Jan schien recht symphytisch zu sein und hatte sich offenbar um ihn gesorgt.
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Kapitel 2.1: Derselbe Tag Ende November 2017

Routiniert steuerte Brigitte die Luxuskarosse durch die edle Wohngegend und hielt kurz vor einem imposanten Tor, welches sich auf Knopfdruck öffnete. Henry staunte nicht schlecht, als sie durch eine kleine Parkanlage fuhren und der Weg sie zu einer modernen Villa führte. Er fühlte sich irgendwie heimisch, obwohl er den Ort nicht bewusst kannte. Unterbewusst fühlte er, hier zu Hause zu sein.

 

„Weißt du, wo wir hier sind?“, fragte Brigitte ihren Sohn.
„Ich habe es im Gefühl, dass wir hier wohnen. Aber wissen tue ich es nicht.“
„Dein Gefühl ist richtig, hier wohnen wir.“
„Wir scheinen sehr viel Geld zu haben?“
„Das stimmt. Dein Vater ist Manager eines großen Unternehmens in den USA. Aber wir leben nicht mehr mit ihm zusammen. Unsere Ehe ist vor einigen Jahren in die Brüche gegangen. Finanziell sorgt er noch sehr gut für uns, beziehungsweise hat er es bei der Scheidung getan. Von dem Geld haben wir ausgesorgt. Was deinen Ehrgeiz im Studium aber nie geschmälert hat.“

Henry nahm die Information über seinen Vater relativ emotionslos hin. Schließlich kannte er ihn ohnehin nicht mehr und die Tränen des Abschieds sind wohl auch schon früher vergossen worden.

„Mama ich bin ziemlich fertig. Ich würde gerne noch Annika und Jan für morgen Abend einladen und dann schlafen gehen. Mein Zimmer musst du mir zeigen, da weiß ich leider nicht mehr wo das ist.“
„Klar mache ich, gute Idee mit Jan und Annika.“

Brigitte führt ihn durch die makellos eingerichtete Wohnlandschaft, ohne dass Henry noch die Kraft gehabt hätte, diese genauer zu registrieren. In seinem großen Zimmer angekommen schaute er sich dann doch etwas genau um. Der Boden war mit ockerfarbenen rauen Fliesen belegt, die Wände erschienen in einem steinfarbenen grau und wurden aus den Bodenleisten heraus elegant beleuchtet. Eine üppige Fensterfront ließ viel Licht einfallen und erzeugte ein faszinierendes Farbenspiel. In der rechten Ecke stand räumlich abgetrennt ein großes Bett mit gutem Blick auf die Leinwand auf der linken Seite des Raumes, die wohl den Fernseher ersetzen sollte. Vor dem Fenster stand zudem ein gläserner Schreibtisch mit perfektem Blick in die gut gepflegte Gartenlandschaft, die im November natürlich etwas kahl anmutete. Von dem Zimmer gingen noch zwei Türen ab.

„Wohin führen diese Türen?“
„Die eine zu deinem Bad und die andere zum Billardraum. Dort findest du auch ein kleines Ankleidezimmer“

Henry staunte nicht schlecht über diesen Luxus. Zumindest das Bad würde er sich heute noch ansehen müssen, den Rest verschob er müdigkeitsbedingt auf morgen.

„Wo haben wir denn ein Telefon?“
„Dein Handy liegt auf deinem Nachttisch. Einen PIN verwendest du zum Glück nicht, daher kannst du das benutzen. Ich lasse dich jetzt auch allein. Du wirst sehr erschöpft sein nach den ganzen Eindrücken.“
„Das bin ich wirklich, danke Mama.“

Kaum hatte Brigitte die Tür geschlossen da öffnete sie sich schon wieder.

