Zaubermächtige Flammen hatten längst mein Herz durchdrungen...
Bareback / Das erste Mal / Romantik / Sportler
A−
A+
A⇆A

Nur sieben weitere Schüler warteten im Raum für den Deutschleistungskurs im zweiten Stock auf Herrn Kessler. Britt, Steffi und Leah waren ebenfalls da. Unsere drei absoluten Überflieger. Was zu erwarten war. Leah hatte wahrscheinlich einen Abi- Schnitt, der in die Geschichte dieses Gymnasiums eingehen dürfte. Ihr Studienplatz in Marburg an der Uni war schon sicherAls ich reinkam, schaute Leah von ihrem Buch auf und lächelte mich freundlich an. Ich lächelte und nickte zurück. Leah war wahrscheinlich die Einzige an der gesamten Schule, die ihr Verhalten mir gegenüber nach dem großen Skandal vor knapp vier Jahren nicht geändert hatte. Nicht mit einem Wort, nicht mit einem Blick hatte sie angedeutet, dass sie vielleicht lieber nicht mit mir zusammenarbeiten wollen würde. Andere hatten sich durchaus geweigert, mit mir gemeinsam an einem Tisch zu sitzen. Geschweige denn ,Paar-oder Gruppenprojekte mit mir zu bearbeiten. Leah nicht. Und da sie auf Grund ihrer schulischen Leistungen einen gewissen Status und damit Einfluss hatte, waren auch ihre Freundinnen mir gegenüber zumindest neutral und tolerant. Vielleicht dachten sie was anderes, aber sie zeigten es mir nicht. Und das sollte mir sehr Recht sein.

 

»Ist langweilig zuhause, oder? Hatte mir schon gedacht, dass Du hier wieder aufschlagen würdest, Tim.« Leah lehnte sich zurück und zwinkerte mir über ihre linke Schulter zu.

»Außerdem ist es ja ganz spannend. Noch mal einen anderen Blickwinkel, einen anderen Lehrergeschmack erleben zu können. Ich glaube, so locker wird es im Studium niemals werden. Was meinst Du?«

»Keine Ahnung«. Ich zuckte mit den Schultern. Warum sprichst mich Leah denn jetzt bitte an? Richtig viel haben wir eigentlich nie miteinander geredet. Stilles Übereinkommen und die Leistung des Anderen respektiert oder sogar bewundert, ja. Aber außerhalb der Unterrichtsstunden private Gespräche. Vielleicht drei bis fünf Mal. In der gesamten Zeit.

»Und der Kessler ist, glaube ich, kein schlechter Ersatz. Er scheint ein ganz großer Heinrich-Heine Fan zu sein. Ehrlich gesagt, kannte ich bislang ja nur sein Gedicht „Die Lorelei“. War Dir da mehr geläufig?

Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Leider nicht.«

Sie beugte sich noch weiter zu mir rüber. Was hatte sie vor? Sie war schon fast am Umkippen mit dem Stuhl.

»Außerdem ist er auch noch, na ja, ziemlich attraktiv. Du wirst es gleich ja selber sehen.«

Mit einem verschwörerischen Blinzeln und einem vernehmlichen Zungenschnalzen drehte Leah sich wieder ab und ging nahtlos in das, durch meinen Eintritt ins Zimmer, unterbrochene Gespräch mit ihrer Sitznachbarin über.

Als ob ich das nicht wüsste? Himmel!

Dann erschien Malte Kessler. Und obwohl ich mir hier jetzt wirklich alle erdenkliche Mühe gebe, kann ich mich beim besten Willen nicht mehr genau an die Inhalte seines Unterrichts erinnern. Als würde ich plötzlich mit dem Kopf unter Wasser sein, war die nächste Dreiviertel Stunde akustisch verschwommen und dumpf. Einzig visuell kann ich mich an scharf umrissene Konturen erinnern.

Wie Malte uns mit seinem strahlendsten Lächeln begrüßte, wie er uns aufforderte, mit den Stühlen einen Halbkreis zu bilden, bevor er dann an jeden eine Kopie mit einem Gedicht von Heine gab. Wie er, während wir alle versuchten, das Gedicht zu lesen, es auswendig rezitierend um uns herum lief. Wie er, als es ihm zu warm wurde, sein schwarzes Sakko über seine Stuhllehne warf und seine trainierten Brustmuskeln im Ausschnitt des gelben T-Shirts meine Aufmerksamkeit an sich riss. Wie ich fasziniert sein schwarzes Lederarmband mit den doppelten Verschlüssen an seinem rechten Handgelenk anstarrte und die deutlich hervortretenden Venen an seinem Unterarm. Die Begeisterung, mit der Malte Kessler von Heine, seinem Leben, seine Vorstellung von der Welt und der Liebe sprach, schwappte auf alle Anwesenden über. Es entflammte eine leidenschaftlich Diskussion über die Liebe, ihre Dauer und Vergänglichkeit. Anscheinend hatte ein jeder schon so seine Erfahrungen mit diesem Thema gemacht. Lyrik stand plötzlich nicht als etwas Abstraktes und zu Analysierendes im Raum, sondern nur als Katalysator um sich seiner Gefühle, seiner Sehnsüchte stärker bewusst zu werden und es mit anderen zu teilen.

