Das Geheimnis um Esra.
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Immer noch schluchzte Malik leise vor sich hin. Krampfhaft überlegte ich immer wieder, wie konnte ich ihm helfen? Am sinnvollsten schien mir in diesem Moment, ihm Halt und Wärme zu geben. So hielt ich ihn noch immer fest mit meinen Armen an meinem Körper. Keinerlei abwehrende Reaktionen verzeichnete ich. Also war ich nicht derjenige, warum er zu weinen angefangen hatte. Vielleicht nur das auslösende Moment wegen meiner ungeschickten Frage. Wieder und wieder hätte ich mich deswegen Ohrfeigen können. Aber gefragt ist gefragt. Auf der anderen Seite wäre sein Problem irgendwann doch zur Sprache gekommen. Vielleicht war es besser, jetzt gleich.

 

Von mir bekam er alle Zeit der Welt, um sich zu beruhigen. Längst hatte ich auch meine Beine um seinen unteren Rücken verschränkt, um ihn möglichst eng bei mir zu halten. Seine Kraft unten hatte sich längst verflüchtigt, ich spürte nur noch ein deutlich kleineres Objekt in mir. Ein weiches etwas.

„Thore“, gab Malik plötzlich von sich, „jetzt hältst Du mich bestimmt für eine Heulsuse und schmeißt mich aus dem Bett.“

„Warum sollte ich? Du spürst ja, ich halte Dich richtig fest.“

„Ja, schon, aber so reagiert kein Mann.“

„Wie reagiert denn ein Mann? Darf der nicht auch weinen, wenn ihm danach ist?“

„In meiner Kultur nicht.“

„Ist eine dumme Kultur. Zumindest in diesem Punkt. Schmerz darf man zeigen.“ Mir war klar, er hatte einen Schmerz. Körperlich war wohl alles in Ordnung, es musste etwas Seelisches sein. Etwas, was ihn komplett aus der Fassung brachte und aus der Bahn warf.

„Ich hoffe, Du hältst trotzdem zu mir, Thore.“

„Warum sollte ich nicht? Gestern Abend hatte ich Dich gefunden. Es machte bei mir ein „wow“. Dann sollte ich Dich einfach so gehen lassen? Nein!“

„Mir ging es genauso als ich Dich nur sah.“

Mit dieser Äußerung grinste ich in mich hinein. Malik konnte meinen Gesichtsausdruck nicht sehen, immer noch lag sein Kopf auf dem Kissen.

„Gestern war ich nach über zwei Jahren mal wieder aus. Die Zeit dazwischen hatte ich mich verkrochen. Eingeigelt in mein Nest.“

„Mein Glück...“

„Ja, unser Glück. Darum bin ich so froh, dass ich dort war.“

„Normalerweise gehe ich an Heiligabend nie aus, schon gar nicht in so ein Lokal. Irgendwas schob mich dort hinein. Ich kann es mir nicht erklären.“

Jetzt hob er seinen Kopf, schaute mir direkt in die Augen. Tränennasse Augen konnte ich erkennen. Kurz senkte er seinen Kopf, gab mir einen Kuss. Der Kuss war zwar kurz, aber in dem steckte so viel. Sehnsucht. Wärme. Auch Trauer. Und vor allem Liebe.

„Vor über zwei Jahren verstarb mein Freund. Motorradunfall. Er konnte gar nichts dafür, ein Autofahrer war schuld. Wochenlang lang er im Krankenhaus, immer war ich bei ihm. Es half nichts, die Verletzungen waren zu heftig. Die Ärzte meinten, es ist ein Wunder, das er überhaupt noch so lange lebte.“

„Mein Beileid“, dabei streichelte ich ganz sanft über seine Wange.

„Ich kannte ihn schon seit Kindheitstagen, irgendwann waren wir ein Paar.“

„Verstehe.“

„Esra, war sein Name.“

Damit war mir klar, warum er vorhin diesen Namen ausgesprochen hatte. Er sprach zu seinem Freund.

„Und jetzt gehe ich fremd.“

„Tust Du nicht. Schau mal: Esra ist doch noch immer bei Dir“, dabei stupste ich vorsichtig an sein Herz, „hier drinnen. Er ist bei allem dabei, was Du tust. Deshalb kann er nicht eifersüchtig sein, falls Du das meinst. Er ist jetzt hier bei uns.“

Ein scheues Lächeln huschte über Maliks Gesicht. „Ja, so wird es wohl sein.“

„Ist es.“

„Und“, Malik zögerte, „ich nehme Dein Angebot an, falls Du es unter diesen Umständen aufrechterhalten willst.“

„Welches Angebot?“, fragte ich überrascht.