„Henry, ich bin überglücklich, dass du wieder da bist und es dir gut geht.“

Henry war auch glücklich, wenn auch auf eine andere Art. Ein Zeitgefühl wie lange er weg war, hatte er schließlich nicht und auch eine große emotionale Bindung zu seiner Mutter spürte er noch nicht. Dennoch fühlte er sich geborgen und tief in seinem Inneren wusste er um ihre Beziehung. Doch jetzt wollte er erstmal zwei wichtige Anrufe tätigen. Auf seinem Handy entdeckte er eine Menge Nachrichten von Leuten die er nicht kannte. Die meisten davon waren kurz und erkundigten sich darum, warum er sich nicht mehr meldete und was überhaupt los war. Doch das sollte sich in der Zwischenzeit wohl rumgesprochen haben. Daher beschloss er, sich später darum zu kümmern und suchte die Nummer von Jan heraus. Er hätte auch Annika zuerst anrufen können, doch vor dem Gespräch fürchtete er sich irgendwie mehr. Also vernahm er Freizeichen bei Jan. Er meldete sich.

„Hallo Brigitte, warum rufst du mich mit Henrys Handy an? Gibt es irgendwas Neues von ihm?“
„Hier ist nicht Brigitte.“

Stille in der Leitung

„Henry? Henry, bist du es wirklich?“
„Ja, ich bin es. Hallo Jan.“, entgegnete der von der Euphorie Jans verdutzte Henry.
„Mensch, Henry. Ich hab dich doch gestern noch im Krankenhaus besucht und wollte gerade auch wieder dorthin. Und jetzt rufst du mich persönlich an. Ich glaub’s nicht.“
„Ich bin heute aufgewacht und konnte direkt nach Hause. Meine Mutter hat mir erzählt, dass du mein bester Freund bist.“
„Weißt du das denn nicht mehr?“, jetzt traurig von Jan.
„Nein. Ich weiß gar nichts mehr. Irgendwas mit Amnesie. Ich muss jetzt alle erstmal wieder neu kennen lernen.“
„Das ist ja schrecklich. Aber mich vergisst du beim neu Kennenlernen ja nicht, oder?“
„Nein, meine Mum meinte, du seist der einzige meiner Freunde, der mich die ganze Zeit besucht hhat. Du stehst also ganz oben auf meiner Liste. Daher würde ich dich auch gerne morgen Abend zum Essen bei uns einladen. Genauso wie Annika. Das wäre doch ein guter Anfang.“
„Da komme ich natürlich gern. Und Annika hast du auch schon angerufen?“
„Nein noch nicht. Du bist der erste. Bei Annika weiß ich noch gar nicht wie ich es angehen soll. Immerhin führen wir offenbar eine Beziehung. Dabei kenne ich sie gar nicht.“
„Stelle ich mir auch schwierig vor. Ruf einfach an und sieh was passiert.“
„Jo, mache ich einfach mal. Lass uns morgen weiter quatschen. Ich bin erledigt und muss ja auch noch telefonieren.“
„Alles klar Bro, dann bis morgen.“
„Bis morgen Jan.“

 

Die Eindrücke nach dem Telefonat waren durchweg positiv. Jan schien recht symphytisch zu sein und hatte sich offenbar durchgehend um ihn gesorgt. Offenbar wollte er Henry sogar heute noch im Krankenhaus besuchen. Auch Jans Stimme schien ihm aufs erste Hören sehr angenehm zu sein. Aber nun wollte er auch noch Annika anrufen. Aufgeregt suchte er ihre Nummer auch der Kontaktliste und wählte anrufen aus. Mit jedem Klingeln wurde er nervöser, doch schlussendlich meldete sich nur die maschinelle Mailbox. Also beendete er den Anrufversuch und stöberte etwas in seiner Bildergalerie herum. Wenn er sie schon nicht erreichen konnte, so wollte sich Henry doch zumindest ein paar Bilder von ihr ansehen. In der Galerie wurde er auch schnell fündig.

Einige Fotos zeigten sie bei gemeinsamen Unternehmungen, einige waren nur von ihr allein. Er empfand Annika als durchaus gutaussehend. Sie hatte längere blonde Haare und eine gute Figur. Einen emotionalen oder sexuellen Reiz verspürte Henry jedoch nicht. Mit dieser Erkenntnis entschloss sich Henry, nun endlich der Bettruhe zu frönen.

In der Nacht schlief Henry sehr unruhig. In seinen Träumen sah er sich aus der Vogelperspektive im Krankenhausbett liegen, an seinem Bett saß ein Mann der ihn betrachtete. Henry konnte ihn in seinem Traum nicht erkennen, doch der Mann verströmte eine unangenehme, wenn nicht sogar bedrohliche Präsenz. Immer wieder wachte Henry schweißgebadet und mit pochendem Herzen, schlief aber sofort wieder ein. Doch der Traum war jedes Mal derselbe. Immer wieder dieser ungepflegte Mann, der sich über ihn beugte.