Nicht, dass ich besonders viel zu den Gesprächen beigetragen hätte. Eigentlich habe ich nur geschwiegen, aber alle meine Empfindungen wurden entweder durch die Klassenkameraden oder durch Malte ausgesprochen, der eindeutig mehr Teil der Schülergruppe war, als das bei Lehrern allgemein üblich war. Sein Enthusiasmus, sein tiefes Mitfühlen, seine Art zu motivieren; ich wurde so neugierig, mehr von ihm und seinen Leidenschaften zu erfahren.

Interessanterweise wartete ich auf irgendein Zeichen von ihm. Ein Signal, ein Blick, der eine besondere Verbundenheit zwischen uns ausdrückte. Aber was für eine Verbundenheit sollte das schon sein? Wahrscheinlich war es einfach sein pädagogischer Ansatz, sich über alle Schüler zu informieren und sie gegebenenfalls anzusprechen, sie zu interviewen.

»Tim, Du Schwachmat! Was bildest Du Dir bloß ein? Als wärst Du so außergewöhnlich? So faszinierend. Und dann noch für Kessler? Lächerlich!!«

Tatsächlich verging die gesamte Doppelstunde ohne einen solchen verräterischen Hinweis. Was sollte er auch zu mir sagen? Zum Gedicht habe ich gerade mal zwei Kommentare beisteuern können, und die waren im Endeffekt nur Bestätigungen von Leah’s präziser Interpretation. Wie festgenagelt, saß ich auf meinem Stuhl und fast alle Beiträge meiner Mitschüler formten sich zu einem konstanten Rauschen in meinem Kopf. Nur wenn Malte sprach, hörte ich wieder Buchstaben, Worte und ganze Sätze. Allerdings war ich so in meinen Betrachtungen von ihm versunken, dass weder Sätze, noch sonst was einen sinnvollen Inhalt ergaben. Egal, auch das Telefonbuch, vorgetragen von Malte Kessler, hätte mich in seinen Bann geschlagen. Lag das daran, dass er eindeutig mehr Interesse an mir und meiner schulischen Laufbahn zeigte, als jeder andere Lehrer hier zuvor?

 

Oder war es schlicht die Tatsache, dass ich ihn nackt kannte? Nackt und wie er einen anderen Mann oral befriedigt? Scheisse, das ist ja auch ungewöhnlich. Einen Lehrer im Internet als Pornodarsteller wieder zu erkennen. Irre! Die Art, wie Malte auf diesem Stuhl saß. Das linke Bein übergeschlagen, den Oberkörper weit vorgebeugt. Als wollte er die gesamte Runde verschwörerisch in ein mystisches Ritual einbeziehen. Hatte nicht Robin Williams in dem Film „Club der toten Dichter“ eine ähnliche Faszination für Lyrik bei seinen Schülern ausgelöst? Hatte den Film gerade bei Kabel Eins in der Reihe „Die besten Filme“ gesehen. Nur war Malte eher der Brad Pitt, der Ryan Reynolds, der Chris Evans unter den Lehrern. So ungeheuer sexy. Und dabei so männlich. Mir fielen die Blicke der Mädchen auf. Auch sie schienen eine gewisse sexuelle Attraktion auszudrücken, die sie bewußt oder unbewußt empfanden. Ich liess meinen Blick durch die komplette Runde schweifen und alle, sogar die anderen Jungs, klebten an Kessler’s Lippen. Sollte ich nicht der Einzige sein, der Kessler in „Action“ erlebt hatte? Nein, dann hätte es andere Anspielungen gegeben. Mehr Geflüster und Getuschel. Mindestens eine oder einer hätte sich verplappert, einen Witz gerissen, eine Anzüglichkeit gemacht.