„Dann war es nicht ernst gemeint.“ Enttäuschung sah ich aus seinen Augen.

„Ich steh jetzt total auf dem Schlauch, von was sprichst Du?“

„Hier einziehen...“

„Ach so, das fasste ich Scherz auf. Aber, bitte ziehe bei mir ein, mir fällt sowieso die Decke auf den Kopf.“

„Wirklich? Danke Thore. Nach den Feiertagen hole ich dann meine Sachen.“

„Ich helfe Dir dabei. Ist doch Ehrensache.“

„Danke.“

„Ich steh immer für Dich bereit, mit Rat und Tat.“

„Ja, ja, Thore, vor allem mit der Tat. Du hältst meinen Schwanz in Dir gefangen.“

„Tu ich das?“, fragte ich scheinheilig überrascht.

„Ja, das machst Du, aber ich habe nichts dagegen. So bin ich Dir näher.“

Jetzt schaute ich zu, dass ich ihm einen Kuss geben konnte. Dabei hob ich meinen Kopf etwas in die Höhe. Mit der Zunge streichelte ich ganz leicht über seine Lippen.

„Weißt Du was, Malik, jetzt verwöhne ich Dich mal“. Sein Schwanz hatte sich in mir wieder etwas mehr entfaltet. „ich massiere Dich“, dabei schaute ich ihn fragend an.

 

„Oh, ja, mach das. Meinetwegen auch mit Happyend.“

Jetzt lachte ich laut auf. Malik stimmte mit ein. Also war das Eis wieder gebrochen.

„Leg Dich mal entspannt hin“, dabei löste ich meine Arme und Beine von ihm. Wahrscheinlich hätte ich bald einen Krampf in den Extremitäten erlitten. „Es soll so sein wie Du es wünscht.“

Malik schloss die Augen. Ein untrügliches Zeichen, dass er mir voll und ganz vertraute. Die Heizung im Schlafzimmer war üblicherweise immer aus, nun stellte ich die auf volle Pulle. Aus dem Badezimmer holte ich ein Massageöl. Kurz schnupperte ich noch an dem Duft. Nach meinem Dafürhalten war es passend. Die Arbeit der Heizung machte sich bereits bemerkbar. Ich schaute aufs Bett, auf dem Malik ausgebreitet und entspannt lag, die Augen immer noch geschlossen. Erst bewunderte ich diesen tollen Körper. Kräftig, aber nicht übertrieben ausgebildete Muskeln. Machte wohl Sport. Der Teint war gegenüber meinem etwas dunkler. Dann die pechschwarzen Haare... Er war wohl auch einer der Männer, die keine Intimrasuren machten. Mir gefiel der Gesamteindruck. Optisch eigentlich ganz ein Hetero.

Flasche auf, etwas Öl auf meine Handflächen. Schnell nahm es dort meine Körpertemperatur an. Erst dann berührte ich Malik, er sollte ja nicht erschreckt werden. Erst seitlich am Hals und den Schultern. Mit spürbarem Druck fing ich an zu massieren. Dabei versuchte ich, in seinen Körper hinein zu fühlen. Obwohl ich kein ausgebildeter Masseur war, hatte ich wohl doch Talent dazu. Zumindest verschiedene Leute hatten mir dies in der Vergangenheit schon attestiert. Es sollte eine entspannende Massage für meinen Freund werden. Natürlich sinnlich auch. Mit leicht drückenden und drehenden Bewegungen arbeitete ich mich langsam nach unten. Den Brustmuskeln schenkte ich mehr Aufmerksamkeit. Wie zufällig berührte ich hin und wieder seine Nippel. Mit einem leichten Stöhnen quittierte er diese Kontakte. Dabei musste ich grinsen.