Dementsprechend unausgeschlafen wachte er am nächsten Morgen auf, als die ersten Sonnenstrahlen in sein Reich einfielen. Auch wenn das Aufwachen tags zuvor von Unannehmlichkeiten ganz anderer Dimensionen begleitet war, brauchte Henry dennoch einige Minuten, um im Kopf klar zu werden und seine Morgenlatte zu bemerken. Die Herangehensweise an Phänomen hatte er offenbar nicht vergessen, er fing unmittelbar mit der Behandlung an. Kaum kam er in Fahrt musste er jedoch wieder an seinen Traum denken, der ihm einen kalten Schauer über den Rücken bescherte und jegliche Geilheit verfliegen ließ.

Ein Blick auf sein Handy ließ ihn noch nervöser werden. Annika hatte gleich dreimal bei ihm angerufen. Jetzt wollte er nicht mehr zögern und rief sogleich zurück. Ein Freizeichen.

„Ja, hallo.“, meldete sich eine hektische Stimme.
„Hi, hier ist Henry.“, entgegnete dieser schüchtern.
„Henry? Mein Henry? Ich hab gesehen, dass deine Nummer angerufen hat, doch ich konnte es nicht glauben.“
„Doch ich bin es wirklich. Aber das weiß ich selbst nur von anderen. Ich habe Amnesie und kann mich an nichts erinnern.“
„Das ist ja schrecklich. Lass uns nicht am Telefon reden. Ich kann heute Nachmittag vorbei kommen.“
„Ich wollte dich eigentlich für heute Abend einladen. Jan kommt auch. Ich muss euch beide ja komplett neu kennenlernen.“
„Achso. Kann ich nicht trotzdem schon am Nachmittag kommen? Dann können wir uns etwas ungestörter unterhalten.“
„Ich denke das geht auch, ja.“
„Gut, dann bis später. Ruh dich noch etwas aus.“

Mit diesem Gespräch konnte Henry weitaus weniger anfangen als bei dem Telefonat mit Jan. Irgendwie wirkte Annika weniger herzlich und längst nicht so glücklich über sein Erwachen. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein und sie war einfach mit der Situation überfordert. Henry konnte sich keinen Reim darauf machen und war umso gespannter auf den bevorstehenden Nachmittag.

Die Zeit bis dahin überbrückte er mit weiteren Gesprächen mit seiner Mutter. Zwischendurch musste er noch Jan ein früheres Kommen ausschlagen, da er es schon Annika versprochen hatte. Wirklich glücklich darüber war er aber nicht.

Im Gespräch mit seiner Mutter fand er weitere Dinge über seine Person heraus. In der Schule war er einer der Besten, während seine Noten an der Uni zunächst stark absanken, um in den letzten Semestern wieder besser zu werden. Neben dem Vereinsfußball ging er noch sporadisch ins Fitnessstudio, seinen Fokus legte er jedoch ganz klar auf den Fußball. Zudem fuhr er seit neuestem häufiger Mountainbike mit Jan. (Warum genau wollte Brigitte ihm vorsichtshalber nicht sagen)

 

Ebenfalls erhielt er eine ausgiebige Führung durch die Villa. Und die ließ wirklich keine Wünsche übrig. Es gab ein Kaminzimmer, eine kleine Bücherei, ein Heimkinozimmer mit richtigen Kinositzen und sogar einen Pool in einem Nebengebäude. Damit konnte Henry natürlich sehr gut leben und war sich sicher, sich hier demnächst sehr wohl zu fühlen.

So interessant wie der Vormittag war, so schnell verflog auch die Zeit. Schon war es Nachmittag und die Türglocke läutete. Das konnte nur Annika sein, dachte sich Henry. Und vor der Tür stand auch eben diese. Annika kam auf Henry zu und umarmte ihn kurz und, wie Henry fand, eher herzlos.

„Gehen wir auf dein Zimmer? Da können wir in Ruhe reden.“
„Von mir aus.“, kam es vom überraschten Henry. Von seiner Freundin hatte er eine etwas andere Reaktion auf sein Erwachen erwartet.