Himmel, wie dieser Kerl gelegentlich, konzentriert zuhörend, sich den Bleistift in den Mund schob. Wie die perfekten Lippen daran saugten. Vor meinem inneren Auge verwandelte sich jener Bleistift erst in meinen Finger, mit dem ich, Malte beschwörend, über den leicht geöffneten Mund fuhr. Meine Fingerkuppe glitt über zarte Haut der Lippen und wurde dann gierig eingesogen. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Bereits bei dieser Vorstellung merkte ich, wie mein Schwanz in der Hose ruckte und begann, sich zu versteifen. Aber in meinem Kopf erkundete ich jetzt mit meinem Finger seine Mundhöhle. Malte’s Zunge leckte an ihm, wie er es in dem Porno-Ausschnitt an dem Schwanz seines Partners getan hatte. Sie glitt an der Unterseite bis zur Spitze, die Lippen stülpten sich komplett über ihn. Er erzeugte ein so wohliges Vakuum, dass ich

dachte, allein dadurch könnte er mich zum Höhepunkt bringen. Deutlich war vorne an meiner Jeans ein kleiner feuchter Fleck zu sehen. Dann, nach einem ganz sanften Biss, stand er auf.

In der Tat, Malte stand tatsächlich auf. Er reckte sich und sein Shirt rutschte aus der Hose und für einen Moment konnte ich nackte Haut sehen. Eine schmale Spur von Haaren, eine perfekte Linie, wie der Wegweiser zum Paradies, führte von seinem Bauchnabel herunter, bevor der Gürtel und der Hosenbund alles weitere verdeckten.

Aber was ich sah, reichte aus. Meine Fantasie liess seinen, mir noch völlig unbekannten, natürlich ebenfalls steifen Schwanz, sich als pralle Beule abzeichnen. Mit der Streckung von Malte, drängte sich seine Schwanzspitze über die schwere Schnalle seines Ledergürtels.

War Malte wohl beschnitten? Keine Ahnung. Ich konnte es nicht sagen. Wie ärgerlich, dass in dem Porno-Ausschnitt nie eine Aufnahme seines Penis zu sehen war. Aber egal. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Keine Realität konnte in diesem Augenblick mit den großartigen Bildern in mir mithalten. Oh, ja! Ich wollte seine Eichel berühren, mit meinen Lippen spüren. Meine Zunge wollte ihn schmecken und jeden hervorquellenden Tropfen kosten.

Wie war das noch in dem Gedicht? „Zaubermächtige Flammen hatten längst mein Herz durchdrungen?“ Zum ersten Mal begriff ich, dass Lyrik nicht nur schöne aneinander gereihte Worte waren. Sie waren Ausdruck von Sinnlichkeit, von Verlangen und Leidenschaft. Einem Verlangen, wie ich es gerade verspürte. Ja, ich wollte diesen Mann spüren. Ihn und seinen Schwanz. Seinen ganzen Körper. Aber nicht nur physisch, sondern auch geistig, seelisch. Mein Herz war entflammt. Sein Zauber hatte mich voll erwischt.

Völlig zeitvergessen und mit einem Gesichtsausdruck, der mich wie einen Idioten aussehen lassen musste, träumte ich vor mich hin, als ich aus den Augenwinkeln wahrnahm, dass alle anderen ihre Taschen zusammenpackten und den Klassenraum verliessen. Auch Malte war bereits aufgestanden, sammelte die übrig gebliebenen Kopien des Gedichts ein, öffnete dann zum Lüften ein Fenster und setzte sich in den Rahmen aufs Brett.

 

»Na, Herr Zeise? Warst ja schon wieder so wortkarg? Lag es am Thema oder habe ich Dich gelangweilt?«

Das glaubte er also? Das ich gelangweilt war? Von ihm? »Nein«, sagte ich rasch, »im Gegenteil. War eigentlich total ...«

Jetzt fehlten mir doch wieder einmal die Worte. Verflucht! Der musste mich ja für völlig zurückgeblieben halten.

»...Spannend war’s. Also, nicht spannend im Sinne von ....äh, .... Also, Krimi, ... äh, mehr so... spannend wie ..., ah, ...unbekannt. Ja, unbekannt und neu spannend..., also, was ich sagen wollte....«

»Nun brich Dir mal keinen ab, Tim. Du musst mir jetzt kein Feedback geben. Hab ja gesehen, dass Du mit den Gedanken eigentlich sonst wo warst.«

»Nein, ich war schon...«

Ich brach den Satz ab. Was sollte ich jetzt lügen? Natürlich hatte er meinen geistesabwesenden Gesichtsausdruck bemerkt.

»Ich muss dann mal...« Damit wandte ich mich ab und ging zur Tür.

»Hab ne schöne Pause, Tim.« Kessler lächelte sein Zahnweiss-Werbungslächeln. »Sie...Du auch, Herr...«

»Vorsicht! Ich bin Malte.«

»Malte. Weiss ich doch.«

Mein Abgang glich wohl eher einer Flucht. Was war denn bitte schön los mit mir?