Über den Bauch und an seinen Seiten ging es immer tiefer. Das Becken bekam auch noch die notwendige Behandlung, bevor ich an den Oberschenkeln weitermachte. Seine Rute und seinen Sack sparte ich bewusst aus. Die Rute stand schon wieder mehr als auf halbmast. Die Oberschenkel bearbeitete ich auf der Innen- wie auf der Außenseite, Malik spreizte dabei automatisch etwas die Beine. Weiter ging es zu den Knien. Knie sind allgemein etwas störanfälliger. Viele haben Probleme mit dem Meniskus. Von Malik wusste ich dies nicht, jedenfalls verhielt ich mich dort vorsichtig. Als nächstes kamen die Schienbeine und am Schluss die Füße an die Reihe. Ich walkte und bewegte alles durch. Immer wieder benetzte ich dabei meine Hände mit frischem Öl.

Füße tragen einen Menschen durch sein ganzes Leben. Deshalb bekamen die Fußsohlen eine besonders intensive Behandlung. Ich streichelte, drückte, strich diese aus. Die Füße sind ohne Zehen nicht komplett. Auch diese kamen an die Reihe. Dabei drehte ich leicht an denen, zog die vorsichtig in die Länge. Einzeln. Ausgehend von der großen Zehe bis zu der kleinen.

„Leg Dich mal auf den Bauch“, wies ich Malik an. Mir war klar, jetzt hatte er ein Problem. Mittlerweile war sei Penis komplett hart. Er machte, wie ich geheißen hatte. Sein Problem löste er in der Art, dass er sein bestes Stück einfach nach unten bog. Zwischen den leicht gespreizten Beinen lugte es hervor. Einladend.

Wieder begann ich oben an den Schultern und dem Nacken. Langsam arbeitete ich mich nach unten. Nachdem die Gesäßbacken kräftiger sind, konnte ich diese Muskeln ordentlich durchkneten. Immer wieder zog ich die auseinander. Nicht ganz uneigennützig. So hatte ich immer einen ungehinderten Blick auf seine Pforte. Berührte diese aber nicht.

„Leg Dich wieder auf den Rücken.“ Sofort schnellte seine Rute nach oben. „Jetzt nähern wir uns dem Behandlungsteil mit dem Happy End.“

Von links und rechts näherten sich meine Hände langsam der Schwanzwurzel. Dabei hatte ich jeweils die Daumen abgespreizt. An der Basis deutete ich eine leichte Umrundung dieser an. Stöhnen. Ein paarmal führte ich diese Umrundungen durch, bevor meine offenen Hände am Schwanz hochwanderten. Am Beginn der Eichel stoppte ich. Dann ging es wieder runter. Unten umgriff ich mit einer Hand vorsichtig sein bestes Stück, während sich die andere um seinen Sack kümmerte. Dieser blieb vorhin bei der Massage auch ausgespart. Jetzt kraulte ich ihn. Vorsichtig wichste ich weiter. Nicht auf Teufel komm raus, schließlich sollte er final einen Orgasmus haben, der ihm länger im Gedächtnis bleiben wird. Nicht nur so einen Schnellschuss.

 

Er gab sich mir voll hin, lieferte sich schon beinahe aus. Er schnurrte wie ein Kater, so sehr schob ich ihn in das Reich der Lüste. Der Anblick seines Körpers war eine Wonne. Feuchtglänzend vom Öl, die Bewegungen, die er in Ekstase vollführte. Mit geschlossenen Augen. Er vertraute mir. Ich konnte einfach nicht anders, hin und wieder musste ich über die Spitze seiner Eichel lecken, die Lusttropfen einsammeln. Köstlich. Wie türkischer Honig. So süß. So begehrenswert. Der ganze Kerl war begehrenswert.

„'arsaluk allah“, sprach er plötzlich. Es hörte sich an, er wäre in einer anderen Welt. So fern und entrückt. jedoch mit einer Intensität, die jeden Raum und jede Zeit überbrückte. Dich hat Gott gesandt. „'arsaluk allah“, wiederholte er. „shkran lak Esra ealaa taerifi bihi.“ Danke Esra, dass Du mich mit ihm zusammengeführt hast.

Wie bei einem Vulkanausbruch schoss die erste Fontäne in die Höhe. Heißes Magma wurde aus seinem Körper gepumpt. Er röchelte, gurgelnde Laute verließen seinen Mund. Eine zweite, dritte und vierte Ladung folgten.

Dann schaute ich ihn mir genau an. Sein Brustkorb hob und senkte sich noch heftig. Aus seinem Gesicht waren eine Ruhe und Glückseligkeit herauszulesen, die seinesgleichen suchten. Ganz eindeutig, er war glücklich. Sehr glücklich sogar. Dann öffnete er plötzlich seine Augen, schaute mich unvermittelt an.