„Also Henry, ich mache es kurz. Du warst drei Monate im Koma. Da bleibt es nicht aus, dass ich in der Zeit mit anderen spreche, auch mit Jungs. Ich bedauere zwar, dass es gekommen ist, aber ich habe einen Anderen. Ich wusste nicht ob du je wieder aufwachst, da hat es einfach gefunkt und ich habe mich drauf eingelassen. Es tut mir wirklich leid für dich.“

Mit diesen Worten stand Annika auf und ließ den verdutzten Henry allein in seinem Zimmer zurück. Mit offenem Mund saß er da, zu jeder Regung unfähig. Seine Freundin, von der er nicht einmal wusste, dass sie eine Beziehung führten, hatte gerade mit ihm Schluss gemacht. Rein emotional gesehen war es kein großer Stich für ihn. Er kannte sie in seiner Situation immerhin erst seit wenigen Minuten, in denen sie zudem nicht sonderlich sympathisch wirkte. Geschockt war er eher aus Enttäuschung, wie jemand der eine Beziehung führt, so schnell aufgeben und die Sache abschreiben konnte. Hatte er tatsächlich so eine schlechte Menschenkenntnis, dies in der Zeit ihrer Beziehung nicht zu bemerken?

Kapitel 2.2 – Julimorgen

Die morgendliche Julisonne schien warm durch Jans Fenster und traf auf seinen vor Sperma verklebten Körper. Jan fühlte sich verkatert und war froh über seinen genialen Einfall gestern Abend, um nicht mehr trinken zu müssen. Und das war im Nachhinein bitter nötig. Auch so ging es ihm nicht gut. Mit etwas Sorge blickte er auf die bevorstehende Mountainbike Tour mit Henry. Doch wenigstens konnte er so einen weiteren Tag mit ihm verbringen, ehe sie sich morgen ohnehin wieder an der Uni sehen würden.

Auch die Tage an der Bildungseinrichtung genoss Jan immer sehr. Da sie gleichzeitig zu studieren angefangen hatte und ihre Interessen sich ähnelten, überschnitten sich die meisten ihrer Veranstaltungen. Besonders gerne saß er im Sommer im engen Hörsaal neben ihm. Immer wieder berührten sich dabei ihre nackten Waden unter den Klappsitzen. Oft genug erwischte sich Jan dabei, wie er mehr darauf bedacht war, möglichst viele zufällige Berührungen zu initiieren, als dem vorgetragenen Stoff des Dozenten zu folgen. Nicht selten konnte er daher keine Antwort auf Henry fachliche Nachfragen geben, weswegen er oft vorwurfsvolle Blicke erntete.

Trotz diesen für ihn prickelnden Begegnungen im Hörsaal waren private Treffen natürlich noch höher zu bewerten. Sie verstanden sich stets gut und hatten viel Spaß miteinander, den Jan in gewissen Aspekten nur allzu gerne ausgeweitet hätte.

Auch wenn für den Tag eine sportliche Aktivität auf dem Programm stand endschied Jan sich für eine kalte Dusche. Mag der Duft den der trockene Samen verströmte auch einen betörenden Duft ausüben, so war er doch nicht sonderlich öffentlichkeitstauglich. Zudem erhoffte sich er den durch das kalte Wasser begünstigten Effekt des Ausnüchterns. Also erhob er seinen nackten Körper. Sein Schwanz wippte eher behäbig, da er sich nicht so recht zwischen Morgenlatte und Rebellion gegen den Alkohol entscheiden konnte. Aber das war Jan egal, er hatte andere Präferenzen. Ohne sich um sein bestes Stück zu kümmern wurde die morgendliche Routine erledigt. Und tatsächlich, danach fühlte er sich fast schon wie ein neuer Mensch. Und diese Tatsache überraschte ihn weitaus mehr als der angenehmere Körpergeruch.

