weißt du genau!“ Nein, das wusste ich nicht. Wir hatten uns nicht einmal geküsst oder umarmt, nur eingecremt und einmal kurz Händchen gehalten. Nicht mehr. Meinen Bruder dagegen hatten wir oben auf der Terrasse mit seiner Freundin knutschen hören.

 

Darüber regte sich niemand auf und wenn er ein Mädchen mit auf sein Zimmer nahm, dann schwänzelte auch keiner aufdringlich um ihn herum, sondern ließ ihm ganz selbstverständlich seinen Freiraum. Man behandelte ihn wie einen Erwachsenen, dabei war er jünger als ich. „Das ist was anderes.“ wiederholte sie. „Ich hab gedacht, du hättest das hinter dir. Du hattest doch eine reife Beziehung mit einer jungen Frau. Wie hieß sie noch?“ „Verena?“ Die einzige Frau, mit der ich es einmal probiert hatte, hieß Verena und wir hatten es nicht länger als drei Monate miteinander ausgehalten. Überhaupt nicht zu vergleichen mit dem was ich für Georg fühlte. „Ich will diesen Schweinkram nicht in meinem Haus.“ betonte sie. Uns einölen konnten wir ja in einem dieser Schuppen wo wir Perversen unter uns waren, aber nicht in einem anständigen Haus unter ordentlichen Leuten.

Georg kam auf mich zu und legte seine Arme um meine Schultern. Ich sah an dem Gesichtsausdruck meiner Mutter, dass ihr das überhaupt nicht gefiel. Aber sie sagte vor ihm kein Wort, sondern schaute nur böse. „Alles in Ordnung?“ fragte er. „Sie sollten sich besser zurückhalten.“ Meine Mutter hatte ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen gepresst und bemühte sich um Contenance. Georg drückte mich fester an sich. „Ich hab mich schon gefragt woher das kommt, dass ihr Sohn denkt, er müsse sich für seine bloße Existenz entschuldigen. Jetzt weiß ich es.“ „Es kann nicht immer um die Bedürfnisse von einem gehen, ich muss auf die Bedürfnisse aller in dieser Familie achten...“ „Ich verstehe Sie sehr gut.“ gab Georg zurück. Ich bewunderte ihn, dass seine Stimme so gefasst klang. „Dann verstehen Sie, dass wir für Chris nur das Beste wollen?“ „Das Beste? Wohl kaum! Das ist keine Liebe, das ist Ignoranz, Heuchelei und Verachtung. Kommst du, Schatz?“

Mir war bewusst, dass mein Verhältnis zu meinen Eltern nie wieder dasselbe sein würde, doch trotzdem nahm ich seine Hand und verließ mit ihm den Familiengarten. „Du stellst uns gerade wie die reinsten Rabeneltern hin.“ warf meine Mutter mir vor. „Das tue ich nicht, das schafft ihr ganz allein.“ entgegnete ich und legte einen Arm um meinen Freund. „Du weißt ja so genau was du tust, nicht wahr?“ giftete meine Mutter mich an. „So ein Theater und das auch noch auf offener Straße! In aller Öffentlichkeit und vor allen Nachbarn!“ Ich wollte etwas erwidern, aber Georg zog mich einfach weg. Wir gingen durch den Park zum Bahnhof und suchten uns gemeinsam ein Abteil. Georg setzte sich auf den Stuhl neben mich.

„Es ist unglaublich wie deine Eltern dich abwerten.“ Er schüttelte den Kopf. Sie werteten nicht nur mich ab, sondern auch jeden, der mich mochte. Jemand, der mich gern hatte, mich sogar liebte, der konnte ja auch nur so ein Gestörter und Perverser sein. „Ich hab dich mehr als gern.“ betonte Georg. „Ich liebe dich. Mit oder ohne deine Familie.“ Mit einem aufwallenden Gefühl von Zuneigung griff ich nach seiner Hand. Da öffnete sich die Tür und der Schaffner kam wegen der Karten. In einem Reflex zog ich die Hand weg. „Oh, tut mir leid.“ „Warum denn?“ „Reine Gewohnheit.“ sagte ich schnell. Ich sollte wohl aufhören mich für meine Existenz zu entschuldigen, so wie Georg es erwähnt hatte. Wir ließen die Karten abstempeln und er lächelte uns an. Es tat gut jemanden zu sehen, dessen Augen und Lippen nicht gleich zu Schlitzen wurden bloß weil er Schwule sah. Das Rattern des Zuges brachte mich immer weiter weg von Leoben.

Aber ich konnte nicht genug Abstand zu meinen Eltern gewinnen. Nicht lange danach erschien in der Zeitung ein Artikel wie ich meiner ganzen Familie das Leben zur Hölle machen würde, meine Freunde vergrault hätte, meinen Bruder beschämte. Betont wurde in jeder Zeile wie sehr meine Eltern darunter litten. Zwar kam mein Name nirgends vor, aber jeder, der mich kannte, musste es sofort erraten, um wen es sich handelte. Auch wenn sich alles auf eine sehr einseitige und verdrehte Weise darstellte. Es wurden mit keinem Wort die Misshandlungen erwähnt, die ich von meinem Bruder erlitten hatte als wir Kinder und Teenager gewesen waren. Er hatte mich geschlagen, mich richtig verprügelt. Meine Mutter hatte das immer herunter gespielt, sogar als er mich vor ihr gegen den Badewannenrand geschleudert und mir damit einen Zahn ausgeschlagen hatte, hatte es geheißen, ich sei gestolpert.

Dass er mich verprügelte erklärte sie sich damit, dass ich wegen ADHS, Lungenentzündung und Depressionen im Kindesalter mehr Aufmerksamkeit gebraucht hatte. Aber das stand da auch nicht. Jedenfalls nicht konkret. Mein Bruder war das Opfer und ich die Familienkatastrophe. Meine homosexuellen Tendenzen wurden nicht beim Namen genannt. Die Begriffe sexuelle Perversion und Identitätskrise, unter denen man sich eine Menge vorstellen konnte, wurden stattdessen verwendet. Jedenfalls zielte alles darauf ab mich als schreckliche Mühsal meiner armen geplagten Eltern hinzustellen, und das hatte auch noch offiziell den Zweck anderen Eltern mit gleichgesinnten Kindern zu helfen. Ich weinte als ich es las.

 

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