Sex ohne Gummi und PrEP

Themen:

1. Safer Sex auf mannfuermann
2. PrEP (PRE-EXPOSURE PROPHYLAXIS)
3. Fazit

1. Safer Sex auf mannfuermann.com

In den meisten Geschichten auf mannfuermann.com werden keine Kondome verwendet. In der schwulen Fantasiewelt dieser Stories muss man sich um die Folgen von ungeschützten Sex ("Barebacking") keine Gedanken machen.

Die Beschreibung des Umgangs mit einem Kondom fordert vom Autor natürlich einiges mehr ab, als das Beschreiben des blanken "Reinsteckens" und wird deshalb gerne umgangen.

Zudem ist es so, dass der "blanke Fick" und die "Besamung" des Partners bzw. das "besamt werden" durch den Partner, für viele Männer ein erregender Gedanke ist. Andererseits kann auch für viele Männer das Überstreifen eines Gummis und die damit verbundene Gewissheit des folgenden Ficks sowohl für den aktiven als auch den passiven Mann sehr erregend wirken.

Leider verbinden manche Männer eine "Lümmeltüte" trotzdem eher mit unangenehmen Gedanken: Sie wollen beim Sex nicht an Geschlechtskrankheiten erinnert werden oder sie meinen das Überstreifen eines Gummis würde "die geile Atmosphäre" zerstören. Viele sind auch einfach nur zu schüchtern, um den Partner nach einem Kondom zu fragen.

Dabei ist die Benutzung eines Gummis ein Zeichen der geistigen Reife und das man seine Lebensqualität und seine Gesundheit schätzt. Diese Reife ist es ja auch die viele passive Jungs und Männer beim aktiven Part schätzen und umgekehrt. Das "blanke Reinstecken" zeugt dagegegen oft von mangelnden Hygiene- bzw. Sexkenntnissen, fehlender Selbstkontrolle oder einfach geistiger Schlichtheit.

2. PrEP (PRE-EXPOSURE PROPHYLAXIS)

Es gibt "Chemiecocktails", genannt PrEP, die beim ungeschützten Verkehr vor einer HIV-Ansteckung (und damit AIDS) schützen können. Wer PrEP nimmt kann sich zwar nur noch schwerlich mit HIV anstecken, aber dafür mit allen anderen Krankheiten die sich beim blanken Ficken leichter übertragen können. Es gibt verschiedene Studien zum Thema PreP, manche unabhängig, manche von der Industrie gesponsert. Am Ende kommen die auf einen Schutzwirkung zwischen 90-99 Prozent, bei allen Studien wird es den Männern aber selbstverständlich selbst überlassen, ob sie zusätzlich zu PreP noch Kondome benutzen, das kann die Ergebnisse maßgeblich verfälschen.

Nachteile von PrEP:

Vorteile von PrEP:

Indirekte Nachteile von PrEP:

Fazit aus den bisherigen Erkenntnissen:

PrEP schützt bei korrekter Einnahme vor HIV, aber vor anderen Geschlechtskrankheiten kann der PreP-Chemiecocktail natürlich gar nicht schützen. Der Schutz vor HIV ist nur gegeben wenn PrEP exakt gemäss den Anweisungen eingenommen wird.

Es gibt es noch keine Langzeitstudien über die Folgen eines regelmässigen PrEP-Konsums, die wird es erst in einigen paar Jahren geben, wenn sich eventuelle Folgen bei heutigen Konsumenten zeigen. Klar ist aber schon jetzt, dass PrEP Medikamente die Nieren und Knochen schädigen können.

PreP als lukrativer Markt

PrEP ist ohne Frage ein sehr, sehr lukrativer Markt, die Preise sind astronomisch hoch verglichen mit den Produktionskosten. Es laufen in manchen Ländern Werbekampagnen in denen mit zweifelhaften und oftmals sachlich schlicht falschen "Argumenten" für PrEP (Truvada, Tenofovir & Co.) geworben wird oder es schlimmstenfalls sogar als Kondomersatz angepriesen wird, als ob PreP irgendeine Kaffemaschine wäre bei der man in der Werbung ruhig übertreiben darf.

Oftmals stammen die Jubelmeldungen aber nicht direkt von den Pharmafirmen selber, sondern von angeblichen Wissenschaftlern oder Ärzten oder gar dem "netten Mann von nebenan", der mal eben zufällig eine "Prep-Informationsseite" ins Netz stellt. In Deutschland wird sich diesbezüglich noch zurückgehalten. Was vermehrt auftritt sind deutschsprachige Webseiten, die so aufgemacht sind, als würde eine nette besorgte Person Infos über PreP verbreiten, wo dann aber gezielt PreP hochgejubelt wird und Missinformationen gestreut werden.

Momentan versucht eine Lobby in Deutschland PreP sogar als Krankenkassenmedikament zuzulassen (Update: Mittlerweile ist das geschehen). Ein Traum für die Produzenten dieser Medikamente. Ein Alptraum für viele andere, den von den Kosten mal abgesehen, haben Untersuchungen in anderen Ländern, z.B. Australien, gezeigt, dass die viele Männer es nicht schaffen PreP tatsächlich regelmässig und korrekt einzunehmen, der Schutz ist dann nur noch eingeschränkt. Grossangelegte Studien mit sexuell überdurchschnittlich aktiven Männern in Kanada und Frankreich kamen zu dem Schluss, dass bei Männern die PreP einnehmen die Ansteckungsrate mit anderen STDs (sexuell übertragbaren Krankheiten) um 30% steigt, da vermehrt "kondomfrei" verkehrt wurde. Daraus ergibt sich auch ein "Mehrwert" für manche Firmen und Zulieferer, da zusätzlich zu PreP dann auch Medikamente gegen andere sexuell übertragbare Krankheiten abgesetzt werden.