 

Die verbleibende Zeit verbrachte Jan mit Belanglosigkeiten. Etwas fernsehen, Kleinigkeit frühstücken und wieder fernsehen. Schließlich wurde es Zeit, sich in Bikerkluft zu schmeißen. Und da wollte er ganz schön auf den Putz hauen. Als Oberteil entschied er sich für ein hautenges Windstopper-Shirt, das nur wenige Muskeln zu verbergen in der Lage war. Beinahe wurde Jan von seinem eigenen Anblick geil, wie er so an sich runter sah. Und das obwohl er eigentlich keinerlei narzisstischen Tendenzen hegte. Die Hose wurde ganz alternativlos eine Radlerhose mit typischem Sitzpolster. Zwar verfälschte es den Blick aufs Hinterteil doch das war es ihm wert. Ein ganzer Tag auf dem Rad kann das beste Stück schon gut angreifen, wusste Jan. Er packte sich noch etwas Proviant und ausreichend Getränke in den Rucksack und machte sich auf den Weg zu Henry.

Die Überquerung des kleinen Hügels auf dem Weg zu Henry stellte für den trainierten Radfahrer kein Problem dar. Pünktlich kam er vor dem Tor zu Henrys Villa an. Henry stand trotz der Pünktlichkeit schon wartend davor. Ein Anblick, den Jan wohl so schnell nicht vergessen würde.

Henry trug ein ärmelloses Shirt, das einen guten Blick auf seine Oberarme ermöglichte und den athletischen Körper erahnen ließ. Dazu ebenfalls eine Radlerhose, jedoch wohl eine vom Fußball, denn ein Sitzpolster hatte sie nicht. Dementsprechend klar konnte Jan die spannendste Zone an Henrys Körper unter dem dünnen Kleidungsstück erkennen. Henry stand seitlich zur Straße, sodass sowohl die Rundungen seines Hinterns als auch die anziehende Beule im Profil gut zu erkennen war. Erst wollte Jan umdrehen, er fürchtete, dem Anblick nicht den ganzen Tag standhalten zu können. Doch wie hätte er dieses Verhalten Henry erklären können? Da es auf diese Frage keine sinnvolle Antwort gab sah der dunkelhaarige davon ab und begrüßte Henry freudig.

„Hey altes Haus. KO nach dem Saufen gestern?“
„Quatsch, das war doch gar nichts gestern. Oder hattest du Memme etwas nen Kater?“
„Nee, Blödsinn. Den hätte ich nur die zugetraut.“, log Jan.
„Experte. Was hast du dir für ne Tour überlegt. Kennst dich ja hier besser aus.“
„Hab mit tatsächlich was ganz Nettes überlegt. Dachte wir fahren zunächst über Straße den Gebirgszug hoch, bis wir an dieser Kneipe den Hermannsweg kreuzen. Auf den biegen wir dann ab und fahren zunächst zum Eisernen Anton. Falls du dort schon pausieren musst können wir den Aussichtssturm hoch und haben beste Aussicht übers ostwestfälische Land.“
„Na Pause werde ich da wohl kaum schon brauchen. Aber wir können da trotzdem mal hoch. Und wie fahren wir dann weiter?“
„Sehen wir dann. Erstmal sollten wir los.“

Natürlich wusste Jan, dass die Strecke nur wenige Kilometer weiter zu Treppe führte, die 120 Stufen umfasste und die es zu übertragen gelten würde. Aber mit diesem Kraftakt wollte er Henry nicht schon vor der Tour demotivieren. Schließlich hing daran nicht nur die heutige Tagesetappe, sondern auch der noch nicht gebuchte Urlaub.

Also begannen sie die heutige Etappe. Jan überließ Henry zunächst die Führungsarbeit auf der Straße. Offiziell wollte er sein Tempo damit einschätzen, um später, wenn es härter würde, keine Überforderung auszulösen. Inoffiziell ging es ihm natürlich auch darum, Henry etwas von hinten beobachten zu können. Und das lohnte sich. Mit jedem Tritt Henrys konnte der hinter ihm fahrende die arbeitenden Muskeln dessen Arschs und der Beine beobachten. Die enge Hose lag wie eine zweite Haut um Henrys Hüften verdeckte höchstens das Nötigste. Vor lauter Lechzerei musste der eigentlich fittere auch aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren, Henry legte ein beeindruckendes Tempo vor. Keines, was Jan selbst Probleme bereitete, Dennoch machte es ihm Sorgen. Schon zu oft hatte er erlebt, dass jemand am Anfang alles gibt um dann zur Tourmitte stark abzubauen und am Ende zu versagen. Dem wollte Jan vorbeugen. Daher überholte er Henry mit ein paar kräftigen Schritten, wobei er die Aufgabe seiner fantastischen Sichtposition sehr bedauerte. Vor ihm fahrend konnte er das Tempo selbst bestimmen und reduzierte den Speed deutlich.