'urid 'an 'uwasil aleaysh maeak.astamtie bithimar alhayaa.“ Mit Dir will ich weiterleben, die Früchte des Lebens genießen. „qabalni“, küss mich. Mit einer einladenden Bewegung war mir klar, was er wollte. So ließ ich sein Glied und seinen Hodensack los, die ich immer noch in Händen hielt, beugte mich zu ihm hinterunter, um ihm einen Kuss zu geben. Zwischendrin schleckte ich kurz an meiner spermaverschmierten Hand, um ihm auch etwas von diesem Aroma zu geben. Lange und intensiv küssten wir uns, die Zungen hatte Vollbeschäftigung.

„'uhibuk.“ Ich liebe Dich.

In dem Lokal hatten wir einiges über uns gesprochen. Bei mir zuhause wenig, mit Ausnahme seiner zerbrochenen Liebe. Und doch war er ein Mann, den ich festhalten wollte, der nicht mehr aus meinem Leben verschwinden durfte. Dass wir aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammten, spielte da überhaupt keine Rolle. Liebe ist übergreifend. Solche Grenzen oder Abgrenzungen werden damit pulverisiert, lösen sich ins Nichts auf.

Jetzt fiel es mir wieder ein. Er selbst war eigentlich nicht türkischer Abstammung, deshalb die Worte. Er ist dort nur aufgewachsen, wie er mir sagte. Er selbst war gebürtiger Araber, fühlte sich aber in der Türkei heimisch, bevor er nach Deutschland kam.

„Ich liebe Dich, Malik“, es kam aus tiefstem Herzen. „So was, so spontan, ist es mir noch nie passiert. Bei Dir bin ich mir sicher, DU bist es, auf den ich das ganze Leben lang gewartet habe“, dabei streichelte ich sanft durch sein Haar.

„Seit Esra geht es mir nicht anders.“

„Das ist jetzt seit den Kindheitstagen wieder ein Weihnachten, dass ich richtig genießen werde, zusammen mit Dir.“

„In meinem Glauben ist zwar Weihnachten nicht der höchste Feiertag, aber dieses Weihnachten ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich habe Dich gefunden. Deshalb ist dies der wichtigste Tag für mein künftiges Leben.“

„Ich freu mich so.“

„Ich mich auch.“

„Lass uns aufstehen, den Tag umarmen, was draußen unternehmen.“

„Gern.“

Wieder küssten wir uns, streichelten unsere Körper. Dann richtete ich mich auf. Von seiner Lava, die vorhin herausgeschleudert wurde, lag einiges halb vertrocknet auf seinem Körper. Mit dem Finger nahm ich es auf, schleckte. Auch Malik gab ich es zum Verkosten. Eine Delikatesse. Besser als jeder Nürnberger Lebkuchen. Eigentlich nicht miteinander vergleichbar. Dabei lächelten wir uns an. Mit einer Hand zog ich seinen Oberkörper in die Höhe. Dann stieg ich aus dem Bett.

Er folgte mir. Am Fenster blieben wir stehen, schauten in einer Umarmung hinaus. Nackt, wie wir waren. Egal, ob jemand draußen stand und uns sehen konnte. Große Schneeflocken tanzten lautlos vor unseren Augen. Ein kurzer Blickkontakt, es war klar, was wir dann machen werden. Hinausgehen und den Wintertag draußen genießen. Vielleicht sogar mit einer Schneeballschlacht.

 

Das Frühstück hatte wir bereits im Bett zu uns genommen, jetzt stand der Besuch des Badezimmers auf dem Programm. Bald waren wir fertig. Mollig warm eingepackt verließen wir die Wohnung. Hand in Hand schlenderten wir durch den Wintertag. Egal, wie andere Menschen auch schauten, wir standen zu unserer Beziehung. Wir standen zu unserer Liebe. Die mussten wir nicht verstecken. Es war zudem Weihnachten. Das Fest der Liebe.

Irgendwo meinte ein Jugendlicher, er müsste uns anmachen. „Sieh mal die Schwuchteln“, sagte er mehr zu sich als zu uns.

„Hast Du ein Problem damit? Dann schau einfach nicht her“, entgegnete ich energisch. Malik drückte meine Hand fester. Hieß so viel, mäßige Dich, lass Dich nicht provozieren.