Seriöse Ärzte und Wissenschaftler raten von PrEP als Kondomersatz ab, da beim ungeschützten Verkehr die Möglichkeit der Ansteckung mit anderen Krankheiten steigt. Männer die "bare"", also ohne Gummi ficken, sollten allerdings unbedingt PreP benutzen, selbst wenn sie schon HIV haben, damit sie sich nicht zusätzlich mit anderen HIV-Stämmen infizieren.

Das "platzende" Kondom

Beim PrEP-Konsum bleibt zu beachten: Wer PrEP zusätzlich zum Kondom nimmt, um mehr Sicherheit zu haben, z.B. wenn das Gummi mal "platzt", der tut das für sich und mag vielleicht etwas paranoid sein. Wer PrEP zum Schutz nimmt hat eigentlich wenig Interesse, dass öffentlich zu machen, das zieht nur die Bareficker an und erhöht damit wiederum das Ansteckungsrisiko mit anderen Krankheiten.

Das platzende Gummi ist übrigens oftmals das Hauptargument der versteckten (oder offenen) PreP-Werbung, ganz einfach weil es die einzige Angriffsfläche ist, um die Kondombenutzung negativ darzustellen. Aber nach dem Motto "Nehmt lieber PreP, ein Gummi kann platzen und dann bekommt ihr HIV" wird dann mancherorts unverhohlen Werbung für PreP gemacht. Als weiteres Argument wird dann manchmal angeführt, dass die Kondombenutzung schwierig wäre und man Gummis leicht durch Fingernägel einreißen kann. Wieviele schlichte Gemüter es gibt, die ein Kondom nicht korrekt verwenden können sei dahingestellt, aber solche werden es sicherlich auch nicht schaffen die korrekte Prep-Einnahme zu meistern.

Es zeigt sich wie die PreP-Werbung oftmals versucht die Wahrheit zu verdrehen und Ängste der Menschen zu steigern. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gummi reisst oder gar "platzt" ist minimal. Selbst wenn ein Kondom reisst heisst das ja nicht, dass man sich ansteckt. Tatsächlich ist die Ansteckungsgefahr mit HIV relativ gering, da für die Ansteckung mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, z.B. Verletzung der Darmschleimhaut, hohe Virenlast des Partners, usw. Das soll jetzt beileibe keine Werbung für ungeschützten Verkehr sein, denn selbst ein geringes Ansteckungsrisiko führt fast unweigerlich irgendwann zu einer Infektion, wenn man nur oft genug ungeschützten Verkehr hat, wenn man Pech hat, schon beim ersten Mal. Wegen eines kaputten Kondoms muss man sich aber keine Sorgen machen, man sollte trotzdem nach so einem Vorfall einen HIV-Test machen lassen.

Der aktuelle Konsens ist leider: Wer PrEP nimmt (oder zumindestens so tut) und das dann lautstark verkündet will einfach nur bare gefickt werden. Für alle anderen heisst das, diese Person hat ein höheres Ansteckungsrisiko mit allen möglichen Geschlechtskrankheiten, selbst mit HIV. Es lässt sich nicht nachprüfen, ob jemand tatsächlich PrEP nimmt und selbst wenn ist beileibe nicht sicher, dass die Person weiß wie man das Zeug sachgemäß einnimmt und verwendet und ob er echte Medikamente gekauft hat oder womöglich nur Online billige und womöglich unwirksame Zuckerpillen erworben hat.

3. Fazit:

PrEP ist geeignet, um in der Bareficker-Szene für mehr Schutz zu sorgen. Klar, wer sowieso blank fickt, der sollte Prep nehmen, besser als gar kein Schutz, aber wer regelmässig blank fickt hat mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso schon HIV und andere Krankheiten. Für alle anderen gilt: Wer ein wenig Grips hat, der benutzt einfach Kondome und verzichtet auf Sex mit Barefickern und PrEP-Junkies, da diese statistisch gesehen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für allerlei Geschlechtskrankheiten darstellen.

Alle "normalen" Leute, denen ihre Gesundheit lieb ist, sollten auf jedenfall ein Kondom benutzen, der bietet Sicherheit vor HIV und schützt auch vor anderen Krankheiten. HIV ist heutzutage zwar kein Todesurteil mehr, aber die lebenslange Einnahme von Medikamenten und ein geschwächtes Immunsystem sind eine ungeheure Last, und das als Resultat von ein bisschen "rumgeficke". Wer will kann zusätzlich zum Kondom durch PreP für noch mehr Schutz sorgen, z.B. wenn man Verkehr mit jemanden hat von dem man weiss das er HIV hat. Von der Einnahme von PreP als Kondomersatz ist aus den genannten Gründen dringend abzuraten.

Nur in der Fantasie geht es ohne:

Als Futter für die Fantasie gibt es ja mannfuermann.com, um seinen Sex-Fantasien freien Lauf zu lassen. Egal ob man nun lieber Stories mag in denen mit Überzieher gefickt wird oder lieber Geschichten in denen ohne Gummi gefickt wird.

Hinweis:

Dieser Artikel wurde nicht vom Webmaster von mannfuermann.com erstellt. Es nützt also nichts Lob & Kritik direkt an ihn zu richten. Unter der E-Mail prep @ mannfuermann.com erreicht ihr den Autor. Benutzt im E-Mail-Betreff bitte das Wort "PREPARTIKEL".

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4expositionsprophylaxe
https://academic.oup.com/cid/article/58/7/1027/412633
https://www.cdc.gov/hiv/pdf/guidelines/PrEPguidelines2014.pdf
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa1506273
https://de.wikipedia.org/wiki/Pozzen