 

„Was ist los? Kannst du schon nicht mehr?“, fragte Henry leicht schnaubend.
„Doch klar. Aber wenn du Anfang zu stark reinhälst geht dir schnell die Puste aus.“, Jan klang noch sehr klar.
„Naja, das glaub der Teufel. Aber gut. Du bist der Boss.“
„Am letzten Anstieg können wir gerne um die Wette fahren. Hinten sind die Rinder fett.“
„Die Schweine...“
„Was?“
„Es heißt: Hinten sind die Schweine fett. Können wir aber machen mit dem Rennen.“
„Scheiß nicht so klug.“

An besagter Kneipe kamen sie schließlich beide recht entspannt an. Nicht zuletzt aufgrund des langsameren Tempos. Von dort aus ging es scharf rechts direkt in den Wald. Der Weg begann mit einer kurzen aber steilen Rampe, die den kleinsten Gang des Mountainbikes erforderte. Henry überschätze sich jedoch offenbar, indem er versuchte den Anstieg noch auf dem mittleren Kranz zu meistern und musste sein Bike ab der Hälfte schieben. Sichtlich genervt kam er bei Jan an, der ihn etwas schwerer atmend am Scheitelpunkt wartete.

„Hast du dich etwa verschaltet?“, fragte er sarkastisch.
„Ach hör mir doch auf. Ist auch unfair, du kanntest die Rampe ja auch.“
„Ist doch alles gut. Du wirst schnell ein Gefühl für die Gänge entwickeln. Und wenn du dir unsicher bist, dann lieber etwas tiefer als zu hoch.“, wollte Jan ihn beschwichtigen.
„Okay, ist gut. Das wird schon klappen bis zur Alpentour.“

Ausgesprochener Satz erfreute Jan. Offenbar war Henry nach wie vor zu der Tour entschlossen. Alles andere wäre nach gerade einmal 30 Minuten Fahrt auch unüblich für Henry gewesen, der so schnell nicht ohne weiteres aufgab.

Nach wenigen Minuten schweigenden Fahrens erreichten sie den Aussichtsturm „Eiserner Anton“, dessen Anblick weitaus unspektakulärer anmutete als der Ausblick von der ca. 15 Meter hohen Plattform. Ohne weitere Absprache stellten sie ihre Räder ab und erklommen die Stufen. Wie zufällig arrangierte es Jan, dass er hinter Henry gehen konnte. So hatte er wieder den geilen Blick auf dessen Rückansicht. Und was auf dem Fahrrad eben schon mehr als ansehnlich war, war jetzt schlicht der Hammer. Mit jedem Schritt die Stufen hoch zeigten sich unter dem schwarzen Stoff die Arschbacken Henrys in beeindruckender Manier. Am liebsten hätte Jan sie auf der Stelle durchgeknetet oder sonst irgendwie berührt.

Und das tat er dann auch, wenn auch unfreiwillig. Henry blieb nämlich unvermittelt stehen, wollte wohl den Ausblick schon auf den Stufen aus genießen. Jan bemerkte dies jedoch nicht und lief von hinten auf ihn auf. Dabei berührte er mit der Hüfte Henrys Knackarsch und hoffte, dieser würde seinen Halbsteifen nicht als solchen am Körper identifizieren.

„Hey, pass doch auf. Willst mich hier runter schmeißen oder was?“
„Warum bleibst du auch stehen bevor wir oben sind. Da ist der Ausblick doch viel besser.“
„Na dann möge der edle Herr doch vor gehen, wenn es ihm nicht passt. Bitte.“

Mit einer verbeugenden Geste deute Henry seinem Kollegen an ihn zu überholen. Kaum war er vorbei mussten beide lachen und amüsierten sich über die freundschaftliche Neckerei, die nur bei bestem Verständnis des Anderen von niemandem übel genommen würde. Und dieses Verständnis hatten sie füreinander.