Nein, provozieren ließ ich mich von solchen Äußerungen nie. Ich stand über diese dummen und einfältigen Sprüche. Diskussionen mit solchen Leuten waren vergebene Liebesmüh. Niemanden musste ich überzeugen, dass auch die gleichgeschlechtliche Liebe einer anderen Liebe gleichwertig war, also nichts Schlechtes. Nichts Anrüchiges. Nur ging das nicht in alle Köpfe. Diesem Typen wohl auch nicht. Richtung Skin. Die machen auf die Harten, Rebellischen, doch insgeheim gibt es zwischen manchen von denen auch Männersex.

Wir gingen langsam weiter. Angst, angegriffen zu werden, hatte ich keine. Von Malik spürte ich seine leichte Angst. Er war doch Polizist? „Keine Sorge, uns passiert nichts, ich wüsste mir zu helfen. Schließlich habe ich den zweiten Dan. Und Zuhause einen Baseballschläger“, dabei musste ich grinsen.

Überrascht schaute er mich an, kuschelte sich dann enger an mich heran.

„Es ist der zweite Schwarzgurt.“

Unterwegs erzählten wir einiges über uns selber. So lernte jeder etwas mehr über den anderen kennen. Er war zwar Polizist, aber im Innendienst. Es waren interessante Einblicke in ein anderes, bisher fremdes Leben, auch über einen anderen Kulturkreis. So wie Malik es mir erzählte, machte er mich richtig neugierig, die arabische Welt kennenzulernen. Auch über seinen türkischen Freund berichtete er. Der Unfallfahrer wurde seinerzeit nie dingfest gemacht, da ihm nichts nachgewiesen werden konnte. Seine Kollegen konnten ihm da nicht helfen. Das Unfallauto wurde angeblich gestohlen. Er erstattete bei der Polizei eine Diebstahlsanzeige. Die Azeige war noch vorher, bevor Esra an der Unfallstelle aufgefunden wurde.

„Ich bin mir sicher, er war es selbst. Das wurmt mich ganz gewaltig.“

„Würde mir deswegen auch die Nerven aufreiben. So etwas akzeptiere ich überhaupt nicht.“

„Machen konnten wir nichts...“

„Hmmm“, entgegnet ich nur.

Dann gingen wir weiter. Es war mir klar, sein früherer Freund wird ihn weiter beschäftigen, wahrscheinlich ein Leben lang. Damit musste ich zurechtkommen, durfte meine Liebe nicht beeinflussen lassen. Als Keil oder gar Hemmschuh betrachtete ich das jedoch nicht. Er war Teil von ihm, gehört deshalb zu seinem Leben. War es auch. Damit mussten wir uns beide arrangieren. Esra gehört zu unseren beiden Leben!

Immer wieder drückten wir uns die Hände fester. Immer wieder blieben wir stehen und küssten uns. Dabei war es ganz egal, wo wir eben standen. An einem einsamen Platz, oder bei einer Menschenansammlung. Für uns spielte das Umfeld, spielten die anderen, keine Rolle.

„Weißt Du was, Thore“, kam plötzlich aus Maliks Mund, „nächstes Weihnachten lege ich mich in der Realität in so einem Outfit auf die Couch, wie es Du mir von Deinem Traum beschrieben hast. Rote Stiefel, ebenso ein Höschen mit Plüsch- oder Fellbesatz und so einer schwulen Weste. Falls wir die Sachen nicht kaufen können, schneidern wir uns das selbst. Dafür habe ich ein Händchen.“

„Was, Du kannst nähen?“, überrascht blieb ich stehen und schaute ihn an. „Das werden dann richtig schwule Weihnachten.“

„Nähen kann ich, gar kein Problem.“

„Wow, mein Partner ist gleichzeitig Schneider. Was kannst Du noch alles? Oder müsste ich die Frage umkehren, was kannst Du nicht, die Liste wäre vermutlich kürzer.“ Ich lachte. So viel hatte er schon über sich erzählt, was er macht oder bereits machte. Er erstaunte mich immer wieder aufs Neue. Ein Multitalent. „Da drüben gibt es Glühwein. Wollen wir einen trinken?“

 

„Eigentlich dürfte ich keinen trinken, aber“, er setzte kurz im Satz ab, „ich bin hier bei Dir in Deutschland, deshalb mache ich es. Niemand wird mir das nachtragen.“

Mir war klar, was er damit ausdrückte. Ein „Nein“ hätte ich voll und ganz akzeptiert, ihn nicht gedrängt, etwas Alkoholisches zu Trinken. Aber mich machte jetzt eine Tasse Glühwein einfach an. Es wärmt von innen, zumindest vordergründig, schmeckt auch gut. Zur Jahreszeit passend. Noch vereinzelt gab es Stände dafür, die meisten wurden mit dem mittlerweile geschlossenen Weihnachtsmarkt zugesperrt.