Hastig lief ich zum angrenzenden Park weiter. Bloss weg von den Mitschülern, bloss weg von dieser Schule, bloss weg von meinen kuriosen Gedanken, bloss weg von mir. Immer mehr beschleunigte ich das Tempo und als ich endlich weit genug weg war, registrierte ich auch das einzelne Schweisstropfen mir, sowohl über das Gesicht, als auch vom Hals über die Wirbelsäule bis runter zum Slip rannen. Warum? Man konnte doch gerade unmöglich von sportlicher Anstrengung reden? Was also brachte mich jetzt so zum Schwitzen? Tatsächlich war mein Shirt am Rücken so durchnässt, dass es komplett auf der Haut klebte. Mein Atem ging schwer, geradezu rasselnd, als wäre ich ein langjähriger Kettenraucher. Keuchend nahm ich auf einer der Parkbänke an der Anhöhe mit Blick auf meine Schule Platz.

Ein junges Pärchen mit einem „Golden Retriever“ an der Leine ging eng umschlungen an mir vorbei. So innig in sich selbst vertieft, einander liebevoll in die Augen schauend. Immer wieder berührte er mit seinen Lippen ihr Ohr. Flüsterte anscheinend mal zärtliche mal witzige Sätze und sie warf auflachend und albern kokettierend die Haare nach hinten. Plötzlich schossen mir Tränen in die Augen.

»Scheiße, warum musste ich denn jetzt heulen? Ich kann Paare doch nicht ausstehen. So ein Klischee! Beziehungen! Vater, Mutter, Kind und Hund. Was für ein Dreck! Bin ich nicht der lebende Beweis, dass Familie auf Dauer keinen Bestand hat? Keinen Bestand haben kann. Sollten die ganzen Psychologen, die Philosophen und die Romanautoren ernsthaft Recht haben? Wir Menschen sehnen uns nach einem Gegenüber, wir brauchen andere Menschen und können auf Dauer nicht ohne sie leben? Das will ich aber nicht!«

Der letzte Satz rutschte mir einfach laut über die Lippen. Ja, ich schrie ihn geradezu in die Parkanlage hinein, dass einige Kaninchen auf der Wiese erschrocken die Löffel aufstellten und in „Hab Acht“-Stellung gingen. Überrascht von meinem Ausbruch schlug ich eine Hand vor meinen Mund, bevor ich den Kopf in beide Hände nahm und weiter nachdachte.

Ich versuchte, mich zu beruhigen. Atmete tief und gleichmässig ein. Die Tränen hörten auch auf. Gottseidank! Mein Verstand schien wieder die Oberhand gewonnen zu haben.

Das kurze Vibrieren meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Eine SMS.

»Lust, heute Abend einen trinken zu gehen? Gibt, was zu feiern. Marc.«

Schon lange hatte ich nichts mehr von Marc gehört. Er war in einer meiner Gruppen gewesen. Aber er war fast vier Jahre älter und musste kurz nach seinem achtzehnten Geburtstag die Wohngemeinschaft verlassen.

Hatte er nicht eine Ausbildung begonnen? Aber was für eine? Ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern.

Marc war immer ein Netter gewesen. Freundlich und umgänglich. Auch ein eher verschlossener Typ. Außer, er hatte mal zu viel getrunken. Dann konnte es lustig werden. Marc war die perfekte Abwechslung, um Malte Kessler aus meinem Kopf zu drängen.

»Neunzehn Uhr. Brunnen am Altstadtmarkt? Freue mich, Tim.«

 

Geschichte bewerten

Von "Mag ich nicht" bis "Super"

Kategorien

Bareback / Das erste Mal / Romantik / Sportler

Lob & Kritik

Sei nicht nur stummer Konsument! Wenn dir die Geschichte gefällt teile das dem Autor mit! Positives Feedback motiviert!
Beachte die Regeln für Kommentare!
0 / 1024

💬 = antworten, ❗= melden

Schlagworte: oralsex / oralsex / schüler / lederfetisch / praller schwanz / lehrer / lehrer / trainierter körper / brustmuskel / zunge sex / lederfetisch / beschnitten / sexy slip / beschnitten / bauchnabel / sexy / schwule fantasien / schwanzspitze / hardcore porno / meine freundin / daddy / steifer schwanz / leidenschaft / jeans / liebe / maskulin / schweiß / zärtlich / penis / lust / nackt
Eine Veröffentlichung auf einer anderen Webseite/Medium ist ohne Genehmigung des Autors nicht gestattet! Jedem Kerl sollte klar sein, dass man in der Realität beim Ficken Kondome benutzen sollte, egal ob man PreP verwendet. Falls du meinst, dass diese Geschichte unerlaubte Inhalte enthält dann melde sie mir: Geschichte melden