Der Blick von oben war nichts, worüber Jan im Vorfeld zu viel Versprochen hatte. Bei strahlendem Sonnenschein und klarer Sicht konnten sie weit über die hügelige Landschaft gucken. Ein romantischer Moment, wie Jan fand. Er genoss ihn einfach, auch in dem Wissen, dass Henry den Moment wohl weniger romantisch erlebte.

„Ist ja geil hier.“, lobte Henry die Plattform.
„Du sagst es.“, freute sich Jan über Henrys Äußerung.
„Hier muss ich mit Annika auch mal hin.“

Ein herber Dämpfer für Jan. Wie ein Stich ins Herz drang diese Idee in seine Ohren. Mit gedämpfter Stimmung stand er weiter neben dem staunenden Henry. Immer wieder tat es ihm weh, wenn Henry sowas sagte. Warum konnte er sich nicht einfach damit abfinden, dass er Henry nicht auf die Weise haben konnte, wie er es sich seit dem ersten Augenblick gewünscht hatte? Akzeptieren, dass Henry in festen Händen ist und selbst wenn das nicht der Fall wäre, er keine Chance hätte. Sollte ihm es das nicht leichter machen, als wenn Henry auch schwul wäre und ihn bloß nicht wollte? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er diese Schmerzen wohl ertragen musste, wollte er weiter mit Henry befreundet sein. Denn auch bei einem Geständnis hätte sich die Situation nicht wesentlich geändert. Henry wäre immer noch vergeben und hetero. Einziger Unterschied: Er würde von Jans Gefühlen für ihn wissen und die Reaktion darauf wollte sich Jan ohnehin nicht erst ausmalen.

 

„Hey du Träumer. Sollen wir langsam weiter? Haben ja noch nicht allzu viel geschafft.“, riss Henry Jan aus seinen Gedanken.
„Ähm, ja klar. Von mir aus.“
„Wie geht’s weiter?“
„Ein paar Kilometer bergab, dann müssen wir über ein paar Stufen tragen und werden nach kurzer Fahrt ein paar Trails am Tönsberg fahren. Dort machen wir dann auch unser kleines Schlussrennen und fahren über Asphalt zurück zu dir. Sollte auch fürs Erste genügen. So haben wir noch etwa zwei Stunden Fahrt.“
„Klingt klasse. Hast dir echt ne gute Route überlegt.“
„Danke.“, freute sich Jan ehrlich.

Die restliche Tour verlief soweit ohne besondere Vorkommnisse. Die Stufen waren zwar für beide etwas lästig, doch selbst von Henry vernahm Jan kein Nörgeln, weswegen er nicht von großen Motivationsverlusten ausging. Die anschließenden schmalen Pätte verlangten Henry jedoch einiges ab, immer wieder musste Jan auf ihn warten, sei es im Anstieg oder in der Abfahrt. Doch Henry wirkte nach wie vor höchst motiviert und schien Spaß an der Sache zu finden. Auch mit dem richtigen Schalten freundete er sich immer weiter an, nur noch selten vernahm Jan in Gegensteigungen ein ärgerliches Grummeln gepaart mit ungesundem Ratschen der Kette. Nach einigen kürzeren Steigungen und Abfahrten gelangten sie an den Fuß eines steileren, längeren Anstiegs.

„So Henry. Noch fit genug? Hier ist der letzte längere Anstieg, an dem wir unser Race machen wollten. Noch kannst du aufgeben.“
„Klar bin ich noch fit“, antwortete der schwer atmende Henry, „Für dich reichts allemal noch.“
„Na gut, du hast es nicht anders gewollt.“