Die Zeit draußen verging im Flug. Irgendwo formten wir noch Schnellbälle, warfen die uns gegenseitig zu. Hin und wieder zerschellten die am Nacken, von dem kalten Schnee fiel etwas durch den Kragen an den Körper. Es war kalt, brachte uns aber zum Lachen. Hätte uns irgendjemand mit Schnee eingeseift, hätten wir wahrscheinlich losgegiftet. Aber so war es jetzt der Freund. Der Partner.

„Lass und nach Hause gehen“, schlug ich vor, „dann nehmen wir ein heißes Bad. Hinterher trinken wir einen Tee.“

„Eine gute Idee.“ Richtig eng hängte er sich in meinem Arm ein und folgte mir nach Hause. Unserem Zuhause.

Manche Leute erhoben ihren Kopf, ein Lächeln stellte sich auf deren Gesicht ein. Die sahen wohl, wie glücklich wir beide waren. So ein Gefühl färbt ab. Andere ignorierten uns. Wohl bewusst. Die konnten mit Männerliebe nichts anfangen. Unsere Aufgabe war es nicht zu missionieren. Dies tat früher die Kirche. Nicht immer mit friedlichen Mitteln, sondern auch mit Gewalt. Wir beide lehnten Gewalt ab. Mein Kampfsport hatte auch nichts mit Gewalt zu tun. Aikido, eine friedliche Art sich zu bewegen. Dem anderen keinen Raum für irgendwelche Aggressionen zu bieten. Diese Sportart schult für das ganze Leben, doch deswegen wurde ich nicht heilig. Wenn es sein musste, gab ich energisch meine Meinung kund.

Zuhause angekommen schälten wir uns aus unseren wärmenden Winterklamotten. Im Badezimmer ließ ich das Wasser in die Wanne. Es dauerte etwas, so hatten wir Zeit, uns gegenseitig die restliche Kleidung auszuziehen. Genüsslich machten wir dies. Bei meinem Gegenüber kam wieder der perfekte Körper zum Vorschein. Von meinem war Malik auch angetan. Mittlerweile genügte das Wasser, schloss den Hahn. Prüfte die Wassertemperatur. Noch etwas Schaumbad ins Wasser, dann stiegen wir beide in die Wanne. Bald sahen wir nicht mehr so sehr viel von unseren Körpern, zu sehr schäumte das Schaumbad auf. Und es roch herrlich nach Lavendel.

Unsere Köpfe und Brüste waren außerhalb des Wassers, die Wanne war nicht zu groß, schon gar nicht für zwei gebaut. Während wir uns küssten, streichelte ich unter Wasser über seinen Körper. Auch fühlte ich seine Hand auf meinem Ober- und Unterbauch. Sanft wichste ich sein Glied. Ein leises Stöhnen legte er mit in den Kuss. Er drehte sich mehr zu mir. So konnte ich die freie Hand auf seinen Rücken legen, mit der anderen musste ich mich selbst abstützen. Auf dem Rücken strich meine Hand langsam an ihm hinunter, glitt durch die Furche. An Zucken merkte ich, dass ich soeben seinen Eingang passierte. Ich unterbrach die Idylle.

„Wir wollten noch Tee trinken...“

„Sollen wir?“

„Wie meinst Du? Eigentlich haben wir noch die ganze Nacht vor uns.“

„Dann trinken wir jetzt Tee“, festentschlossen antwortete mir Malik, „das Bett kommt dann hinterher.“

„Ok.“

Dann reinigten wir uns noch komplett, standen auf, brausten uns gegenseitig den Schaum von den Körpern. Das wir dabei neben der Badewanne eine halbe Überschwemmung anrichteten, war uns egal. Schließlich hatte dieser Raum noch einen Gully, wie es früher üblich war.

Abgetrocknet gab ich Malik meinen Bademantel. Selbst zog ich mir den alten an, den ich eigentlich schon längst entsorgen wollte. Jetzt tat er wieder seine Dienste. Dann ging es runter in die Küche.

 

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