Nebenander nahmen die beiden Freunde auf dem Weg Stellung, der beiden gerade genug Platz bot, um nebeneinander fahren zu können. Auf ein gemeinsames Zeichen ging es los. Henry hatte den besseren Start, doch Jan konnte sich schnell eine halbe Radlänge Vorsprung verschaffen. Wie Jan wusste war es im unteren Teil noch etwas flacher, daher hielt er den Vorsprung konstant, erhöhte jedoch immer wieder leicht das Tempo, das Henry aber unter heftiger Atmung noch mitgehen konnte. Auch für Jan war es anstrengend, doch er war sich sicher, das Rennen zu gewinnen. Es begann das letzte Stück. Nur noch etwa 70 Meter, doch extrem steil. Henry trat richtig rein und konnte wieder zur gleichen Höhe aufschließen. Fast hätte Jan die Attacke verpasst, doch er konnte noch rechtzeitig reagieren und startete den Gegenangriff. Seine Kraft in den Beinen reichte noch, um einen Gang hochzuschalten. Mit kräftigen Tritten erarbeitete sich Jan den Vorsprung zurück. Er flog förmlich an Henry vorbei. Auf den letzten Metern ließ Henry dann spürbar Leine und kam schließlich etwa 20 Sekunden nach Jan auf der Bergkuppe an. Doch auch Jan hatte alles gegeben und hing dem entsprechend schnaubend über seinem Lenker. Mehrere Minuten war niemand zu Sprechen in der Lage.

„Das war heftig, musste am Ende echt alles geben. Du bist fitter als ich dachte.“, gestand Jan.
„Danke. Und Glückwunsch. Hast verdient gewonnen. Bin echt am Anschlag gefahren. Unfassbar dein Punch am Ende noch. Aber das Training wird sicher auch bei mir bald Wirkung zeigen, wenn wir demnächst regelmäßig fahren.“
„Klar, du kommst da schnell rein. Und auch technisch scheinst du sehr lernfähig zu sein. Wenn ich dir ein paar technische Sachen zeige wirst du bald ein sehr gutes Niveau haben.“, beweihräucherten sie sich zur Abwechslung gegenseitig.
„Das will ich hoffen. Jetzt bin ich erstmal KO. Sollen wir gleich noch zur Abkühlung bei mir in den Pool?“
„Ähm, an sich natürlich gerne. Aber ich habe gar keine Badesachen dabei.“
„Dir ist aber schon klar, dass der Pool privat ist?“
„Ja, was tut das zur Sache?“
„Das heiß du wirst keine Badehose brauchen. Meine Mum ist ohnehin unterwegs. Ich schwimme dort sonst auch immer nackt.

Allein die Vorstellung ließ Jan geil werden. Zum Einen die Aussicht, gleich nackt in Henrys Pool zu schwimmen, wobei er davon ausging, dass Henry sich eine Badehose anziehen würde, zum Anderen die Vorstellung, wie Henry sonst nackt seine Bahnen zog. Dazu noch den ganzen Tag Henry in dieser hautengen Kleidung zu sehen brachte Jan ziemlich an den Anschlag zur ungezügelten Erektion. Nach dem Sport wurde er allgemein schon immer schnell geil. All das stimmte Jan nicht mit Zuversicht, den Badespaß ohne peinliche Regungen zu überstehen. Aber er sträubte sich auch dagegen, die Aktion abzusagen. Zu geil war die Aussicht, Henry nur in knappen Schwimmshorts zu sehen. Sicher, sie hatten sich schon bei einigen Gelegenheiten mit freiem Oberkörper und auch nackt gesehen, es wäre also keine einmalige Chance, einen Blick zu erhaschen. Jedoch gerade weil er den genialen Anblick kannte, konnte er nicht absagen.

„Hey, hast Angst, ich schaue dir was weg, oder wie? Was gibt’s zu überlegen?“
„Dachte nur ich hätte noch was anderes vor, aber das ist nicht der Fall. Ich bin also dabei.“

Nur dem Polster in Jans Hose war es zu verdanken, dass die Beule nicht ungebändigt größer wurde. So wurde sein leicht anschwellendes Glied noch etwas kaschiert. Wie er das später nackt bewerkstelligen wollte war Jan noch ein Rätsel. Dennoch gab er das Zeichen zum Aufbruch. Der Rest der Fahrt war nichts Wildes mehr. Die meiste Zeit ging es seicht bergab, sodass Jan kaum noch und Henry in dessen Windschatten sogar gar nicht mehr treten musste. Schnell hatten sie das Tor zu der Henryschen Villa erreicht. Henry öffnete es mit seinem Fingerabdruck und gemütlich radelten sie dem kühlen Nass entgegen.

Den finster blickenden, langhaarigen Mann auf der anderen Straßenseite registrierte niemand von ihnen. Helmut.

 

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